WiWi-Gast:
Wir leben in Deutschland. Obwohl die Inflation grösstenteils importiert ist und Lohnsteigerungen exportiert werden, werden es die Unternehmen wieder schaffen, die aktuelle Krise komplett an den Reallöhnen der Belegschaft abzutragen.
Welcome to the Reality!
In einer vernetzten Wirtschaft sind wir in Deutschland nun mal nicht von "luftleeren" Raum umgeben, sondern von anderen Wirtschaftsnationen und Partnern, mit denen mannigfaltige Beziehungen und Verpflechtungen bestehen. Es ist also komplett illusorisch, zu glauben, dass Preiseffekte, selbst wenn sie im Ausland initiiert sind, keine Auswirkungen auf uns haben. Fakt ist nunmal auch, dass wir den Energiebedarf nicht allein aus dem Inland bedienen können, sondern auch importieren. Und da "Energie" als Vorprodukt/Input in allen Produkten und Dienstleistungen enthalten ist, ist es müßig jetzt nur dem "importierten" Anteil der Inflation die Schuld zuzuweisen und, dass wenn Deutschland eine Insel ohne Beziehungen zum Ausland wäre, wir hier eine perfekte Preisstabilität hätten.
Und in wiefern die Angestellten mit ihren Reallöhnen die Zeche zahlen, lässt sich jetzt keineswegs abschließend beurteilen, da noch längst nicht alle Lohnverhandlungsrunden überhaupt angefangen haben. Die bisherigen Abschlüsse in den letzten Wochen (Lufthansa Bodenpersonal usw.) waren jedenfalls - auch unter dem Einfluss der Inflation - ganz erheblich höher als in Vorjahren.
Zum Thema des Threads:
Die letzte Standard-Erhöhungsrunde fand Anfang 2022 statt - damals war die Inflation noch viel geringer als heute - und entsprechend das allgemeine Lohnplus mit 3% auch recht moderat, aber höher als in Vorjahren.
Ich vermute, dass die nächste Erhöhung, dann Anfang 2023 stattfindet - mutmaßlich dann mit mehr als 3%, aber das ist alles noch Spekulation.
Ich berichte gerne in einem halben Jahr nochmal.
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