Der Job der Professoren ist es primär zu forschen. Wenn es nur um die Lehre gehen würde, könnte man auch Fernsehmoderatoren vor die Studenten stellen. Die Moderatoren müssten sich natürlich ein bisschen in Wirtschaft auskennen, aber für eine Vorlesung im 1. oder 2. Semester reicht das.
Was ich etwas überspitzt beschrieben habe: die Vorlsesungen, insb. in den ersten Semestern, kann fachlich so gut wie jeder, der sich einigermaßen in BWL auskennt, halten. Für die Professoren sind die Vorlesungen fachlich eher eine Unterforderung, als ein Überforderung. Anders als bei Lehrern, muss ein Prof. an der Uni keine didaktisch, pädagogische Ausbildung nachweisen. Er wird rein nach seinen fachlichen Leistungen beurteilt. Dass ein Prof. sowohl fachlich als auch didaktisch eine Koryphäe ist, wird wohl selten der Fall sein. Um das "Problem" zu lösen, müsste man meiner Meinung nach die Forschung und die Lehre trennen, d.h. von unterschiedlichen Personen ausführen lassen.
Trotz allem bin ich der Meinung, dass ein Prof. nie alle 300 Studenten, die in seiner Vorlesung sitzen, gleichermaßen begeistern kann. Wer selber interesse an dem Fach hat, braucht auch keinen Prof. sich für die Thematik zu begeistern. Was mich nervt ist die Einstellung vieler Leute, dass alle anderen dafür verantwortlich sind, dass man motiviert ist ...
Nur wenn man es schafft sich selber zu motivieren, wird man später dauerhaft Erfolg im Beruf haben. Durch harte Arbeit kommen i.d.R. auch die Erfolgserlebnisse. Übertragen auf die Uni: selbst wenn ich einen Prof. hätte, der ein katastrophale Vorlesung hält und hammerschwere Klausuren schreiben lässt. Wenn ich am Ende durch harte Arbeit die Note 1,0 schreibe würden, wäre ich sehr stolz auch mich.
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