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Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

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WiWi Gast

Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Hallo zusammen,

ich hab nach meinem Master in einer KMU im operativen Einkauf angefangen um den Einstieg in den Einkauf zu schaffen. Nach knapp über einem Jahr bin ich jetzt auch in den technischen Einkauf gewechselt, bei einem Automobilzulieferer mit 700+ MA. Konnte mich da von 52k auf 61k steigern. Will aber natürlich auf 70k+ kommen, Minimum.

Nachdem ich hier dann stellenweise gelesen habe, das manche pro Jahr immer 5 - 10 % mehr rausgehandelt haben etc., würde es mich interessieren, ob die Mehrheit tatsächlich jedes Jahr dann Gehtalsverhandlungen führt bzw. mehr Gehalt fordert?

Wie oft würdet ihr mehr Gehalt fordern? Und vor allem wann und mit welcher Begründung. Klar bekommt man mehr Berufserfahrung, aber irgwann ist doch auch mal Schluss?

Würdet ihr bereits nach dem ersten Jahr im Unternehmen schon mehr Gehalt fordern, obwohl die ersten 6-12 Monate, eher als Einarbeitungszeit zu sehen sind, bis man mal alle Prozesse etc. kennt?

Grüße

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

61k als Einkäufer? Du bist Jetzt schon überbezahlt!
Einkauf braucht man maximal ne Bürokauffrau Ausbildung, such dir einen richtigen Akademiker Job.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Ich hab als Strategischer Einkauf Pharma nach 3 Jahren BE die 90k geknackt. Aber ich arbeite auch 50-60h.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Mehr Gehalt kannst du immer fordern, nachdem die eine Weile mehr oder komplexere Aufgaben oder mehr Verantwortung übernommen hast.

Generell kann man sagen: Gehalt folgt Leistung

Daher auch nicht direkt, wenn du neue Aufgaben oder mehr Verantwortung übernimmst, sondern wenn du gezeigt hast, das du damit auch klar kommst.

Ansonsten gibts jährliche Erhöhungen in den meisten Tarifverträgen.

Einfach zum Chef und "ich bin jetzt ein Jahr mehr da und deshalb will ich mehr Geld" wird nicht funktionieren.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

In einer KMU lautete meine Devise immer Wechseln. Jährliches Personalgespräch lief so ab: Wir sind echt super zufrieden und ich würde Dir gerne mehr Gehalt geben, das verstehe ich vollkommen, mit deiner Performance und Qualifikation hast Du mehr verdient ABER das obere Management gibt mir ja sooooooo wenig Spielraum. Jedes Jahr das gleiche Theater. Dann als ich ein Wechselangebot für 20% mehr hatte, waren plötzlich 10% mehr gar kein Problem mehr ... ist immer so. Like it, change it or leave it. Viele Arbeitgeber verstehen heute keine andere Sprache mehr.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Alle 1-2 Jahre neu verhandeln, je nachdem ob Argumente vorliegen (das sollten sie nach spätestens 2 Jahren).

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Und wieder einer der keine Ahnung hat... und btw. total am Thema vorbei...

Lounge Gast schrieb:

61k als Einkäufer? Du bist Jetzt schon überbezahlt!
Einkauf braucht man maximal ne Bürokauffrau Ausbildung, such
dir einen richtigen Akademiker Job.

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marketeer

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Heyho,

kommt auf das Unternehmen an...
Ich kenne Unternehmen, bei denen gibts ein Jahresgespräch bzgl. Entgelterhöhung. (meist so 2-5%)
Dann gibt's Unternehmen, die sind beim Grundgehalt per Tarif reguliert (Da gibt's nur den Stufenaufstieg oder eben eine andere Entgeltgruppe bzw. eine generelle Tariferhöhung um meist 2,x%).

Bei uns (KMU, 250 MA, keine Tarifbindung) kannst Du alle 2 Jahre verhandeln. Spielraum ist meist zwischen 0 und 500 Euro (je nach Wirtschaftslage, eigener Tätigkeit, entspricht meist ca. 3-10%) bis Du an einen bestimmten Punkt kommst. Bei diesem heißt es dann: Höheres Gehalt und keine Zeiterfassung oder bisheriges Gehalt + Zeitkonto und Überstunden werden ab einer bestimmten Anzahl ausgezahlt.

5-10% pro Jahr halte ich für ein Märchen... Das funktioniert nur nach Ende der Probezeit oder wenn Du mit 2000 Euro eingestiegen bist. (200 Euro mehr sind hierbei auch schon 10% ;-))

Zu deiner Situation:
Fragen kostet nichts... ob Du dich bei deinem Chef damit unbeliebt machst, weiß ich nicht.
Persönlich würde ich nach so einem Sprung von 52k auf 61k erstmal schauen, dass ich nachweisbare Leistungen/Erfolge vorweisen kann. Wenn Du selbst schreibst, dass Du das als Einarbeitungszeit siehst, würde ich dir als Chef entgegnen: Sie haben sich jetzt eingearbeitet, nun gilt es produktiv zu werden.
Schaffen Sie das, können wir einen neuen Termin bzgl. Gehalt vereinbaren.

