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Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

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WiWi Gast

Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Folgendes in Kurzzusammenfassung:

Nach der Uni hab ich 3 Jahre Strategieberatung gemacht, dann Vorstandsassistenz (Kein DAX) und nun könnte ich hier im Unternehmen den nächsten Schritt machen, der letztendlich bei Erfolg in ein paar Jahren in der Übernahme der Geschäftsführung einer kleineren Konzerntochter münden würde.

"Problem": Ich habe einfach keinen Bock drauf. Ich habe keine Angst vor Verantwortung - aber ich habe keine große Lust drauf. Ich weiß, dass mit so einer weiteren Laufbahn einige Opfer für das Privatleben erbracht werden müssten. Unplanbare Arbeitszeiten, Wochenendarbeit, Flexibilität, Umzugsbereitschaft, keine Zeit für Beziehung etc. Dem gegenüber steht Familie (haben schon Nachwuchs), Lust an Hobbies wie Sport und Musik und der Wille, auch unter der Woche Familie und Freunde treffen zu können. Eigentlich ganz banal.

Ich frage mich trotzdem: Warum möchte ich den - eigentlich doch tollen - Weg der Karriere nicht gehen? Ich kann mich einfach nicht dazu durchringen, die Opfer in Kauf nehmen zu wollen. Materielle Absicherung und Kohle ist auch mir wichtig - aber ehrlich gesagt, reicht mir ein Leben gutes Leben mit 4.000 - 5.000 EUR Haushaltseinkommen, möchte dabei gerne zur Arbeit gehen und Spaß haben - und letztendlich sehr viel Selbstverwirklung im Privatleben suchen.

Es klingt so banal eigentlich... warum möchte ich nicht Geschäftsführer werden - obwohl ich wohl die Möglichkeit dazu hätte?!

Wie geht es euch?!

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Ganz einfach, weil du psychisch vollkommen gesund bist.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 12.01.2018:

Ganz einfach, weil du psychisch vollkommen gesund bist.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen!

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Weil du eine Frau bist? ;)

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Deinen Aussagen nach dürftest du so 31Jahre+/-1 alt sein. Nächster Schritt Abteilungsleiter. Damit dürftest du ja schon recht vernünftig verdienen, ohne unbedingt viel mehr Stress als derzeitig zu haben. Daher würde ich diesen Schritt auf alle Fälle erst einmal machen.

Du kannst als AL auch konsequent 40-42h/Woche machen, dir damit vielleicht den Weg zur GF "verbauen", aber hast m.E. einen guten Trade-off zwischen Arbeitszeit und Gehalt. Wenn dein Partner etwas dazuverdient, hast du sogar die Möglichkeit, die Arbeit mit 50 an den Nagel zu hängen (bei kluger Anlage und geringen Kosten, die du ja aber auch angesprochen hast). Du könntest auch die nächsten Jahre ranklotzen und danach paar harte Jahre als GF hinterschieben und ggf. den Exit vom Job mit Mitte 40 schaffen. Zugegebenermaßen hättest du dann allerdings nicht viel von deinen Kindern, welche dann wahrscheinlich schon ausgezogen sind.
Dein derzeitiges Humankapital ist gigantisch (im hohen 7stelligen Bereich) und durch dein niedriges Alter, würde die Substitution zum Finanzvermögen automatisch früher eintreten. Das solltest du im Hinterkopf behalten!

Aber um deine Frage zu beantworten: Dir scheint dein Job einfach keinen Spaß zu machen. Das geht aber den meisten so, weil man meistens mit Jobs, die Spaß machen nicht mal auf deine erwähnten 5000EUR Haushaltsnetto kommt ;-).

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 12.01.2018:

Ganz einfach, weil du psychisch vollkommen gesund bist.

Das ist einfach falsch. Als ob jede Führungskraft krank wäre.

Ich finde es nur eigenartig, dass jemand nach der Vorstandassistententätigkeit noch Unlust wegen des Arbeitspensums verspürt...?! Wie kommt es denn dazu?

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 12.01.2018:

Deinen Aussagen nach dürftest du so 31Jahre+/-1 alt sein. Nächster Schritt Abteilungsleiter. Damit dürftest du ja schon recht vernünftig verdienen, ohne unbedingt viel mehr Stress als derzeitig zu haben. Daher würde ich diesen Schritt auf alle Fälle erst einmal machen.

