Wie im Thema schon erwähnt. Ich werde in ca. 3 Monaten mit meinem Studium fertig und hatte bisher nur Gespräche für Gehaltserhöhungen aber nicht direkt für einen Jobeinstieg.
Mich würde es interessieren, wenn man z. B. die ersten beiden Vorstellungegespräche gut absolviert hat wie das dritte (endgültige) Gespräche verläuft.

Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
Sind meine Vorstellungen richtig? ist das ungefähr wie auf dem Flohmarkt? nur halt professioneller?

Bewerber: Nennt Gehaltsforderung z. B. 40.000 und nennt nochmals die Stärken für den Job

Unternehmen: meckert rum über Schwächen und sagt, wir zahlen höchstens 38.000 EUR

Bewerber: sagt Nein und versucht sich durchzusetzen und argumentiert weiter mit weiteren Stärken für den Job

Unternehmen: ok ,was halten Sie von 39.000 EUR

Bewerber: stimmt zu bzw. gibt sich mit 39.000 anstatt mit 40.000 zufrieden

Ich würde mich über Tipps und Ratschläge freuen sowie Erfahrungsberichte aus der Praxis wie man seine Gehaltsvorstellung am besten durchsetzen kann.

wie auf dem Flohmarkt, eher wie auf einem Basar.
Deswegen sollte man das Gehalt ja auch höher ansetzen. Wenn du 42k gefordert hättest, dann wärst du jetzt auch bei 40k gelandet.
So sind es halt nur noch 38k.

so in etwa kommt das der Realität schon nahe. Wobei man differenzieren muss zwischen Direkteinstieg und Einstiegsprogrammen (Trainee zB). Programme sind oftmals weniger flexibel, da die Bezahlung einheitlicher ist als bei Einzelstellen, bei denen man vis-a-vis mit dem Chef das Gehalt aushandelt.

Im Zweifel versuchen eine Gehaltsrange für die fragliche Stelle im Internet bzw. aus Datenbanken zu ermitteln, und dann (je nach Qualifikation)am oberen Ende anfangen als Verhandlungsgrundlage.

Viel Erfolg!

Ja, so etwa kann das laufen.

Das Problem ist nur, dass man als Absolvent in einer schlechten position ist und nicht wirklich viel anzubieten hat. Außerdem gibt es bei größeren Unternehmen oft für Absolventen ein festes Budget für eine Stelle. Da gibt es selbst für die Fachabteilung oft keinen Spielraum.

Aber das kommt auf die Unternehmensgröße an und in welchen Fachgebiet man anfängt.

Hallo zusammen ich habe vergessen zu erwähnen dass ein direct Einstieg ist... also lieber 2000 Euro mehr Puffer einplanen richtig ??

Ich würde über mehr Nutzen argumentieren und nicht über Stärken.

was zum Beispiel werden Nutzen für ein Finanzkontroller?

hm, bei mir lief es bei einem Jobwechsel so ab:

GF: wie hoch ist ihre Gehaltsvorstellung pro Monat?

Antwort: 3500,- euro

GF: ist in Ordnung.

war ein drittel mehr als meine alte stelle. der jobl ging allerdings in die hose. aber mein neuer ag zahlt mir aufs jahr gerechnet nochmal 1000 euro mehr. kann also eigentlich zufrieden sein. allerdings denke ich, dass ich hier noch hätte 250 euro mehr rausholen können. aber insgesamt sind es 36,5 Prozent mehr als vor 12 Monaten. sogesehen ok.

Lounge Gast schrieb:

was zum Beispiel werden Nutzen für ein Finanzkontroller?

Ziele des Finanzcontrolling sind die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der Unternehmung und die Maximierung des Wertes der Eigenkapitalansprüche. Neben der Liquiditätssicherung ist die Koordination von Investitions- und Finanzierungsentscheidungen ein weiterer zentraler Aufgabenbereich. Zu den wichtigsten Steuerungsmaßnahmen zählen die Konzeption und Integration verschiedener Planungsrechnungen und die Gestaltung von Anreiz- und Kontrollsystemen.

Dieses Flohmarkt-Handeln hat für mich was von schlechtem Stil und würde mir als Bewerber stark missfallen.

Ich hatte bisher zwei Vorstellungsgespräche. In dem einen wurde mir direkt offengelegt, dass es für die Stufen Consultant und Senior Consultant Festgehälter gibt (so stelle ich es mir auch bei großen Industrieunternehmen vor -> "Sie würden TG 14 erhalten" o.ä.). In dem anderen wurde ich nach meinem Gehalt gefragt, dieses wurde sich notiert und mit der Zusage gab es dann ein Angebot, das sich daran orientiert hat. Man hat dort sicherlich noch einmal die Möglichkeit, einen anderen Vorschlag zu unterbreiten und kann sich anschließend mit einem (eventuellen) besseren 2. Angebot zufrieden geben - oder eben nicht. Aber dieses Gefeilsche im Livesetting mit hin und her und hin und her sorgt doch für eine extrem negative Atmosphäre. Außerdem würde ich mich fragen, ob die dabei entstehende Gehaltsstruktur allzu sinnvoll ist.

welchen Nutzen soll man den Unternehmen dar stellen? was kann ich tun als Gründe nennen das Unternehmen von mir profitiert??