Persönlich würde ich dir raten: Versuch Ziele zu vereinbaren (nach SMART...) und diese zu erreichen. Am besten noch quantifizierbar ("Es konnten X Euro eingespart werden." "Durch die Fallback-Lösung hatten wir keinen Lieferengpass.." usw.")

Bei 700+ MA in der Automobilzulieferbranche wird es bei dir ja sicherlich einen Tarifvertrag geben, oder?

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,

ich hab nach meinem Master in einer KMU im operativen Einkauf
angefangen um den Einstieg in den Einkauf zu schaffen. Nach
knapp über einem Jahr bin ich jetzt auch in den technischen
Einkauf gewechselt, bei einem Automobilzulieferer mit 700+
MA. Konnte mich da von 52k auf 61k steigern. Will aber
natürlich auf 70k+ kommen, Minimum.

Nachdem ich hier dann stellenweise gelesen habe, das manche
pro Jahr immer 5 - 10 % mehr rausgehandelt haben etc., würde
es mich interessieren, ob die Mehrheit tatsächlich jedes Jahr
dann Gehtalsverhandlungen führt bzw. mehr Gehalt fordert?

Wie oft würdet ihr mehr Gehalt fordern? Und vor allem wann
und mit welcher Begründung. Klar bekommt man mehr
Berufserfahrung, aber irgwann ist doch auch mal Schluss?

Würdet ihr bereits nach dem ersten Jahr im Unternehmen schon
mehr Gehalt fordern, obwohl die ersten 6-12 Monate, eher als
Einarbeitungszeit zu sehen sind, bis man mal alle Prozesse
etc. kennt?

Grüße

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Hier der TE:

Vielen Dank für die Ausführliche Antwort!

Ja haben den IGM Tarif und eben diese jährliche Erhöhung von 2,x% sollte ich denke ich auch bekommen. Mir gings eben primär darum, wann und mit welchen Gründen verhandel ich ein höheres Gehalt.

Aber durch die Antworten habe ich ein relativ gutes Bild bekommen und werde dann mal ranklotzen, dass ich in diesem ersten Jahr ordentliche Einsparerfolge erziele und eine Basis für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung lege.

marketeer schrieb:

Heyho,

kommt auf das Unternehmen an...
Ich kenne Unternehmen, bei denen gibts ein Jahresgespräch
bzgl. Entgelterhöhung. (meist so 2-5%)
Dann gibt's Unternehmen, die sind beim Grundgehalt per
Tarif reguliert (Da gibt's nur den Stufenaufstieg oder
eben eine andere Entgeltgruppe bzw. eine generelle
Tariferhöhung um meist 2,x%).

Bei uns (KMU, 250 MA, keine Tarifbindung) kannst Du alle 2
Jahre verhandeln. Spielraum ist meist zwischen 0 und 500 Euro
(je nach Wirtschaftslage, eigener Tätigkeit, entspricht meist
ca. 3-10%) bis Du an einen bestimmten Punkt kommst. Bei
diesem heißt es dann: Höheres Gehalt und keine Zeiterfassung
oder bisheriges Gehalt + Zeitkonto und Überstunden werden ab
einer bestimmten Anzahl ausgezahlt.

5-10% pro Jahr halte ich für ein Märchen... Das funktioniert
nur nach Ende der Probezeit oder wenn Du mit 2000 Euro
eingestiegen bist. (200 Euro mehr sind hierbei auch schon 10%
;-))

Zu deiner Situation:
Fragen kostet nichts... ob Du dich bei deinem Chef damit
unbeliebt machst, weiß ich nicht.
Persönlich würde ich nach so einem Sprung von 52k auf 61k
erstmal schauen, dass ich nachweisbare Leistungen/Erfolge
vorweisen kann. Wenn Du selbst schreibst, dass Du das als
Einarbeitungszeit siehst, würde ich dir als Chef entgegnen:
Sie haben sich jetzt eingearbeitet, nun gilt es produktiv zu
werden.
Schaffen Sie das, können wir einen neuen Termin bzgl. Gehalt
vereinbaren.

Persönlich würde ich dir raten: Versuch Ziele zu vereinbaren
(nach SMART...) und diese zu erreichen. Am besten noch
quantifizierbar ("Es konnten X Euro eingespart
werden." "Durch die Fallback-Lösung hatten wir
keinen Lieferengpass.." usw.")

Bei 700+ MA in der Automobilzulieferbranche wird es bei dir
ja sicherlich einen Tarifvertrag geben, oder?

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,

ich hab nach meinem Master in einer KMU im operativen
Einkauf
angefangen um den Einstieg in den Einkauf zu schaffen.
Nach
knapp über einem Jahr bin ich jetzt auch in den
technischen
Einkauf gewechselt, bei einem Automobilzulieferer mit 700+
MA. Konnte mich da von 52k auf 61k steigern. Will aber
natürlich auf 70k+ kommen, Minimum.

Nachdem ich hier dann stellenweise gelesen habe, das
manche
pro Jahr immer 5 - 10 % mehr rausgehandelt haben etc.,
würde
es mich interessieren, ob die Mehrheit tatsächlich jedes
Jahr
dann Gehtalsverhandlungen führt bzw. mehr Gehalt fordert?

