Zu 1. Meines Wissens nach gibt es nur sehr wenige verpflichtende Maßnahmen (etwa Austausch besonders alter Heizsysteme). In vielen Fällen nicht relevant, und wenn doch, kann man auch KfW-Fördermittel beantragen.
Zu 2. Die meisten Banken verlangen schon, dass man zumindest die Kaufnebenkosten selbst zahlt. Manchmal kann man neben der Kaufpreissumme zusätzlich eine kleinere Renovierungssumme als Kredit nehmen, selbst wenn man dann mehr als 100 % des Kaufpreises finanziert.
Zu 3. Daraus schließe ich ein hohes Sicherheitsbedürfnis - das hatten wir bei unserer Finanzierung auch. 30 Jahre Zinsbindung bieten aber nur sehr wenige Banken an (das sind dann meist Bausparkonstrukte). Wir haben lieber ein Annuitätendarlehen mit 20 Jahre Zinsbindung, ca. 3% Tilgungsrate und 5% jährlicher Sondertilgungsmöglichkeit gewählt. Durch die jährliche Sondertilgung ist man bei der Tilgung des Kredits flexibler (in Zeiten erhöhter Ausgaben / geringen Einkommens kann man auf die Sondertilgung verzichten; wenn das Einkommen dann wieder steigt, kann man stattdessen wieder höher sondertilgen).
Zu 4. Am besten zunächst über 1-2 Finanzvermittler, um ein Gefühl für die angebotenen Zinskonditionen zu bekommen. Finanzvermittler (zumindest die bekannten großen Vermittler) können aber meist keine individuellen Konditionen heraushandeln. Daher macht es auch Sinn, zusätzlich bei ein paar lokalen Banken anzufragen, die da teilweise mehr Verhandlungsspielraum haben, und sich dann einfach für das beste Angebot entscheiden.
Noch ein Tipp: bei besonders guten Angeboten sollte man schnell sein - aber man sollte auch nicht bei der erstbesten Immobilie zuschlagen, wenn man sich nicht sicher ist und Zweifel hat. Wenn einem das Bauchgefühl sagt, dass die Immobilie alle eigenen Vorstellungen erfüllt, sollte es aber passen.
WiWi Gast schrieb am 20.07.2021:
Hallo,
Ich habe folgende Fragen & entschuldige mich schon mal vorab für mein Unwissen.:
Meine Lebensgefährtin und ich (bei Beamte Lebenszeit, ca. 6000 Euro Netto zusammen) schauen uns diese Woche ein EFH (Bj 1930, 2010er Heizung, Fenster, Dach, Türen saniert, 450qm Grundstück, 90qm Wohnfläche, keine Maklerprovision) am Berliner Stadtrand in einer gewachsenen Einfamilienhausgegend an. Das Exposé wurde sehr liebevoll und detailliert erstellt und wir sind alleine davon schon begeistert. Es wirkt alles sehr gepflegt - von außen habe ich es mir schon angesehen.
Nun zu meinen Fragen:
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Was gilt es zu klären bzgl. energetischer Sanierung (meiner Kts. nach muss ja jede Immobilie innerhalb von 2 Jahren auf einen bestimmten energetischen Level gebracht werden)? Prüft das ein Gutachter? Kommt da noch 2 Jahren das Bauamt vorbei? Oder muss man das nachweisen?
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Wir würden das EK was wir haben nicht in die Finanzierung stecken. Macht das Sinn? Habt ihr Erfahrungen ob die Banken das so akzeptieren würden bei zwei Beamten auf Lebenszeit?
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Wir würden gerne auf 30 Jahre den Zins binden und 2,5 % tilgen. Ist das zu wenig bei der aktuellen Marktsituation?
- An wen wendet man sich bzgl. der Finanzierung? Hausbank, Onlinevergleiche oder was anderes?
Vielen Dank schon mal vorab und verzeiht die vielen Fragen. Ich hatte noch nicht die Zeit mich richtig einzulesen und wir sind recht spontan über das Haus gestolpert.
Grüße
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