Unklare Gehaltsregelung und Kommunikationsprobleme mit Personaler
Hallo liebe WiWi-Treff-Community,
ich hoffe, ihr könnt mir bei einem aktuellen Problem weiterhelfen, das mich stark beschäftigt. Ich bin seit 10 Monaten für eine Firma tätig und möchte meine Situation schildern, um zu hören, ob ich einen Fehler gemacht habe oder ob mein Vorgehen nachvollziehbar ist.
Bei meinem Einstieg habe ich eine übertarifliche Zulage erhalten, um mein gefordertes Gehalt zu erreichen. Tatsächlich lag mein Gehalt jedoch gut 3.000 Euro unter meiner Forderung, was ich schließlich akzeptiert habe, da mir vom Personaler gesagt wurde, dass ich ab dem 7. Beschäftigungsmonat eine Leistungszulage in Höhe von 4-6% je nach Leistung erhalten würde.
Nun das Problem: Ich habe Ende November angefangen zu arbeiten und dachte, dass ich somit bereits im Juni meine 4-6% Erhöhung bekommen würde. Laut dem Personaler erhalte ich diese jedoch erst zum Juli, da der November nicht zählt. Trotz dessen denke ich, dass der Juni bereits der 7. Beschäftigungsmonat ist, oder nicht? Die Begründung des Personalers war dann, dass mit „ab dem 7. Beschäftigungsmonat“ der darauffolgende Monat gemeint ist. Habe ich dann so hingenommen.
Das größere Problem ist, dass meine zuvor erwähnte übertarifliche Zulage durch die Leistungszulage ersetzt wird. Ich habe eine Leistungszulage von 4,5% erhalten. Damit habe ich aber weniger Gehalt als mit der übertariflichen Zulage. Selbst wenn ich die vollen 6% (mein Chef meinte, die bekommt so gut wie niemand), würde ich weniger erhalten. Das Problem hierbei ist auch, dass der Personaler mir nicht gesagt hat, dass die übertarifliche Zulage durch die Leistungszulage ersetzt wird. Somit war mir das nicht bewusst, und ich hätte das Angebot so auch erst gar nicht angenommen. Es steht auch nicht explizit in meinem Arbeitsvertrag, dass diese Zulage ersetzt wird, weswegen mich das verwundert hat.
Dann meinte der Personaler, dass ich sowieso mehr Gehalt als vorher habe, da noch eine Tariferhöhung für jeden Mitarbeiter stattgefunden hat und ich somit tatsächlich etwas mehr Gehalt habe. Ich meinte dann, dass die Tariferhöhung aber doch nicht dazu zählen kann, da diese ja jeder Mitarbeiter erhält und als Inflationsausgleich dient. Wodurch ich dann schlussendlich doch schlechter dastehe, da ich ohne diese faktisch weniger Gehalt habe. Diese Tariferhöhung findet auch genau im Juli statt, also zeitgleich mit dem Wegfall der übertariflichen Zulage, sodass ich tatsächlich nicht weniger Gehalt erhalten habe, aber doch faktisch trotzdem schlechter dastehe. Vor allem, weil ich das niedrigere Angebot akzeptiert habe in dem Glauben, dass ich sowieso mein Zielgehalt dann mit der Leistungszulage und der übertariflichen Zulage erreiche.
Als ich das dem Personaler erzählt habe, hat er gesagt, dass er meine Meinung kritisch findet und ich dankbar sein soll, dass ich jetzt mehr Gehalt habe. Er war dort dann auch sehr passiv-aggressiv. Habe ich als Berufseinsteiger einen Fehler gemacht, dass ich das angesprochen habe? Ich meinte dann, dass ich trotzdem dankbar bin und habe mich entschuldigt.
Was denkt ihr? War es ein Fehler, dies anzusprechen, oder habe ich das Recht, enttäuscht zu sein? Wie soll ich mich jetzt verhalten?
Vielen Dank für eure Meinungen und Ratschläge!
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