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Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

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WiWi Gast

Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

Hallo,

ich bin ziemlich verwirrt, was ein Kumpel von mir gemacht hat:

Er ist Dipl. BWL mit 3 Jahren BE als Controller, Raum Frankfurt. Eingestiegen vor 3 Jahren mit 40k, aktuelles Gehalt ca. 55k. Er war grundsätzlich mit diesem Gehalt zufrieden - rein aus Spass hat er aber ca 15 Bewerbungen rausgeschickt (alles aber Positionen, die ideal zu seinem Profil gepasst haben). Davon hat er 9 Bewerbungsgesprächen bekommen. Soweit alles ok. Bei den Gesprächen hat er eine Gehaltsvorstellung von 80k angegeben. Die meisten Gesprächsparner hatten dann nur den Kopf geschüttelt mit der Bemerkung, dass dieser Gehalt total unrealistisch sei (alle Positionen waren für einen Controller bzw. teilweise Senior, jedoch ohne Führungsverantwortung) und somit war das Gepräch beendet. Beim letzten Gespräch hat es aber plötzlich geklappt und er hat mit etwas Verhandlung dann am Ende 75k bekommen. Vertrag habe ich schwarz auf weiß gesehen. Jetzt hat er beim alten AG gekündigt und die neue Stelle angenommen. Er meinte, dass er nicht unbedingt wechseln will und wollte einfach sein Glück probieren, am Ende hat es jedoch geklappt.

Was denkt ihr, vorausgesetzt man hat einen sicheren Job mit dem man einigermaßen zufrieden ist: Wäre so eine Strategie (Bewerben bis es irgendwo doch mit dem Geld klappt) sinvoll oder hatte er einfach Glück gehabt? Die Gefahr ist, dass einfach einige interessante Chancen verloren gehen weil man zu viel Geld verlangt. Auf der anderen Seite hat man auch nichts zu verlieren. Auf jeden Fall ist zu viel verlangen nicht unbedingt schlechter als zu wenig. Am besten sollte man natürlich das verlangen, was die Firma höchstens bereit wäre zu zahlen. Das kann man jedoch nicht herausfinden. Ein bekannter erfahrener Headhunter von mir meinte, dass man den "Marktüblichen Gehalt" verlangen eine schlechte Strategie wäre, da es Firmen gibt, die wirklich in Not geraten sind und dann wirklich kurzfristig jemanden suchen. Somit seien sogar bis zu 30% höhere Gehälter realisierbar als man vermutet. In den Großkonzernen sei außerdem meistens das Geld überhaupt kein Thema, soweit das Headcount genehmigt worden ist (das waren seine Worte).

Für Meinungen wäre ich dankbar.

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WiWi Gast

Re: Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

Doch, du hast etwas zu verlieren: Deinen Job. Wer sagt denn, dass du in dem anderen Unternehmen einen guten Chef, nette Kollegen, gute Arbeitsbedingungen und interessante Aufgaben haben wirst?
Außerdem hat es oft einen Grund, warum man mehr zahlt: entweder bist du so gut oder der Job ist so schlecht...

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WiWi Gast

Re: Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

Zu erst musst du dich entscheiden für welches Gehalt du grundsätzlich bereit bist zu wechseln. Ein Wechsel hat ja auch immer Nachteile (erneute Probezeit, du musst dir ein neues Netzwerk aufbauen etc.). Wenn du nun für 60k wechseln würdest, ist es fraglich, ob man 80k angeben soll und dann weiter bei seinem 50k-Job bleiben muss.

"nichts zu verlieren": doch, den Job mit 60k und du hinterlässt vielleicht einen schlechten Eindruck, relevant für weitere Bewerbungen.

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WiWi Gast

Re: Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

Habe demnächst vor eine ähnliche Strategie zu verfolgen, allerdings mit einem anderen Ziel.

