WiWi Gast schrieb am 03.03.2021:
WiWi Gast schrieb am 03.03.2021:
Klug ist es denke ich nicht, wenn man rein auf die Zahlen guckt, aber ganz so schwarz rechnen wie einige hier würde ich es auch nicht.
Wichtig wäre aber zu wissen was der TE mit Eigenkapital im Aufbau meint. Ist da wirklich gar nichts da, oder immerhin ein bisschen? Und was denkst du kannst du realistisch sparen?
Man muss keine 400k für ein Haus ansetzen. Das kommt ganz auf die Vorlieben an. Fertighaus ohne Keller lässt sich auch gut für 250k realisieren, ist dann aber halt nicht gerade Luxus. Plus 150k für Grundstück mit Nebenkosten bist du bei 400k.
Wenn du das Grundstück jetzt kaufst und es dazu schaffst 10k je Jahr für 3 Jahre zu sparen stehst du in 3 Jahren mit 30 k ganz gut für den Hauskredit da. Und auch die Gesamtsumme lässt sich mit ca. 1k pro Monat mit sehr langer Laufzeit bis kurz vor Rente abbezahlen. Wenn du einen passenden Kredit bekommst, da musst du auf jeden Fall mal mit der Bank oder einem Kreditvermittler reden.
Ich finde es trotzdem zu riskant und würde es persönlich nicht machen, aber ich wollte auch mal die optimistische Seite beleuchten. Es würde für die nächsten Jahre viele Entbehrungen bedeuten, aber wäre mMn theoretisch machbar. Vorausgesetzt du bekommst einen passenden Kredit, aber 110 % Finanzierungen sind nicht mehr so selten wie früher.
Und wenn du bald mit deiner Freundin zusammen ziehst hättet ihr 3 Jahre Zeit euch zu überlegen, ob es passt und ihr dann zusammen auf deinem Grundstück bauen wollt, wodurch dann vielleicht doch ein teureres Haus drin wäre.
Haus für 250k? Was soll das sein? 100qm oder was? Da würde ich das Geld lieber in eine ETW stecken. Ich würde außerdem Baukosten eher auf 3k/qm beziffern, ganz grobe Schätzung. Vielleicht 2,5k/qm. Da würde man bei deinem Preis 100qm für kriegen. Ob das so toll ist?
10k sparen impliziert 800€ pro Monat. Bleiben noch 1,7k für Miete, Lebenshaltungskosten und Tilgung des Grundstückskredits. In meinen Augen SEHR optimistisch gerechnet.
Kredit mit ca. 1k pro Monat abbezahlen bis kurz vor Rente?
- wer will das?
- welche Bank macht das?
- Rechnen wir mit deinen 400k (was ich persönlich für zu niedrig halte) und 2% Zins (weniger wird es bei den Voraussetzungen wohl eher nicht). Selbst ohne Zinsen mit reinzunehmen (!) zahlst du dann 400 Monate ab, was knapp 33 Jahre sind. Mit Zinsen reden wir wohl eher von >40 Jahre. Das wird also nix mit knapp vor Rente.
Also auch wenn du hier die optimistische Seite beleuchten willst, bleib doch bitte realistisch dabei.
Siehst du, genau das wollte ich zeigen. Du findest ein 100 qm Haus zu klein, der TE vielleicht nicht. 2,5 - 3 k/qm ist aber auch nicht gerade Grundausstattung, google mal. Die vertrauenswürdig Quellen sprechen von Größenordnungen von 1200 - 2000 €/qm, manche sogar von weniger. Dass du dafür keine Marmorböden und Spa-Bereiche bekommst ist aber klar.
Und auch dass 1700 € im Monat zu wenig ist, ist deine Einstellung. Vielleicht reicht es dem TE, es gibt genug die keine 1700 € netto haben und glücklich sind.
Wenn er dann in 3 Jahren mit 30 k€ Eigenkapital baut, bleiben 370 k€ (eigentlich sogar etwas weniger, da das Grundstück ja schon 3 Jahre abbezahlt wurde), das sind bei 1 k€/Monat 30 Jahre + Zinsen. Wenn man damit plant später die Raten erhöhen zu können oder Sondertilgungen leisten zu können, ist das durchaus machbar.
Ob er es will, muss der TE selber wissen und vor allem mit seiner Bank klären. Der eine ist bereit für den Traum vom Haus mehr Einschränkungen hin zu nehmen als der andere.
Ich würde es so auch nicht machen und halte es nicht für eine gute Idee, aber wenn man zu entsprechenden Einschränkungen bereit ist, ist es kein Ding der Unmöglichkeit.
1200€ pro qm soll wohl ein Scherz sein, aber darüber diskutiere ich nicht da ich selbst zu wenig Ahnung habe. Bei den Handwerkerkosten in meiner Region ist jedenfalls 2,5k deutlich realistischer, das sagten mir meine Handwerker Kumpel. Meinetwegen geht 2k in einer günstigen Region, aber sicher nicht darunter.
1.700 Netto reicht manchen, ja, aber eher gezwungenermaßen. Was du gerade unterschlägst ist, dass er davon neben Miete und Leben auch die Tilgung bezahlen muss! Sagen wir er tilgt mit 300€, was gerade so reichen dürfte um die Zinsen zu zahlen, bleiben ihm 1.400€ für den Rest. Sagen wir er wohnt sehr günstig für 400€ warm im Monat, was nahezu unmöglich ist sofern man nicht in einer WG wohnt, bleiben 1.000€ für Kleidung, Urlaub, Spaß, Essen, Auto etc.
Das geht schon, aber ob man das will? Und wie gesagt, das ist sehr optimistisch kalkuliert, ich erachte 300€ Tilgung für zu knapp und auch 400€ warm (!) Miete für zu wenig.
In meinen Augen rechnest du hier sehr viel schön, im Kern hast du aber natürlich recht. Möglich ist alles. Man kann sich von Brot und Wasser ernähren, nie essen gehen, nie ins Kino, nie in die Kneipe, nie in den Urlaub fahren, immer nur das billigste kaufen usw., damit die Sparquote erhöhen und sich so ein Haus finanzieren.
Ob der TE so frugalistisch leben will weiß ich nicht, ich bin von einem eher normal konsumorientierten Menschen ausgegangen, der hier und da mal was essen gehen will, mit den Jungs in die Kneipe und 1-2x im Jahr in den Urlaub fahren will. Für so jemanden sind 1.700€, von denen noch Miete und Tilgung abgehen, einfach zu wenig.
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