Hallo zusammen,
Mich würde mal interessieren, wie Eure Karriere nach Aldi, Lidl, Penny etc. verlaufen ist.
Also wenn Ihr als Filialleiter, Bereichsleiter etc. gearbeitet habt.
Hier habe ich schon sehr unterschiedliche Meinungen gehört.
Einmal sagen viele, das man überall mit Kusshand genommen werden würde, weil man "an harte Arbeit" gewöhnt sei.
Andererseits klagen viele über Schwierigkeiten, da die Arbeit nicht wirklich den Geist fordern würde.
Habt Ihr ein paar Erfahrungen für mich ?
Ich habe ganz normal BWL mit Controlling/Unternehmensführung studiert und wollte evtl. auch mal in die Unternehmensberatungsbranche gehen.
Vielen Dank.

Dass die Arbeit nicht den Geist fördert ist in anderen Führungspositionen einer vergleichbaren Ebene auch so. Also ist das alles Quatsch.

Na ja,Gedanken sollte man sich aber trotzdem machen, denn wer nimmt in der Tat einen Absolventen der X Jahre lang Mitarbeiter kontrolliert hat. Ansonsten finde ich auch, dass der Handel eine spannende Branche ist, aber....es geht hier um die eigene Zukunft.

Kontrollieren, delegieren und führen sind im Bereich Management mit das wichtigste Leistungskriterium. Wer das beherrscht, kann gute Karriere machen. Daher kann ich den letzten Beitrag nicht nachvollziehen. Manager von heute und morgen müssen führungsstarke Allrounder sein und keine "Fachidioten".

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Tach!

Aus eigener Erfahrung muß ich leider sagen, daß der Job bei LIDL/ALDI etc. ein richtiger Karriereknick sein kann. Nachdem ich nach knapp zwei Jahren weggegangen bin von Lidl, retteten mich fast nur meine Praktikas während des Studiums vor Hartz IV. Bestenfalls wurde meine Zeit bei Lidl mit einem Schulterzucken abgetan, schlimmstenfalls mußte ich mir dumme Kommentare von wegen mangelnde IT Kenntnisse (zum Glück hatte ich Praktika im IT Bereich) und nicht vorhandene soziale Kompetenz anhören. Ich rechnete zwar damit, daß ein Abteilungsleiter oder Bereichsleiter nicht viel von Lidl halten wird, aber diese negative Meinung über Lidl ist auch in Personalberatungen und unter Personalern grundsätzlich auch vertreten. Von wegen Managementfähigkeiten, fast jeder Arbeitgeber hält LIDL für reines Abzockeunternehmen und die dort erlernten "Führungsfähigkeiten" als direkt hinderlich für einen Teamleiter oder alleine -player.

Hab zum Glück was gefunden, relativ schnell sogar, für ein vergleichbares Gehalt, im Vertrieb, aber fast nur dank Studienpraktikas, Auslandserfahrung etc. Deswegen muß ich leider sagen, der Job bei Lidl kann für eine Karriere wirklich tödlich sein. Also seid vorsichtig!

Gruß

D

Hallo zusammen,

ich bin auf diesen Thread heute aufmerksam geworden. Leider gibt es zur Ausgangsfrage nur eine richtige Antwort. Kann denn jemand aus eigener Erfahrung berichten was er nach seiner Zeit bei Aldi als BL gemacht hat?

Würde mich auch mal interessieren. Leider bekommt man auf diese Frage (auch in anderen Threads) fast nur Vermutungen zu hören und kaum Antworten von früheren BLs / VLs oder Personalern.

war persönlich Aldi BL. Nach 3 Jahren kam "überraschend" das aus.
Habe dann nach 6 Monaten suche mit knapp über Einstiegsgehalt von Absolventen im Controlling angefangen.
Auf dem Papier hört sich das alles toll an aber jeder sollte das selber entscheiden. 3 Jahre lang kein Pribvatleben und dann ein Absolventenjob, naja die Erfahrung muss jeder selber machen bzw. hat mehr Glück.

Möchte wirklich nur einer von seinen Erfahrungen berichten? Da gibts doch sicher noch mehr?!

Ich kann mir vorstellen, dass Ex-BLs in allen anderen Wirtschaftsbranchen noch einmal von vorne anfangen müssen.

Klar man hat schon Führungserfahrung gesammelt, aber das bringt gar nichts wenn man das fachliche Wissen nicht hat. Zwar muss man kein Fachexperte sein (oder auch "Fachidiot"), aber nie im Leben kann man beispielsweise eine Vertriebsabteilung eines Autozulieferes oder eine Controllingabteilung eines Kosmetikherstellers leiten.

Weil man von der Branche, dem Unternehmen und den Prozessen keine Ahnung hat!
BVleibt man in der EH-branche sieht das natürlich ganz anders aus - wechselt man die Branche muss man sich aber darauf gefasst machen von 0 anzufangen.

Stellt Euch einfach ein Bewerbungsgespräch bei BMW, Lufthansa, Unternehmensberatung oder Bosch vor:
"Ja wie ich sehe Herr X, haben Sie 3 Jahre als BL bei Aldi gearbeitet. Was bringt Ihnen diese Erfahrung fachlich in unserem Unternehmen?"
...

