Das gilt halt nicht, wenn man beispielsweise 2014/2015 gebaut hat. In unserem Fall heißt es entweder Eigentum plus 2.000 Euro ETF-Sparrate oder Kaltmiete + 1.200 Euro ETF-Sparrate.
Ich freue mich über ein Haus, welches mittlerweile gut siebenstellig notiert und gleichzeitig kann ich mehr in ETFs investieren im Vergleich dazu, wenn wir damals gemietet hätten.
Und einige Freunde von mir haben Indexmieten und vor kurzem hat der erste über 7% Mieterhöhung bekommen. Und das ist wohl alles legal.
Der Case war m.E. auch 2014/2015 positiv für Eigentum. Aber die Entwicklung seit 2014 und jetzt die Inflation, die erwartbaren Mietsteigerungen durch die Inflation oder was gerade bei Indexmieten passiert - das ist eine verrückte Zeit. Auch die Mieten sind gut über 30% gestiegen seit 2014. Zumindest hier bei uns in unserem Wohngebiet. Teilweise habe ich auch Neuvermietungen gesehen, welche ca. 60% über dem Niveau liegen, welches wir damals vorgefunden haben (zwischenzeitlich haben wir uns nicht viel damit beschäftigt, aber einige Ankerpunkte von 2014 habe ich mir gemerkt, als wir uns damals FÜR Eigentum und GEGEN Miete entschieden haben).
Die Leute, die jetzt hier bauen oder kaufen haben sich auch gewandelt. Wir sind einfache Konzern-Sachbearbeiter (Akademiker). 16 Uhr Schluss im HO und gut. Mittlerweile bauen oder kaufen hier nur noch entweder Unternehmer mit zig Angestellten oder Profi-Fußballer oder ein Nachbar hat A16 (anhand seiner Stellenbezeichnung ersichtlich, arbeitet im Landesministerium in herausgehobener Stellung). Und Ärzte sind natürlich auch einige dazugekommen mittlerweile.
Einfache Konzern-Sachbearbeiter mit gechilltem Job - die hatten 2014 die Chance. Damals war ich 27. Die Freunde Mitte 30, die jetzt bauen oder kaufen, müssen mittlerweile auf 4-Zimmer-Wohnung umschwenken, tlw. sogar Bestand und haben höhere Kredite als wir damals für ein großes 6-Zimmer-Haus plus Wohnkeller (keine Wohnnutzung, aber Deckenhöhen, Dämmung usw. für Wohnzwecke hergerichtet). Alles in gleicher Lage, tlw. wenige hundert Meter Luftlinie.
Deren größter Fehler war es halt, nicht damals auch mit 27 gleich größtmöglich zu kaufen (fast alle im Freundeskreis haben übrigens noch den gleichen Partner wie damals und leben in der gleichen Region/Großstadt hier, wie damals). Und wer weiß, wie es in 10 Jahren ausschaut. Daher mein Rat, aus eigener Erfahrung, baut oder kauft so früh wie möglich und so gut wie möglich (ohne sich finanziell das Genick zu brechen - unsere Annuität ist am aktuellen HH-Netto-Einkommen nur noch 21%).
Nach meiner Erfahrung steigen die Kreditsummen jedes Jahr. Gleichzeitig haben wir über die Jahre schon gut abgezahlt. Von geringem Kredit damals, gemessen an heutigen Kreditsummen, ist bereits ein guter Teil abgezahlt. Und andere fangen jetzt an, mit höherem Kredit und haben nichts abgezahlt, da sie gerade anfangen.
WiWi Gast schrieb am 11.06.2022:
Ich würde dich bitten, dass du meinen Betrag schon richtig liest. Wo spreche ich denn vom Aktienmarkt?
Mein Argument ist ganz einfach, wenn ich jetzt eine höhere Belastung habe für wohnen (Eigentum teurer als Miete), dann bleibt zwangsläufig weniger Geld für andere Investitionen, Anlagen, Konsum, Sparen,…
Folglich setze ich verstärkt auf eine Assetklasse (mein Eigenheim). Und die Rechnung geht nur auf, wenn die Immobilienpreise weiter steigen. Ich persönlich glaube es nicht. Ich bin aber auch nicht überzeugt, dass Aktien immer nur steigen.
Ich sage lediglich, dass ich ein Klumpenrisiko vermeiden will und zu jetzigen Preisen der Wohnraum zur Miete günstiger ist und kein Kapital bindet. Daher ist das für mich aus rein objektiver finanzieller Sicht, die bessere Methode.
Und nein, ich bin generell nicht gegen Immobilien. Ich besitze sogar mehrere Wohnungen. Allerdings als vermietete Kapitalanlage und nicht zum Eigennutzen (wegen obiger Gründe)
WiWi Gast schrieb am 10.06.2022:
Gleichzeitig könntest Du 25 Jahre lang entspannter wohnen.
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