Hallo,

ich habe nun schon von mehreren Unternehmen gehört, welche im Vorstellungsgespräch das Thema Gehalt nicht ansprechen und erst mit der Zusage dann auch ein Gehalt vorschlagen. Dieses liegt teilweise 25% unter dem, welches der Bewerber gefordert hat.

Was haltet ihr von dieser Praktik? Für das Unternehmen mag es kurzfristig günstiger sein, da man die Bewerber so wahrscheinlich leichter runtergehandelt kriegt. Ich finde es aber eine Schweinerei jemanden durch den Bewerbungsprozeß zu schleusen, der ein Gehalt fordert welches das Unternehmen sowieso nicht bezahlen will. Sowas sollte vorab zumindest kurz angesprochen werden, vor allem wenn sich der Bewerber extra Urlaub nimmt.

Wie seht ihr das und wie wird das bei euch im Unternehmen gehandhabt?

Naja, wegen Gehaltanforderungen werden bei uns nur sehr unrealistische Aufrufe direkt weggelegt. Ich kann mich erinnern, wie in einem Gespräch die Bewerberin den Vorschlag von 60% auf ihre ursprüngliche Forderung akzeptiert hat. So etwas kommt eben vor, wenn man Gehaltsangaben fordert ohne das Gehaltsband offenzulegen.

Kein Bewerber muss den Vorschlag akzeptieren, aber natürlich sollte das Gehalt schon im Gespräch genannt werden.

Manchmal kann es aber auc ganz angenehm sein. Ich hatte den Job einmal bereits in der Tasche, und der Personalleiter musste danach das Gehalt mit mir verhandeln. Angenehme Situation.

Habe ich auch schon erlebt. Es wurde nur nach meinen Vorstellungen gefragt und dann im Nachgang ein Angebot gemacht. Mit deutlich geringerem Gehalt.

Im ersten Gespräch kommt es schon oft vor, dass das Thema Gehalt nur kurz angesprochen wird. Kurzes Abklopfen der Erwartungshaltung und fertig. Bei mir wurde dann aber in den meisten Fällen im zweiten Gespräch detailierter darauf eingegangen. Wenn das Gehalt erst bei Zusage mitgeteilt wird und meinen Vorstellungen entspricht bzw. ein faires Angebot ist, soll es mir recht sein. 25% weniger ist nicht akzeptabel, ob nun im Gespräch oder per Vertrag kommuniziert.

hört sich ja sehr spannend an... manchmal glaube ich, dass sich manche Arbeitgeber unfreiwillig viel zu blöd verhalten. Wer bleibt denn da noch länger als 2 Jahre, wenn er am Anfang erst mal verarscht wird?

Das es 2 Gespräche gibt, ist nicht ungewöhlich. Und dass man Details von Verträgen erst diskutiert, wenn für beide Seite klar ist, dass man überhaupt zuammenarbeiten will, ist auch normal.

Mit der Frage nach dem Gehaltsvorstellungen wird doch nur gecheckt, ob der Bewerber überhaupt eine Ahnung vom Markt hat und damit man einen Abknüpfungspunkt hat. Außerdem ist es doch gängig, dass der Proletarier fast jedes Gehalt akzeptiert, damit er seine Miete zahlen kann. Von daher ist es doch klar, dass Unternehmen wenig auf die Vorstellung des Bewerbers geben.