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Gehaltserhöhung & KarriereKarriere

Wer hat noch Amibitionen?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Hallo zusammen,

in letzter Zeit stellt sich mir häufig die Frage wie viele Arbeitnehmer überhaupt noch Karriere machen wollen und bereit sind die dafür nötigen Opfer wie Umzug, Unternehmenswechsel, einarbeiten in Neues, Überstunden etc hinzunehmen.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis und auch hier im Forum liest man immer öfter, dass IGM mit 35h oder Beamter sein das Tor zum Glück ist und die Work Life Balance immer wichtiger wird.

Kann es sein, dass es für karriereambitionierte Arbeitnehmer leichter geworden ist aufzusteigen, da es einfach nicht so viele Wettbewerber gibt wie früher, die den Stress auf sich nehmen würden in einer Führungsposition zu sein?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich glaube es gibt immer noch mehr als genug Leute die eine Führungsposition haben wollen.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 04.03.2021:

Hallo zusammen,

in letzter Zeit stellt sich mir häufig die Frage wie viele Arbeitnehmer überhaupt noch Karriere machen wollen und bereit sind die dafür nötigen Opfer wie Umzug, Unternehmenswechsel, einarbeiten in Neues, Überstunden etc hinzunehmen.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis und auch hier im Forum liest man immer öfter, dass IGM mit 35h oder Beamter sein das Tor zum Glück ist und die Work Life Balance immer wichtiger wird.

Kann es sein, dass es für karriereambitionierte Arbeitnehmer leichter geworden ist aufzusteigen, da es einfach nicht so viele Wettbewerber gibt wie früher, die den Stress auf sich nehmen würden in einer Führungsposition zu sein

Ich glaube es ist nicht großartig anders als früher, nur die Lager sind klarer definiert. Mein Vater wusste als er karriere gemacht hat nicht einmal was work life balance bedeutet. Er war gut in dem was er tat, weswegen er automatisch Karriere gemacht hat. Früher hat sich einfach keiner hingesetzt und gesagt ich will jetzt Karriere machen und knalle die 80Std. Wochen für meinen Traum... man hat eher so sein Ding gemacht und wenn man gut war eben Karriere. Meine Einschätzung.

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Voice of Reason

Wer hat noch Amibitionen?

Nein, sehe ich absolut nicht so.
Ja, es gibt eine größere Menge an Leuten, denen Erfolg und Geld weniger wichtig ist, aber längst nicht in signifikanter Menge.

Der Großteil der Leute, die ich kenne (und dazu gehören auch Leute, die gerade erst am Anfang ihrer Karriere stehen), könnten sich nichts schlimmeres vorstellen als das von Dir gezeichnete Bild.

Ich selbst würde mir da auch die Kugel geben.
IGM 35hrs als kleines Rädchen in einer Riesenmaschine ohne das kleinste Bestreben, etwas zu verändern oder zu erreichen... hört sich nach täglichen 7hrs Gefängnis an, in das man sich freiwillig begibt.

WiWi Gast schrieb am 04.03.2021:

Hallo zusammen,

in letzter Zeit stellt sich mir häufig die Frage wie viele Arbeitnehmer überhaupt noch Karriere machen wollen und bereit sind die dafür nötigen Opfer wie Umzug, Unternehmenswechsel, einarbeiten in Neues, Überstunden etc hinzunehmen.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis und auch hier im Forum liest man immer öfter, dass IGM mit 35h oder Beamter sein das Tor zum Glück ist und die Work Life Balance immer wichtiger wird.

Kann es sein, dass es für karriereambitionierte Arbeitnehmer leichter geworden ist aufzusteigen, da es einfach nicht so viele Wettbewerber gibt wie früher, die den Stress auf sich nehmen würden in einer Führungsposition zu sein?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich glaube auch, dass es noch genug gibt die Karriere machen wollen und auch bereit sind sich dafür rein zu hängen. Was sich geändert hat ist die gesellschaftliche Akzeptanz davon, keine großen Ambitionen bei der Karriere zu haben und mehr auf eine Optimierung der WLB zu gucken. Und dadurch wird da offener von den jenigen drüber geredet als früher.
Also ich denke es gibt vielleicht ein paar mehr die keine großen Ambitionen haben als früher, aber weil offener drüber gesprochen wird, wirkt es als wären es viel mehr.

Was mich nachdenklicher stimmt sind die immer lauter werdenden Stimmen, die Karriere und WLB fordern. Bzw. Karriere ohne den Aufwand. Sei es einfach so oder mit Schlagwörtern wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Karriere in Teilzeit, etc.
Ich gehe davon aus, dass es immer genug Leute geben wird, die für ihren Karrierewunsch bereit sind die Extrameile zu gehen. Seien es Überstunden, Flexibilität, Erreichbarkeit oder sonst was.
Und aus Arbeitgebersicht ist so jemand bei gleicher sonstiger Leistung jemandem der dazu nicht bereit ist immer überlegen.

Verlangt jemand der nicht dazu bereit ist dieses Plus zu leisten jetzt die gleiche Karriere, kann das eigentlich nur gehen, wenn ich entweder auch den anderen verbiete die Extrameile zu gehen, oder ich nicht mehr nur nach Leistungskriterien befördere.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Voice of Reason schrieb am 05.03.2021:

Nein, sehe ich absolut nicht so.
Ja, es gibt eine größere Menge an Leuten, denen Erfolg und Geld weniger wichtig ist, aber längst nicht in signifikanter Menge.

Der Großteil der Leute, die ich kenne (und dazu gehören auch Leute, die gerade erst am Anfang ihrer Karriere stehen), könnten sich nichts schlimmeres vorstellen als das von Dir gezeichnete Bild.

Ich selbst würde mir da auch die Kugel geben.
IGM 35hrs als kleines Rädchen in einer Riesenmaschine ohne das kleinste Bestreben, etwas zu verändern oder zu erreichen... hört sich nach täglichen 7hrs Gefängnis an, in das man sich freiwillig begibt.

Hallo zusammen,

in letzter Zeit stellt sich mir häufig die Frage wie viele Arbeitnehmer überhaupt noch Karriere machen wollen und bereit sind die dafür nötigen Opfer wie Umzug, Unternehmenswechsel, einarbeiten in Neues, Überstunden etc hinzunehmen.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis und auch hier im Forum liest man immer öfter, dass IGM mit 35h oder Beamter sein das Tor zum Glück ist und die Work Life Balance immer wichtiger wird.

Kann es sein, dass es für karriereambitionierte Arbeitnehmer leichter geworden ist aufzusteigen, da es einfach nicht so viele Wettbewerber gibt wie früher, die den Stress auf sich nehmen würden in einer Führungsposition zu sein?

Hängt auch davon ab in welcher Blase man sich rumtreibt.
Jetzt da fast alle meine Freunde UB/IB/eigenes Start-up sind ist es so wie bei dir!+

Bei meinem alten Freundeskreis nur bloß schnell die Verbeamtung bekommen oder IGM Konzern und dann nie wieder mehr machen als nötig. Da geht jedes Gespräch über den Job nie über Themen oder interessante Aufgaben, sondern nur noch wann und wie man möglichst entspannt höher eingestuft wird und wann der nächste Streik ist. Vor AT wird sich fast gefürchtet...

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Wir leben in einer Gesellschaft mit zwei Trends:

  • Geburtenschwund seit dem "Pillenknick"
  • immer mehr Erben

=> immer weniger Menschen erben das, was ganze Familien Dynastien zusammen aufgebaut haben als Alleinerben.
Dabei spreche ich nicht mal von Millionen oder gar Millarden Vermögen.

Da müssen einfach sehr viele gar nicht mehr Karriere machen. Da reicht ein Sachbearbeiterposten mit IGM Bezahlung oder geht in den ÖD, höherer oder gehobener Dienst. Da hat vielleicht das Kind von der Oma ein Haus am Stadtrand von FFM, Stuttgart oder München geerbt, was die Großeltern damals mit einem Lehrergehalt bauen konnten. Die Eltern haben schon ein Haus, so bekommt es der Enkel. Renovierung kann er mit seinem Sachbearbeiter Gehalt locker selbst stemmen. Der Abteilungsleiter ohne Erbe muss dagegen so richtig ranklotzen, wenn er auch so ein Haus haben will.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Wenn man erbt oder aus einer reichen Familie kommt, muss man nicht 80 Stunden die Woche als Abteilungsleiter arbeiten. Da würde ich lieber gründen und das arbeiten, was mir Spaß macht.
Kommt man aus einer ärmeren Familie gibt es kaum einen Unterschied zwischen beide Partner verdienen 60k im Jahr oder einer ist Abteilungsleiter und der andere muss kürzer treten, um sich um die Kinder zu kümmern. Vermögensaufbau ist sowieso gerade stark erschwert. Immobilien kann sich der Nicht-Erbe kaum leisten. Gründen ist ohne finanzielle Absicherung auch schwierig. Da ist IGM noch der angenehmste Weg.

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Wer hat noch Amibitionen?

Hier wird wieder gewissermaßen in zwei Lagern gesprochen: Die, die Karriere Tiere und die faulen 35h - Wochen Chiller im IGM. Aus eigener Erfahrung steigen die meisten Absolventen extrem motiviert mit ca. 27 in Berufsleben. Aber relativ schnell kommt folgende Einsicht:

  • Jeden Tag bis 20h arbeiten (+Heimweg) auf Dauer lässt sich dich sowohl sozial isolieren als auch dich selber vernachlässigen (Sport, gesund Ernährung etc.). Du hast abends einfach keine Kraft noch bei etwas anderem Gas zu geben.
  • Die Zeit fliegt - eh du dich versiehst bist du Anfang 30 und andere Prioritäten werden wichtiger.
  • Ob du nun 80k verdienst, 100k oder 120k macht am Ende keinen Unterschied. Der Audi hat eine gehobenere Ausstattung, das war's. Man wird dir dein Gehalt bei einem Steuersatz von 48% nicht ansehen, deine Augenringe und deinen gesundheitlichen Zustand schon.
  • Glück und Netzwerk sind wichtiger als Können und Noten um Karriere zu machen. Kann sein, dass du mehrere Jahre einfach für die Katz gearbeitet hast.

