WiWi Gast schrieb am 14.04.2019:
Folgende Situation:
Man schreibt eine Bewerbung und gibt seine geforderte Gehaltsvorstellung an.
Man möchte mindestens 50k haben, also gibt man 55k an - Soweit ist ja alles klar.
Doch wie sind eure Erfahrungen beim Vorstellungsgespräch, wird man weiter runtergehandelt ?
Wie verhält man sich wenn man z.B 45k angeboten bekommt ?
Oft hört man, dass man eine Gehaltsvorstellung angibt und das Angebot deutlich niedriger ist.
Da Frage ich mich warum die mich dann überhaupt einladen ?!
Wenn man ein Angebot erhält, was unter der eigenen Vorstellung liegt, dann lehnt man halt ab. Ganz einfach.
Ich arbeite in der IT und mein Manager sitzt seit 10 Jahren hier in 9/10 Bewerbungsgesprächen. Er hat mit das Thema mit den Gehaltsvorstellungen und den darauf folgenden Angeboten mal so erklärt:
Wenn eine Bewerbung kommt, guckt sich HR die formalen Daten und den Gehaltswunsch an. Liegt beides im Rahmen der Stelle, geht die Bewerbung an die Abteilung. Legt die keinen Einspruch ein, kommt es zum Gespräch.
Im Gespräch werden dann tatsächliche Qualifikation und Social Skills abgeprüft. In 9/10 Fällen ist das geringer, als auf dem Papier dargestellt (ist irgendwo auch logisch, man übertreibt in seiner Bewerbung ein wenig im eingeladen zu werden). Die Aufgabe des zuständigen Managers ist es dann a) die Eignung für den Job zu bewerten und b) das Verhältnis von Gehalt zu Fähigkeiten zu bewerten.
Während a) einfach ja/nein ist, ist b) deutlich schwieriger. Und manchmal reichen die Qualifikation dann vielleicht aus Sicht des Managers nicht für das Wunschgehalt. Dann wird dem Kandidaten halt trotzdem eine niedrigere Summe angeboten. Wenn der Kandidat das annimmt ok, wenn nicht dann auch ok.
Das Wunschgehalt ist also eher ein Richtwert an dem Unternehmen eine gewisse Vorselektion treffen. Für die eigentliche Gehaltsverhandlung ist es erstmal nur eine Orientierung.
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