Du kannst als AL auch konsequent 40-42h/Woche machen, dir damit vielleicht den Weg zur GF "verbauen", aber hast m.E. einen guten Trade-off zwischen Arbeitszeit und Gehalt. Wenn dein Partner etwas dazuverdient, hast du sogar die Möglichkeit, die Arbeit mit 50 an den Nagel zu hängen (bei kluger Anlage und geringen Kosten, die du ja aber auch angesprochen hast). Du könntest auch die nächsten Jahre ranklotzen und danach paar harte Jahre als GF hinterschieben und ggf. den Exit vom Job mit Mitte 40 schaffen. Zugegebenermaßen hättest du dann allerdings nicht viel von deinen Kindern, welche dann wahrscheinlich schon ausgezogen sind.
Dein derzeitiges Humankapital ist gigantisch (im hohen 7stelligen Bereich) und durch dein niedriges Alter, würde die Substitution zum Finanzvermögen automatisch früher eintreten. Das solltest du im Hinterkopf behalten!

Aber um deine Frage zu beantworten: Dir scheint dein Job einfach keinen Spaß zu machen. Das geht aber den meisten so, weil man meistens mit Jobs, die Spaß machen nicht mal auf deine erwähnten 5000EUR Haushaltsnetto kommt ;-).

5000 netto bei Stkl 3 ist Sachbearbeiter Niveau in Konzernen. In welcher Branche arbeitest du denn?

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Familie, Freunde & Hobbys >>>>> Geld (wenn man sowieso schon gut verdient)

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Stimmt! Nach meiner bisherigen Berufserfahrung zu urteilen, haben Karrieristen eher verdeckte Minderwertigkeitskomplexe, die durch Größenwahn überkompensiert werden.

WiWi Gast schrieb am 12.01.2018:

Ganz einfach, weil du psychisch vollkommen gesund bist.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Ging mir ähnlich, Kurzversion: Nach dem Studium bei einem Konzern angefangen, gewechselt nach einem Jahr, dann im nächsten Konzern 1,5 Jahre lang für mich "normale" Leistung gebracht (rückblickend stach ich deshalb raus, weil der Rest absolute Luschen sind) und schon sollte ich Teamleiter werden. Habe ich dann dankend abgelehnt (wie zwei andere bessere Jobs auch) und jetzt 4 Jahre später bin ich immer noch einfacher Sachbearbeiter.

Mit 65k und 35h Woche, dank 2-3 Mal Home Office pro Woche arbeite ich netto ca. 20h. Die restliche Zeit kümmere ich mich um meinen privaten Kram / Hobbies / Lesen / Freundin / Sport / Freunde usw. - > Ich führe ein rundum zufriedenes und glückliches Leben.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 13.01.2018:

Ging mir ähnlich, Kurzversion: Nach dem Studium bei einem Konzern angefangen, gewechselt nach einem Jahr, dann im nächsten Konzern 1,5 Jahre lang für mich "normale" Leistung gebracht (rückblickend stach ich deshalb raus, weil der Rest absolute Luschen sind) und schon sollte ich Teamleiter werden. Habe ich dann dankend abgelehnt (wie zwei andere bessere Jobs auch) und jetzt 4 Jahre später bin ich immer noch einfacher Sachbearbeiter.

Mit 65k und 35h Woche, dank 2-3 Mal Home Office pro Woche arbeite ich netto ca. 20h. Die restliche Zeit kümmere ich mich um meinen privaten Kram / Hobbies / Lesen / Freundin / Sport / Freunde usw. - > Ich führe ein rundum zufriedenes und glückliches Leben.

Ich lese des Öfteren wie manche "nur" mit einem Sachbearbeiterjob soviel verdienen. Wie schaffen die es nur? Was hast du persönlich studiert und welchen Abschluss? Bachelor oder Master? Was muss man tun um solche Jobs zu bekommen?

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 13.01.2018:

WiWi Gast schrieb am 13.01.2018:

Ging mir ähnlich, Kurzversion: Nach dem Studium bei einem Konzern angefangen, gewechselt nach einem Jahr, dann im nächsten Konzern 1,5 Jahre lang für mich "normale" Leistung gebracht (rückblickend stach ich deshalb raus, weil der Rest absolute Luschen sind) und schon sollte ich Teamleiter werden. Habe ich dann dankend abgelehnt (wie zwei andere bessere Jobs auch) und jetzt 4 Jahre später bin ich immer noch einfacher Sachbearbeiter.

Mit 65k und 35h Woche, dank 2-3 Mal Home Office pro Woche arbeite ich netto ca. 20h. Die restliche Zeit kümmere ich mich um meinen privaten Kram / Hobbies / Lesen / Freundin / Sport / Freunde usw. - > Ich führe ein rundum zufriedenes und glückliches Leben.