In einer Welt, die einem unglaublich vieles bieten kann, entscheiden sich somit häufig auch ambitionierte Menschen dann eher für ihr Leben als für ihre "Karriere".

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich wechseln von IGM DAX zur Berufsschule A13. Reicht mir und ich habe genug Zeit nebenbei für mein Privatleben. Man lebt nur einmal. Geld ist nicht alles.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

This!!!! ich selbst bin IGM Sachbearbeiter und habe auf 4 Tage Woche reduziert. Im Studium und zu Beginn meiner Karriere dachte ich auch, was man alles bewegen und verändern könne. Dann kommt die Ernüchterung. Man führt mehr oder weniger immer nur aus, auch ein Abteilungsleiter tut das. Er hat einen eng gesteckten Rahmen innerhalb dessen agiert wird.

Ich habe daher sehr früh mit sparen und investieren angefangen. Während der Finanzkrise und die Jahre danach habe hauptsächlich in kleine Wohnungen vor Unis und in zentralen Lagen großer Städte investiert, als die Preise noch günstig und die Mietrenditen hoch waren. Das zahlt sich nun aus. Vorallem da ich einige Objekte zu besseren Zinskonditionen umschulden konnte mittlerweile. Darauf hin die Arbeitszeit reduziert um mehr Zeit für Familie, Sport, Gesundheit und Lebensqualität zu haben. Da bin ich lieber 4 Tage/Woche Sachbearbeiter im Konzern und nebenbei kleiner Immo Investor als Abteilungsleiter mit 60h Woche+ ohne Immo Portfolio. Wozu sollte ich also noch Karriere machen wollen? Im Gegenteil, da kenne ich manchen Karrieretypen, der ist mit 30 Abteilungsleiter, verdient viel mehr als ich, aber ist Mieter und steckt sein höheres Gehalt in teure Anzüge, Uhren und etwas teurere Autos. Ob er unbedingt mehr Lebensqualität hat? ich bezweifle es.

antworten
Voice of Reason

Wer hat noch Amibitionen?

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Das ist eine kognitive Verzerrung bzw. deine Bubble. Bei Führungspositionen werden deutlich häufiger burnouts diagnostiziert als in jeder anderen Tätigkeitsgruppe. Ansonsten ist der Anteil unter Lehrern noch sehr hoch.

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich glaube auch, dass die "Vorteile" von Karriere kleiner geworden sind. Zumindest sind die Gehaltsunterschiede zwischen Sachbearbeiter und Abteilungsleiter kleiner als ich früher gedacht hätte. Und auch die Statussymbole (großes Büro, Firmenwagen, reservierte Parkplätze und weitere Kleinigkeiten) sind immer weniger geworden.

Ist zumindest mein Eindruck vielleicht können die etwas älteren Schreiber ja was dazu sagen, ob sie das Paket Führungsposition früher attraktiver als heute sehen.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich mache mir auch keine Illusionen, als Arbeitnehmer etwas "zu bewegen". Egal ob im Startup (außer selbst Gründer) oder im Konzern, man ist überall eine kleine Nummer. Da gehe ich lieber im Konzern um 17 Uhr mit gutem Stundenlohn nach Hause, als bis spät abends irgendeiner Karotte hinterherzujagen, damit jemand anderes reich wird.

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WiWi Gast

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Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Das ist natürlich sehr schön für Dich. Nicht jeder kann aber eine Karriere wie Deine hinlegen ohne dabei was einzubüßen. Und ich glaube wirklich, das Gros erlebt eben das: man kämpft gegen Windmühlen und ist es halt irgendwann leid, bestenfalls nen feuchten Händedruck zu kassieren.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Dann sei froh, dass du einen burn out niemals erleben musstest, statt es hier zu relativieren und indirekt als "Konzernkrankheit" zu pauschalisieren.

Die Krankheit sucht man sich sicher nicht aus.

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

This!!!! ich selbst bin IGM Sachbearbeiter und habe auf 4 Tage Woche reduziert. Im Studium und zu Beginn meiner Karriere dachte ich auch, was man alles bewegen und verändern könne. Dann kommt die Ernüchterung. Man führt mehr oder weniger immer nur aus, auch ein Abteilungsleiter tut das. Er hat einen eng gesteckten Rahmen innerhalb dessen agiert wird.

Ich habe daher sehr früh mit sparen und investieren angefangen. Während der Finanzkrise und die Jahre danach habe hauptsächlich in kleine Wohnungen vor Unis und in zentralen Lagen großer Städte investiert, als die Preise noch günstig und die Mietrenditen hoch waren. Das zahlt sich nun aus. Vorallem da ich einige Objekte zu besseren Zinskonditionen umschulden konnte mittlerweile. Darauf hin die Arbeitszeit reduziert um mehr Zeit für Familie, Sport, Gesundheit und Lebensqualität zu haben. Da bin ich lieber 4 Tage/Woche Sachbearbeiter im Konzern und nebenbei kleiner Immo Investor als Abteilungsleiter mit 60h Woche+ ohne Immo Portfolio. Wozu sollte ich also noch Karriere machen wollen? Im Gegenteil, da kenne ich manchen Karrieretypen, der ist mit 30 Abteilungsleiter, verdient viel mehr als ich, aber ist Mieter und steckt sein höheres Gehalt in teure Anzüge, Uhren und etwas teurere Autos. Ob er unbedingt mehr Lebensqualität hat? ich bezweifle es.

Ich freue mich sehr, dass Du mit Deinem Leben glücklich bist. Aber warum muss denn so etwas Subjektives wie "Lebensqualität" immer gegeneinander aufgewogen werden? Wie gesagt, ich freue mich für Dich, dass Du glücklich bist, aber kann es nicht auch sein, dass jemand Spaß an seinem Job hat und er ihn gerne ausführt? Morgens (meistens) mit einem Lächeln aufsteht und gerne zur Arbeit geht?

Wir müssen nicht immer alles gegeneinander aufwiegen. Es geht nicht darum, dass der eine auf eine 4-Tage-Woche reduziert und dadurch 3 Lebensqualität auf sein Lebensqualitätskonto bekommt. Freut Euch doch einfach, wenn es Euch gut geht. Erzählt es auch gerne hier, aber rechtfertigt Euch nicht ständig.

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Voice of Reason

Wer hat noch Amibitionen?

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Das ist natürlich sehr schön für Dich. Nicht jeder kann aber eine Karriere wie Deine hinlegen ohne dabei was einzubüßen. Und ich glaube wirklich, das Gros erlebt eben das: man kämpft gegen Windmühlen und ist es halt irgendwann leid, bestenfalls nen feuchten Händedruck zu kassieren.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Genau, weil halt neben Talent und Motivation immer auch eine gehörige Portion Glück dazu gehört. Bzw. zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Ich für meinen Teil würde zwar gerne in 2-3 Jahren Richtung Führung (sonst wird es mit jetzt 34 auch iwann zu spät), verfolge das Ziel aber nicht um jeden Preis. Den Job meiner Chefin wollte ich bspw. definitiv nicht wenn ich sehe, wie sie sich abackert und unter der Woche nur für die Arbeit lebt. Da verdiene ich lieber 20-30k weniger. Auch wenn die Schere wahrscheinlich aufgeht.

Mit rund 100k und relativ wenig Stress kann man wie ich finde durchaus gut leben. Und gerade wenn wie oben beschrieben in 10-20 Jahren noch ein Erbe dazukommt. Da fragt man sich echt warum man um jeden Preis aufsteigen muss, um dann iwann vielleicht mal die 200k zu knacken aber ständig erreichbar sein muss unter der Woche.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Das ist natürlich sehr schön für Dich. Nicht jeder kann aber eine Karriere wie Deine hinlegen ohne dabei was einzubüßen. Und ich glaube wirklich, das Gros erlebt eben das: man kämpft gegen Windmühlen und ist es halt irgendwann leid, bestenfalls nen feuchten Händedruck zu kassieren.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

Könntest du nochmal kurz beschreiben in welcher Service Line du warst und was konkret deine Aufgaben waren. Genauso wie deine jetztigen Aufgaben.

Außerdem würde es mich interessieren was genau dich am Job und an Karriere so begeistert hat

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

So war es auch bei mir: hoch motiviert eigenstiegen, nach ein paar Jahren erkannt, dass ich Raubbau an Körper, Geist und sozialem Netzwerk betrieben habe und entschieden, dass ich mehr vom Leben will, als am Wochenende mit den Lieblingskollegen im Kapuzenpulli in der Kanzlei abzuhängen. Dazu kommt dann, dass man mit der Zeit erkennt, dass das Berufsleben eine einzige große Show ist und es nur am Rande um das Arbeitsergebnis geht.

Jetzt arbeite ich 40 Stunden und plane sogar mittelfristig, auf 75 % zu verkürzen. Leider ist das in der Branche noch unüblich und viele denken angesichts meines Lebenslaufs auch, dass ich gerne viele Überstunden mache.

