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Aufstieg in anderem Unternehmen

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WiWi Gast

Aufstieg in anderem Unternehmen

Guten Tag liebe Wiwi-Treffer!

Derzeit arbeite ich (32J, Dipl. Ing., ca. 75k ? im Jahr) seit fast 6 Jahren bei meinem ersten Unternehmen nach dem Studium im Einkauf (>10.000 MA, Dax30). In der Zwischenzeit habe ich bereits genug horizontale Erfahrung gesammelt (Bereichswechsel und Ausland), bin aber noch immer "einfacher" Sachbearbeiter. Von meinen jeweiligen ALs habe ich stets gute bis sehr gute Bewertungen erhalten, aber leider noch nicht den richtigen Mentor gefunden um auch vertikal aufzusteigen.

Ich überlege gerade, ob es nicht Sinn macht, statt auf eine Karriere im Großunternehmen in ein KMU zu wechseln (100-1.000 MA), um erstens eine neue Perspektive kennenzulernen und zweitens meine Führungserfahrung auszubauen bzw. weiterzuentwickeln (bin derzeit nur Vertreter des UAL).

Meine Fragen:
-> Für wie realistisch haltet ihr das, wenn ich mich bei KMUs bevorzugt auf Abteilungsleiterpositionen bewerbe?
-> Muss ich dafür Abstriche im Gehalt machen?
-> Habt ihr mit so einer Situation bereits Erfahrungen gemacht?

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Könnte wetten du arbeitest in niedersachsen...

Und wenn dem so ist liegt dein sachbearbeiterposten nicht am fehlenden "mentor", sondern ist systemimmanent.

Unter 40 wird das nix mit mk.
Also raus aus dem laden wenn du aufsteigen willst. Aber dann musste natürlich auch mehr als 40 std/woche ranklotzen und der bonus fällt selbstverständlich DEUTLICH geringer aus.

Welche abteilung biste?

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DAX Einkäufer

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Bist Du denn bei dem Arbeitgeber grundsätzlich zufrieden oder willst Du langfristig sowieso weg?

Führung im Konzern ist deutlich komplizierter als in einem kleinen Unternehmen, da die Konzernführungskraft unter anderem auch die komplexen Konzernzusammenhänge im Griff haben muss, während die Führungskraft im kleinen Unternehmen die meisten Ansprechpartner auf dem Flur hat und Entscheidungen recht pragmatisch herbeiführen oder einfach selbst treffen kann. Über allem steht dort aber der Inhaber, der teilweise auch absurde Setzungen macht und sich daran auch nicht hindern lässt. Du bist also im KMU nicht unbedingt einflussreicher als im großen Unternehmen.

Es ist vor allem eine grundsätzliche Entscheidung: Du solltest dich fragen, ob Du langfristig ein "kleines Licht" in einem großen System (Konzern) sein möchtest (eventuell auf der untersten Führungsebene) oder ein "großes Licht" in einem kleinen Unternehmen (z.B. Entwicklungsleiter). Diese Perspektiven sind völlig verschieden.

Du wärest nicht der erste, der den Absprung aus dem Konzern der Perspektiven wegen wagt. Du wärest auch nicht der erste, der hinterher mit diesem Absprung sehr zufrieden ist. Ich würde mich allerdings fragen, weshalb Du überhaupt zum Konzern gegangen bist. Hattest Du dir die Karriere anders vorgestellt?

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Meine Konzernerfahrung sagt mir, dass man um aufsteigen zu wollen auch ggf. an einen anderen Standort wechseln muss, zumindest eine gewisse zeitlang. 75K für den so viel zitierten einfachen Sachbearbeiter sind ein Haufen Geld, es gibt andere Branchen, da bekommen Teamleiter 35k Euro.

"Ich würde mich allerdings fragen, weshalb Du überhaupt zum Konzern gegangen bist."

Ich finde die Sichtweise vom Dax-Einkäufer bemerkenswert. Die Regel ist, dass man sich zum Berufseinstieg die Stelle und das Unternehmen nicht aussuchen kann, aufgrund von Befristung etc. schon gar keine langfristige Pläne machen. Es kann immer passieren, dass eine Abteilung / Standort etc. geschlossen wird. Die ersten 2-3 Jahre sind meist eine Art Orientierungsphase. Ehrlich gesagt sind mir die Typen, die direkt seit Beginn des Studium einen Lebensplan haben (Mit 30 Teamleiter, mit 40 Abteilungsleiter, Stationen in Land X,Y,Z) sehr suspekt. Davon abgesehen hat keine handvoll den Plan verwirklicht bekommen, weil sie irgendwann in der Realität ankamen.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Die Frage ist vielmehr, ob im Mittelstand >75k für eine AL-Stelle bezahlt wird...

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Wenn du Verantwortung willst, dann wechsele ruhig. ABER: du verdienst als Sachbearbeiter 75.000,- Euro. Im Mittelstand ist das schon ein verdammt gutes Gehalt. Ob du als Abteilungsleiter oder stellv. Abteilungsleiter entsprechend mehr verdienst, sei mal dahingestellt. Du hast deutlich mehr Verantwortung, wahrscheinlich auch deutlich mehr Arbeitszeit. Ob sich das ganze für dich lohnt, musst du entscheiden. Wenn du jetzt 40 Stunden die Woche arbeitest, dann rechne dein Gehalt mal auf die 50 bis 70 Stunden pro Woche um, die du sicherlich regelmäßig im KMU haben wirst. Hinzu kommt, dass im KMU gerne die Vertrauensarbeitszeit gilt, es also eher wahrscheinlich ist, dass du deine Überstunden weder bezahlt, noch abfeiern kannst. Oder es eine Regelung dafür gibt, wie z.B. Überstunden immer bis freitags abfeiern, sonst verfallen die.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

-> Habt ihr mit so einer Situation bereits Erfahrungen gemacht?

