Neue Skills/Fachwissen vs. Gehalt - Verkaufe ich mich beruflich unter meinem Wert?
Hi liebe WiWi-TReFF - Community,
ich bin neu hier und bräuchte mal euren Rat zu meiner aktuellen Berufssituation. Aber zuerst gibt’s ein paar Background-Infos, die euch helfen meine Situation realistischer einschätzen zu können:
Ich bin 28 Jahre alt und verfüge über einen Bachelor in BWL/VWL (Abschluss im Sommer 2014) und einen Master in Umweltmanagement (Abschluss im Sommer 2016). Ich habe von Anfang 2017 bis Ende 2019 Vollzeit als Berater für internationale Klima- und Erneuerbare-Energieprojekte in zwei großen Beratungsunternehmen (zuerst in Dänemark und später in Deutschland) gearbeitet. Mein jährliches Bruttogehalt in diesen Unternehmen belief sich auf circa 40.000 EUR (in Dtl.) und 52.000 EUR (in DK). In diesen ersten drei Jahren meiner beruflichen Laufbahn waren meine Funktionen primär die eines Business Developers und Projektmanagers.
Ich durfte in beiden Firmen leider nur relativ wenig technische/fachliche Aufgaben übernehmen, die etwas mit meinem Studium zutun hatten. Daher entschied ich mich Ende 2019 meinen Job zu wechseln und mich nach einer Stelle umzugucken, bei der ich mich fachlich mehr entfalten und zudem weitere technische Skills sammeln konnte. Zum Glück wurde ich sehr schnell bei einer kleinen Boutique-Beratung fündig, die sich in dem Fachbereich meiner Masterarbeit spezialisiert hat. Ich wollte um jeden Preis bei dieser Firma anfangen, allerdings war die einzige ausgeschriebene Stelle bei denen eine Trainee-Stelle, die auf ein Jahr befristet ist. Man konnte mir auch nur ein Bruttogehalt von knapp 30.000 EUR pro Jahr (bei 40 Std. pro Woche) anbieten. Ich nahm die Stelle trotzdem an, da ich zu dem Zeitpunkt dachte, dass für mich die neuen Erfahrungen/Learnings, die dieser Job mit sich bringt, im Vordergrund stehen und dass ich mit dem Geld schon irgendwie auskommen werde.
Nun sind sechs Monate vergangen und ich merke langsam, dass ich mich unter meinem Wert verkauft habe, denn ich habe ja immerhin schon fast vier Jahre Arbeitserfahrung! Ich würde schon gern wieder um die 38.000 bis 40.000 EUR brutto verdienen – bin derzeit sogar am überlegen, ob ich neben meinem aktuellen Job noch einen Mini-Job (als Fahrradkurier o.ä.) annehmen sollte, nur um wieder auf circa 2000 EUR netto im Monat zu kommen…
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Würdet ihr mir empfehlen die zweite Hälfte von dem Trainee-Vertrag einfach durchzuziehen und anschließend im kommenden Winter mein Gehalt neu zu verhandeln? Oder sollte ich auf eine Art "Entfristung" aus dem aktuellen Vertrag hinarbeiten, so dass ich ggf. früher befördert werde? Als dritte Option sehe ich da noch einen Teilzeitantrag bei gleichbleibendem Gehalt… Was denkt ihr?
Ich freue mich sehr über eure Antworten/euer Feedback!
Beste Grüße,
OrUs