Bin mit meinem aktuellen Job eigentlich zufrieden und beim letzten Mitarbeitergespräch wurde mir eine Beförderung gegen Ende 2014 in Aussicht gestellt.
Ich kenne die Höhe der üblichen Gehaltserhörung für die Position, wobei ich diese für zu gering erachte. Ich habe daher vor bis zur Gehaltsverhandlung/Beförderung ein besseres Angebot von der Konkurrenz in der Tasche zu haben, um Druck aufzubauen. Den Arbeitgeber will ich nicht wechseln, jedoch ein besseres Gehalt erreichen als unter normalen Umständen.

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WiWi Gast

Re: Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

Vertrag habe ich schwarz auf weiß gesehen.

Das würde ich erst unter "hat geklappt" versuchen, wenn er in 6 Monaten immer noch da ist (und nicht total unzufrieden mit dem Umfeld).

Hat ne Arbeitskollegin meiner Freundin auch gemacht. Die bekam dann 10k? mehr als der Rest der Abteilung. Da das HR war, kennen die alle gegenseitig die Gehälter - und es hat für entsprechend schlechte Stimmung gesorgt. Die Dame ist dann nach 15 Monaten "freiwillig" wieder gegangen. Ich weiß auch, daß die kurz vorm Abschuß nach 5 Monaten stand. Allerdings kam sie durch, da der Firma extrem Personal fehlte in der Abteilung (nur deshalb war sie mit ihrer extremen Forderung auch reingekommen).

Nun, Kollegen die Dein höheres Gehalt kennen hast Du nicht überall, von daher mag das teilweise anders laufen. Deine Vorgesetzten kennen es aber und werden eine entsprechend höhere Erwartungshaltung haben. Ich würde also wenn ich hoch pokere zumindes halbwegs im Rahmen bleiben.

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WiWi Gast

Re: Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

So gehe ich auch vor, verdiene 55k, bin auch sehr zufrieden im Job. Aber was bringt zufrieden im Job, wenn man woanders viel mehr verdienen kann, letztendlich kommt es drauf an, was am Ende des Monats aufs Konto kommt.

Ich schreibe auch überall 80k rein, bekomme sehr viele Absagen, aber eine Firma hat mich eingeladen, bin momentan im Prozess.

Wenn ich den Job kriegen sollte, gehe ich zu meinem jetzigen AG und sage, dass ich 90k sofort will oder ich gehe.

Versuche bloß nicht über Gehaltsverhandlung zu gehen, kostet nur Nerven und bringt wenig, vielleicht nur so 57-58k möglich. Besser gute Arbeit machen, kündigen und später wieder im Unternehmen anfangen, machen so total viele.

Da ich in einer Position arbeite und Zugang zu den Gehältern habe, weiß ich das die, die oft gewechselt haben, ein wesentlich höheres Gehalt haben, als die, die immer im Unterehmen waren.

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WiWi Gast

Re: Bewerbungsstrategie/Gehaltsverhandlung beim sicheren Job

Lounge Gast schrieb:

So gehe ich auch vor, verdiene 55k, bin auch sehr zufrieden
im Job. Aber was bringt zufrieden im Job, wenn man woanders
viel mehr verdienen kann, letztendlich kommt es drauf an, was
am Ende des Monats aufs Konto kommt.

Naja, dieser Meinung bin ich aber so überhaupt nicht!!! Natürlich muss man von seiner Arbeit vernünftig leben können. Aber bei 55k dürfte das ja nicht das Problem sein. Wenn man auch noch "sehr zufrieden" bei seinem bisherigen Arbeitgeber ist, dann würde ich für mich keinen Wechselgrund sehen. Muss aber natürlich jeder selber wissen. Bin vor kurzem zu einem anderen Arbeitgeber gewechselt (weil mein befristeter Vertrag auslief) und verdiene nun zwar deutlich mehr, die Kollegen sind aber nicht wirklich angenehm, die Stimmung ist miserabel und die Arbeit ist eintönig. Ich will nur deutlich machen, dass jeder Wechsel immer auch ein Risiko darstellt. Wenn man sehr geldorientiert ist, kann man dieses Risiko natürlich eingehen.

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