Die letzten 15 Jahre haben wir eine Unmenge Kapital gehabt, die in die Immobilienwirtschaft geflossen sind. Der Markt hat es nicht geschafft, zu funktionieren und eine ausreichende Zahl an Wohnungen zu generieren. Die Mietpreisbremsen verwalten jetzt den Mangel, aber sie haben ihn nicht hervorgerufen. Genau so wenig würde eine Aufhebung der Mietpreisbremse auf einmal einen riesigen Bauboom hervorrufen.
Ein Problem ist die Mietpreisbremse hauptsächlich für Leute, die mit einem hohen Kapitalhebel in diesen regulierten Markt investiert haben und jetzt nicht die Renditen bekommen, die sie sich erhofft haben. Das ist aber nun mal das Risiko, das Investoren haben. War auch nicht toll, wenn man vor 15 Jahren in Deutsche Bank Aktien investiert hat.
Ich finde die Argumentation der Salonsozialisten immer spannend.
Salonsozialist definiere ich als: Selber privilegiert im gut/topbezahltem Job oder aus reichem Elternhaus aber argumentieren, dass andere (Vermieter, Erben, Noch-besser-verdiener, auf Rendite spekulierende Investoren) immer zu ihrem Gunsten mehr zahlen. Meistens niedere Beweggründe (eigene Faulheit und/oder Neid) aber unter einem noblem Deckmantel (soziale Gerechtigkeit).
Um meine persönliche Geschichte zu teilen:
Selber sehr viel und hart gearbeitet, einigermaßen sparsam gelebt und genug Geld angespart, um eine Eigentumswohnung anzahlen zu können.
Für die Altersvorsorge hatte ich überlegt, ggf. in eine Immobilie zu investieren.
Mit meiner bescheidenen Bonität hätte ich gerne eine Wohnung gebaut, und an jemanden weitervermietet und in 30-40 Jahren wäre die passend zur Rente abbezahlt. Win-win.
Nach Recherche die Erkenntnis gewonnen, dass der Durchschnitt der Vermieter auf Ihre Wohnung eine Rendite von lausigen 2% erhalten.
Für 2% Rendite gehe ich doch nicht in das unternehmerische Risiko, Vermieter zu werden!
Risiken: Schlechte Mieter, Zahlungsausfälle, Mietnomaden, die die Wohnung vermüllen (10T Renovierungskosten), und fast nciht aus der Wohnung entfernbar sind, Nebenkosten / Heizkosten die ich als Vermieter zahlen darf wegen der rot-grün Ampel, Umbaumaßnahmen / Heizungsverbot im 100er Euro Bereich, Verstaatlichungsfantasien von Klein-Kevin Kühnert (jeder dürfe nur eine einzige selbstgenutzte Immobilie besitzen, und kein Vermieter wolle ihn in Berlin haben), neueste Net Zero-Effizienzvorgaben aus Brüssel... Jedes dieser Punkte bringt für mich Risiko. Riesiges Risiko, zusammen mit Kosten. Und weil ich im Zweifel die politischen Fantasien alle selber bezahlen darf, weil ich die nicht umlegen darf (Nebenkosten), noch in die Miete legen (Mietpreis), sage ich: Nein, danke.
Wenn ich im guten Fall 2% Rendite bekomme, und jedes der o.g. massiven Risiken tragen soll, da mache ich nicht mit.
Natürlich führt eine Mietpreisbremse zu weniger Neubau. Und damit zum Preisanstieg (Angebot und Nachfrage).
Der Hauptgrund für die Verteuerungen ist die grüne Politik. Wir haben mittlerweile so viele umwelttechnisch-motivierte Bauanforderungen (+40% Vorschriften in den letzten Jahren), dass das Bauen (und damit Mietpreise) viel zu teuer wurde.
Und damit ist es kein freier sondern ein staatlich-überregulierten Markt.
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