Schließe mich da als Lidl VL an. Hab versucht mich wegzubewerben. Auf über 50 Bewerbungen eine(!!!) Einladung. Bewerbung und LeLa wurden professionell erstellt. Auskunft von Personalagenturen negativ, z.T. wird auf das negative Lidlimage verwiesen.
Nur wenn wir BL's, VL's uns mal ehrlich fragen, was haben wir an Kernkompetenzen dazugewonnen? Checklisten abarbeiten konnte ich schon ohne Studium, aber Kompetenzen im Bereich EDV, Controlling, "echte" MA Führung, Marketing, etc ->Fehlanzeige.

Also will uns keiner....leider...außer Vertrieb manchmal. Nur dann kann man auch im LEH bleiben...

Richtig, der Job ist eine Einbahnstraße.
Entweder man bleibt in der Schiene oder man fängt woanders neu an.
Kann ja jeder für sich entscheiden, ob das schnelle Geld wichtiger ist oder ein behutsamer Aufbau.
Auf die Dauer verdient ihr in einer anderen Branche wesentlich besser, da der Rausschmiss beim Discounter fast zwangsläufig kommt.

Ich kann es bestätigen, das dieser Job eindeutige eine Einbahnstraße ist. Man solllte sich immer bewusst sein, dass das Thema "einmal LEH immer LEH" seine Richtigkeit besitzt. Ich habe gott sei dank den Absprung geschafft. Hab aber mittlerweile auch schon 50 Bewerbungen raus. Dazu bringe ich wirklich einen spitzen Abschluss mit. Der Neueinstieg ist wirklich extrem schwer. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, es sich 2 mal zu überlegen... Besser 3 mal

Ja, gut, aber was tun, wenn's schon zu "spät" ist und man schon drin ist und unbedingt raus möchte? Was ist eine gute Exit-Strategie? Welche Gründe sollte ich anführen, warum ich mich neu orientieren möchte und welche besser nicht?

MeineExit Strategie:

Sparen und so schnell wie möglich abhauen... Je nach Studiumsschwerpunkt bewerben (Chancen bestehen beim Schwerpunkt Controlling) - als absolute Exitstrategie ein Masterstudium beginnen und durch Praktika, neue Erfahrugnen sammeln.

Die Argumentationen hier kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin selber nach 6 Monaten als BLF freiwillig gegangen, weil ich gemerkt habe, dass dieser Job nichts für mich ist.

Leute, die hier nach mehreren Jahren in der Branche aus dem LEH rauswollen, kann ich nicht verstehen. Das MUSS man vorher merken. Wenn ich 3 Jahre bei einem Energieversorger als Controller gearbeitet habe, steige ich danach bei einem Automobiler als Logistiker auch mit einem Absolventen-Gehalt ein.

Das BWL-Studium hält einem Absolventen eine große Anzahl an Entwicklungsmöglichkeiten offen, aber irgendwann muss man sich für eine Richtung entscheiden (wenn man das nicht schon durch seine Vertiefungen getan hat). Jeder Wechsel aus diesem Weg heraus geht i.d.R. mit Einbußen irgendeiner Art einher.

Seid aber froh über die Möglichkeit, euch erst so spät entscheiden zu müssen. Bei vielen Ausbildungen (Lehrer) legt man sich viel früher auf eine 40-jährige Laufbahn fest.

Ergo: Aufhören zu jammern!

Amen.

"MeineExit Strategie:

Sparen und so schnell wie möglich abhauen... Je nach Studiumsschwerpunkt bewerben (Chancen bestehen beim Schwerpunkt Controlling) - als absolute Exitstrategie ein Masterstudium beginnen und durch Praktika, neue Erfahrugnen sammeln."

Nun ja, und was machst du als Master oder Diplomer???

Gut als Master ists echt schlecht...

....und aus diesen Gründen ist der Vorstandsvorsitzende von Rewe ein Ex Aldi-Bl....genauso wie der gründer und Geschäftsführer von der Backfactory...genauso wie zig Geschäftsführer im und ausserhalb des Leh ehemalige Aldi Bl sind....ach kinder manchmal frage ich mich echt ob einer dieser leute aus diesem Forum und den dazugehörigen Bl Foren auch nur ansatzweise das Zeug zum BL hätte bzw. es auch mal geworden ist...aber egal. Kann nur sagen, dass ich mit blick auf meine Bekannten und studienkollegen sagen kann, dass keiner ansatzweise so zufrieden mit seinem Job ist wie ich als fast fertiger aldi Nord BL. Ja ich habe trotzdem Freunde, Freundin und ein soziales leben aber einen Unterschied gibt es: Zufriedenheit, Verdienst und die tatsache etwas bewegen zu können.

lol!! Fast fertiger BL....du Scherzkeks. Noch null Erfahrung, null Verantwortung und null Kennzahlendruck!! Ich war 4 Jahre BL...jetzt rVL bei Aldi Süd. Ich erzähl dir besser nicht was da alles abging. Behalte ruhig deine Motivation und Naivität....wird noch schnell genug vorbei sein!