DerZynischeAnalytiker schrieb am 06.03.2021:

Hier wird wieder gewissermaßen in zwei Lagern gesprochen: Die, die Karriere Tiere und die faulen 35h - Wochen Chiller im IGM. Aus eigener Erfahrung steigen die meisten Absolventen extrem motiviert mit ca. 27 in Berufsleben. Aber relativ schnell kommt folgende Einsicht:

  • Jeden Tag bis 20h arbeiten (+Heimweg) auf Dauer lässt sich dich sowohl sozial isolieren als auch dich selber vernachlässigen (Sport, gesund Ernährung etc.). Du hast abends einfach keine Kraft noch bei etwas anderem Gas zu geben.
  • Die Zeit fliegt - eh du dich versiehst bist du Anfang 30 und andere Prioritäten werden wichtiger.
  • Ob du nun 80k verdienst, 100k oder 120k macht am Ende keinen Unterschied. Der Audi hat eine gehobenere Ausstattung, das war's. Man wird dir dein Gehalt bei einem Steuersatz von 48% nicht ansehen, deine Augenringe und deinen gesundheitlichen Zustand schon.
  • Glück und Netzwerk sind wichtiger als Können und Noten um Karriere zu machen. Kann sein, dass du mehrere Jahre einfach für die Katz gearbeitet hast.

In einer Welt, die einem unglaublich vieles bieten kann, entscheiden sich somit häufig auch ambitionierte Menschen dann eher für ihr Leben als für ihre "Karriere".

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

gesagt, ich freue mich für Dich, dass Du glücklich bist, aber kann es nicht auch sein, dass jemand Spaß an seinem Job hat und er ihn gerne ausführt? Morgens (meistens) mit einem Lächeln aufsteht und gerne zur Arbeit geht?

Wir müssen nicht immer alles gegeneinander aufwiegen. Es geht nicht darum, dass der eine auf eine 4-Tage-Woche reduziert und dadurch 3 Lebensqualität auf sein Lebensqualitätskonto bekommt. Freut Euch doch einfach, wenn es Euch gut geht. Erzählt es auch gerne hier, aber rechtfertigt Euch nicht ständig.

Ja das stimmt. Ich bin der, mit den Immo Investments, IGM Konzernjob und 4 Tage Woche. Bei mir ist es eher so, dass ich mich häufig morgens zu meiner Arbeit zwingen muss. Ich mache da Dienst nach Vorschrift, keinen Streich mehr.

Nach der Arbeit fängt für mich das echte Leben an, mein Job ist für mich nur ein Mittel Geld zu verdienen. Im Vergleich zu einem Bauarbeiter der bei Wind und Wetter hart schufften muss für sein Geld, ist mein Job gerade zu paradisisch und er hat mir in der Vergangenheit lukrative Immo Investments ermöglicht, die sich jetzt auszahlen.

Als Student hatte ich noch Ambitionen. Ich muss dazu sagen, dass ich Wirtschaftsmathematik studiert und das Fach sehr gemocht habe. Davon brauche ich in meinem Job kaum noch was. Im Gegenteil, wenn ich mal etwas zu kompliziert her leite oder darstelle, heisst es eher, ich solle das nicht so kompliziert machen, es soll auch noch jemand verstehen der nicht mal Abi hat. Daher passe ich mich an und mache nur noch so viel wie nötig. Innovationen sind in Konzernen auch meist nicht gefragt, die werden meist schon im Keim erstickt an Bürokratie und Gremien. Daher Dienst nach Vorschrift und Erfüllung ausserhalb der Arbeit. Wenigstens Gehalt und WLB stimmt. Müsste ich meinen Job 60h die Woche machen, ich würde verrückt werden.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

Wieso meinst du gescheitert zu sein?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Finde es traurig das vom Ex-KPMGler zu hören.
Er hat ja immer versucht für die Firma Werbung zu machen und sie oft verteidigt.
Nur um jetzt zu sehen, dass seine Loyalität mit Füßen getreten wurde...

(Etas Off topic)

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Ich bin seid 3 Jahren Teamleiter von 7 Kollegen und mir macht es riesen Spass mein Team zu formen und voranzubringen. Mein Team ist in dem Bereich sicherlich das mit Abstand zufriedenste. Diesen 7 Menschen ein guter Vorgesetzt zu sein und ihnen eine gute Arbeitsumgebung geben zu können ist definitiv erfüllend, denn da macht meine Arbeit einen großen Unterschied.

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YungTeezy

Wer hat noch Amibitionen?

Vermutlich spielen auch die "flacheren Hierarchien" in vielen Bereichen eine Rolle, bei diesen ists ja oft so, dass man nicht aufsteigen kann, da ein Vorgesetzter mehr Leute unter sich hat. Ich glaube auch, dass ambitioniertere Leute jetzt eher selbst Gründen können als das früher der Fall war. Ich mein warum soll ich 60h+ arbeiten damit ein anderer reicher wird? Für die diffuse Versprechung, dass ich irgendwann mal mehr verdiene? Da arbeiten auch ambitionierte dann lieber 35h und stecken 30h in irgendwelche Nebenprojekte um sich nebenbei was aufzubauen. Hier war ja ein Beispiel in Immobilien zu investieren, aber gibt ja auch anderes.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

Danke für die ehrlichen Einsichten!

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Was ich zumindest in meinem Umfeld beobachte: Die Partner sind auch nicht mehr so bereit für die Karriere ihres Partners zurück zu stecken.

Wenn ich mir die Abteilungsleiter in meinem Umfeld anschaue (alle 45+), sind das entweder Frauen, die keine Kinder haben (mit einer Ausnahme), oder Männer die Frauen haben die beruflich zurück gefahren haben um sich um die Familie zu kümmern, zwei Teilzeitlehrerinnen, eine Hausfrau, Apothekerin in Teilzeit. Ein Mann hat noch eine Frau die ebenfalls Abteilungsleiterin in einer anderen Firma ist, die haben aber auch keine Kinder. Auf jeden Fall muss sich keiner von denen intensiv in die Kinderbetreuung einbringen.

Wenn ich jetzt bei meinen Kollegen um die 30 schaue, hat keiner einen Partner, der für die Karriere des anderen signifikant zurücktreten würde. Bei denen mit Kindern ist 2 x 80 % am verbreitetsten. Manche versuchen es auch mit 80 % + 100 %. Aber auf 50 % geht niemand für länger als ein paar Monate nach der Elternzeit.

Das funktioniert auch glaube ich bei denen allen ganz gut, aber nicht wenn man Karriere machen will. Denn wenn du neben 80 oder 100 % Job noch einen entsprechenden Teil der Kinderbetreuung übernehmen musst, fehlt dir einfach die Flexibilität und Kraft für die Extrameile.

Gleichzeitig wurde ja oben auch schon gesagt, dass das Haushaltseinkommen von zwei Sachbearbeitern nicht unbedingt weniger sein muss als von Abteilungsleiter + Halbzeitsachbearbeiter/-lehrer.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

„Gescheitert“ ist aber auch sehr subjektiv und m.E. übertrieben. Es ist natürlich verständlich, dass man Frust, Wut oder was auch immer empfindet wenn’s nicht weiter hoch geht.

Aber SM bei einer Big4 mit 160.000€ (?) Gehalt ist objektiv betrachtet alles andere als scheitern. Von deiner Entwicklung danach mal ganz abgesehen...

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Es gibt noch genug Leute mit Ambitionen- aber viele halt nicht mehr so devot wie vorher und ohne Kompromisse.

Viele Firmen können es sich heutzutage nicht mehr leisten, von Führungskräften zu verlangen, dass sie die eigenen Kinder nur am Wochenende sehen. Die Zeiten haben sich hier sehr geändert.

So etwas wie BigLaw, IB und MBB wird es immer geben, klar. Aber in der Maße ändert sich etwas.

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Voice of Reason

Wer hat noch Amibitionen?

Es hat und hatte bei mir nix mit den unmittelbaren Kollegen, Vorgesetzten, Themen oder Kunden zu tun. Ich würde den Laden und das Team immer noch empfehlen, es sei denn man möchte Partner werden.

Das Problem liegt ganz oben (in FS) und wird verdeutlicht durch die extreme Benachteiligung des eigenen Nachwuchses ggü. extern eingestellten Partnern.

Mein kleiner Bereich als Beispiel:
In meinen 14 Jahren wurde 0 Senior Manager zu Partnern gemacht, allerdings 7 Partner von extern eingestellt, 5 davon wieder rausgeschmissen, der 6. vegetiert gerade vor sich hin nachdem er quasi doppelt degradiert wurde und der neue 7. floppt ebenfalls bisher hart.
Aber man lernt ja nicht.

Und obwohl ich die Historie offensichtlich kannte (quasi als Zeitzeuge), war ich der Überzeugung, dass ICH es aber schaffen würde. ICH bin besser. ICH würde sie überzeugen und den ruinösen Bann brechen.
Mir wurde gesagt, dass ich Partner werde, stattdessen wurde dann Partner Nr.7 eingestellt (ohne dass meine unmittelbaren Chefs (inkl. Einstellung Nr.6) überhaupt was davon wussten) und ich bin gegangen.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Finde es traurig das vom Ex-KPMGler zu hören.
Er hat ja immer versucht für die Firma Werbung zu machen und sie oft verteidigt.
Nur um jetzt zu sehen, dass seine Loyalität mit Füßen getreten wurde...

(Etas Off topic)

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Voice of Reason schrieb am 07.03.2021:

Das Problem liegt ganz oben (in FS) und wird verdeutlicht durch die extreme Benachteiligung des eigenen Nachwuchses ggü. extern eingestellten Partnern.

Mein kleiner Bereich als Beispiel:
In meinen 14 Jahren wurde 0 Senior Manager zu Partnern gemacht, allerdings 7 Partner von extern eingestellt, 5 davon wieder rausgeschmissen, der 6. vegetiert gerade vor sich hin nachdem er quasi doppelt degradiert wurde und der neue 7. floppt ebenfalls bisher hart.
Aber man lernt ja nicht.

