Hallo Community,

ich bin seit April 2017 in einem normalen Angestelltenverhältnis bei meinem Arbeitnehmer. Wir gründen nun eine Tochtergesellschaft aus, in der ich zusätzlich zu meiner aktuellen Position mit zwei weiteren Personen die Geschäftsführung eines Startup-Company Builders übernehmen soll (Budgets liegen pro Jahr im Bereich von 1-2 Mio. EUR). Da ich hier eine klare Ausweitung meines Verantwortung- und Haftungsbereichs ggü. meinem aktuellen Arbeitsvertrag sehe, würde ich gerne mit meinem Vorgesetzten über eine Gehaltssteigerung sprechen.

Hauptsächlich arbeite ich nach wie vor für die Muttergesellschaft im Arbeitnehmerverhältnis, während sich einer der anderen Geschäftsführer um das operative Geschäft kümmert und ich sozusagen eher als Kontrollinstanz der Mutter in der neuen Tochter sitze (geplantes Gehalt des operativen Geschäftsführers 80-90.000 EUR + Unternehmensanteile). Nichtsdestotrotz bin ich ja den Risiken der persönlichen Haftung bei bspw. Fahrlässigkeit ausgesetzt, auch trotz D&O Versicherung.

Ich würde gerne eine Anpassung meines aktuellen Gehalts (79.000 EUR inkl. Bonus) um ca. 15% ansprechen. Haltet ihr das für eine vertretbare und nachvollziehbare Größenordnung?

Viele Grüße

Nö, da ein vergleichbarer AN im eigenen Unternehmen mehr spielraum und mehr gestaltungsfreiraum hat. du bist ein SPV Geschäftsführer mehr nicht. Wenn du die Option hast, mach und versuch dich so in mehrere SPV anstellen zu lassen, das schützt am besten mit vor Entlassungen. Ansonsten kann ich dir nur sagen, was kollegen bei mir aus dem Wealth Management gemacht haben. ein paar haben abgelehnt, waren bei der nächsten Kündigungswelle (Amerikanisches Unternehmen) dabei, ein paar haben es gemacht und sind in den späteren Wellen dabei gewesen. Fertig. Einzig die mit SPV position haben auch anschließend wieder etwas in dem Bereich gefunden, die anderen waren weiterhin sachbearbeiter. Ganz ehrlich, wenn du in einem Konzern bist und das einen Ausgründung, dann habt ihr einen starken Gesellschafter und alle deinen Beschlüsse werden durch das Board des Konzern abgesegnet. An deiner Stelle würde ich machen mit Abgleich D&O und Aufschlüsselung restrisiko und ggf. einer bezahlten Vermögenshaftpflicht. Fertig. Ansonsten nimm die 15 % mit, aber gib klar zu signalisieren, dass du das nebenbei machst und einen mentor benötigst. fertig, dann kannst du relativ schnell hoch steigen und sicherst deinen Posten. Ansonsten würde ich das nicht so verbissen sehen, du kannst nicht einfach so viel scheiße bauen, da du alles vom Gesellschafter absegnen lassen solltest. fertig.

Und ganz ehrlich, was sollen die leute sagen die in Luxemburg als Generalgeschäftsführere für 100 und mehr firmen auftreten, die gehen damit auch ins risiko, aber wissen ganz genau, wenn ein konzern dahinter steht, kann nicht viel passieren.

Ich sehe das anders. Für einen Konzern bist du im zweifelsfall ein bauernopfer, selbstverständlich sollte das Risiko dann angemessen vergütet werden.

Als Geschäftsführer haftest du nur der Gesellschaft gegenüber, und das auch nur bei Pflichtverletzung. Eine Außenhaftung besteht bei Insolvenzverschleppung etc.

Was ist denn ein SPV Geschäftsführer? Irgendwie kann ich aus deiner Aussage nicht klar ableiten, ob du jetzt der Meinung bist, man sollte die Anstellung als Anlass für eine Gehaltserhöhung nehmen, oder nicht.

Es existiert eine D&O, aber das Haftungsrisiko ist definitv ein anderes als im reinen Arbeitnehmerverhältnis und der Konzern federt keine persönliche Haftung bei Fahrlässigkeit ab. Meiner Meinung nach ist die Intention auf der einen Seite, dass wir in der neuen Gesellschaft zur Mitbestimmung eigene Konzernleute drinsitzen haben, aber natürlich auch - laut Aussage des Vorstands - das wir mit in der Verantwortung stehen für das Konzept, das wir selbst erarbeitet haben.

Insofern sehe ich hier schon die Chance auf Verhandlungen und deswegen würde mich auch interessieren, ob jmd. Erfahrungswerte hat, welchen Betrag oder Prozentsatz man hier ansetzen könnte. Auch wenn die Informationsgrundlage natürlich dürftig ist.

VG