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ImmobilienWohnkosten

OECD-Datenbank zu Wohnkosten in Deutschland

Die Deutschen geben rund 20 Prozent ihres Einkommens für die Miete oder Hypotheken aus. Damit liegen die Wohnkosten in Deutschland im OECD-Schnitt. Schwerer belastet sind einkommensschwache Haushalte, die rund 27 Prozent ihres Einkommens für Mieten aufwenden müssen. Die interaktive OECD-Datenbank zu Wohnkosten veranschaulicht im Ländervergleich die Unterschiede in Eigentum vs. Miete, Wohnverhältnisse, Wohngeld und sozialer Wohnungsbau.

Wohnkosten in Deutschland liegen im OECD-Schnitt
In Deutschland ist im OECD- und EU-Vergleich nur ein geringer Anteil der Haushalte durch übermäßige Wohnkosten belastet und das unabhängig davon, ob sie Wohnungen mieten oder den Erwerb von Wohneigentum durch Hypotheken finanzieren. Dies gilt auch für Haushalte mit eher niedrigem Einkommen. Insgesamt liegen die Belastungen durch Mieten und Hypotheken im OECD-Schnitt. Dies geht aus einer neuen Datensammlung der OECD zu Wohnkosten hervor, die heute veröffentlicht wurde.

So gaben Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen in Deutschland 2014 knapp 20 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Miete oder Hypotheken (Zinsen plus Tilgung) aus, was ungefähr dem Durchschnitt aller EU- und OECD-Länder entspricht, für die diese Daten vorliegen. 2010 lag der Anteil noch knapp über 20 Prozent. Deutlich stärker fallen die Wohnkosten in Griechenland oder Tschechien ins Gewicht, wo Durchschnittshaushalte 30 Prozent bzw. 27 Prozent des Einkommens für Wohnen aufwenden müssen.

Für Haushalte mit geringem Einkommen wiegen die Wohnkosten deutlich schwerer. So mussten in Deutschland 2014 Haushalte im unteren Fünftel des Einkommensspektrums rund 27 Prozent des Einkommens für Wohnraum aufwenden. Der Durchschnittswert für die 36 untersuchten OECD- und EU-Länder liegt bei 32 Prozent. In Griechenland oder den USA müssen einkommensschwache Haushalte 50 Prozent und mehr für Wohnen ausgeben. In Chile liegt der Wert bei über 80 Prozent.

Für Deutschland fällt auf, dass der Anteil an einkommensschwachen Haushalten mit übermäßigen Wohnkosten im internationalen Vergleich eher gering ist. So müssen im freien Wohnungsmarkt 13 Prozent der einkommensschwachen Haushalte mehr als 40 Prozent des Einkommens für Wohnraum aufwenden. Nur in Slowenien und der Slowakei ist dieser Anteil geringer. Im subventionierten Wohnungsmarkt liegt der Anteil der überbelasteten Haushalte bei gut sieben Prozent – ein im internationalen Vergleich ebenfalls eher geringer Wert.

Deutschland ist durch einen vergleichsweise hohen Anteil an Mietwohnungen geprägt. 55 Prozent der Haushalte wohnen zur Miete. Nur in der Schweiz liegt dieser Wert noch höher.

Die komplette OECD-Datenbank zu Wohnkosten (in Englisch) findet Ihr unter
http://www.oecd.org/social/affordable-housing-database.htm