Vorneweg:
- Ich habe eine DHH (selbstbewohnt)
- Ich habe eine vermietete Wohnung
Alles von den Eltern geschenkt bekommen.-
- Ich habe eine gemietete Zweitwohnung in München
Wohne im "Metropolenraum München" und Arbeite in München. Die Mieten die in München aufgerufen werden (siehe Immoscout) sind im Großen und Ganzen illegal, da auch im Bestand die 10% überm Mietspiegel sogut wie immer bei Neuvermietung überschritten werden. Ich würde mich das als Vermieter nicht trauen - die Nachforderungen sind hoch und die Gerichte in München haben vor 2 Jahren (?) hier auch ein klares Urteil gefällt wie Sie die Lage sehen. Die Vermieter profitieren momentan einfach von ungebildeten, uninformierten Mietern die denken Sie seien die "schwächere Partei". Das stimmt hingegen nicht (weiß ich aus meiner eigenen Vermieterpraxis - habe z.b. für das Haus Eigenbedarf angemeldet - das geht nicht so einfach und es gibt viele Hürden - und ein Mieter der nicht die gewünschte (illegale) Miete zahlt wird nicht per Eigenbedarf so einfach rauszubekommen sein, insbesondere wenn er dem Vermieter noch eine gescheiterte Mieterhöhung vorher im Gericht nachweist.
Also: Mieten werden aus meiner Sicht "legal" nicht so krass steigen. Der Mietspiegel von 2023 in München z.B. hat für meine Wohnung in Schwabing (Zweitwohnsitz) aus 1994 immer noch 15 Euro pro qm / kalt. Diese Zahlt hat sich kaum verändert in den letzten Jahren. Und ich habe so fancy Zeug wie Fußbodenheizung.
Derweil sehe ich mittlerweile vermehrt, dass Leute mit Ihren Immos die sie noch zu Niedrigzins Zeiten gekauft haben überfordert sind. Z.b. wegen Sanierungen oder wegen Scheidungen wo dann einer ausgezahlt werden muss und es einen Zins mittlerweile von 4% zu bedienen gibt. Das macht dann bei 400.000 Euro auszahlung ca. 1.500 Euro im Monat Zins zusätzlich zum Bedienen der Rate wenn eineR das Haus halten will.
Die Löhne in München hingegen sehe ich nicht so wirklich steigen. Die 8 oder 9% der IGM jetzt z.B. gelten für 2 Jahre und davor gab es knapp ein halbes Jahrzehnt (!) keine Tabellenerhöhung. Sehe also keine großartige Lohninflation.
Der Markt für Immos ist derweil sehr illiquide geworden, weil sich alle die sich die letzten Jahre fast im monatstakt reich gerechnet haben ("Meine Immos ist das letzte halbe Jahr schon wieder um 30.000 Euro gestiegen" - Jeder kennt diese Leute), jetzt sogar vermehrt ans verkaufen denken aber zu spät dran sind. Denke wir werden minimal 20% vom Peak Abschlag sehen in München. Und darüber hinaus in den unrenovierten Buden mit Ölheizung/Gasheizung (von denen es in München jede, jede, jede, jede Menge gibt).
Die Zinsen sehe ich Mitte des Jahres bei 4,5%.
Was stimmt ist das es Wohnungsnot in den Metropolen trotzdem gibt, nur leider hängt das momentan an "uninformierten Mietern", womit die überhöhten Mieten einfach gezahlt werden. Schärft die Regierung da noch nach (z.B. indem man den Mieter über seine Rechte belehren muss, die Daten des Mietspiegels ausweisen muss, indem man einfach Einspruchsmöglichkeiten ins Gesetz verbrieft, indem man Strafen für die vermieter vorsieht, etc.) ist auch Schluß mit den 22-25 Euro kalt Mieten wenn der Mietspiegel in "zentraler, guter Wohnlage" sagt 15 Euro.
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