Hallo,

diese Woche habe ich schon einmal einen Beitrag geschrieben, aber irgendwie taucht er nirgends auf. Ich versuche es noch einmal und fasse mich kurz:

Außer Ausbildung, Praktika und Werkstudentenjobs (BWL B.A.) knapp 3 Jahre Berufserfahrung im PMO eines ländlichen KMU. Vorstellungsgespräch für eine sehr interessante Stelle (KMU, ebenfalls ländlich) als Projektmanager.
Momentan erhalte ich auf 40 Std. umgerechnet knapp 55.000 Euro. Ich möchte mich nicht verschlechtern.

Eure Meinungen bzw. Erfahrungen sind gefragt. Sind meine Gehaltsforderungen von 60.000 Euro überzogen? Wie gesagt: Ländliches KMU.

Mit nun 3 Jahren Berufserfahrung würde ich etwas höher gehen, zumal sich ein Wechsel des Unternehmens ja meist mit min. 10-20% mehr Gehalt auszahlen sollte. Vielleicht 65k als Wunschgehalt angeben. Wenn sie es akzeptieren top, im Zweifel trifft man sich bei 62/63k...

WiWi Gast schrieb am 19.05.2022:

Mit nun 3 Jahren Berufserfahrung würde ich etwas höher gehen, zumal sich ein Wechsel des Unternehmens ja meist mit min. 10-20% mehr Gehalt auszahlen sollte. Vielleicht 65k als Wunschgehalt angeben. Wenn sie es akzeptieren top, im Zweifel trifft man sich bei 62/63k...

Danke für deine Einschätzung. - Wenn ich mir aber bei kununu die Gehälter so allgemein anschaue (auch bei der DB z. B.), dann ist alles > 50.000 viel zu hoch. Und, wie gesagt, es ist ein KMU im ländlichen Bereich und kein IGM-Unternehmen.
Ich wäre natürlich mehr als glücklich, wenn sie nur annähernd so viel bieten würden.

Hat sonst noch jemand eine Meinung bzw. Erfahrung dazu?

WiWi Gast schrieb am 20.05.2022:

Mit nun 3 Jahren Berufserfahrung würde ich etwas höher gehen, zumal sich ein Wechsel des Unternehmens ja meist mit min. 10-20% mehr Gehalt auszahlen sollte. Vielleicht 65k als Wunschgehalt angeben. Wenn sie es akzeptieren top, im Zweifel trifft man sich bei 62/63k...

Danke für deine Einschätzung. - Wenn ich mir aber bei kununu die Gehälter so allgemein anschaue (auch bei der DB z. B.), dann ist alles > 50.000 viel zu hoch. Und, wie gesagt, es ist ein KMU im ländlichen Bereich und kein IGM-Unternehmen.
Ich wäre natürlich mehr als glücklich, wenn sie nur annähernd so viel bieten würden.

Hat sonst noch jemand eine Meinung bzw. Erfahrung dazu?

Kann dem, was der Vorposter geschrieben hat (65k fordern) vorbehaltslos zustimmen. Gründe:

1. Bei einem Wechsel, wo die Arbeitszeit gleich bleibt und man schon passende Vorerfahrung mitbringt, gilt es als common sense, dass auch ein höheres Gehalt (Minimum 10 %, besser 20%) rausspringen sollte. Dieser Erwartungshaltung ist auch dem neue AG idR bewusst.
2. Ein Wechsel birgt Risiken. Man kann in eine Firma auch als Bewerber noch nicht reinschauen, was Klima, Chefs und Arbeitsinhalte betrifft. Zudem bist du wieder in einer Probezeit. Daher ist eine Risikoprämie anzusetzen. Nichts fühlt sich blöder an als bei einem "schlechteren" Job gelandet zu sein aber dann nicht mal mehr zu verdienen.
3. Du willst ja nicht nur in ein ländliches KMU wechseln, sondern kommst ja auch von einem. Und da hast du ja auch schon deine 55k bekommen. Wenn es dem neuen AG also nicht substanziell wirtschaftlich schlechter geht (dann würde ich mir den Wechsel eh gut überlegen), weshalb sollte er weniger zahlen?
4. Von PMO zu PM ist ja auch idR ein kleiner Aufstieg. Du bist direkt für den Projekterfolg verantwortlich und verfügst auch über Projektbudget. Auch das sollte sich in deinem Gehalt niederschlagen.