Wie oft würdet ihr mehr Gehalt fordern? Und vor allem wann
und mit welcher Begründung. Klar bekommt man mehr
Berufserfahrung, aber irgwann ist doch auch mal Schluss?

Würdet ihr bereits nach dem ersten Jahr im Unternehmen
schon
mehr Gehalt fordern, obwohl die ersten 6-12 Monate, eher
als
Einarbeitungszeit zu sehen sind, bis man mal alle Prozesse
etc. kennt?

Grüße

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Allgemein kriegt man die größten Sprünge durch Wechsel.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Dann Mal viel Spaß, Wirtschaft Boomt, ich bekomme schon Bonus wenn ich die Lieferengpässe abfedern U die die Preise nicht hoch gehen.
Zur Wirtschaftskrise 2009 waren Dating kein Problem, aktuell haben die Lieferanten die macht.

(Ich rede von Halbleiter und Kunststoffe)

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

Wechseln.
2% ist Inflationsausgleich mehr nicht.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

Erfahrungsgemäß sind die guten Steigerungen nur durch geschickte Wechsel zu holen, oder durch schnelles erklimmen der Karriereleiter bei Beratungen o.ä.
Diejenigen die in einem Konzern gleich nach Abschluss eingestiegen sind und immer noch dort sind, haben in der Regel recht überschaubare Entwicklungen. Im selben DAX-Konzern kenne ich dann aber widerum andere gleichen Alters, die schon 2x raus und nach 1-2 Jahren wieder reingewechselt sind und jedes mal ordentliche Gehaltssteigerungen mitgenommen haben

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ExBerater

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

SO ist es und warum sollte man bei gleicher Stelle und gleichen Aufgaben mehr bekommen?
Wenn alle Menschen permanent grundlos 5% mehr Gehalt bekommen würden, sehe die Inflation in Deutschland eben ganz anders aus.

Als jemand der ständig Mitarbeiter einstellt und über Gehälter entscheidet:

  • Eine echte Steigerung gibt es nur bei Wechsel in ein anderes Unternehmen, idealerweise verbunden mit einem Sprung auf der Leiter
  • Akzeptable Steigeurng IM Unternehmen gibt es nur wenn sie begründet sind durch mehr Verantwortung
  • Ausnahme sind Top Performer, die man nicht verlieren will. Auch da wird das der AG nicht freiwillig tun, sondern erst wenn die Gefahr akut ist, wird er reagieren. Hier erfolgt immer eine Abwägung: Wie wichtig ist es den AN zu behalten vs. die Einhaltung des bestehenden Gehaltsgefüges
  • Wenn obige Fälle nicht vorliegen, gibt es eben eine tarifliche oder Inflationsbedingte Gehaltsanpassung

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

Wechseln.
2% ist Inflationsausgleich mehr nicht.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

ähm kommt auf deinen Job an, wenn du einfach immer den gleichen Job machst ohne entsprechende Weiterentwicklung warum sollst du mehr bekommen?

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Warum sollte man bei gleicher Stelle und gleichen Aufgaben bei einem anderen Arbeitgeber mehr bekommen durch Wechsel?

ExBerater schrieb am 25.09.2020:

SO ist es und warum sollte man bei gleicher Stelle und gleichen Aufgaben mehr bekommen?
Wenn alle Menschen permanent grundlos 5% mehr Gehalt bekommen würden, sehe die Inflation in Deutschland eben ganz anders aus.

Als jemand der ständig Mitarbeiter einstellt und über Gehälter entscheidet:

  • Eine echte Steigerung gibt es nur bei Wechsel in ein anderes Unternehmen, idealerweise verbunden mit einem Sprung auf der Leiter
  • Akzeptable Steigeurng IM Unternehmen gibt es nur wenn sie begründet sind durch mehr Verantwortung
  • Ausnahme sind Top Performer, die man nicht verlieren will. Auch da wird das der AG nicht freiwillig tun, sondern erst wenn die Gefahr akut ist, wird er reagieren. Hier erfolgt immer eine Abwägung: Wie wichtig ist es den AN zu behalten vs. die Einhaltung des bestehenden Gehaltsgefüges
  • Wenn obige Fälle nicht vorliegen, gibt es eben eine tarifliche oder Inflationsbedingte Gehaltsanpassung

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

Wechseln.
2% ist Inflationsausgleich mehr nicht.

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ExBerater

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Weil sich die andere Firma 5, 10, 15... Jahre Ausbildung/Training spart. Das wäre ja die Alternative zum Einstellen eines erfahrenen Mitarbeiters von einem Wettbewerber.
Je nach Funktion/Abteilung ist es für eine Firma ein Lottogewinn einen perfekt ausgebildeten und erfahrenen Mitarbeiter vom Konkurrenten zu bekommen.

Hinzu kommt noch der Mehrwert den jemand mitbringt dadurch dass er best practices und Insider Informationen mitbringt.

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Warum sollte man bei gleicher Stelle und gleichen Aufgaben bei einem anderen Arbeitgeber mehr bekommen durch Wechsel?

