Berufliches Dilemma
Hallo Forum,
ich habe eine Frage zu meiner beruflichen Situation. Ich arbeite derzeit in der Finance Abteilung eines internationalen Konzerns. Dort bin ich seit insgesamt 7 Jahren (2 Jahre Trainee, 2 Jahre Anschlussposition, 3 Jahre heutige Position) und bin an sich sehr zufrieden mit Chef, Kollegen, der Firma an sich etc. Unzufrieden bin ich etwas mit der Aufgabe meiner Rolle, da ich mich teilweise unterfordert fühle. Ich bin Tarifler und benötige nicht mal 50% meiner wöchentlichen Arbeitszeit, um die Aufgaben zu machen.
Die HR Business Partner wollen mich seit 2 Jahren schon zu einem AT Vertrag bewegen (ist üblich so bei uns in der Firma für Leute die im höchsten oder 2. höchsten Tarif sitzen), was ich bisher aber abgelehnt habe, da AT nur marginal mehr Geld bringt, die Überstunden Regelung aber wegfällt. Jetzt bin ich tatsächlich für ein Talentprogramm vorgeschlagen worden und hier beginnt mein Dilemma.
Im Zuge des Programms soll ich die Position meines Chefs übernehmen, der selber eine Stufe raufrückt. Ich würde also unter ihm bleiben, was mir gut gefällt da wir wie gesagt sehr gut miteinander auskommen. Langfristig ist die Perspektive und die Idee (wurde mir von HR, ihm und seinem zukünftigen Chef so kommuniziert), dass ich auf der neuen Position ein paar Jahre lerne und dann meinen Chef erneut beerbe auf der Globalen Position. Karrieretechnisch und auch von den Aufgaben her ist die nächste Stelle schon sehr interessant, die darüber sowieso und war auch immer genau das was ich mir mal ausgemalt hatte. Soweit so gut also.
Allerdings beneiden mich viele meiner Freunde um mein Tarifleben mit dem guten Gehalt und raten mir davon ab, da bei mir bald auch Familie ansteht (ich bin 32, Frau ebenfalls) und ich mich dann ärgern würde, wenn ich 50h die Woche arbeite. Mein Chef arbeitet ziemlich genau diese 50h soweit ich das mitkriege, ist im Vergleich zu meinen theoretischen 37,5 natürlich deutlich mehr. Finanziell ist es schon ein Unterschied (85k zu 110k), für mich allerdings nicht wirklich relevant da meine finanzielle Situation mehr als ausreichend ist. Wäre also eher ein netter Bonus on top. Für mich relevant ist die Abwägung zwischen Freizeit vs. spannende Aufgaben im Job + langfristige Perspektive. Ich habe Angst hier die falsche Entscheidung zu treffen und entweder mich weiter im Job zu langweilen oder aber mich zu ärgern dass ich zu wenig Zeit für meine Familie habe.
Freue mich über jede Meinung, Tipps oder ähnliche Storys von anderen Foristen!
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