Weißt du ob’s in anderen Bereichen besser aussieht? Auch wenn externe Partner geholt werden, müssten doch weiter Partner ernannt werden? Auch wenn’s nicht dein Bereich ist, aber Audit und Tax sollten ja recht krisenfest sein. Wenn man dann den Nachswuchsmangel v.a. im Audit hinzuzieht, sollten doch eigentlich realistische Chancen bestehen, oder?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Sehe ich genauso. Ich arbeite fast nur aus Spaß. Das Geld ist natürlich auch sehr wichtig, aber ab einem gewissen Alter hat man schon Stufen erreicht (z.B. 100k), ab denen sich ein mehr an Verantwortung einfach nicht mehr lohnt. Dann noch die Möglichkeiten heutzutage leicht passiv Geld zu verdienen. Da rückt der Hauptjob immehr in den Hintergrund.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Genau, weil halt neben Talent und Motivation immer auch eine gehörige Portion Glück dazu gehört. Bzw. zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Ich für meinen Teil würde zwar gerne in 2-3 Jahren Richtung Führung (sonst wird es mit jetzt 34 auch iwann zu spät), verfolge das Ziel aber nicht um jeden Preis. Den Job meiner Chefin wollte ich bspw. definitiv nicht wenn ich sehe, wie sie sich abackert und unter der Woche nur für die Arbeit lebt. Da verdiene ich lieber 20-30k weniger. Auch wenn die Schere wahrscheinlich aufgeht.

Mit rund 100k und relativ wenig Stress kann man wie ich finde durchaus gut leben. Und gerade wenn wie oben beschrieben in 10-20 Jahren noch ein Erbe dazukommt. Da fragt man sich echt warum man um jeden Preis aufsteigen muss, um dann iwann vielleicht mal die 200k zu knacken aber ständig erreichbar sein muss unter der Woche.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Das ist natürlich sehr schön für Dich. Nicht jeder kann aber eine Karriere wie Deine hinlegen ohne dabei was einzubüßen. Und ich glaube wirklich, das Gros erlebt eben das: man kämpft gegen Windmühlen und ist es halt irgendwann leid, bestenfalls nen feuchten Händedruck zu kassieren.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ambitionen lohnen sich nur, wenn sich Leistung lohnt und man einen Mentor hat, der es würdigt. Da beides "No" = Dienst nach Vorschrift.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 07.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 07.03.2021:

Das Problem liegt ganz oben (in FS) und wird verdeutlicht durch die extreme Benachteiligung des eigenen Nachwuchses ggü. extern eingestellten Partnern.

Mein kleiner Bereich als Beispiel:
In meinen 14 Jahren wurde 0 Senior Manager zu Partnern gemacht, allerdings 7 Partner von extern eingestellt, 5 davon wieder rausgeschmissen, der 6. vegetiert gerade vor sich hin nachdem er quasi doppelt degradiert wurde und der neue 7. floppt ebenfalls bisher hart.
Aber man lernt ja nicht.

Weißt du ob’s in anderen Bereichen besser aussieht? Auch wenn externe Partner geholt werden, müssten doch weiter Partner ernannt werden? Auch wenn’s nicht dein Bereich ist, aber Audit und Tax sollten ja recht krisenfest sein. Wenn man dann den Nachswuchsmangel v.a. im Audit hinzuzieht, sollten doch eigentlich realistische Chancen bestehen, oder?

Sorry für das Off-Topic...
Die chancen sind in audit und tax sicher "realistisch", aber nicht wirklich hoch.

Zum Vergleich aus meiner Zeit bei KPMG:

KPMG FS Tax hat zu meiner Zeit fast ausschließlich partner aus dem eigenen nachwuchs ernannt. Kann mich konkret nur an zwei ausnahmen erinnern. Die erste Ausnahme war noch vor der Finanzkrise und wurde lange vorher angekündigt (war ein ehemaliger Senior Associate von Freshfields). Die zweite Ausnahme war ein ehemaliger Senior Manager von EY, der mit kleinem Team kam. Beide Partner haben nicht annährend die Stellung im Markt wie die Eigengewächse und auch nicht annährend den umsatz, den man erwarten würde.

Den vom ex-KPMG-ler beschriebnen fall (Senior Manager wird lange hingehalten und dann doch nicht partner) kenne ich persönlich nur von einem Kollegen in FS Tax. Dieser hatte jedoch objektiv nicht das zeug zum partner und wurde nur hingehalten, weil fast das gesamte team zu einem mitbewerber gewechselt ist. Dennoch kenne ich weit über eine handvoll kollegen, die auf ewig (Senior) Manager in Tax bleiben. Fast jeder von denen würde mit gleichem Workload woanders mehr verdienen, keine ahnung was die jungs und mädels da hält.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich bin seit 4 Jahren im Job und auf einer ganz normalen Sachbearbeiter Stelle.

Über mir ist direkt der Geschäftsführer. Also wozu sollte ich mich extra rein hängen?
Karriere ist hier nicht und selbst wenn, das Dreifache arbeiten für das doppelte Geld?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich verfolge deine Beiträge schon seit längerem und finde es beeindruckend, was du für eine Karriere hingelegt hast und dass du deine Erfahrungen hier teilst und Leuten beim Karrierestart weiter hilfst. Auch freut es mich für dich total, dass du einen Job hattest und hast, in dem du voll aufgehst und für den du auch gern deine 60h+ machst.

Was ich bei deinen Posts allerdings häufig vermisse, ist das Verständnis, dass es auch viele Leute gibt, bei denen das eben nicht der Fall ist. Dein Post weiter oben "Die meisten Burnouts sehe ich bei 'Spezialisten' in Konzernen" ist meiner Meinung nach wieder ein tolles Beispiel dafür.

Ich gehöre zu den Leuten, für die Arbeit immer noch harte Erwerbstätigkeit und nicht bezahltes Hobby ist. Ich mag meinen Job, meine persönliche Erfüllung finde ich aber ganz sicher nicht in der Arbeit. Das scheint aber generell ein Problem auf Wiwi-Treff zu sein, dass vielen der selbsternannten "HiPos" hier nicht klar ist, dass es sowas gibt...

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Das ist natürlich sehr schön für Dich. Nicht jeder kann aber eine Karriere wie Deine hinlegen ohne dabei was einzubüßen. Und ich glaube wirklich, das Gros erlebt eben das: man kämpft gegen Windmühlen und ist es halt irgendwann leid, bestenfalls nen feuchten Händedruck zu kassieren.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Rein aus Interesse: Was machst du denn?

Ich stimme dir erstmal zu, dass hier gerne nicht beachtet wird, dass nicht jeder für seinen Job lebt. Ich muss mich da auch an meine Nase packen, dass ich mich da häufig nicht hineinversetzen kann.

Wo ich aber mit unserem exKPMGler übereinstimme, ist dass ich das Gefühl habe, dass diese Einstellung (Job zum Leben nicht als Erfüllung) unter Spezialisten etc. weiter verbreitet ist als bei Leuten, die nach höheren Führungspositionen streben oder sie schon haben.

WiWi Gast schrieb am 08.03.2021:

Ich verfolge deine Beiträge schon seit längerem und finde es beeindruckend, was du für eine Karriere hingelegt hast und dass du deine Erfahrungen hier teilst und Leuten beim Karrierestart weiter hilfst. Auch freut es mich für dich total, dass du einen Job hattest und hast, in dem du voll aufgehst und für den du auch gern deine 60h+ machst.

Was ich bei deinen Posts allerdings häufig vermisse, ist das Verständnis, dass es auch viele Leute gibt, bei denen das eben nicht der Fall ist. Dein Post weiter oben "Die meisten Burnouts sehe ich bei 'Spezialisten' in Konzernen" ist meiner Meinung nach wieder ein tolles Beispiel dafür.

Ich gehöre zu den Leuten, für die Arbeit immer noch harte Erwerbstätigkeit und nicht bezahltes Hobby ist. Ich mag meinen Job, meine persönliche Erfüllung finde ich aber ganz sicher nicht in der Arbeit. Das scheint aber generell ein Problem auf Wiwi-Treff zu sein, dass vielen der selbsternannten "HiPos" hier nicht klar ist, dass es sowas gibt...

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Beraterkarriere gescheitert ist und ich viel zu wenig konsequent war.
Ich hätte bereits 1-2 Jahre eher den Laden verlassen müssen, als meine ambitionierten Ziele zur Partnerernennung nicht erreicht wurden.

Trotzdem habe ich aus falschem Loyalitätsgefühl weiter daran festgehalten. Und gegen Windmühlen angekämpft. Und verloren (oder eher: nicht gewonnen).
Und dann habe ich mich entschieden, etwas zu verändern.
Und das habe ich getan.

Und ja, ich habe einiges geopfert. Viel Freizeit, viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Und warum? Weil ich meinen alten Job geliebt habe und auch meinen neuen Job liebe.
Und das versteht meine Familie. Und unterstützt mich dabei.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

Voice of Reason schrieb am 06.03.2021:

Ich bin 40 und hatte keinerlei Burnouts.
Die meisten Burnouts sehe ich bei "Spezialisten" in Konzernen und in den untersten Führungsebenen in Konzernen.

Darüber deutlich seltener.

Und bzgl. nichts verändern können: jeder kann in seinem unmittelbaren Verantwortungsraum etwas verändern und die Räder im Getriebe neu bauen.
Sie müssen halt nur in das Gesamtkonstrukt passen - deswegen hat man als Führungskraft trotzdem Autarkie in seinem Bereich.

WiWi Gast schrieb am 06.03.2021:

lol, warum Karriere?

mit 40 hast du schon x Burnouts erlebt,
lieber WLB bei <40Std (klar stressige Phasen gibt es überall) und 70-80k. Mit dem Gehalt hast du ein tolles Leben.

Aber wenn du für >100k 60h die Woche arbeiten willst go for it.. mach um 20h Feierabend..

PS: was verändern? Der Vorstand hast das Wort, als Leiter kannst du nur delegieren

Sehe ich auch so. WAS bitte denkt ihr denn zu verändern? Egal in welcher Position: seid ihr, sind wir immer nur Rädchen im großen Ganzen. Das ist Augenwischerei fürs Ego, jeder ist ersetzbar.