ExBerater schrieb am 25.09.2020:

SO ist es und warum sollte man bei gleicher Stelle und gleichen Aufgaben mehr bekommen?
Wenn alle Menschen permanent grundlos 5% mehr Gehalt bekommen würden, sehe die Inflation in Deutschland eben ganz anders aus.

Als jemand der ständig Mitarbeiter einstellt und über Gehälter entscheidet:

  • Eine echte Steigerung gibt es nur bei Wechsel in ein anderes Unternehmen, idealerweise verbunden mit einem Sprung auf der Leiter
  • Akzeptable Steigeurng IM Unternehmen gibt es nur wenn sie begründet sind durch mehr Verantwortung
  • Ausnahme sind Top Performer, die man nicht verlieren will. Auch da wird das der AG nicht freiwillig tun, sondern erst wenn die Gefahr akut ist, wird er reagieren. Hier erfolgt immer eine Abwägung: Wie wichtig ist es den AN zu behalten vs. die Einhaltung des bestehenden Gehaltsgefüges
  • Wenn obige Fälle nicht vorliegen, gibt es eben eine tarifliche oder Inflationsbedingte Gehaltsanpassung

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

Wechseln.
2% ist Inflationsausgleich mehr nicht.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Warum sollte man bei gleicher Stelle und gleichen Aufgaben bei einem anderen Arbeitgeber mehr bekommen durch Wechsel?

Weil er sonst keinen kriegt.
Unter 15% mehr wechsel ich gar nicht. Sonst habe ich bei einem Wechsel ja nur alle Nachteile.

Und in meiner Branche und Tätigkeit kann ich das verlangen. Sonst bleibt die Stelle halt auf Monate oder Jahre unbesetzt.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Wie oft würdet ihr intern wechseln? Bei mir war es so:

Einstieg EG 09 Bayern, nach 2 Jahren auf neuer Stelle intern EG10.

Jetzt sagt mein neuer Chef, die nächsten 2 Jahre siehts schwarz aus mit Beförderung.
Ich kann aber nach einem weiteren Jahr intern auf EG11 bewerben (vom CV her).
Würdet ihr gleich wieder weiter nach 1-1,5 Jahren?

Ich würde dann halt alle 1,5 Jahre intern wechseln und das schon 3x. Dafür aber 3x Beförderung mitgenommen.
Nachteil: die alten Chefs sind immer realtiv sauer... :-D

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 26.09.2020:

Wie oft würdet ihr intern wechseln? Bei mir war es so:

Einstieg EG 09 Bayern, nach 2 Jahren auf neuer Stelle intern EG10.

Jetzt sagt mein neuer Chef, die nächsten 2 Jahre siehts schwarz aus mit Beförderung.
Ich kann aber nach einem weiteren Jahr intern auf EG11 bewerben (vom CV her).
Würdet ihr gleich wieder weiter nach 1-1,5 Jahren?

Ich würde dann halt alle 1,5 Jahre intern wechseln und das schon 3x. Dafür aber 3x Beförderung mitgenommen.
Nachteil: die alten Chefs sind immer realtiv sauer... :-D

Alle 1.5-2 Jahre zu wechseln ist völlig in Ordnung. Sie wollten dich nicht unbedingt halten, sonst hätten sie dich befördert oder dein Gehalt angepasst.
Die Karten lagen von Anfang an auf dem Tisch; du kannst doch nicht mehrere 1/40stel, das ist mehr als 1%, deines Erwerbslebens auf Jobs verschwenden, die dich nicht weiterbringen. Rücksicht aufs Unternehmen ohne deftige Gehaltserhöhung wurde in Deutschland noch nie belohnt. Und 2 Jahre Nullrunde?
-- Das heißt Gehaltskürzung um Inflation plus steigende Sozialversicherungsbeiträge
Das wäre auch für mich genug Anlass, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Wer kann sich als Arbeitnehmer bei dem Gehaltsniveau in Deutschland den Stillstand
denn leisten?

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ExBerater

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Als ich studiert habe und dann ins Berufsleben eingestiegen bis sagte man, man solle nicht schneller als nach fünf Jahren wechseln.
Seitdem hat sich aber viel geändert - ob zum Guten sei mal dahin gestellt.

Theoretisch kannst du so oft wechseln wie du willst. Idealerweise natürlich nur wenn du dich dabei verbessert.

Einschränkend kommt aber hinzu: wenn erkennbar wird, dass du ständig auf ähnlichen Positionen wechselst wird jeder zukünftige AG denken, dass du nur für 5% mehr nach einem Jahr wieder wechseln wirst. Dann wird langsam die Lust dünn.
Ebenso schädlich ist es natürlich wenn jemand ständig in völlig andere Industrien und andere Aufgaben wechselt "kein roter Faden"

Am besten sind natürlich Wechsel hin zu höheren Positionen. Was das angeht gab es in den letzten 20 Jahren scheinbar keine Untergrenze für Zeiträume, so dass wir heute massenhaft C Level Leute haben die nie erkennbar irgendwo mal nachhaltig was geleistet haben.
Da dreht sich gerade der Wind etwas.

