Baufinanzierung umschulden
Hi zusammen,
vielleicht treiben sich hier ja einige (ehemalige) Bankkaufleute herum, die mir weiterhelfen können.
durch den momentan günstigen Zinssatz möchten Bekannte (ohne WiWi-Background, falls dies irgendwie relevant sein sollte) aus ihrem altem Kreditvertrag für Baufinanzierung aussteigen, der vor ca. 10 Jahren abgeschlossen wurde, laut § 489 Abs. 1 Nr. 2 BGB gebe es wohl ein Sonderkündigungsrecht. Habe angeboten, mal über die Angebote der Banken zu schauen, Dreisatz und einen Tilgungsplan berechnen, kriege ich gerade noch so hin. Jetzt wundert es mich jedoch, wie kreativ die Banken darin sind, ihre Kredite in irgendwelche Produkte zu verpacken. Anscheinend wollen alle Banken das alte Darlehen übernehmen und nennen das ganze Anschlussfinanzierung. Da der Kredit aus zwei Verträgen mit verschiedenen Laufzeiten besteht, hat ein Berater ihnen z.B. für den Kredit mit späterem Vertragsbeginn zusätzlich einen Forwardvertrag mit höherem Sollzinssatz gebastelt.
Meine Intuition wäre allerdings gewesen, den alten Vertrag einfach zu kündigen und einen neuen Kredit zu niedrigerem Zinssatz aufzunehmen und den alten Kredit damit abzuzahlen. Weiß jemand, was an einer "Anschlussfinanzierung" anders sein soll?
Zudem frage ich mich, was mit der restlichen Zinsschuld passiert, sobald ich einen Vertrag per besagtem Paragraphen kündige. Momentan besteht die Kreditsumme noch aus ca. 2/3 Tilgung und 1/3 Zinsschuld. Sollte man zu einem früheren Zeitpunkt aussteigen, müsste ja die Zinsschuld, die insgesamt durch den Kredit entsteht, auf die neue, kürzere Laufzeit angepasst werden und dadurch vermutlich kleiner werden. Müssen Banken dies berücksichtigen, oder steigt man tatsächlich mit der Summe aus, die man sowieso noch zu zahlen hätte? In dem Falle würde es ja wenig Sinn machen, einen neuen Kredit aufzunehmen, für den man erneut Zinsen zahlt.
Danke & LG
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