Poste doch bitte mal deine Erfahrungen nach 2 Jahren mit Bezirksverantwortung! Ich hoffe nicht für dich dass es zu deinen Aussagen jetzt eine ganz andere Welt sein wird ;)
Ich mache jetzt mein Masterstudium und arbeite im Außendienst in der Industrie! Ich weiß wieder was Zufriedenheit, Anerkennung und Glück heißt!!

Ich muss leider bestätigen, dass eine VL-Karriere beim Discounter ein Karriere-Knick ist. Trotz Masterstudiums, Schwerpunkt Vertrieb und Marketing, einigen Praktika bei namhaften Unternehmen habe ich ernsthafte Probleme, bei neuen Unternehmen außerhalb des Vertriebs unterzukommen. Im Vertrieb wäre das kein Problem, da habe ich einige Job-Angebote. Aber für meinen Schwerpunkt Marketing, den ich 2 Jahre studiert habe und durch gute Praktika vertieft habe, habe ich mir meinen Lebenslauf damit versaut. Bewerbe mich auf Juniorstellen im Produkt- bzw. Brand Management, auf Marketing-Trainees und bekomme so gut wie nur absagen. Kommt mir vor, als sei ich auf Vetrieb gebranded. Die Tage kam zum Glück ein Job-Angebot für einen General Trainee rein. Werde ich wohl trotz niedrigen Gehalts annehmen müssen, um nicht immer auf die Vetriebs-Schiene reduziert zu werden.

Wenigstens habe ich nun am WE frei und eine normale Arbeitswoche und auch wieder ein Leben. Da muss man halt finanzielle Abstriche in Kauf nehmen. Aldi, Lidl und Co. sind auf jeden Fall alles andere als Referenzen im Lebenslauf...

Ich war auch BL-Anwärter bei einem großen deutschen Discounter. Ich habe den Absprung geschafft und bin nun in der Immobilienbranche tätig. Mein Trainee-Programm im Centermanagement vor einigen Jahren durfte ich beginnen, weil der Personaler, der mich einstellte, wusste, dass mich ein 10-Stunden-Tag mit 6-Tage-Woche überhaupt nicht jucken wird, da ich aus meiner BL-Zeit viel schlimmere Arbeitszeiten gewohnt war.
Rückblickend muss ich aber sagen, dass ich beim Discounter vor allem hartes Arbeiten gelernt habe. Mehr als +/-Rechnen und lange und hart malochen musste man dort nicht...

Lounge Gast schrieb:

lol!! Fast fertiger BL....du Scherzkeks. Noch null Erfahrung,
null Verantwortung und null Kennzahlendruck!! Ich war 4 Jahre
BL...jetzt rVL bei Aldi Süd. Ich erzähl dir besser nicht was
da alles abging. Behalte ruhig deine Motivation und
Naivität....wird noch schnell genug vorbei sein!

Poste doch bitte mal deine Erfahrungen nach 2 Jahren mit
Bezirksverantwortung! Ich hoffe nicht für dich dass es zu
deinen Aussagen jetzt eine ganz andere Welt sein wird ;)
Ich mache jetzt mein Masterstudium und arbeite im Außendienst
in der Industrie! Ich weiß wieder was Zufriedenheit,
Anerkennung und Glück heißt!!

Bitte lass uns an deinen wertvollen Erfahrungen teilhaben und berichte uns bitte detailiert, was bei Aldi abging.

Hallo Jungs,

ist es wirklich ein so großer Fehler zu aldi oder Lidl zu gehen als VL? Ich habe mich dort bewerben . Ich muss aber zugeben, nur des Geldes wegen. Ich mache mir nun Gedanken was ich danach noch machen kann.

Gibt es vllt noch ein paar mehr Leute die mal VL bei Aldi oder Lidl waren und nun etwas anderes machen und wenn ja was...

Grüße

Ich war lange Zeit als Berater bei Projekten bei Lidl in der Konzernzentrale in NSU unterwegs und kenne die Gruppe daher sehr gut.
Wenn Du bei Lidl im Controlling, externen Rechnungswesen oder Steuern anfängst, wirst Du keine Schwierigkeiten haben, danach einen neuen Arbeitgeber zu finden. Der Nachteil ist nur, dass man sich in aller Regel auf Gehaltseinbußen einstellen muss.
Bei VL sieht die Sache natürlich ganz anders.Man sollte sich dabei fragen, wie die Ausbildung zum VL ist und was man fachlich mit den auf den Weg bekommt - fast nichts. Daher wird es sehr, sehr schwierig den Absprung aus dem Vertrieb und dem Einzelhandel finden, da man de facto - außer vermeintlicher Führungserfahrung - kaum fachliche Kenntnisse mit auf den Weg bekommt. Man muss sich den Einstieg als VL daher sehr gut überlegen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Gros der VL nach einigen Jahren nicht den Absprung in die Konzernzentrale nach NSU schafft oder den Absprung als bspw. Betriebsleiter einer Regionalgesellschaft.