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Tarifvertrag der Konzernmutter als Grundlage für Gehaltsverhandlung nehmen?

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ColinMacLaren

Tarifvertrag der Konzernmutter als Grundlage für Gehaltsverhandlung nehmen?

Hi, ich muss demnächst nach Abschluss des Studiums in die Gehaltsverhandlung gehen. Ich bin bis dahin seit anderthalb Jahren in der Firma auf 20h-Basis beschäftigt und schreibe dort auch die Masterarbeit. Meine Betrieb ist eine Ausgründung der größten Firma im Konzern. Die direkte Mutter ist Hauptanteilseigner, Hauptkunde und sitzt im gleichen Haus. Die Mutter zahlt nach einem Flächentarifvertrag - nicht IGM Automobil, aber dennoch sehr ordentlich. Wir werden natürlich nicht nach diesem Tarif bezahlt und erhalten auch nur teilweise die den zustehenden Benefits (Eintrittskarten, Jobicket ect. gibt es für uns nicht).

Ich bin Mitglied einer großen Gewerkschaft, diese könnte sicherlich anhand meiner Stellenbeschreibung und Qualifikation bei Ihrer Schwestergewerkschaft für mich herausbekommen, wie meine Stelle in den Tarifvertrag (Anforderungsniveau und Erfahrung) einzuordnen wäre.

Meine Frage ist jetzt - Wäre es sinnvoll mit Verweis auf den Tarifvertrag in die Gehaltsverhandlung zu gehen? Oder ist das ziemlich vermessen und anmaßend, schließlich arbeite ich ja nur bei der Tochtergesellschaft und das Umgehen der Tarifbindung ist ja nun mal der Sinn einer solchen Ausgründung?

Vielen Dank für Eure Meinungen.

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WiWi Gast

Re: Tarifvertrag der Konzernmutter als Grundlage für Gehaltsverhandlung nehmen?

Ich war einmal in einer ähnlichen Situation: bei einer Tocherfirma eines Unternehmens beworben, in welchem ein Tarifvertrag gilt. Als es um die Gehaltsforderung ging, habe ich auf den Tarifvertrag. Ich wurde darauf hingewiesen, dass dieser in dem Tochterunternehmen nicht gilt (ich wusste das aber auch nicht).

Die Konsequenz: das Angebot lag signifikant unter meiner Vorstellung.

Was das IMHO für dich bedeutet:
1) Das tarifliche Gehalt stellt für dich eine Obergrenze dar, die du nicht erreichen wirst. Ziehe 5-10% ab.
2) Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft bringt dir gar nichts, da dein Zielunternehmen nicht nach Tarif zahlt
3) Ein Verweis auf den Tarif würde ich etwas lächerlich finden, da du bereits 1.5 Jahre dort als Werkstudent arbeitest und das daher wissen wirst. Zudem bist du Berufsanfänger.

Viel Glück

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WiWi Gast

Re: Tarifvertrag der Konzernmutter als Grundlage für Gehaltsverhandlung nehmen?

Es kommt darauf an. Ich bin auch bei einer Tochter und bei der gilt der gleiche IGM Tarif wie bei der Mutter. Das hat sehr viele Vorteile, da die Tochter recht klein ist (ca. 300 MA) und die Arbeitsweise eher dem Mittelstand gleicht (weniger Strukturen, mehr Breite), die Bezahlung aber auf TOP-Niveau.

Aber wie der Vorposter schon sagte, vielleicht ist die Tochter gar nicht im Tarif, dann bringt der Hinweis auf die Muttergesellschaft nichts :(.

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DAX Einkäufer

Re: Tarifvertrag der Konzernmutter als Grundlage für Gehaltsverhandlung nehmen?

"Die Mutter zahlt nach einem Flächentarifvertrag"

Bist Du sicher? Gerade ein solcher müsste Dir doch denselben Lohn sichern. Klingt eher nach einem Branchentarifvertrag und die Tochter hat den Schwerpunkt in einer anderen Branche.

Wenn die Tochterfirma Dich einstellt, dann wirst Du auch nach den Gehaltsregeln der Tochterfirma bezahlt werden. Wie Du schon schriebst, ist das einer der Hauptgründe für die Schaffung solcher Töchter. Du kannst in der Verhandlung natürlich die absurdesten Forderungen stellen, Dein Gegenüber wird aber leider nicht die Möglichkeit haben, darauf einzugehen. Ich würde mich daher an Deiner Stelle eher auf Ziele konzentrieren, die auch erreichbar sind.

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WiWi Gast

Re: Tarifvertrag der Konzernmutter als Grundlage für Gehaltsverhandlung nehmen?

Die Mutter hat einen Branchentarifvertrag für die hiesige Region. Laut Wikipedia ist Flächen- und Branchentarifvertrag das Gleiche ;)

Ich arbeite in der Ausgründung der IT-Abteilung, deren Ziel der Aufbau von Drittkundengeschäft war.

Paar Gedanken noch:

  • Grundsätzlich wurde jetzt gut in mich investiert und der Wunsch ist definitiv da, mich so lange wie möglich zu halten.
  • Die Verzahnung zur Gesellschaft die Mehrheitseigner ist ist schon sehr eng. Ich arbeite fast nur mit denen zusammen, die sitzen im gleichen Haus mit gleicher Telefonnummer, das ganze Drumherum (Urlaubs- und Sozialleistungen) basiert auf deren Tarifvertrag, wir wählen die aktiv wie passiv die Arbeitnehmervertretung in deren Aufsichtsrat mit, wir speisen in der gleichen Kantine zu den gleichen Preisen, wir können uns auf deren interne Stellenausschreibungen bewerben ect.
  • Die direkte Konkurrenz, also die Ausgründung der IT-Abteilung des Mitbewerbers zahlt nach dem Tarifvertrag.
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