Das ist natürlich sehr schön für Dich. Nicht jeder kann aber eine Karriere wie Deine hinlegen ohne dabei was einzubüßen. Und ich glaube wirklich, das Gros erlebt eben das: man kämpft gegen Windmühlen und ist es halt irgendwann leid, bestenfalls nen feuchten Händedruck zu kassieren.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

In welcher Serviceline war der Ex-KPMGler denn eigentlich? Weiß das jemand? Vielleicht kann er (@VoiceOfReason) uns das aber ja auch selber mitteilen. :)

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Weiß jeder. Er war im Management consulting für Banken.
Abteilung hat den Namen oft gewechselt... strategy and operations, transformation banking, customer banking, managementconsulting banking

WiWi Gast schrieb am 08.03.2021:

In welcher Serviceline war der Ex-KPMGler denn eigentlich? Weiß das jemand? Vielleicht kann er (@VoiceOfReason) uns das aber ja auch selber mitteilen. :)

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich denke durch den Arbeitnehmermarkt haben sich einige Dinge grundlegend geändert (ob es noch ein AN Markt ist, sei mal dahingestellt). Viele die früher "Karriere machen" wollten, sahen in einem hart umkämpften Markt keine andere Möglichkeit.

Zu meiner Abschlusszeit haben einige Kommilitonen 1+ Jahr nach einem Job gesucht, und man musste froh sein, dass man überhaupt was hatte, von daher hatten man auch mehr Biss bei der Sache. Diese Leute haben sich natürlich dann den A**** aufgerissen um bloß den Job zu behalten, letzten Endes hat aber alles ja nur auf Angst basiert.

Durch den Boom der letzten Jahre haben aber auch viele AN erkannt, dass man für einen Job nicht mehr alles aufgeben muss. Um einen gescheiten Job zubekommen, umziehen und alles hinter sich lassen zu müssen für eine 0815 Sachbearbeiterstelle, und evtl auch noch in einer unattraktiven Region zu leben.

Evtl ist es durch das Internet auch einfach geworden sich selbständig zu machen und genausoviel zu erwirtschaften wie in einem Bürojob, deswegen fallen noch einmal einige potentielle AN durch das Raster.

Ich sehe es auch in meinem persönlichen Umfeld in München, dass viele Freunde und Kommilitonen nach Jahren im Ausland und in anderen Städten endlich "heimkehren" können, da sie endlich dort leben können wo es auch Arbeit gibt.

Ich lehne inzwischen auch alle Jobangebote ab, die nicht in München sind, weil ich nicht einsehe für paar Kröten mehr meine Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten (Klettern, Mountainbike, wandern) für ne Singlebude in FFM aufzugeben.

antworten

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2021:

Ich denke durch den Arbeitnehmermarkt haben sich einige Dinge grundlegend geändert (ob es noch ein AN Markt ist, sei mal dahingestellt). Viele die früher "Karriere machen" wollten, sahen in einem hart umkämpften Markt keine andere Möglichkeit.

Zu meiner Abschlusszeit haben einige Kommilitonen 1+ Jahr nach einem Job gesucht, und man musste froh sein, dass man überhaupt was hatte, von daher hatten man auch mehr Biss bei der Sache. Diese Leute haben sich natürlich dann den A**** aufgerissen um bloß den Job zu behalten, letzten Endes hat aber alles ja nur auf Angst basiert.

Durch den Boom der letzten Jahre haben aber auch viele AN erkannt, dass man für einen Job nicht mehr alles aufgeben muss. Um einen gescheiten Job zubekommen, umziehen und alles hinter sich lassen zu müssen für eine 0815 Sachbearbeiterstelle, und evtl auch noch in einer unattraktiven Region zu leben.

Evtl ist es durch das Internet auch einfach geworden sich selbständig zu machen und genausoviel zu erwirtschaften wie in einem Bürojob, deswegen fallen noch einmal einige potentielle AN durch das Raster.

Ich sehe es auch in meinem persönlichen Umfeld in München, dass viele Freunde und Kommilitonen nach Jahren im Ausland und in anderen Städten endlich "heimkehren" können, da sie endlich dort leben können wo es auch Arbeit gibt.

Ich lehne inzwischen auch alle Jobangebote ab, die nicht in München sind, weil ich nicht einsehe für paar Kröten mehr meine Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten (Klettern, Mountainbike, wandern) für ne Singlebude in FFM aufzugeben.

Ich glaube, das trifft auch irgendwie den Punkt. Als ich Absolvent war, hätte ich glaube ich fast alles mit mir machen lassen. Heute weiß ich es besser und die junge Generation ist auch mega selbstbewusst. Wir leben in einem riesigen Wohlstand und für paar Kröten ist keiner mehr bereit sich extrem krumm zu machen.

antworten
WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich lehne inzwischen auch alle Jobangebote ab, die nicht in München sind, weil ich nicht einsehe für paar Kröten mehr meine Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten (Klettern, Mountainbike, wandern) für ne Singlebude in FFM aufzugeben.

Absolute Zustimmung, nur mit der Hauptstadt in meinem Fall. Klar werden die Gehälter nie MUC Level erreichen, aber dann ist das so. Hier ist und soll mein Lebensmittelpunkt bleiben und der Rest wird sich anpassen daran - wenn es eben mit "keiner" Karriere einhergeht - so what. Ich hätte ja dann auch woanders hingehen können.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2021:

Ich denke durch den Arbeitnehmermarkt haben sich einige Dinge grundlegend geändert (ob es noch ein AN Markt ist, sei mal dahingestellt). Viele die früher "Karriere machen" wollten, sahen in einem hart umkämpften Markt keine andere Möglichkeit.

Zu meiner Abschlusszeit haben einige Kommilitonen 1+ Jahr nach einem Job gesucht, und man musste froh sein, dass man überhaupt was hatte, von daher hatten man auch mehr Biss bei der Sache. Diese Leute haben sich natürlich dann den A**** aufgerissen um bloß den Job zu behalten, letzten Endes hat aber alles ja nur auf Angst basiert.

Durch den Boom der letzten Jahre haben aber auch viele AN erkannt, dass man für einen Job nicht mehr alles aufgeben muss. Um einen gescheiten Job zubekommen, umziehen und alles hinter sich lassen zu müssen für eine 0815 Sachbearbeiterstelle, und evtl auch noch in einer unattraktiven Region zu leben.

Evtl ist es durch das Internet auch einfach geworden sich selbständig zu machen und genausoviel zu erwirtschaften wie in einem Bürojob, deswegen fallen noch einmal einige potentielle AN durch das Raster.

Ich sehe es auch in meinem persönlichen Umfeld in München, dass viele Freunde und Kommilitonen nach Jahren im Ausland und in anderen Städten endlich "heimkehren" können, da sie endlich dort leben können wo es auch Arbeit gibt.

Ich lehne inzwischen auch alle Jobangebote ab, die nicht in München sind, weil ich nicht einsehe für paar Kröten mehr meine Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten (Klettern, Mountainbike, wandern) für ne Singlebude in FFM aufzugeben.

Sehe ich komplett anders. Die deutsche Wirtschaft ist am taumeln während die Anzahl der Studierenden immer weiter steigt. Es war lange nicht mehr so schwierig einen guten Job nach dem Abschluss zu bekommen wie heutzutage. Was ist man heute schon wert ohne 1.0 Abschluss, 5 Praktika und 3 Ehrenämtern?

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Das kann echt sein, dass der Markt sich zu Gunsten der Arbeitnehmer verbessert hat. Auch durch den Geburtenrückgang und weil immer mehr Boomer in Rente gehen. In den 00er Jahren war der Markt noch längst nicht so gut. 40k zum Einstieg galten oft schon als gut, die Regel waren häufig darunter und viele mussten hunderte Bewerbungen schreiben, bis man überhaupt was gefunden hat. Viele Absolventen haben sogar mehrere Pratika nach dem Studium machen müssen, um überhaupt eine Chance auf einen Einstieg zu bekommen.

Auch die häufig beneideten Boomer hatten es nicht leicht. Da kenne ich einige, die in den 90ern gerade im Ingenieurbereich ganz erhebliche Probleme hatten, einen Job zu finden. Viele haben aus der Not heraus jahrelang an der Uni als 50% Assistent gearbeitet und haben erst mit weit über 30 den ersten Ingenieurjob gefunden. Auch sprach man in den 90ern sogar teilweise von einer Ärzteschwemme und man führte "Arzt im Pratikum" ein, was erst 2004 wieder abgeschafft wurde.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Im Endeffekt war es immer ein Auf und Ab, und es waren auch nicht immer alle Branchen gleich stark betroffen. So differenziert wie du sehen das nicht viele, von vielen wird die Vergangenheit verklärt, und wahlweise zu gut oder zu negativ gesehen.

Einen totalen Arbeitnehmermarkt hatten wir glaube ich nie, außer vielleicht sporadisch in einzelnen Branchen. Und ich sehe uns da auch gerade nicht. Mit Corona sowieso nicht, aber auch davor. Es sind eher die Prioritäten die sich verschieben, mehr hin zum Privatleben.

Bei den 40k Einstiegsgehalt musst du aber bedenken, dass 40k 2000 heute ungefähr 60k entspricht. Da würde ich behaupten, dass das immer noch ein gutes Einstiegsgehalt ist.

WiWi Gast schrieb am 19.03.2021:

Das kann echt sein, dass der Markt sich zu Gunsten der Arbeitnehmer verbessert hat. Auch durch den Geburtenrückgang und weil immer mehr Boomer in Rente gehen. In den 00er Jahren war der Markt noch längst nicht so gut. 40k zum Einstieg galten oft schon als gut, die Regel waren häufig darunter und viele mussten hunderte Bewerbungen schreiben, bis man überhaupt was gefunden hat. Viele Absolventen haben sogar mehrere Pratika nach dem Studium machen müssen, um überhaupt eine Chance auf einen Einstieg zu bekommen.