Ich bin nach wie vor der Meinung: Gerade zu Beginn der Karriere lohnt es sich mal 3 bis 5 Jahre echte Erfahrung in einer Rolle zu sammeln. Grundsätzlich lernt man in weniger als zwei Jahren nicht wirklich etwas (es sei denn hoch transaktionale Tätigkeit).

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Ich würde auch empfehlen nicht zu oft zu wechseln. Das wirkt sehr schnell Sprunghaft, besonders wenn es keinen erkennbaren Fortschritt gab. 3-5 Jahre sollten es schon sein. Gerade jetzt zu Corona-Zeiten würde ich tendenziell eher die Füße stillhalten. Niemand kann derzeit so richtig abschätzen wie es mit der Wirtschaft weitergeht. Ich persönlich halte z.B: die Aktienmärkte für extrem überbewertet, weil die davon ausgehen das wir keine Massen-Unternehmensinsolvenzen bekommen werden. Die meisten Unternehmen stellen aber derzeit z.b. gar nicht oder nur marginal ein. Top-Angebote zu bekommen ist schon sehr schwer.

Die nächsten guten Gelegenheiten für Gehaltserhöhungen und Wechsel kommen aber mit Sicherheit. :-)

ExBerater schrieb am 27.09.2020:

Als ich studiert habe und dann ins Berufsleben eingestiegen bis sagte man, man solle nicht schneller als nach fünf Jahren wechseln.
Seitdem hat sich aber viel geändert - ob zum Guten sei mal dahin gestellt.

Theoretisch kannst du so oft wechseln wie du willst. Idealerweise natürlich nur wenn du dich dabei verbessert.

Einschränkend kommt aber hinzu: wenn erkennbar wird, dass du ständig auf ähnlichen Positionen wechselst wird jeder zukünftige AG denken, dass du nur für 5% mehr nach einem Jahr wieder wechseln wirst. Dann wird langsam die Lust dünn.
Ebenso schädlich ist es natürlich wenn jemand ständig in völlig andere Industrien und andere Aufgaben wechselt "kein roter Faden"

Am besten sind natürlich Wechsel hin zu höheren Positionen. Was das angeht gab es in den letzten 20 Jahren scheinbar keine Untergrenze für Zeiträume, so dass wir heute massenhaft C Level Leute haben die nie erkennbar irgendwo mal nachhaltig was geleistet haben.
Da dreht sich gerade der Wind etwas.

Ich bin nach wie vor der Meinung: Gerade zu Beginn der Karriere lohnt es sich mal 3 bis 5 Jahre echte Erfahrung in einer Rolle zu sammeln. Grundsätzlich lernt man in weniger als zwei Jahren nicht wirklich etwas (es sei denn hoch transaktionale Tätigkeit).

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Hier der mit der Frage. Der Wechsel wäre ja intern, also unabhängig von corona etc machbar. Wäre natürlich auch eine Tarifstufe höher.

3-5 Jahre auf einem Job? Das finde ich halt schon extrem viel, wenn man bedenkt dass man nach 5-7 Jahren schon aussertariflich kommen kann, dann hätte man ja nur 1-2 Stellen gesehen. Und die Stellen im Tarif sind leider nach 12 Monaten bereits zu 90% von der Lernkurve abgegrast in meinem Bereich.

Werden viele Wechsel im selben Unternehmen im selben Fachbereich nur auf verschiedenen Rollen nicht eher als solider Allrounder gesehen?

antworten
ExBerater

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Das ist etwas bitter zu lesen- aber entspricht wohl dem Zeitgeist.

Eine Firma hat zunächst mal kein Interesse an deiner persönlichen Entwicklung und deiner Lernkurve.
Es gibt Jobs, die müsen halt gemacht werden, und zwar idealerweise kontinuierlich von der gleiche, erfahrenen Person.
Das Problem was ich hier sehe ist, dass du wohl von einer Sachbearbeiter Stelle sprichst, die aber per se nicht unbedingt in Deutschland von Akademikern besetzt werden sollten.

In einer "echten" Akademiker Stelle braucth man schon 1-2 Jahre um wirklich zu wissen, wie der Hase läuft, wie die Zahnräder im Entscheidungsprozess funktionieren,... und dann fängt man an, Mehrwert zu stiften. Gerade in den Projekt-getriebenen Abteilungen wie Inhouse Beratung, Projectmanagement, Strategie,... sind zu schnelle Wechsel nicht wirklich hilfreich fürs Unternehmen.

Was ist das denn bei dir für ein Fachbereich, wo man auf andere Stellen wechseln kann? Controlling oder Buchhaltung?
Sicher, wer ein guter Controller und womöglich mal CFO werden will, der sollte schon verschiedene Stellen gesehen haben etwas Produktionscontrolling, Finanzcontrolling,...

Also, pauschale Aussagen sind vermutlich schwierig. "Es kommt drauf an". Du musst halt für dich wissen: Bringt es dich erkennbar weiter? Hinterlässt du nicht viel verbrannte Erde durch schnelle Wechsel? Gibt es jemand der deine Wechsel unterstützt? Erreichst du beim Management eine höhere Visibilität durch den Wechsel?