Ich lese des Öfteren wie manche "nur" mit einem Sachbearbeiterjob soviel verdienen. Wie schaffen die es nur? Was hast du persönlich studiert und welchen Abschluss? Bachelor oder Master? Was muss man tun um solche Jobs zu bekommen?

Man muss als Akademiker in eine große Firma (am besten mit Tarifbindung) in einer gut zahlenden Branche (Automotive,Automatisierungstechnik,IT,Pharma,Chemie,...)einsteigen. Das wurde doch schon hunderte Male diskutiert.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Ich kann den TE sehr gut verstehen. Ich habe auch keinen Bock auf Verantwortung. Ich bin im akademischen Umfeld tätig und auch dort ist es Gang und Gebe spätestens nach der Promotion mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich spüre aber wie ich dazu überhaupt keine Lust habe. Klar, ich möchte mehr Geld verdienen aber ich finde man geht mit mehr Verantwortung auch mehr Risiko ein. Das scheue ich aktuell noch. Leider kommt man aber ohne Verantwortung auch nicht weiter.

Mit 30-35 Jahren kann doch nicht das Ziel sein, ewig auf einer Sachbearbeiter stelle mit 65k und jährlichen Tarifsteigerungen hängen zu bleiben. Ich bewundere aber, wenn man das kann. Allerdings muss ich sagen, dass ich dafür nicht studiert habe.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Das ist aber genau das, was die meisten Sachbearbeiter machen. Und die haben i.d.R. auch irgendwas studiert, auch wenn es oft nur auf einer FH war.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2018:

Mit 30-35 Jahren kann doch nicht das Ziel sein, ewig auf einer Sachbearbeiter stelle mit 65k und jährlichen Tarifsteigerungen hängen zu bleiben. Ich bewundere aber, wenn man das kann. Allerdings muss ich sagen, dass ich dafür nicht studiert habe.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 14.01.2018:

Das ist aber genau das, was die meisten Sachbearbeiter machen. Und die haben i.d.R. auch irgendwas studiert, auch wenn es oft nur auf einer FH war.

WiWi Gast schrieb am 13.01.2018:

Mit 30-35 Jahren kann doch nicht das Ziel sein, ewig auf einer Sachbearbeiter stelle mit 65k und jährlichen Tarifsteigerungen hängen zu bleiben. Ich bewundere aber, wenn man das kann. Allerdings muss ich sagen, dass ich dafür nicht studiert habe.

65k ist doch super! Im ÖD bekommst du nicht mal nach 15 Jahren Berufserfahrung soviel. Genauer gesagt 10k weniger.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Ich habe das für mich auch schon mal durchgedacht.
Bin bei einem Dax Konzern, AT Bereich, und auf dem Sprung zum Teamleiter. In meinen Entwicklungsgesprächen gab es auch das Feedback, dass ich den Führungswillen mehr zeigen muss. Sprich Entscheidungen durchboxen.
War letztes Jahr Projektleiter und habe viele Vorgaben des Vorstandes durchgebracht und mir bei den direkten Kollegen recht viele Feinde gemacht. Es war keine schöne Situation zu merken, dass man durch sein tun (und seine Pflichten) keine Freunde gewinnt, sondern Leute vor den Kopf stößt. Ich denke diese Fähigkeit (nennt man Durchsetzungsvermögen) steht meinem Character (Konfliktscheu und Harmoniebedürftig) entgegen.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

WiWi Gast schrieb am 14.01.2018:

Ich habe das für mich auch schon mal durchgedacht.
Bin bei einem Dax Konzern, AT Bereich, und auf dem Sprung zum Teamleiter. In meinen Entwicklungsgesprächen gab es auch das Feedback, dass ich den Führungswillen mehr zeigen muss. Sprich Entscheidungen durchboxen.
War letztes Jahr Projektleiter und habe viele Vorgaben des Vorstandes durchgebracht und mir bei den direkten Kollegen recht viele Feinde gemacht. Es war keine schöne Situation zu merken, dass man durch sein tun (und seine Pflichten) keine Freunde gewinnt, sondern Leute vor den Kopf stößt. Ich denke diese Fähigkeit (nennt man Durchsetzungsvermögen) steht meinem Character (Konfliktscheu und Harmoniebedürftig) entgegen.

Du sprichst mir aus der Seele!

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Ich fasse einige Erkenntnisse zusammen.

