Hessen verkauft für 1,07 Milliarden Euro Immobilien
Das Land Hessen hat den Verkauf und die Rückanmietung von 18 landeseigenen Büroimmobilien an die Commerzbank beschlossen. Schwerpunktobjekte sind das Innenministerium, das Finanzministerium, sowie verschiedene Polizeipräsidien und Behördenzentren.
Jährliche Nettomietzahlungen von 55,27 Millionen Euro
In dem mehrere Monate dauernden Vermarktungsprozess, bei dem das Finanzministerium durch ein Konsortium von PricewaterhouseCoopers Corporate Finance Beratung GmbH (PWC) und CB Richard Ellis GmbH (CBRE) sowie juristisch durch die Kanzlei Clifford Chance unterstützt wurde, ist das Portfolio zunächst einer größeren Anzahl von in- und ausländischen Investoren vorgestellt worden. Diesem Bieterkreis wurden erste Informationen zur Verfügung gestellt, auf deren Basis die Bieter in der Lage waren, erste, nicht bindende Gebote abzugeben und die geplante Herangehensweise, die Finanzierungsstruktur und ihre Erfahrungen bei größeren Transaktionen zu dokumentieren. Auf Basis dieser Angaben wurde in einem »Ratingsystem« ein auf fünf Bieter reduzierter Kreis ausgewählt, der aufgerufen wurde, bis zum 30. September 2005 verbindliche Gebote vorzulegen. Die CLI ist durch das Höchstgebot von 1,070 Milliarden Euro - bei vergleichsweise günstigen Vertragsgestaltungen zum Beispiel bezüglich der Frage der Mietindexierung - aus dieser abschließenden Phase als Sieger hervorgegangen. »Durch die Beteiligung äußerst professioneller Berater mit entsprechenden Marktkenntnissen konnten wir einen sehr guten Abschluss erreichen«, sagte der Hessische Finanzminister.
Bei dem in Immobilienkreisen unter dem Namen »Leo« bekannten Geschäft handelt es sich um die bislang größte Büroimmobilien-Portfoliotransaktion in Deutschland. »Neben den Investoren standen letztlich auch die Banken im Wettbewerb untereinander. Die homogene und langfristige Mietvertragsstruktur sowie die bestmögliche Mieterbonität haben die Banken in die Lage versetzt, den Investoren außerordentlich interessante Finanzierungskonditionen zu bieten«, erklärte Berater Fabian Klein, Geschäftsführer bei CBRE. Die den Erwerb der CLI finanzierende Bank wird die HYPO Real Estate Bank AG sein.
Die jährlichen Nettomietzahlungen durch das Land belaufen sich auf 55,27 Millionen Euro. Damit sind sie im Verhältnis zum Kaufpreis für das Land äußerst vorteilhaft. Bereits am Freitag konnten die Kaufverträge notariell beurkundet werden. Für das Wirksamwerden der Kaufverträge ist jetzt noch die Zustimmung des Hessischen Landtages erforderlich.