Hallo Zusammen,

ich bin hoffe, der ein oder andere hat hier vielleicht einen Tipp für mich, wie ich weiter vorgehen kann, um eine Tarifstufe aufzusteigen. Hier die Hintergründe:

Seit 2021 bin ich in der Firma, davor 1 Jahr lang Praktikant & Werkstudent gewesen und habe dann die Position meines damaligen Supervisors übernommen, der aus dem Unternehmen ausgestiegen ist. Hatte kein Onboarding, weil ich eh schon tief in den Projekten drin war, und bin mit Master auf einer 9 eingestellt worden.

Jetzt ist es so, dass die Projekte ursprünglich eher als Initiativen unseres Fachbereichs ausgelegt waren. Im ersten Jahr hat sich aber gezeigt, dass mein Projekt sehr viel aufwändiger und größer ist als wir angenommen hatten. Angefangen haben wir in einem lokalen Projektteam von 4 Personen ohne Budget, und nun sind schon 3 Abteilungen involviert, deren Zusammenarbeit ich so gut es geht koordiniere, wir sprechen über Investitionen im siebenstelligen Bereich, Präsentationen & Entscheidungen auf C & C-1 Ebene, allein das Projektteam meiner Abteilung besteht nun aus etwa 60+ Personen und ich habe die funktionale Leitung für 2 Sub-Projektleiter übernommen. Projekt Manager bin ich. Laut meiner Vorgesetzten bin ich für den Erfolg dieses Projekts verantwortlich.

Das alles scheint mir etwas viel Entscheidungs- und Handlungsspielraum für mein Grading und im November habe ich darum gebeten, daher meine Eingruppierung auf eine 10 anzupassen. Meine Vorgesetzte ist dafür, der Chef meiner Vorgesetzten ist auch dafür - aber HR sagt nein. Grund? Ich bin erst zu kurz im Unternehmen, ich habe erst vor Kurzem eine Erhöhung erhalten (sie meinen damit den Sprung von Stufe A-> B) und ich verdiene ohnehin schon mehr als andere Einsteiger. Eine Umgruppierung ist erst Mitte 2024 (!!) möglich.

Meine Vorgesetzte ist nicht in Deutschland und kennt sich bezüglich der Tarif Eingruppierung nicht aus. Kann mir hier irgendwer einen Tipp geben, wie ich weiter vorgehen soll? Macht es vielleicht Sinn, direkt mit HR zu sprechen? Ich mache den Job wirklich gerne, aber da in anderen IGM Unternehmen Master Absolventen direkt mit 10 eingestellt werden, fühlt sich die Eingruppierung nun zunehmend unfair an.

Danke für eure Hilfe!

hey, und wie ist das für dich ausgegangen?

Aron123456 schrieb am 03.02.2023:

Hallo Zusammen,

ich bin hoffe, der ein oder andere hat hier vielleicht einen Tipp für mich, wie ich weiter vorgehen kann, um eine Tarifstufe aufzusteigen. Hier die Hintergründe:

Seit 2021 bin ich in der Firma, davor 1 Jahr lang Praktikant & Werkstudent gewesen und habe dann die Position meines damaligen Supervisors übernommen, der aus dem Unternehmen ausgestiegen ist. Hatte kein Onboarding, weil ich eh schon tief in den Projekten drin war, und bin mit Master auf einer 9 eingestellt worden.

Jetzt ist es so, dass die Projekte ursprünglich eher als Initiativen unseres Fachbereichs ausgelegt waren. Im ersten Jahr hat sich aber gezeigt, dass mein Projekt sehr viel aufwändiger und größer ist als wir angenommen hatten. Angefangen haben wir in einem lokalen Projektteam von 4 Personen ohne Budget, und nun sind schon 3 Abteilungen involviert, deren Zusammenarbeit ich so gut es geht koordiniere, wir sprechen über Investitionen im siebenstelligen Bereich, Präsentationen & Entscheidungen auf C & C-1 Ebene, allein das Projektteam meiner Abteilung besteht nun aus etwa 60+ Personen und ich habe die funktionale Leitung für 2 Sub-Projektleiter übernommen. Projekt Manager bin ich. Laut meiner Vorgesetzten bin ich für den Erfolg dieses Projekts verantwortlich.