Die Punkte 1-4 werden natürlich durch irgendwelchen Totschlagargumente (z.b. Verkürzung der Pendelzeit von 3h auf 30min oder -subjektiv- sensationelle (nicht-gehaltliche) Benefits wie z.B. gratis Mitarbeiterwohnung) auch wieder relativiert. Davon schreibst du aber nichts.

-> Wenn du also das mE geringe Risiko verkraften kannst, dass deine Forderung "zu hoch" ist und die Firma dadurch so abgeschreckt ist, dass sie nicht einmal mehr mit dir verhandeln wollen, dann sehe ich nicht, weshalb du weniger als 65k fordern solltest.

Boutique-Berater schrieb am 20.05.2022:

Mit nun 3 Jahren Berufserfahrung würde ich etwas höher gehen, zumal sich ein Wechsel des Unternehmens ja meist mit min. 10-20% mehr Gehalt auszahlen sollte. Vielleicht 65k als Wunschgehalt angeben. Wenn sie es akzeptieren top, im Zweifel trifft man sich bei 62/63k...

Danke für deine Einschätzung. - Wenn ich mir aber bei kununu die Gehälter so allgemein anschaue (auch bei der DB z. B.), dann ist alles > 50.000 viel zu hoch. Und, wie gesagt, es ist ein KMU im ländlichen Bereich und kein IGM-Unternehmen.
Ich wäre natürlich mehr als glücklich, wenn sie nur annähernd so viel bieten würden.

Hat sonst noch jemand eine Meinung bzw. Erfahrung dazu?

Kann dem, was der Vorposter geschrieben hat (65k fordern) vorbehaltslos zustimmen. Gründe:

1. Bei einem Wechsel, wo die Arbeitszeit gleich bleibt und man schon passende Vorerfahrung mitbringt, gilt es als common sense, dass auch ein höheres Gehalt (Minimum 10 %, besser 20%) rausspringen sollte. Dieser Erwartungshaltung ist auch dem neue AG idR bewusst.
2. Ein Wechsel birgt Risiken. Man kann in eine Firma auch als Bewerber noch nicht reinschauen, was Klima, Chefs und Arbeitsinhalte betrifft. Zudem bist du wieder in einer Probezeit. Daher ist eine Risikoprämie anzusetzen. Nichts fühlt sich blöder an als bei einem "schlechteren" Job gelandet zu sein aber dann nicht mal mehr zu verdienen.
3. Du willst ja nicht nur in ein ländliches KMU wechseln, sondern kommst ja auch von einem. Und da hast du ja auch schon deine 55k bekommen. Wenn es dem neuen AG also nicht substanziell wirtschaftlich schlechter geht (dann würde ich mir den Wechsel eh gut überlegen), weshalb sollte er weniger zahlen?
4. Von PMO zu PM ist ja auch idR ein kleiner Aufstieg. Du bist direkt für den Projekterfolg verantwortlich und verfügst auch über Projektbudget. Auch das sollte sich in deinem Gehalt niederschlagen.

Die Punkte 1-4 werden natürlich durch irgendwelchen Totschlagargumente (z.b. Verkürzung der Pendelzeit von 3h auf 30min oder -subjektiv- sensationelle (nicht-gehaltliche) Benefits wie z.B. gratis Mitarbeiterwohnung) auch wieder relativiert. Davon schreibst du aber nichts.

-> Wenn du also das mE geringe Risiko verkraften kannst, dass deine Forderung "zu hoch" ist und die Firma dadurch so abgeschreckt ist, dass sie nicht einmal mehr mit dir verhandeln wollen, dann sehe ich nicht, weshalb du weniger als 65k fordern solltest.

Ich gebe dir in allen Punkten recht, aber mich würde es ehrlich gesagt wundern wenn ein ländliches KMU über 60k für einen PM zahlt. (Ausgenommen der PM hat eine tatsächliche Führungsrolle, gerade bei KMU ist das oft sehr, sehr schwammig was der PM jetzt eigentlich macht..)

Wie sieht generell die Gehaltsentwicklung als PM aus? Sechsstellig möglich? Falls ja, mit wie viel BE?
Gibt es Exit Möglichkeiten?

WiWi Gast schrieb am 20.05.2022:

Wie sieht generell die Gehaltsentwicklung als PM aus? Sechsstellig möglich? Falls ja, mit wie viel BE?
Gibt es Exit Möglichkeiten?

Ja als Senior Project Manager mit passendem Projektportfolio und Erfahrung gut möglich. Nice to have sind PMP oder IPMA Level C aufwärts.