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Hier der mit der Frage. Der Wechsel wäre ja intern, also unabhängig von corona etc machbar. Wäre natürlich auch eine Tarifstufe höher.

3-5 Jahre auf einem Job? Das finde ich halt schon extrem viel, wenn man bedenkt dass man nach 5-7 Jahren schon aussertariflich kommen kann, dann hätte man ja nur 1-2 Stellen gesehen. Und die Stellen im Tarif sind leider nach 12 Monaten bereits zu 90% von der Lernkurve abgegrast in meinem Bereich.

Werden viele Wechsel im selben Unternehmen im selben Fachbereich nur auf verschiedenen Rollen nicht eher als solider Allrounder gesehen?

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Was meint ihr ist es legitim bei einer Gehaltsverhandlung ein alternatives Angebot von einem Konkurrent zu verwenden um sein Wunschgehalt durch zu bekommen? Ich arbeite in einer UB.

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Was meint ihr ist es legitim bei einer Gehaltsverhandlung ein alternatives Angebot von einem Konkurrent zu verwenden um sein Wunschgehalt durch zu bekommen? Ich arbeite in einer UB.

Hab ich genauso gemacht und ist ja auch nur ehrlich. Kommt aber auf die Art und Weise an wie du das präsentierst. Bei mir war es : "wir bieten ihnen X"..."Hmm da müssen Sie noch etwas drauflegen, Ich habe noch ein anderes Angebot mit Summe X vorliegen".
Haben uns dann nicht ganz bei dem Angebot von der anderen Firma getroffen, war mir aber lieber als zur besagten Firma zu gehen.

Wenn du direkt sagst "X hat mir Summe X geboten, die will Ich oder ich bin weg" kommt das nicht so gut an.

antworten
ExBerater

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Ja das ist legitim du musst aber 100% bereit sein, auch den Schritt zu gehen.

Das Peinlichste ist wenn du mit dem Gegenangebot verhandelst, dann aber hinterher angekrochen kommst und doch bei deinem aktuellen AG bleiben möchtest.

Auch gilt: Immer so verhandeln, dass man sich alle Türen offen hält und vor allem Loyalität gegenüber dem jetzigen AG zeigen. Also zB sagen "ich möchte wirklich hier bleiben, und weiß zu schätzen, wie gut ich es hier habe und was ich gelernt habe,... aber das andere Angebot ist so viel höhe, dass ich ins Grübeln komme. Was können wir tun, dass..."

Das andere Angebot sollte aber schon mindestens 10-15% höher sein, sonst macht man sich lächerlich

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Was meint ihr ist es legitim bei einer Gehaltsverhandlung ein alternatives Angebot von einem Konkurrent zu verwenden um sein Wunschgehalt durch zu bekommen? Ich arbeite in einer UB.

Einmal funktioniert das vermutlich.
Für den nächsten Sprung darfst du dir sicherlich was neues suchen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Was meint ihr ist es legitim bei einer Gehaltsverhandlung ein alternatives Angebot von einem Konkurrent zu verwenden um sein Wunschgehalt durch zu bekommen? Ich arbeite in einer UB.

Nur wenn du auch wirklich vor hast zu Wechseln wenn deine Forderung nicht erfüllt wird. Gibt nicht schlimmeres um seine Verhandlungsposition zu schwächen als eine leere Drohung.

Dir sollte auch bewusst sein, dass du mit der Aktion keine + Punkte beim Chef sammeln wirst, kann ganz schnell passieren dass er sagt, ja dann gehen Sie doch zu denen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Was meint ihr ist es legitim bei einer Gehaltsverhandlung ein alternatives Angebot von einem Konkurrent zu verwenden um sein Wunschgehalt durch zu bekommen? Ich arbeite in einer UB.

Meine Erfahrung (allerdings nicht UB): das kannst Du am Ende des Gespräches machen, wenn Deine Forderungen in keiner Weise erfüllt werden und Du alles auf eine Karte setzen willst. Und Du musst bereit sein, dann auch wirklich zu gehen. Es gibt Vorgesetzte, die Dir das persönlich übel nehmen und dann schon aus Prinzip nicht darauf einsteigen. Als Bluff wäre mir das zu heiss und die Gefahr, dass Du damit viel Geschirr zerdepperst, ist nicht ganz klein.