Auch die häufig beneideten Boomer hatten es nicht leicht. Da kenne ich einige, die in den 90ern gerade im Ingenieurbereich ganz erhebliche Probleme hatten, einen Job zu finden. Viele haben aus der Not heraus jahrelang an der Uni als 50% Assistent gearbeitet und haben erst mit weit über 30 den ersten Ingenieurjob gefunden. Auch sprach man in den 90ern sogar teilweise von einer Ärzteschwemme und man führte "Arzt im Pratikum" ein, was erst 2004 wieder abgeschafft wurde.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich glaube nicht, dass Karriereambitionen groß vom Arbeitsmarkt beeinflusst werden. Es kann gut sein, dass unsicherere Arbeitsbedingungen dazu führen, dass sich in der Breite mehr angestrengt wird, aber das ist meiner Meinung nach was anderes als Karriereambitionen. Und wird einen auch nur begrenzt die Hierarchie hoch bringen.

Ich verstehe unter Ambitionen, dass man Hunger nach mehr hat, die Extrameile geht, weil man in der Firma aufsteigen möchte. Und das nichtmal unbedingt (ausschließlich) des Gehalts wegen, sondern eher weil man Verantwortung, Gestaltungsmöglichkeiten, Macht und Status haben möchte.

Hier spielen dann in der aktuellen Zeit zwei Entwicklungen rein:

  1. Die Organisation gerade der Großen Konzerne hat sich in eine Richtung entwickelt, dass Gestaltungsmöglichkeiten und Macht breiter verteilt werden. Es gibt immernoch ein Gefälle, aber ein Abteilungsleiter ist nicht mehr der Alleinherrscher, der er vor 20 - 30 Jahren noch war. Und auch viele Statussymbole wurden abgebaut. Wie es da beim Gehalt aussieht, kann ich mangels Zahlen nicht sagen, ich habe aber das Gefühl, dass sich da auch der Sachbearbeiter der mittleren und oberen Führungsebene angenähert hat (oberste Führungsebenen mal ausgenommen). Wenn man es auf den Stundenlohn runter bricht, sieht es häufig noch schlechter aus.

  2. Die Vereinbarkeit von Vollgaskarriere und Familie ist schlechter geworden. Ein Job mit 60, 70 h und mehr, lässt sich über längere Zeit eigentlich nur bestreiten, wenn man daneben keine großen Verpflichtungen hat. Das geht als Single oder DINK, aber mit Familie nur noch selten. Mit Familie klappt das eigentlich nur mit einem klassischen Rollenmodell (oder dem genauen Gegenteil), aber nicht wenn der Partner auch mehr als eine Halbtagsstelle haben will. Das wollen aber immer weniger, ich kenne zumindest kaum wen, der dauerhaft beruflich so zurückstecken will um sich um die Familie zu kümmern und dem anderen Karriere zu ermöglichen. Und es können sich auch immer weniger leisten, weil der Stundenlohn bei so einer Konstellation niedriger ausfällt. 2 x 35 h Sachbearbeiter kommt unter dem Strich auf mehr, als 1 x 70 h Führungskraft, vor allem wenn man mit einrechnet, dass es auch noch einiges an Zeit dauert, bis man auf dem entsprechenden Führungslevel angekommen ist. Also arbeiten eher beide und machen ein bisschen Karriere, anstatt einer keine und der andere richtig.
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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Zu meiner Abschlusszeit haben einige Kommilitonen 1+ Jahr nach einem Job gesucht, und man musste froh sein, dass man überhaupt was hatte, von daher hatten man auch mehr Biss bei der Sache. Diese Leute haben sich natürlich dann den A**** aufgerissen um bloß den Job zu behalten, letzten Endes hat aber alles ja nur auf Angst basiert.

Durch den Boom der letzten Jahre haben aber auch viele AN erkannt, dass man für einen Job nicht mehr alles aufgeben muss. Um einen gescheiten Job zubekommen, umziehen und alles hinter sich lassen zu müssen für eine 0815 Sachbearbeiterstelle, und evtl auch noch in einer unattraktiven Region zu leben.

Evtl ist es durch das Internet auch einfach geworden sich selbständig zu machen und genausoviel zu erwirtschaften wie in einem Bürojob, deswegen fallen noch einmal einige potentielle AN durch das Raster.

Ich sehe es auch in meinem persönlichen Umfeld in München, dass viele Freunde und Kommilitonen nach Jahren im Ausland und in anderen Städten endlich "heimkehren" können, da sie endlich dort leben können wo es auch Arbeit gibt.

Ich lehne inzwischen auch alle Jobangebote ab, die nicht in München sind, weil ich nicht einsehe für paar Kröten mehr meine Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten (Klettern, Mountainbike, wandern) für ne Singlebude in FFM aufzugeben.

Sehe ich komplett anders. Die deutsche Wirtschaft ist am taumeln während die Anzahl der Studierenden immer weiter steigt. Es war lange nicht mehr so schwierig einen guten Job nach dem Abschluss zu bekommen wie heutzutage. Was ist man heute schon wert ohne 1.0 Abschluss, 5 Praktika und 3 Ehrenämtern?

Sehe ich ganz genauso. Bin gerade mitten in der Bewerbungsphase und bei vielen Unternehmen bekommt man noch nicht einmal ein Absageschreiben, sondern einfach keine Reaktion. Mag vielleicht an der Wirtschaftslage liegen, aber bei 8 Bewerbungen zwei Einladungen zu Vorstellungsgesprächen und 6x gar keine Reaktion finde ich schon doof. Wenigstens eine standardisierte Absage sollte man schon senden können meiner Meinung nach.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ich bin promovierter Physiker und habe ein einigermaßen solides wissenschaftliches profil - keine top 1% aber vlt top 10% der Physikabsolventen meines Jahrganges(noten mit eingerechnet). Für eine planbare wissenschaftliche Karriere nicht ausreichend.

Ich hätte mich immer als sehr ambitioniert bezeichnet (hatte auch ein 1.0 Abi) und habe mich also bei den Top karrierestellen beworben bei denen ich mit meinem profil eine chance gesehen habe. Geworden ist es dann die IGM Bude.

Bei BCG Gamma habe ich mich auch beworben aber bin dann im Interview rausgeflogen. Sonstige UBs haben mit meinem Studium reichlich wenig zutun - daher habe ich das gelassen.

GAFA habe ich nur Stellen in Deutschland gefunden, bei denen ich aufgrund fehlender Softwareskills nicht gepasst hätte.

Nun sitze ich also auf einer Stelle, die fachlich noch ein wenig mit meinem Studium zutun hat, neben Leuten die an den letzten FHs studiert haben und das gleiche tun wie ich. Im allgemeinen ist die Tätigkeit eher unterfordernd man hat keine große Verantwortung.

Karriere machen augenscheinlich Leute, die lang im Unternehmen sind und die sich gut mit dem Chef verstehen. die werden dann Teamleiter und füllen den ganzen Tag excelisten. Um Leistung geht es eher gar nicht. Die Leute aus meinem Jahrgang, die was ordentliches, wie Jura oder Medizin studiert haben sind auf dem Weg, Facharzt zu werden, haben gesellschaftlichen Mehrwert, dürfen sich weiterbilden und verdienen dabei noch über 100k euro... ich bin sofort bereit für den richtigen Job in ganz Deutschland zu wechseln aber habe das Gefühl dass ich egal wie ambitioniert ich bin keine Karriere machen werde, da ich das falsche studiert habe...

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Wenn du eine interlektuelle Herausforderung suchst, bist du in der Wirtschaft meist verkehrt. Abgesehen von ein paar interessannten Industriellen Entwicklungsabteilungen.

Bin selbst Physiker und habe schon während dem Studium, während meiner 2 Werksstudentenstellen + 1 Praktikum gemerkt, dass ich außerhalb der Uni nicht glücklich werde. Fand die Aufgaben extrem langweilig, nicht fordernd, die Zeit hat sich furchtbar gezogen. Wenn ich so die Festangestellen beobachtet habe, sah das bei denen auch icht viel besser aus. Allein die Vorstellung so den Rest meines Lebens zu fristen, Nein Danke.

Bin dann an der Uni geblieben und mach freiberuflich was neben her. Dadurch habe ich recht viel abwechslung, poliere mein Profil auf, und habe natürlich auch mehr Geld in der Tasche, als der übliche wissenschaftliche Mitarbeiter.

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Ich bin promovierter Physiker und habe ein einigermaßen solides wissenschaftliches profil - keine top 1% aber vlt top 10% der Physikabsolventen meines Jahrganges(noten mit eingerechnet). Für eine planbare wissenschaftliche Karriere nicht ausreichend.

Ich hätte mich immer als sehr ambitioniert bezeichnet (hatte auch ein 1.0 Abi) und habe mich also bei den Top karrierestellen beworben bei denen ich mit meinem profil eine chance gesehen habe. Geworden ist es dann die IGM Bude.

Bei BCG Gamma habe ich mich auch beworben aber bin dann im Interview rausgeflogen. Sonstige UBs haben mit meinem Studium reichlich wenig zutun - daher habe ich das gelassen.

GAFA habe ich nur Stellen in Deutschland gefunden, bei denen ich aufgrund fehlender Softwareskills nicht gepasst hätte.

Nun sitze ich also auf einer Stelle, die fachlich noch ein wenig mit meinem Studium zutun hat, neben Leuten die an den letzten FHs studiert haben und das gleiche tun wie ich. Im allgemeinen ist die Tätigkeit eher unterfordernd man hat keine große Verantwortung.