Das alles scheint mir etwas viel Entscheidungs- und Handlungsspielraum für mein Grading und im November habe ich darum gebeten, daher meine Eingruppierung auf eine 10 anzupassen. Meine Vorgesetzte ist dafür, der Chef meiner Vorgesetzten ist auch dafür - aber HR sagt nein. Grund? Ich bin erst zu kurz im Unternehmen, ich habe erst vor Kurzem eine Erhöhung erhalten (sie meinen damit den Sprung von Stufe A-> B) und ich verdiene ohnehin schon mehr als andere Einsteiger. Eine Umgruppierung ist erst Mitte 2024 (!!) möglich.

Meine Vorgesetzte ist nicht in Deutschland und kennt sich bezüglich der Tarif Eingruppierung nicht aus. Kann mir hier irgendwer einen Tipp geben, wie ich weiter vorgehen soll? Macht es vielleicht Sinn, direkt mit HR zu sprechen? Ich mache den Job wirklich gerne, aber da in anderen IGM Unternehmen Master Absolventen direkt mit 10 eingestellt werden, fühlt sich die Eingruppierung nun zunehmend unfair an.

Danke für eure Hilfe!

Ich bin der aus dem Nachbarbeitrag mit der Verhandlung am Telefon.

Du hast jetzt das "Problem", dass du schon drin bist und dann relativ festgefahren bist. Schnellere EG Sprünge gehen dann nicht mehr so einfach, wie wenn man direkt höher eingestellt wird, so wie es bei mir der Fall war. Das hilft dir jetzt natürlich auch nix, daher versuch ich jetzt mal ein paar Tipps zu geben.

Das wichtigste vorab: Wenn HR nicht will, hast du die Arschkarte gezogen. Du brauchst daher eine Argumentationsgrundlage:

• Dokumentier deine täglichen Aufgaben mal sauber, mit welchen wichtigen Leuten du in Meetings sitzt, wo du Entscheidungen triffst oder unterstützt, welche 2 Subprojektleiter du leitest, wie du das machst, wie du denen Anweisungen gibst etc.
• Versuch mal ob dein Chef an die AT Voraussetzungen kommt. Bei uns ist es so, dass angehende ATler sich eine Referenzstelle aussuchen müssen, z.B. Projektleiter, da stehen dann ein paar Bulletpoints drin z.B. Budgetverantwortung X, fachliche Leitung von Y Personen etc. Wenn du da ein paar saubere (!) Überschneidungen hast, kannst du das als Hebel nutzen. (Im Sinne von: Bei dem was ich mach, müsste ich sogar ATler sein. Aber lassen wir die Kirche mal im Dorf und gruppieren mich zunächst mal in der 10 ein)
• Vermerke in deiner Doku, dass du jetzt bereits länger als 2 Jahre auf deiner Stelle stehst. Häufig gibt's bei den IGM Personalern so ne inoffizielle "2-Jahres-Sperre" in der man nix an der EG rütteln soll. Die hättest du ja, wenn du bereits seit 2021 dabei bist, spätestens Ende des Jahres überschritten.
• Mit deiner gesammelten Dokumentation gehst du zum BR und weihst den ein. Dafür gibt es die Leute schließlich. Gib aber unbedingt deiner Chefin davor Bescheid oder nimm sie am besten direkt mit. Der wird dir dann sagen, wie es weitergehen kann.

Ansonsten gilt:

• Immer höflich, nett und verständnisvoll zu HR sein. Wie gesagt, wenn du denen blöd kommst, dann können die dich völlig grundlos jahrelang blockieren.
• Immer deine Vorgesetzten so weit oben wie möglich mit im Boot haben
• Steigerungen betonen "Vor 2 Jahren warens erst X Budget, jetzt sinds X+Y!". Du kannst eine neue EG nur rechtfertigen, wenn sich deine Verantwortlichkeiten ändern!

Andere Möglichkeiten:

• Leistungszulage erhöhen lassen, dann springt wenigstens mehr Geld raus
• 40h Vertrag anfragen (Wenn nicht eh schon vorhanden), ebenfalls mehr Geld und sollte bei dem Workload eh keinen Unterschied machen
• In den sauren Apfel beißen. Mit ner EG09 verhungert man nicht und Mitte 24 ist nicht mehr lang hin. Wenn möglich von HR schriftlich festhalten lassen!
• Eiskalt einfach woanders hin bewerben. Kannst ja z.B. deiner Chefin ganz höflich sagen, dass dir der Job super Spaß macht, aber das Verhältnis EG zu Verantwortung/Workload passt einfach nicht und du würdest dir ne andere Stelle suchen, ob sie dich da unterstützen könnte. Evtl. bekommt die dann eh kalte Füße und macht mehr Druck bei HR.