Einzelhandel - ein letztes Mal!
Ich bin Dipl.-Kfm. Schwerpunkt Mktg, Abschluss 1.6 und habe im
Hauptstudium noch Auslandsaufenthalte gehabt, quasi die meiste
Zeit des Hauptstudiums erfolgreich im Ausland studiert.
Zureuck in Deutschland fing ich im Einzelhandel im Einkauf an. Die
ersten Monate waren eigentlich ganz Ok und herausfordernd, trotz
vieler Routineaufgaben machte der Job in dem Team Spass. Fast pace.
Jedoch: Ohne dass ich es bewusst wahrgenommen habe, hat sich bei mir kontinuierlich Stress aufgebaut. Und ich fand wohl kein Mittel ihn abzubauen. Das hohe Arbeitspensum war gar kein Problem, man ist ja jung. Was aber stoerte waren die internen Uebertreibungen, Anpfiffe und Hysterie, wenn mal Kleinigkeiten schief gingen, falsch gemacht oder verstanden wurden. Wenn man 12-14 h arbeitet mit vollem Einsatz und so viel erledigt, macht man auch schon mal Fehler. Der Umgangston und die Lautstaerke und Intensitaet der Gespraeche mit den Lieferanten haben mich auch gestoert. Zu wenig Kommunikation und Anleitung war ein anderer Turn off. Alles eine psychische Belastung fuer mich, was langsam dazu fuerhrte, dass ich noch ruhiger wurde, aber sachlich meine Arbeit gut erledigte. Ich habe meine Persoenlichkeit also nicht geaendert, ja nicht aendern koennen und auch wollen. Zuletzt hatte ich durch meine Situation von heute auf morgen stressbedingte, gesundheitlich Probleme, die ich sehr ernst nahm und weshalb ich fuer ne kurze Zeit nicht 100 Prozent geben konnte. In der Zeit wurde ich noch zurueckhaltender, auch wegen der Hysterie. Ich habe dann noch etwas „durchgehalten" und bin am Ende entlassen worden.
Bis heute habe ich gesundheitlich und psychisch zu kaempfen. Es mag seltsam klingen, aber ich arbeite jeden Tag hart daran wieder so gut zu werden wie ich frueher war und wieder so gut zu funktionieren und stark zu sein. Selbstwertgefuehl, Fokus,
Assertiveness ... Ich versuche mein Leben von Tag zu Tage wieder mehr in die Hand zu nehmen. Checke Bewerbungen im Marketing. Aufgrund meines Alters (Ende 20) eher Direkteinstieg. Denke, mit meinem Background und Abschluss muesste ich was Interessantes finden koennen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe gemerkt, dass ich fuer so einen Job zu kundenorientiert und auch sensibel bin (Dienstleistung /Services Industrie waere z.B. besser) und dass man eine ganz bestimmte, dominante und starke Persoenlichkeit haben muss, um den Job langfristig zu meistern. Es gibt ja auch Leute, die den Job meistern ohne ein 100 %iges Arsch zu sein.
Abschliessend haette ich ein paar Fragen fuer meine Transition in
einen neuen Job:
1) Wuerdet ihr in den LEBENSLAUF schreiben, warum ich das
Arbeitsverhaeltnis beendet habe (z.B. Beendigung des AV am Ende der Probezeit auf eigenen Wunsch). Ich hatte einen Aufhebungsvertrag unterschrieben. Oder nur Taetigkeiten und Zeitraum auffuehren, bums.
2) Wie wichtig ist es, das Zeugnis mit in den neuen Bewerbungen in den neuen Bewerbungen beizulegen? Warte noch drauf.
3) Wie wuerdet ihr in VGs gehen, ich will ja die Wahheit erzaehlen, aber wenn ich zu viel erzaehle stellt mich keiner ein, weil alle denken ich sei dem Druck nicht gewachsen (was augenblicklich sogar stimmen mag, langfristig und im richtigen Umfeld jedoch wohl kein Problem sein wird)
4) Was haltet ihr von solchen Thesen, die Station komplett raus zu
lassen und stattdessen z.B. eine verlaengerte Zeit im Ausland
anzugeben?
Thx
antworten