Karriere machen augenscheinlich Leute, die lang im Unternehmen sind und die sich gut mit dem Chef verstehen. die werden dann Teamleiter und füllen den ganzen Tag excelisten. Um Leistung geht es eher gar nicht. Die Leute aus meinem Jahrgang, die was ordentliches, wie Jura oder Medizin studiert haben sind auf dem Weg, Facharzt zu werden, haben gesellschaftlichen Mehrwert, dürfen sich weiterbilden und verdienen dabei noch über 100k euro... ich bin sofort bereit für den richtigen Job in ganz Deutschland zu wechseln aber habe das Gefühl dass ich egal wie ambitioniert ich bin keine Karriere machen werde, da ich das falsche studiert habe...

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

WiWi Gast schrieb am 15.04.2021:

Wenn du eine interlektuelle Herausforderung suchst, bist du in der Wirtschaft meist verkehrt. Abgesehen von ein paar interessannten Industriellen Entwicklungsabteilungen.

Bin selbst Physiker und habe schon während dem Studium, während meiner 2 Werksstudentenstellen + 1 Praktikum gemerkt, dass ich außerhalb der Uni nicht glücklich werde. Fand die Aufgaben extrem langweilig, nicht fordernd, die Zeit hat sich furchtbar gezogen. Wenn ich so die Festangestellen beobachtet habe, sah das bei denen auch icht viel besser aus. Allein die Vorstellung so den Rest meines Lebens zu fristen, Nein Danke.

Bin dann an der Uni geblieben und mach freiberuflich was neben her. Dadurch habe ich recht viel abwechslung, poliere mein Profil auf, und habe natürlich auch mehr Geld in der Tasche, als der übliche wissenschaftliche Mitarbeiter.

Ich bin promovierter Physiker und habe ein einigermaßen solides wissenschaftliches profil - keine top 1% aber vlt top 10% der Physikabsolventen meines Jahrganges(noten mit eingerechnet). Für eine planbare wissenschaftliche Karriere nicht ausreichend.

Ich hätte mich immer als sehr ambitioniert bezeichnet (hatte auch ein 1.0 Abi) und habe mich also bei den Top karrierestellen beworben bei denen ich mit meinem profil eine chance gesehen habe. Geworden ist es dann die IGM Bude.

Bei BCG Gamma habe ich mich auch beworben aber bin dann im Interview rausgeflogen. Sonstige UBs haben mit meinem Studium reichlich wenig zutun - daher habe ich das gelassen.

GAFA habe ich nur Stellen in Deutschland gefunden, bei denen ich aufgrund fehlender Softwareskills nicht gepasst hätte.

Nun sitze ich also auf einer Stelle, die fachlich noch ein wenig mit meinem Studium zutun hat, neben Leuten die an den letzten FHs studiert haben und das gleiche tun wie ich. Im allgemeinen ist die Tätigkeit eher unterfordernd man hat keine große Verantwortung.

Karriere machen augenscheinlich Leute, die lang im Unternehmen sind und die sich gut mit dem Chef verstehen. die werden dann Teamleiter und füllen den ganzen Tag excelisten. Um Leistung geht es eher gar nicht. Die Leute aus meinem Jahrgang, die was ordentliches, wie Jura oder Medizin studiert haben sind auf dem Weg, Facharzt zu werden, haben gesellschaftlichen Mehrwert, dürfen sich weiterbilden und verdienen dabei noch über 100k euro... ich bin sofort bereit für den richtigen Job in ganz Deutschland zu wechseln aber habe das Gefühl dass ich egal wie ambitioniert ich bin keine Karriere machen werde, da ich das falsche studiert habe...

Kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht war was IT nahes etwas für Dich? Zum Beispiel Enterprise Architecture in einem großen Konzern. Wir haben auch viele Physiker und die komplexen Sachverhalte sind auf jeden Fall herausfordernd.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Das ist genau mein Werdegang... ich sitze in einem IGBCE Chemiekonzern und ärger mich über meine Promotion in Physik. Bachelor und Ph.D. an renommierten Unis in den USA. Nach 4 Jahren BE bin ich bei 80k und fülle den ganzen Tag Excellisten. Angeblich Interessante Themen sind sehr oberflächlich und werden von Menschen ausgefüllt, die fachlich davon nichts verstehen.

Tip an alle: Niemals Physik studieren, macht lieber etwas praxisnahes! Berufserfahrung und Netzwerk schlägt alle Intelligenz!

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Ich bin promovierter Physiker und habe ein einigermaßen solides wissenschaftliches profil - keine top 1% aber vlt top 10% der Physikabsolventen meines Jahrganges(noten mit eingerechnet). Für eine planbare wissenschaftliche Karriere nicht ausreichend.

Ich hätte mich immer als sehr ambitioniert bezeichnet (hatte auch ein 1.0 Abi) und habe mich also bei den Top karrierestellen beworben bei denen ich mit meinem profil eine chance gesehen habe. Geworden ist es dann die IGM Bude.

Bei BCG Gamma habe ich mich auch beworben aber bin dann im Interview rausgeflogen. Sonstige UBs haben mit meinem Studium reichlich wenig zutun - daher habe ich das gelassen.

GAFA habe ich nur Stellen in Deutschland gefunden, bei denen ich aufgrund fehlender Softwareskills nicht gepasst hätte.

Nun sitze ich also auf einer Stelle, die fachlich noch ein wenig mit meinem Studium zutun hat, neben Leuten die an den letzten FHs studiert haben und das gleiche tun wie ich. Im allgemeinen ist die Tätigkeit eher unterfordernd man hat keine große Verantwortung.

Karriere machen augenscheinlich Leute, die lang im Unternehmen sind und die sich gut mit dem Chef verstehen. die werden dann Teamleiter und füllen den ganzen Tag excelisten. Um Leistung geht es eher gar nicht. Die Leute aus meinem Jahrgang, die was ordentliches, wie Jura oder Medizin studiert haben sind auf dem Weg, Facharzt zu werden, haben gesellschaftlichen Mehrwert, dürfen sich weiterbilden und verdienen dabei noch über 100k euro... ich bin sofort bereit für den richtigen Job in ganz Deutschland zu wechseln aber habe das Gefühl dass ich egal wie ambitioniert ich bin keine Karriere machen werde, da ich das falsche studiert habe...

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Das sehe ich auch so. Dazu kommt in meinem igm Betrieb:

Die letzten so 2005-2015 würde der Managementapparat ziemlich aufgeblasen. Gefühlt wurde jeder Hinz und Kunz Manager. Heute soll nun 12% der Managerstellen gestrichen werden. Da nicht gekündigt oder degradiert wird geht das nur über Fluktuation/ Rente. Die wenigen Stellen für nun mit Nachwuchskräften besetzt werden, werden zum aller größten Teil durch Frauen nach besetzt da es seit kurzem eine Konzernweite Frauenquote bin Führungsebene zu erfüllen gibt. Da ist man als jüngerer Mann natürlich verarschte/ diskriminierte!

Was ist der vorherigen Generation eventuell missachtet würde dürfen wir nun ausbaden.
Des Weiteren gibt es auch viel strengere Bedingungen um überhaupt erstmal in die Managementauswahl zu kommen.
Insgesamt sehr ich daher den Aufwand/ Risiko/ Ertrag nicht gegeben um in meinen besten Jahren dafür ranzuklotzen um eventuell mit geringer Wahrscheinlichkeit eine Abteilungsleiterposition in unterster Ebene zu bekommen. (Dazu kommt wie mies meine bisherigen Chefs behandelt wurden).

Weiterer Punkt ist folgender: wenn ich Sachbearbeiter bleibe hoffe ich auf min 3 Tage Home-Office nach Corona. Dann kann ich weiter raus ziehen und günstiger Leben (1k Miete sparen). Möchte ich Karriere machen kann ich mir Home-Office wohl in die Haare schmieren und muss zentral wohnen. Die höheren Wohnkosten muss man durch das Management Gehalt auch erst Mal rein verdienen.

DerZynischeAnalytiker schrieb am 06.03.2021:

Hier wird wieder gewissermaßen in zwei Lagern gesprochen: Die, die Karriere Tiere und die faulen 35h - Wochen Chiller im IGM. Aus eigener Erfahrung steigen die meisten Absolventen extrem motiviert mit ca. 27 in Berufsleben. Aber relativ schnell kommt folgende Einsicht:

  • Jeden Tag bis 20h arbeiten (+Heimweg) auf Dauer lässt sich dich sowohl sozial isolieren als auch dich selber vernachlässigen (Sport, gesund Ernährung etc.). Du hast abends einfach keine Kraft noch bei etwas anderem Gas zu geben.
  • Die Zeit fliegt - eh du dich versiehst bist du Anfang 30 und andere Prioritäten werden wichtiger.
  • Ob du nun 80k verdienst, 100k oder 120k macht am Ende keinen Unterschied. Der Audi hat eine gehobenere Ausstattung, das war's. Man wird dir dein Gehalt bei einem Steuersatz von 48% nicht ansehen, deine Augenringe und deinen gesundheitlichen Zustand schon.
  • Glück und Netzwerk sind wichtiger als Können und Noten um Karriere zu machen. Kann sein, dass du mehrere Jahre einfach für die Katz gearbeitet hast.

In einer Welt, die einem unglaublich vieles bieten kann, entscheiden sich somit häufig auch ambitionierte Menschen dann eher für ihr Leben als für ihre "Karriere".

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

danke für den Tipp. Ja ich mache aktuell auch noch eine fortbildung im cloud bereich (musste lang darum kämpfen). mal gucken was danach passiert. ehrlich gesagt, und das soll nicht arrogant oder beleidigend klingen, habe ich oft die erfahrung gemacht dass leute die nicht physik mathe oder ähnliches studiert haben nicht so genau wissen wie schwer das fach ist und mit welchen dingen man sich dort so beschäftigt.