Jeder hier wäre zu allem in der Lage und ist geistig gesund.
Keiner will aber hart arbeiten und seine dufte Work-life-balance gefährden.

Die Folge muss also sein, dass die Schwächeren irgendwann eure Führungskräfte werden und euch das Leben auf der Arbeit zur Hölle machen.
Da das in meinem Fall tatsächlich so war und ich damit nicht klar kam, habe ich irgendwann den Pfad als Führungskraft eingeschlagen.
Meine Erkenntnisse aus eigener Erfahrung: Es gibt nichts schlimmeres als einen intelligenten, aber satten Mitarbeiter, der seine 35-h-Woche genießt. Ich habe da lieber einen engagierten Ausgebildeten, der noch etwas erreichen möchte und sich deshalb anstrengt und proaktiv handelt.

Gegenfrage: Warum habt ihr eigentlich studiert, wenn ihr jetzt keine Verantwortung übernehmen wollt?
Ich sage es mal so: Der Staat gibt jedes Jahr pro Student je nach Studiengang 5.000,- bis 32.000,- Euro aus und im Nachhinein bekleidet ihr Sachbearbeiterposten die auch Ausgebildete hätten übernehmen können und lasst euch dafür auch noch feiern?
Das ist also euer Dienst an der Allgemeinheit?
Dafür aber ab in die PKV und mit 55 Jahren in Rente, oder?

Das war überspitzt formuliert und ich werde die entsprechenden Antworten kriegen, aber dass sich ein Großteil der Bildungselite dem Führen entzieht, kann ich nicht nachvollziehen, das ist nämlich unsere Verantwortung und dafür haben wir eben studiert, sonst hätten Hauptschule und Ausbildung gereicht.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Hier der TE. Wahnsinn...

Danke - echt coole Antworten. Die erste "Weil du psychisch vollkommend gesund bist" hat mich zum Lachen gebracht und ich habe am Wochenende sicher 10 mal darüber nachgedacht :)

Ich dachte gerade, dass ICH da schreibe, als ich das gelesen hab:

"Ich denke diese Fähigkeit (nennt man Durchsetzungsvermögen) steht meinem Character (Konfliktscheu und Harmoniebedürftig) entgegen."

Das trifft so 100% auf mich zu. Ich bin schon so der Mensch, der wenn er 40h seiner wöchentlichen Lebenszeit an der Arbeit verbringt, dort auch n coole Kontakte zu den Kollegen aufbauen will. Da wird auch mal über was Privates geplaudert und ich habe grundsätzlich absolut kein Problem damit, mich zu öffnen und was von mir preis zu geben. Aber das passt alles nicht zu einer Führungskraft. Die sind immer irgendwo unnahbar und "Professionell" und haben kein Problem damit, sich in ihrer Rolle hier und da Feinde zu machen.

WiWi Gast schrieb am 14.01.2018:

Ich habe das für mich auch schon mal durchgedacht.
Bin bei einem Dax Konzern, AT Bereich, und auf dem Sprung zum Teamleiter. In meinen Entwicklungsgesprächen gab es auch das Feedback, dass ich den Führungswillen mehr zeigen muss. Sprich Entscheidungen durchboxen.
War letztes Jahr Projektleiter und habe viele Vorgaben des Vorstandes durchgebracht und mir bei den direkten Kollegen recht viele Feinde gemacht. Es war keine schöne Situation zu merken, dass man durch sein tun (und seine Pflichten) keine Freunde gewinnt, sondern Leute vor den Kopf stößt. Ich denke diese Fähigkeit (nennt man Durchsetzungsvermögen) steht meinem Character (Konfliktscheu und Harmoniebedürftig) entgegen.

Ich verstehe auch die Leute, die sagen "Für 65k und keien große Verantwortung habe ich nicht studiert". Ganz im ernst: Ich würde heute auch einen komplett anderen Weg gehen nach dem Abi. Aber man merkt dann doch irgendwie erst später, was bestimmte Berufsbilder für das Privatleben heißen. Ich habe vor allem ein Problem mit dieser Anwesenheitskultur. Ich bin halt einer der "neuen Papas" und möchte mein Kind auch von der Kita abholen können - und die schließt nunmal um 17 Uhr. Da fällt Führungskraft dann eh schon raus irgendwie. Nun ja - man kann nicht alles haben.

