Hallo,
ich habe einen Vertrag für ein 18 Monatiges Traineeprogramm unterschrieben.
Die Stelle ist bei meinem Wunschunternehmen, lediglich das niedrige Gehalt von 41000? stört mich etwas, da hätte ich in anderen Unternehmen bis zu 20 % mehr bekommen.

Ich habe mir immer gesagt, das Einstiegsgehalt im Traineeprogramm ist nicht so wichtig, trotzdem mache ich mir jetzt nur deswegen einen Kopf, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Wie hoch ist der durchschnittliche Gehaltssprung nach einem Trainee Programm, wenn man dann auch von tariflich auf AT wechselt?

würde sagen 20% im idealfall...

hab das selbe bescheidene angebot bekommen bei einem großen unternehmen in baden württemberg...
werde wohl absagen.

wo hast du angefangen?

Also meiner Erfahrung nach wird ein Trainee nunmal schlechter bezahlt als ein Direkteinstieg, dessen sollte man sich aber im vorhinein bewusst sein. In meinem Fall lagen die Angebote zum Direkteinstieg in der Industrie bei so etwa 45k bei den Big 4 im Advisory Bereich bei 42k plus Bonus. Das Trainee-Programm, für das ich mich letztendlich entschieden habe liegt bei knapp unter 41k plus einem möglichen Bonus der vom Geschäftsverlauf abhängig ist. Haltet Euch vor Augen, dass man während eines Trainee-Programms nicht ansatzweise produktiv tätig sein kann wie ein Direkteinsteiger, da man im Regelfall mehrere Bereiche kennenlernt und von wirklicher Einarbeitung und der Übernahme von festen Aufgaben keine Rede sein kann. Dazu kostet man das Unternehmen Geld durch Schulungsmaßnahmen und durch MA/AL die einem Trainee deutlich mehr Zeit widmen als dem Direkteinsteiger der vor allen Dingen seine Aufgaben zu erledigen hat.

Wie hoch mein Gehalt nach den 12 Monaten ist weiß ich nicht, wobei ich von einem Wert zwischen 10 und 20 Prozent ausgehen würde. Damit wäre ich in jedem Fall über dem Niveau des Direkteinstiegs allein vom Fixum her und hätte zudem eine ganz andere Perspektive.

Bei mir sind es ca. 10% plus einer größeren leistungsabhängigen Summe. Während des TP war es bei mir ein Pausch-Betrag von 1.200,00 ?.

Jetzt wird der an meine Leistung gekoppelt. Somit sind es fix 10 mehr plus variabel???

Das kann ich dir dann am 01.01 sagen :-)

Wenn Du von "Wunsch"unternehmen sprichst, finde ich es ziemlich daneben, bei 41000 von einem niedrigen Gehalt zu sprechen.

Das ist für einen Trainee mehr als genug und liegt auch völlig im Rahmen eines durchschnittlichen Wiwi-Einstiegsgehalts.

Wenn Du Geld, Geld, Geld willst, frage ich mich ernsthaft, warum Du denn bitte studiert hast. Da sollte man andere Ideale haben als das schnelle Geld. Eine Bäckerlehre wäre da besser gewesen - mit einer etwas ungewöhnlicheren Idee - schau Dir Kamps an, Grimminger und co. Diese Leute haben nie studiert.

"schau Dir Kamps an, Grimminger und co. Diese Leute haben nie studiert"

Ja und schau Dir die anderen tausenden Bäcker an, die keine 41, 45, 50, 80k im Laufe ihres Berufslebens verdienen werden. Und die tausende mit ungewöhnlichen Ideen, die ungewöhnlich pleite sind... Will sagen: Ausnahmen bestätigen die Regel. Dennoch: Es ist schon was Wahres dran, studieren um Geld zu verdienen ist nicht unbedingt sooo sinnvoll. Da rede ich jetzt gar nicht von Idealen. Wer mit 16 ne Lehre anfängt, sich nicht blöd anstellt und im richtigen Bereich ist (äquivalent zu: das richtige studiert), kann mit 10 Jahren Berufserfahrung (also 26) durchaus mit nem wiwi Gehalt mithalten und noch mal 5 Jahre später auch noch drüber liegen. KANN wohlgemerkt. Alles was ich sage ist: Die Unterschiede sind geringer als man glaubt. Aber: Ein wiwi oder Jura oder Medizin, Indegniersstudium (eben nicht gwerade die brotlosen Künste a la vorderasiatische Aerchäologie) sind eben de facto und über einen langen Zeitraum ne Jobgarantie. Dazu kommt noch: Wenn man nicht gerade ein karrieregeiler Turbo-Bätschler ist hat man eine extrem geile Zeit und viele Erfahrungen, die man nicht gemacht hätte, wenn man mit 16 malochen geht. Man war vielleicht mal im Ausland und so weiter... DAS macht den Vorteil im Studium aus. Studiere langsam und gediegen: Was nicht fertig wird bleibt liegen!

@ beitrag vom 24.07.
genau das waren auch meine gedanken bei lesen. man ja kein gehalt unter 44? weil man dann nicht mehr für die frauen bezahlen kann. ich habe ein traineeprogram bei einem wunschunternehmen und meiner liebslingsstadt. Geld war für mich nur punkt zwei. ich wollte ein program was mich fördert und mich weiterbildet. ich habe dafür "nur" 3300 im monat bekommen, aber jeder praktikant war produktiver.
habe aber in der zeit ein super netzwerk aufgebaut und bin somit fast im Anschluss in die erste kleine Führungspostion gekommen. wenn ich höre, dass es Trainees gibt, die nicht für Gehälter unter 40K arbeiten wollen, weil sie sonst beim schwanz vergleich verlieren könnte ich kotzten. der vorteil kommt erst mit den jahren im unternehmen.