Bei mir lief es so ab, dass ich im Gespräch gefragt wurde, was meine Vorstellung ist. Dabei habe ich 46.000 angegeben.

Ein paar Tage später wurde ich angerufen und mir wurde gesagt, dass sie mich gerne einstellen würden und ein schriftliches Angebot schicken. Das Angebot belief sich auf etwa 53.000.

Da wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen. Aber ich glaube dann noch zu verhandeln wäre wohl auch nicht gut angekommen.

Ja, klar! Wie auf dem Flohmarkt! Und natürlich gibt es KEINE Tarifverträge, keine Budgets, keine unternehmensinternen Regeln für Gehälter und Vergütungen, keine variablen Lohnbestandteile im Jahresgehalt, keine nichtmonetären Gehaltsbestandteile und auch sonst keine zu verhandelnden Rahmenbedingungen! Einfach eine Zahl in den Raum werfen und dann möglichst grimmig schauen!

Bitte zeichne die Verhandlung auf Video auf und lade das dann irgendwo hoch, das würde ich mir gerne mal ansehen. :)

ja wenn mir einer mehr gibt als ich will wùrd ich auch nich blòd nachfragen lol

@dax mensch; bitte nicht übertreiben. ich bin auch nicht so bescheuert und es wurde eine 6 oder 7 stellige Zahl hinein! ich spreche hier von Abweichungen von bis maximal 3000 Euro

Ein Arbeitgeber der wegen 3000 Brutto anfängt zu handeln und dich vielleicht um 1500 zu drücken wirkt für mich nicht vertrauenswürdig. Mir wurde nach dem Studium 36.000 geboten. Ich meinte unter 42000 wird das nix. Die bekam ich dann auch. Konsequent sein heißt es hier.
Mehr als einmal "Ping-Pong" gibts nicht:
Arbeitgeber sagt : X, Du sagst Y, Arbeitgeber sagt Z. Wenn Z nicht passt, tschüss
Andersrum sollte das auch so sein.
Arbeitgeber sagt X, Du Y, Arbeitgeber sagt dann Z. Nun nimmst du Z oder suchst was anderes!

Meine Erfahrung ist das über das Gehalt nicht großartig verhandelt wird so lange du realistische Vorstellungen hast.

Außerdem wird es nicht an 5000 scheitern, wenn sie dich wirklich haben wollen.

"@dax mensch; bitte nicht übertreiben. ich bin auch nicht so bescheuert und es wurde eine 6 oder 7 stellige Zahl hinein! ich spreche hier von Abweichungen von bis maximal 3000 Euro"

Meine Denke ist Großkonzern-geprägt - da gibt es eine recht eindeutige Einordnung einer Stelle in das Gehaltsgefüge eines Tarifvertrags. Im Mittelstand oder einem sehr kleinen Unternehmen kann das natürlich ganz anders sein. Die Vorstellung, dass man wie beim Ping Pong im Sekundentakt einige Zahlen durch den Raum wirft und dann die goldene Mitte findet, halte ich dennoch für naiv.

dankr für deine Antwort... also wenn man mit dem Gehalt nicht überdurchschnittlich übertreibt kann man nicht viel falsch machen... mich wundert es aber trotzdem wieso so viele Studenten sich unter Wert verkaufen....

@Dax-Einkäufer

du bist etwas zu sehr auf Firmen mit Tarifen etc. getriggert. Bei DAX-Konzernen mag das eher zutreffen. Im Mittelstand gibt es sehr viele Firmen die keinen Tarif haben.
Und natürlich geht es um eine GehaltsVERHANDLUNG.
Wenn ich jetzt 72k haben möchte, gehe ich mit 75k ins Rennen. Wenn ich 72k fordere, kann es passieren, dass man unter 70k landet.
Je höher das Gehalt, desto höher auch die Range. Bei 300k kommt es auf 5k hin oder her nicht mehr an.

Mal ein Kommentar zum "Verhandeln":
Hab mich bei einem eher kleinen Unternehmen beworben. Wurde nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt, hab eine Summe X genannt. Daraufhin kommt vom Arbeitgeber, er hätte eher an 1,25 X gedacht. Das hab ich dann auch bekommen. Also nix mit Handeln. Wenn ein Arbeitgeber einen langfristig halten will, dann bezahlt er einen auch fair.