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Chef und bin mit komplett offenen Karten zu ihm gegangen. Habe gesagt dass ich ein anderes Angebot habe von einem Konkurrenten, mehr Verantwortung, mehr Mitarbeiter, 20% Gehaltsplus. Habe gesagt ich würde am liebsten bleiben, aber dieses Angebot kann ich nicht ausschlagen. Die vergleichbare Stelle gab es bei uns, aber war besetzt. Er bat um 1 Woche Zeit. Nach 1 Woche war ich in ein internes Talenteprogramm aufgenommen, habe ein Gehaltsplus von 20% bekommen also gematched und ich darf einen part time MBA machen. Wenn der durch ist, soll das Gehalt nochmal angepasst werden, verbunden mit einer Stelle mit mehr Verantwortung und MA. Hätte ich kein so offenes und gutes Verhältnis wäre ich auch zu ihm und hätte ihm das gesagt, aber ich war auch bereit für das andere Angebot zu gehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Chef und bin mit komplett offenen Karten zu ihm gegangen. Habe gesagt dass ich ein anderes Angebot habe von einem Konkurrenten, mehr Verantwortung, mehr Mitarbeiter, 20% Gehaltsplus. Habe gesagt ich würde am liebsten bleiben, aber dieses Angebot kann ich nicht ausschlagen. Die vergleichbare Stelle gab es bei uns, aber war besetzt. Er bat um 1 Woche Zeit. Nach 1 Woche war ich in ein internes Talenteprogramm aufgenommen, habe ein Gehaltsplus von 20% bekommen also gematched und ich darf einen part time MBA machen. Wenn der durch ist, soll das Gehalt nochmal angepasst werden, verbunden mit einer Stelle mit mehr Verantwortung und MA. Hätte ich kein so offenes und gutes Verhältnis wäre ich auch zu ihm und hätte ihm das gesagt, aber ich war auch bereit für das andere Angebot zu gehen.

Herzlichen Glückwunsch!

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

ExBerater schrieb am 28.09.2020:

Das ist etwas bitter zu lesen- aber entspricht wohl dem Zeitgeist.

Eine Firma hat zunächst mal kein Interesse an deiner persönlichen Entwicklung und deiner Lernkurve.
Es gibt Jobs, die müsen halt gemacht werden, und zwar idealerweise kontinuierlich von der gleiche, erfahrenen Person.
Das Problem was ich hier sehe ist, dass du wohl von einer Sachbearbeiter Stelle sprichst, die aber per se nicht unbedingt in Deutschland von Akademikern besetzt werden sollten.

In einer "echten" Akademiker Stelle braucth man schon 1-2 Jahre um wirklich zu wissen, wie der Hase läuft, wie die Zahnräder im Entscheidungsprozess funktionieren,... und dann fängt man an, Mehrwert zu stiften. Gerade in den Projekt-getriebenen Abteilungen wie Inhouse Beratung, Projectmanagement, Strategie,... sind zu schnelle Wechsel nicht wirklich hilfreich fürs Unternehmen.

Was ist das denn bei dir für ein Fachbereich, wo man auf andere Stellen wechseln kann? Controlling oder Buchhaltung?
Sicher, wer ein guter Controller und womöglich mal CFO werden will, der sollte schon verschiedene Stellen gesehen haben etwas Produktionscontrolling, Finanzcontrolling,...

Also, pauschale Aussagen sind vermutlich schwierig. "Es kommt drauf an". Du musst halt für dich wissen: Bringt es dich erkennbar weiter? Hinterlässt du nicht viel verbrannte Erde durch schnelle Wechsel? Gibt es jemand der deine Wechsel unterstützt? Erreichst du beim Management eine höhere Visibilität durch den Wechsel?

WiWi Gast schrieb am 28.09.2020:

Hier der mit der Frage. Der Wechsel wäre ja intern, also unabhängig von corona etc machbar. Wäre natürlich auch eine Tarifstufe höher.

3-5 Jahre auf einem Job? Das finde ich halt schon extrem viel, wenn man bedenkt dass man nach 5-7 Jahren schon aussertariflich kommen kann, dann hätte man ja nur 1-2 Stellen gesehen. Und die Stellen im Tarif sind leider nach 12 Monaten bereits zu 90% von der Lernkurve abgegrast in meinem Bereich.

Werden viele Wechsel im selben Unternehmen im selben Fachbereich nur auf verschiedenen Rollen nicht eher als solider Allrounder gesehen?

Danke für deine Antwort! Naja Sachbearbeiter ist es ja irgendwie immer im Konzern in den ersten Jahren. Die Peers haben so wie ich alle akademische Abschlüsse, aber in einem großen Konzern sind die Aufgaben halt immer eher beschränkt. Bin im Supply Chain, also kann alles von Produktion / Einkauf / Logistik machen mit meinem Background. Verbrannte Erde hinterlasse ich ja, aber das Ding ist man sieht seinen alten Teamleiter gefühlt eh nie wieder da die Konzerne so groß sind. Management Attention braucht man auf diesem Level auch noch nicht, man bewirbt sich intern und bekommt die Stelle oder nicht... beim Sprung von Tarif -> AT (Teamführung) denke ist es wichtig einen Förderer zu haben, aber aktuell... ich weiß nicht..Die Frage ist halt, soll ich 3-5 Jahre länger auf solchen Stellen meine Zeit absitzen nur um niemanden zu verägern, oder schauen schnellstmöglich nach oben zu kommen mit guter Lernkurve?

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Ich habe die Gehaltsverhandlungen outgesourct. Das macht jetzt die Gewerkschaft für mich. Ich muss mich um nichts kümmern und in regelmäßigen Abständen wird mein Gehalt nach oben angepasst.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

ExBerater schrieb am 28.09.2020:

Ja das ist legitim du musst aber 100% bereit sein, auch den Schritt zu gehen.

Das Peinlichste ist wenn du mit dem Gegenangebot verhandelst, dann aber hinterher angekrochen kommst und doch bei deinem aktuellen AG bleiben möchtest.

