WiWi Gast schrieb am 12.04.2019:
Ich bin weder an der WHU, noch in Mannheim, noch an der FS, aber ihr macht euch hier komplett lächerlich. Allein die Tatsache, dass hier an Durchschnittsnoten irgendwelche Rückschlüsse auf das Niveau gezogen werden, ist so typisch naiv deutsch, ich schmeiß mich weg. Beispielsweise: Während ich obrige Unis keinesfalls direkt mit Harvard vergleichen möchte - Harvard einen einen Durchschnitts GPA von knapp 3.7 im Undergrad, das entspricht 1.3-1.5 bzw. wird in UK teilweise schon als First anerkannt.
Ich kenne viele WHU-Studenten und viele Mannheimer. An beiden Unis gibt es jeweils Top-Leute mit 1.0-Abis, die auch in Europa praktisch die freie Wahl gehabt hätten. Ein Fakt ist auch, dass die WHU ihre Leute im Durchschnitt auffallend gut (und im Schnitt sogar besser als Mannheim?) unterbringt - und darum geht es euch allen doch, oder nicht - ob ihr am Ende bei McKinsey oder Morgan Stanley oder was auch immer landet. Das mag an den Leuten liegen, das mag am Alumninetzwerk liegen, spielt doch absolut keine Rolle. Leute aus Mannheim können meinetwegen hundertmal intelligenter sein als jeder FSler, WHUler, EBSler, was auch immer - was genau sagt das letzten Endes aus? Erfolg durch ein BWL-Studium hängt doch in seltensten Fällen mit dem Schwierigkeitsgrad oder der Benotung der jeweiligen Klausuren zusammen - selbst, wenn man sich nicht das Absolventenplacement, sondern offizielle Rankings anschaut.
Ich verstehe bloß nicht, wie hier auf Durchschnittsnoten rumgeritten wird, obwohl diese (offenbar) völlig irrelevant sind für die letztlichen idealen Karrierewege, die hier wiederum auch von euch propagiert werden. Oder sind hier 90% aufwärts scharf auf eine akademische Karriere?
Das meinte ich mit die WHU "macht einiges richtig". Ich erkenne neidlos an, dass die WHU es hinbekommt auch leicht überdurchschnittliche Studenten bei wirklichen Top-Adressen zu platzieren. Die WHU ist halt genau darauf ausgerichtet. Ich halte davon perönlich nicht viel, weil ein Studium mMn mehr Gehalt haben sollte, als jemanden nur auf das Berufsleben vorzubereiten. Aber jeder wie er es mag.
Mein Kommentar bezog sich auf den Typen, der geschrieben hat, dass gerade an der WHU gute Noten sehr schwer zu erreichen seien.
Ich kenne persönlich zwei Leute an der WHU, die wirklich nicht blöd sind und wohl auch an einer staatlichen Uni einen soliden Abschluss hingelegt hätten. Aber im Vergleich zu meinem Kommilitonen, der im letzten Semester einen Einserabschluss an der Uni hingelegt hat, nebenbei Vorstand einer studentischen UB war und auch noch unter Eigenregie Auslandsemester und -praktika organisiert hat, kommen die beiden WHUler intellektuell und auch persönlich/charakterlich (!) nicht ansatzweise heran.
Wahrscheinlich werden die drei aber trotzdem ähnlich gute Einstiegspositionen ergattern. Langfristig wird der Kommilitone aber die beiden WHUler beruflich in jeder Hinsicht in den Schatten stellen, weil er sich im "Haifischbecken" Massenuni durchgesetzt hat.
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