Mir ist bewusst dass es auch ausserhalb der physik anspruchsvolle jobs gibt (enterprise architect mag einer davon sein) in der UB oder so ist es sicher nicht einfach. ich bin nur mit der erwartung ins arbeitsleben gestartet (und da war ich sicher hoffnungslos naiv) dass ich an allen ecken und enden hochinnovative firmen finden würde in die ich meine kenntnisse aus der festkörperphysik voller tatendrang einbringen könnte. die realität scheint aber zu sein dass man sich zwischen halbwegs interessanter tätigkeit aber miesem gehalt und halbwegs ordentlichem gehalt (immernoch deutlich weniger als jura medizin etc) mit excellisten entscheiden muss.

Karriere macht man anscheinend so oder so nicht. aber ist ja auch grad eine schwere zeit und andere berufsgruppen haben sicher noch mehr zu kämpfen...

WiWi Gast schrieb am 15.04.2021:

Wenn du eine interlektuelle Herausforderung suchst, bist du in der Wirtschaft meist verkehrt. Abgesehen von ein paar interessannten Industriellen Entwicklungsabteilungen.

Bin selbst Physiker und habe schon während dem Studium, während meiner 2 Werksstudentenstellen + 1 Praktikum gemerkt, dass ich außerhalb der Uni nicht glücklich werde. Fand die Aufgaben extrem langweilig, nicht fordernd, die Zeit hat sich furchtbar gezogen. Wenn ich so die Festangestellen beobachtet habe, sah das bei denen auch icht viel besser aus. Allein die Vorstellung so den Rest meines Lebens zu fristen, Nein Danke.

Bin dann an der Uni geblieben und mach freiberuflich was neben her. Dadurch habe ich recht viel abwechslung, poliere mein Profil auf, und habe natürlich auch mehr Geld in der Tasche, als der übliche wissenschaftliche Mitarbeiter.

Ich bin promovierter Physiker und habe ein einigermaßen solides wissenschaftliches profil - keine top 1% aber vlt top 10% der Physikabsolventen meines Jahrganges(noten mit eingerechnet). Für eine planbare wissenschaftliche Karriere nicht ausreichend.

Ich hätte mich immer als sehr ambitioniert bezeichnet (hatte auch ein 1.0 Abi) und habe mich also bei den Top karrierestellen beworben bei denen ich mit meinem profil eine chance gesehen habe. Geworden ist es dann die IGM Bude.

Bei BCG Gamma habe ich mich auch beworben aber bin dann im Interview rausgeflogen. Sonstige UBs haben mit meinem Studium reichlich wenig zutun - daher habe ich das gelassen.

GAFA habe ich nur Stellen in Deutschland gefunden, bei denen ich aufgrund fehlender Softwareskills nicht gepasst hätte.

Nun sitze ich also auf einer Stelle, die fachlich noch ein wenig mit meinem Studium zutun hat, neben Leuten die an den letzten FHs studiert haben und das gleiche tun wie ich. Im allgemeinen ist die Tätigkeit eher unterfordernd man hat keine große Verantwortung.

Karriere machen augenscheinlich Leute, die lang im Unternehmen sind und die sich gut mit dem Chef verstehen. die werden dann Teamleiter und füllen den ganzen Tag excelisten. Um Leistung geht es eher gar nicht. Die Leute aus meinem Jahrgang, die was ordentliches, wie Jura oder Medizin studiert haben sind auf dem Weg, Facharzt zu werden, haben gesellschaftlichen Mehrwert, dürfen sich weiterbilden und verdienen dabei noch über 100k euro... ich bin sofort bereit für den richtigen Job in ganz Deutschland zu wechseln aber habe das Gefühl dass ich egal wie ambitioniert ich bin keine Karriere machen werde, da ich das falsche studiert habe...

Kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht war was IT nahes etwas für Dich? Zum Beispiel Enterprise Architecture in einem großen Konzern. Wir haben auch viele Physiker und die komplexen Sachverhalte sind auf jeden Fall herausfordernd.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Die Chancen eine Führungs-/ Leitungsposition zu bekommen sind halt faktisch gering. 4-12 "Sachbearbeiter" pro Teamleiter, 30-60 "Sachbearbeiter" pro Abteilungsleiter 100+ "Sachbearbeiter". Selbst wenn man überragend performed gibt es keine Garantie eine derartige Position zu erreichen. Viel wird sowieso über Schleimerei und Vetternwirtschaft vergeben.

Beim Traum einer Führungs-/ Leitungsfunktion vergessen viele, dass man dabei mehr als nur Prestige erntet. Besonders als Teamleiter ist man oft der angeschissene in der Sandwichposition. Viel Verantwortung, wenig Gehalt für den Aufwand, wenig Einfluss, viel "babysitting" usw.

Das muss man sich schon ganz genau überlegen, ob man das wirklich möchte und ein realistisches Bild von der Tätigkeit haben. Studenten ohne seriöse Berufserfahrung und Neueinsteiger sehen halt oft nur die positiven Aspekte.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Habe keine großen Ambitionen, weil ich den Sinn nicht sehe. Komme aus einer entspannten Mittelschichtsfamilie vom Land, Eltern einer im ÖD, andere knapp über Mindestlohn. Wir leben in einem großen Haus mit riesigem Garten, ich hatte eigentlich immer alles, was ich brauchte, und die neueste Technik etc machte mich nach dem dritten Mal auch nicht glücklicher.

Im Studium habe ich viele getroffen, die aus engen Wohnungen aus Städten kamen und dann selbst durch harte Arbeit versuchten, eine Stufe aufzusteigen und später mal die große Kohle zu machen, weil man denkt, dass dann alles besser wird.

Ich persönlich hoffe, in einem mittelgroßen Unternehmen, das mich halbwegs interessiert, in eine normale Product Manager o.Ä. Rolle zu bekommen, die ich größtenteils von zuhause ausführen kann. Ich verstehe bis heute nicht, was ich von überaus viel Führungsverantwortung haben soll, denn irgendjemand sitzt immer höher und bewertet am Ende deine Leistung. Der Lebensstandard ist sowieso so hoch, dass ein höheres Gehalt bei der hohen Steuerlast kaum einen Unterschied macht. Für 10-20k mehr musst du andauernd erreichbar sein, hast ständigen Leistungsdruck und weniger Freizeit. Und es gibt auch nur wenige Rollen, die mich dazu bringen würden, alles zu opfern. Ein Rad im System bei BASF, Bayer oder sonst einem uninteressanten DAX-Unternehmen zu sein, ist nicht das, wofür ich jeden Morgen aufstehe.

Es gibt unzählige Stories von ambitionierten Ivy-League-Studenten, die nach 1-2 Jahren schon keine Lust mehr auf ihren Beruf haben und lieber den Weg in kleine, entspanntere Buden suchen, die weniger zahlen und mehr Work-Life-Balance bieten. Glaube wir werden da alle im jungen Alter ziemlich zugemüllt mit "Inspiration" auf Instagram, dicken Autos, Traumjobs, was auch immer. In der Abi-Zeit dachte ich auch noch, dass man nur hart arbeiten müsste und dann schon alles irgendwie funktioniert, und die Boomer doch alle nur mal etwas positiver ans Leben gehen sollten. Mittlerweile bin ich nicht negativer, es ist mir einfach gleichgültig, man kommt in diesem Land sowieso irgendwo unter, und Reichtum kreiert man garantiert nicht in der Konzernkarriere, sondern über ein "1 out of a million" Start-Up oder sogar einem Neben-Business im Internet. Ich will da auch anderen nicht alles madig reden, denn das ist es nicht. Im Gegenteil, wir leben hier auch ohne die Stelle als DAX-Abteilungsleiter ein hervorragendes Leben, aber frei nach der 80/20-Regel bringt die Extrameile am Ende eben doch weniger als viele im Studium noch denken. Der Ex-KPMGler schreibt es ja oben, letztendlich hat irgendwer einen Kontakt und derjenige wird dann Partner oder Senior Manager oder sonst was.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Es ist süß, dass alle immer einen per se für ein Faultier halten, sobald man verbeamtet ist.

Ich (verbeamtet) für meinen Teil sehe mich als ambitioniert an. Natürlich genieße ich, dass ich pünktlich den Stift fallen lassen und 'nach mir die Sinnflut' spielen kann. Andererseits gehöre ich zu denen, die länger bleiben, wenn es notwendig ist. Manchmal macht die Arbeit auch einfach Bock und wenn man dann zwei Stunden länger bleibt, geht die Welt davon nicht unter - zumindest nicht für mich. Habe keine anderweitigen Verpflichtungen - Partnerin, eigene Familie o.ä. Mein Ziel ist keine bestimmte Position. Für mich geht es um mich selbst: warum soll ich meine Zeit verschwenden und rumgammeln, wenn ich auch etwas schaffen kann?

Dass sich meine Einstellung bzgl. 'ich arbeite gerne 10 Stunden am Tag' mit der Zeit verändern kann, geschenkt. Wir alle verändern uns und damit auch unsere Einstellungen zum Leben.

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WiWi Gast

Wer hat noch Amibitionen?

Ähnliche Überlegungen gehen mir auch gerade durch den Kopf. War in der Vergangenheit auch jemand, der immer Gas gegeben hat, Karriere machen wollte, bin mittlerweile auch Teamleiter.

Jetzt wurde mir eine Abteilungsleitung angeboten. Allerdings ist meine private finanzielle Situation so komfortabel, dass ich mir überlege ob ich das annehmen soll - mir das antun soll.
Allerdings habe ich jetzt als Teamleiter schon einiges an Stress. Wird das als Abteilungsleiter wirklich mehr, oder vielleicht sogar weniger weil man Teamleiter unter sich hat an die man delegieren kann?

Oder soll ich es einfach von dem mehr an Kohle und Auto abhängig machen - kenne die Konditionen bisher nicht?

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