Ja. Hab von 70.000 MA Laden gewechselt zu einer Konzerntochter mit rd. 1000 MA. Konzern (Versicherung) selbst hat so um die 50.000 MA. Die Tochter agiert in weiten Teilen autark, ist aber vom Aufbau her analog zu einer Konzernstruktur (keine Inhaberführung etc.).

Womit Du beide Welten hast. Vll auch ne Möglichkeit für Dich.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Ich kann nur die Erfahrung bieten aus dem umgedrehten Weg. Erst Mittelstand, dann Konzern.
Ich fand im Mittelstand hat man schneller Verantwortung für größere Themen gehabt. Es war familiärer, d.h. man kannte aus allen Bereichen Kollegen und hat eng mit ihnen zusammengearbeitet. Des Weiteren waren die Aufgaben teils breiter gefächert, da wenn irgendwo Business war, dann wurde das genommen und bedient. Auch wenn da bisher niemand aus der Firma direkt aktiv war.

Im Konzern ist es halt strikter, geordneter, politischer.
Trotzdem wollte ich den Wechsel.

Es gibt meist klare Wege in die Führungspositionen - es ist aus meiner Sicht nicht leichter und nicht schwerer aber anders dort Führungskraft zu werden. Gehaltlich auf dem Einsteigerlevel und meist auch später noch hoch interessant. Trotz allem kenne ich mittlerweile aber auch Kollegen die den anderen Weg gegangen sind und nicht unglücklich sind. Haben dort meist eine (zumindest für eine kleinere Firma) höhere Position, Gehalt ist meist auch etwas gestiegen, oder aber stagniert wenn die Firma in einer günstigeren Gegend ansässig ist.

Ich fühle mich z.B. im Konzern wohl. Es ist geordneter, es gibt "echte" Entwicklungsprogramme, Möglichkeiten verschiedene Bereiche zu sehen ohne jedesmal gleich die Firma wechseln zu müssen und eine große Sicherheit.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Es ist geordneter, es gibt "echte" Entwicklungsprogramme, Möglichkeiten verschiedene Bereiche zu sehen ohne jedesmal gleich die Firma wechseln zu müssen und eine große Sicherheit.

Unterscheibe ich sofort. Bin der Poster vornedran, das merke ich auch: es geht - trotz Konzernluft - in der Tochter doch eher handwerklich zu. Prozesse sind längst nicht aufgereift und vieles wird Hand-zu-Fuss gemacht. Das ist der Nachteil gegenüber Konzernordnung, gleichzeitig aber auch die Chance, hier mitaufzubauen.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Ich hatte ein aehnliches Problem. Berufseinstieg bei einem sehr grossen Versicherungskonzern bei dem ich ca. 7 Jahre verbracht habe ohne Aufstiegschancen fuer mich zu sehen. Hatte auch durchwegs gute Bewertungen und bekam auch relativ viel Verantwortung fuer einzelne Bereiche uebertragen. Als es zur Besetzung der entsprechenden Positionen ging bzw. Befoerderungen, wurde ich immer uebergangen. Einschraenkend muss ich hierzu aber sagen, dass es nicht am Alter lag. Woran es lag, kann ich bis heute nicht sagen (siehe gute Bewertungen, kaum Kritik an meiner Arbeit etc.). Zuviel wurde es mir, als ich de facto degradiert wurde. Ich war Jahrelang in einem Bereich fuer ein bestimmtes Taetigkeitsfeld verantwortlich und als man dieses erweitert hatte, wurde mir ein externer Kandidat mit gleicher Berufserfahrung vor die Nase gesetzt. Der wurde sogar gefoerdert, trotz sichtlich schlechter Leistungen.

Meiner Erfahrung nach braucht man definitiv einen "Mentor" und an einem solchen hat es mir gefehlt. Vor allem in Grosskonzernen, wo naturgemaess Bewertungen einzelner Mitarbeiter ueber zwei, drei Stationen gehen.

Im Endeffekt hab ich mich dann dazu entschlossen mich woanders zu Bewerben und bin seitdem in einem relativen kleinen Versicherungsunternehmen beschaeftigt. Mein Fazit ist durchweg positiv. Man wird mehr gefordert, kann sich nicht hinter der Masse verstecken, steht mit dem was man macht zwangslaeufig im Mittelpunkt und hat daher auch bessere Karten bei guter Leistung gefoerdert zu werden. Auf der anderen Seite wuerde ichschon gerne nochmal zurueck in einen bequemen Grosskonzern, bei Einstieg in eine enstsprechende Stelle. Es ist einfach so, dass man in grossen Unternehmen dann doch ein gemutlicheres Arbeitsleben verbringt, worauf ich nach meiner Sturm und Drang Phase Werte legen werde ;-)

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Oder was hältst du von der Möglichkeit, in ein ebenso großes (Konkurrenz-)Unternehmen zu wechseln? Oft macht es da dann "Klick" und beruflich läuft es deutlich besser.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg in anderem Unternehmen

Du bist 32 Jahre. Wie ich. Wenn du ein Privatleben planst (Frau, Kinder, Hobbies, Freunde), dann wirst du um den 35h-Job mehr als froh sein und das gut bezahlte Sachbearbeiterdasein gerne annehmen.

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