Auch gilt: Immer so verhandeln, dass man sich alle Türen offen hält und vor allem Loyalität gegenüber dem jetzigen AG zeigen. Also zB sagen "ich möchte wirklich hier bleiben, und weiß zu schätzen, wie gut ich es hier habe und was ich gelernt habe,... aber das andere Angebot ist so viel höhe, dass ich ins Grübeln komme. Was können wir tun, dass..."

Das andere Angebot sollte aber schon mindestens 10-15% höher sein, sonst macht man sich lächerlich

Super danke für den ganzen Input! Dann bewerbe ich mich die nächsten Monate und schau an was für Angebote ich komme.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 29.09.2020:

Ich habe die Gehaltsverhandlungen outgesourct. Das macht jetzt die Gewerkschaft für mich. Ich muss mich um nichts kümmern und in regelmäßigen Abständen wird mein Gehalt nach oben angepasst.

Da wird kein Gehalt nach oben angepasst. Es gibt einen Ausgleich für die Inflation und die steigenden Abgaben, mehr nicht. Die Gehaltssteigerungen handelt man auch im tarifgebundenen Unternehmen selbst raus. Aber es ist schön, wenn es solche Leute wie dich gibt. Dann bleibt mehr Budget für die Leute die verhandeln.

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

WiWi Gast schrieb am 25.09.2020:

Ich weiß nicht ob ich enttäuscht sein soll, aber mein Arbeitgeber erhöht mein Grundgehalt jährlich um 2,x% was ich relativ wenig finde. Bis ich 70k verdiene werde ich uralt sein. Wie schaffen es andere nach 5 Jahren schon 80k zu verdienen?

Einstieg als Sachbearbeiter mit 44k nach diplom, Aufstockung der Stunden auf 42h plus halbe Stufe als Leistungszulage ergaben im zweiten vollen Jahr 54k.

Dann Wechsel mit Gehaltssteigerung auf 70k mit Verantwortung für mehrere Länder in denen Produkt, danach alle 18 Monate hoch verhandelt und im sechsten Jahr lag ich bei 94k als Teamleiter bzw. Teilprojektleiter und weiterhin Verantwortung für zwei Portfolien. Aktuell bin ich am Ende des Tarifes und aller Zulagen angekommen bei 102k und 40h.

Allerdings habe ich bei jeder Gelegenheit neue Aufgaben oder mehr Verantwortung bzw. schwerere Aufgaben übernommen und ständig Sonderprojekte.

Demnächst übernehme ich die Verantwortung für den Jahresabschluss fur ein Produkt in ganz Europa mit einem Team von fünf Leuten. Damit hoffe ich Argumente für eine AT Stelle zu bekommen.

Bank, DAX30

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Mendozza

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Die Reallöhne ziehen nicht mit. Wer VWL / BWL studiert hat, sollte kapieren was das

  • a) für die Volkswirtschaft an sich und
  • b) für einen einzelnen AN bedeutet.

Bis Mitte der 80er war das NICHT der Fall; sprich selbst eine "geringe" Gehaltssteigerung hatte gereicht, um die Inflation und sonst. steigende Kosten zu decken.
(Von den relativ geringeren Preisen für Anlagen Mal ganz zu schweigen.)

Ergo: Man ist leider 2021 zum Wechseln gezwungen. Darüber redet keiner.
Und da kann weder Politik oder sonst wer was dran ändern.

Was halt nervt, sind die heutigen primitiven Sprüche von Boomern, die nicht wissen, wie gut sie es nachweislich beim Thema Arbeitsangebot hatten:
"Ihr seid ja alle überhaupt nicht mehr willig, länger als 5 Jahre einem AG treu zu bleiben."

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WiWi Gast

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

So ein Bullshit - der Arbeitsmarkt ist so eng wie noch nie dank demographischem Wandel. Hast du dich mal mit Entscheidern oder HRlern unterhalten? Hast du mal geschaut, wie die Stellenbörsen und Xing/LinkedIn wachsen? Die müssen gar nix verkaufen, denen werden die Anzeigen aus den Händen gerissen, weil jeder händeringend nach guten (!!!) Leuten sucht.

Noch nie war es so einfach, mit guten Leistungen und einer gewissen Flexibilität schnell aufzusteigen. Ja, es ist nicht mehr so sicher. Und ja, wenn du einer von 1000en bist, dann ist es scheiße. Aber wenn du was kannst, was andere nicht können, kannst du dir das vergolden lassen.

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SnisniBrisni

Re: Wann bzw. in welchen Abständen geht ihr in Gehaltsverhandlungen

Um auf den TE einzugehen, nach 4 Jahren: Warte den passenden Moment ab. Es bringt nichts, nach genau 3 Jahren anzuklopfen, wenn der Teamleiter gerade 2 Kündigungen, Neugeborenes und Hausbau auf die Kette kriegen muss. Warte, bis du ein Teilprojekt abgeschlossen hast, Jahresabschluss gut lief etc. und generell bis zum Jahresgespräch, weil da der Teamleiter zuhören muss und sich auch vorbereitet

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