Also ich finde 41k auch nicht so übel... kenne da Leute die deutlich schlechter eingestiegen sind... so bei 30k. Einer Freundin wurde auch schon 24k für eine Traineestelle im Marketing angeboten.

Am Ende finde ich ist es doch viel wichtiger einen coolen Job mit sehr viel Perspektive (was ja die meisten Trainee Stellen auch bieten) anzunehmen als einen gut bezahlten Job wo man nach 3 Jahren immer noch auf der selben Stelle hockt.

Bei mir is es zwar relativ gut gelaufen. Habe eine Traineestelle bekommen und die wird wirklich gut bezahlt mit 50k aber naja das ist halt Glückssache. Ich hätte es auch für weitaus weniger gemacht wenn dabei die Perspektiven stimmen. Vor allem wird ja nach einem Jahr sowieso nachverhandelt. Trainees bekommen ja meistens noch Schulungen, evtl Auslandsaufenthalte, etc. Da kann man sich glaube ich nicht beschweren wenn man das Unternehmen eigentlich nur Geld kostet, dass man da auch noch so wenig bekommt ;)

Ich hole mal den Eintrag wieder hoch.

Bin momentan Controlling Trainee und verdiene ca. 46.500€/Jahr. MSc. Uni (WiWi top5).

Damals bei der Einstellung wurde ich nach meinem Gehaltwunsch gefragt und ich hatte 55.000€/Jahr angegeben. Von Seiten Personal hieß es, dass dies nicht möglich sei, ich aber nach dem Trainee bei gut 60.000€/Jahr liegen könnte/würde.

Dies war letztlich auch der Anreiz für mich den Vertrag zu unterschreiben trotz der 8500€ Abweichung von Wunsch und Realität.

Meine Frage: Sollte ich diese Story auch bei der Gehaltsverhandlung im Anschluss des Traineeprogramms wieder aufleben lassen? Es wäre eine Steigerung von fast 30 Prozent. Hier im Forum wird immer von 10-20 Prozent gesprochen.

Meine Kollegen mit 5 Jahre BE verdienen ca. 75-85k. Andere Referenten verdienen über 100k mit 10-20 Jahren BE. Ich wäre also mit 60k noch immer der Geringverdiener in der Abteilung.

Danke für eure Einschätzung!

@Vorposter
naja da man bei den guten Buden heutzutage schon mit 60k+ einsteigt würde ich schon mit 65k ins rennen gehen und dann auf max 60 runter, aber je nachdem wo du wohlst natürlich

WiWi Gast schrieb am 18.11.2017:

@Vorposter
naja da man bei den guten Buden heutzutage schon mit 60k+ einsteigt würde ich schon mit 65k ins rennen gehen und dann auf max 60 runter, aber je nachdem wo du wohlst natürlich

Danke für deine Rückmeldung. WiWi top5 sollte eigentlich WiWo Top5 heißen.

Mit 65k ins Rennen habe ich mir auch überlegt. Dass waren bei 13 Gehälter 5k/Monat.

Ansonsten gibt es hier keine ex Trainees mehr?

Ich kenne deine Branche jetzt nicht, aber ich berichte mal, wie es in "meiner Branche (produzierende Industrie)" und meinem Konzern ist. Unabhängig vom Traineegehalt, "bewirbt" man sich danach auf Positionen im Konzern, die einem gefallen haben/in die man zurück will. Wegen der Gehaltsverhandlung: Es gibt Einstufungsebenen (Konzerninterne, ich meine nicht die Tarif-Einstufungen) in die praktisch alle Tätigkeiten eingruppiert sind (vom Sachbearbeiter bis zum GF einer Tochter). Und entsprechend dieser Eingruppierung liegt dann dein Gehalt. Du solltest also genau recherchieren, welche Stationen deines Traineeprogramms (sollten ja durchaus grundverschiedene gewesen sein) dir Spaß gemacht haben und auch, wo du die besten Beurteilungen erhalten hast. Danach entscheidet sich, wo du nach dem Traineeprogramm einsteigst und entsprechend auch, welches Gehalt du danach bekommst. Und da dies keine Beförderung ist, sondern ein internen "Jobwechsel" greifen keinerlei "Regeln" ala +20% sind absolutes Maximum jedoch auch keine ala +10% sind absolutes Minimum.

Sage nicht dass es bei dir und deinem Unternehmen identisch ist, sondern ich schildere hier wie es bei mir ist.

den mit wiwi und wiwo musst du mir nochmal erklären :D

Ps: Die Trainee (Dax30) bei uns steigen mit EG09 IG metall ein und werden nach Trainee auf EG10 hochgestuft. Also bei 40h von ca 62k auf knapp unter 70k

WiWi Gast schrieb am 20.11.2017:

den mit wiwi und wiwo musst du mir nochmal erklären :D

Ps: Die Trainee (Dax30) bei uns steigen mit EG09 IG metall ein und werden nach Trainee auf EG10 hochgestuft. Also bei 40h von ca 62k auf knapp unter 70k

WiWo steht für Wirtschaftswoche.

Also bei mir und den meisten Bekannten ging es einfach eine Stufe im Tarifvertrag nach oben.
=> Steigerung zwischen 7%-11%

WiWi Gast schrieb am 20.11.2017:

Also bei mir und den meisten Bekannten ging es einfach eine Stufe im Tarifvertrag nach oben.
=> Steigerung zwischen 7%-11%

Da wäre in meinem Fall (46,5k) ziemlich enttäuschend.