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Gehaltsverhandlung stresst Mitarbeiter besonders

Herzklopfen, trockener Mund, Aufregung – die Gehaltsverhandlung gehört für Arbeitnehmer zu den größten Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Warum sind Mitarbeiter in der Gesprächssituationen einer Gehaltsverhandlung besonders nervös? Welche Tipps führen trotzdem zu einem erfolgreichen Abschluss?

Spielchips symbolisieren den Gehaltspoker bei einer Gehaltsverhandlung

Gehaltsverhandlung stresst Mitarbeiter besonders
München,05.11.2018 (rh) – Herzklopfen, trockener Mund, Aufregung – die Gehaltsverhandlung gehört für Arbeitnehmer zu den größten Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Die Hälfte der Teilnehmer einer Befragung unter 1.000 Arbeitnehmern im Auftrag des Personaldienstleisters Robert Half gibt an, dass sie bei Gesprächen über das Gehalt mit dem Chef sehr nervös sind. Noch mehr Stress erzeugt nur das Zugeben von Fehlern.

In der Höhe des Gehalts spiegelt sich für die Arbeitnehmer die direkte Wertschätzung ihrer Arbeit wider – entsprechend wichtig ist dieses Thema für sie. Außerdem ist eine Kompetenz gefragt, die nicht jeder perfekt beherrscht: Verhandlungsgeschick. Christian Umbs, Managing Director beim Personaldienstleister Robert Half, verrät ein paar Tipps, um die Nervosität abzulegen und das Gespräch positiv zu gestalten.
 

Mitarbeiter dürfen selbstbewusster auftreten
Der Gehaltsvergleich von Robert Half zeigt, dass sich viele Fachkräfte in einer guten Verhandlungsposition befinden. Eine Tendenz, die auch Christian Umbs bestätigt: „Die aktuelle Marktsituation zeigt, dass die Kompetenz erfahrener Mitarbeiter sehr gefragt ist und ein hoher Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften besteht. Arbeitgeber sollten ein Interesse daran haben, diese Mitarbeiter langfristig zu binden.“

Seinen Vorgesetzten nach mehr Gehalt zu fragen, kostet sicherlich immer Überwindung. Umso mehr, wenn die erste Anfrage abgelehnt wurde. Dann vorschnell aufzugeben, ist aber der falsche Weg, verrät Umbs: „Viele Angestellte nutzen ihren Verhandlungsspielraum nicht komplett aus. Laut unserer Studie warten mehr als zwei Drittel bis zu einem Jahr, um den Vorgesetzten erneut nach mehr Gehalt zu fragen, wenn die erste Forderung abgelehnt wurde. Chefs gehen jedoch davon aus, dass der Arbeitnehmer schon viel früher das Gespräch sucht.“

Sollte dem Wunsch nach einem höheren Gehalt nicht entsprochen werden, könnten Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten oder andere Zuschüsse nachverhandelt werden. Denn auch diese Reaktion hätten viele Chefs erwartet – umgesetzt haben sie aber nur 11 % der Angestellten.

Vier Tipps für die Gehaltsverhandlung

  1. Richtiges Timing:
    Es gibt bessere und schlechtere Zeitpunkte für Ihr Gespräch. Den Chef morgens abzufangen, um über das Gehalt zu verhandeln, ist keine gute Idee. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts oder des Quartals stehen die Chancen deutlich besser. Generell sollten Sie auch die Gesamtsituation des Unternehmens im Auge behalten: Wenn es gerade einen Aufwärtstrend gibt, ist der Zeitpunkt natürlich noch erfolgversprechender.
     
  2. Schlagkräftige Argumente:
    Das Gespräch wird erfolgreicher verlaufen, wenn Sie persönliche Erfolge, bereits erreichte Ziele, die im vorherigen Mitarbeitergespräch festgelegt wurden, oder die Übernahme zusätzlicher Aufgabe nennen können.
     
  3. Marktwert kennen:
    Bei der Einschätzung eines realistischen Gehalts hilft es, zu wissen, wie viel andere Personen in ähnlichen Positionen verdienen bzw. wie hoch das Durchschnittsgehalt ist. Gehaltsrechner, wie der von Robert Half für den IT-, Finance- und kaufmännischen Bereich, geben Ihnen eine Übersicht und Hilfestellung bei der Benennung einer angemessenen Gehaltsspanne.
     
  4. Gute Vorbereitung:
    Die Gehaltsverhandlung stellt eine außergewöhnliche Situation dar. Je besser Sie vorbereitet sind, desto höher sind die Erfolgschancen. Sie sollten wissen, was Sie erreichen möchten. Überlegen Sie sich auf jeden Fall vorab, welche Gegenargumente Ihr Chef anbringen könnte und wie Sie diese entkräften. Ihr berufliches Wohlbefinden sollte aber nicht ausschließlich vom Gehalt abhängig sein – vielmehr sollten Sie die Zusatzleistungen im Auge behalten. Überlegen Sie, welche Benefits Ihnen das Unternehmen bieten kann und ob es für Sie relevant ist, darüber zu verhandeln.

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