Meine Freundin verdient acuh ganz gut - unser Traum wär, dass wir beide mit 70%-Stellen eben ordentlich verdienen. Muss kein vor der Tür Mercedes sein. Aber wir wollen gezielt ab einem bestimmten Punkt mehr ZEIT und nicht mehr GELD haben. Drückt uns die Daumen ;)

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Hier der TE:

Danke für deinen Input. Dazu Folgendes:

  • Es gibt wie so oft sehr viel grau zwischen schwarz und weiß. Wenn ich nicht Geschäftsführer werden möchte, heißt das nicht zwangsläufig, dass ich ein unmotivierter Sachbeareiter ohne Proaktivität sein will. Mir geht es viel mehr darum, einen anspruchsvollen Job zu machen, in dem man mich sehr gut gebrauchen kann, in einem Bereich, wo ich Verantwortung übernehmen darf. Diese Verantwortung soll sich aber für mich eben nciht soweit erstrecken, dass man der Arbeit regelmäßig (!) alles Private unterordnen muss.
  • Ich sags dir ganz offen: Zum Schluss ist die Frage, wer das Kind um 17 Uhr von der Krippe oder Kita abholen. Möchte man das auch tun können (z.B. weil die Frau auch arbeitet), dann hat man da einfach eine zeitliche Restriktion namens Familienleben. Kann man nicht wegdisktutieren
  • Unser Dienst an die Gesellschaft ist z.B. auch der Nachwuchs, Kinder brauchen wir ja ;)
  • Ich habe mir das damals in der Uni auch noch alles anders vorgestellt. Aber wenn du eine Familie gründest, musst du dir einfach überlegen, wer beruflich zurücksteckt - oder aber man versucht, einen Mittelweg für beide arbeitenden (ggf. studierten) Elternteile zu finden

-> Es sind also nicht alles mehr oder minder faule Leistungsverweigerer: Manche sehen sich einfach gezwungen, zwischen Familie und Beruf Prioritäten zu setzen. Die Kiddies von Au-pairs etc. groß ziehen zu lassen und den Haushalt durch Haushaltshilfen machen zu lassen ist eben nicht Jedermanns Sache.

Im Ernst: Du hast ein falsches Bild von mir. Ich bin super auf Zack und jemand, der nur gerne zur Arbeit geht, wenn er da was wuppen kann. Ich bin kein unmotivierter fauler Kerl. Aber ich bin eben auch Familienvater und den Einverdienerhaushalt wollen meine Partnerin und ich nicht haben. Ich bitte da auch um Verständnis ;)

WiWi Gast schrieb am 15.01.2018:

Ich fasse einige Erkenntnisse zusammen.

Jeder hier wäre zu allem in der Lage und ist geistig gesund.
Keiner will aber hart arbeiten und seine dufte Work-life-balance gefährden.

Die Folge muss also sein, dass die Schwächeren irgendwann eure Führungskräfte werden und euch das Leben auf der Arbeit zur Hölle machen.
Da das in meinem Fall tatsächlich so war und ich damit nicht klar kam, habe ich irgendwann den Pfad als Führungskraft eingeschlagen.
Meine Erkenntnisse aus eigener Erfahrung: Es gibt nichts schlimmeres als einen intelligenten, aber satten Mitarbeiter, der seine 35-h-Woche genießt. Ich habe da lieber einen engagierten Ausgebildeten, der noch etwas erreichen möchte und sich deshalb anstrengt und proaktiv handelt.

Gegenfrage: Warum habt ihr eigentlich studiert, wenn ihr jetzt keine Verantwortung übernehmen wollt?
Ich sage es mal so: Der Staat gibt jedes Jahr pro Student je nach Studiengang 5.000,- bis 32.000,- Euro aus und im Nachhinein bekleidet ihr Sachbearbeiterposten die auch Ausgebildete hätten übernehmen können und lasst euch dafür auch noch feiern?
Das ist also euer Dienst an der Allgemeinheit?
Dafür aber ab in die PKV und mit 55 Jahren in Rente, oder?

Das war überspitzt formuliert und ich werde die entsprechenden Antworten kriegen, aber dass sich ein Großteil der Bildungselite dem Führen entzieht, kann ich nicht nachvollziehen, das ist nämlich unsere Verantwortung und dafür haben wir eben studiert, sonst hätten Hauptschule und Ausbildung gereicht.

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Ich habe das Gefühl, dass ist der erste vernünftige und sinnvolle Thread im WiWi Forum seit längerer Zeit. :)

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WiWi Gast

Re: Warum spüre ich keinen Willen zu mehr Verantwortung???

Mir könnte es demnächst ähnlich gehen, wie dem TE. Gibt es noch weitere Beispiele?

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