Hallo Leute,

ich bin momentan berufstätig in der Gastronomie und habe eine 1er Ausbildung beim Marktführer der Systemgastronomie gemacht, bei der ich mich sehr unterfordert gefühlt habe. Die Ausbildung an sich hat mir sehr Spaß gemacht und ich könnte mir sehr gut vorstellen in der Gastronomie weiterzuarbeiten, wenn der Verdienst etwas besser wäre und ich Zeit für Familie hätte keine Wochendarbeit bzw. Feiertage.

Ich habe 2015 meine Fachhochschulreife gemacht und möchte nun studieren. Bin mir aber noch unschlüssig, was die beste Wahl in meiner Situation wäre. Könnte an der Hochschule Ludwigshafen International Management studieren mit Auslandssemester. Und hier könnte ich also am Wochenende vielleicht einen Tag arbeiten und vielleicht aufgrund meiner guten Ausbildung, das Auslandssemester in einem Restaurant machen. Danach hätte ich dann Auslandserfahrung, eine gute Berufsausbildung und ein Management Studium. Danach würde ich gerne in die Zentrale von einer der großen.

Zweiter Weg wäre Steuerrecht studieren, worauf ich mich auf meine kaufmännische Ausbildung beziehen könnte und an mein Interesse an Politik. Ich war auch schon in Vorlesungen , die ich als interessant und für mich machbar empfunden habe. Und hier könnte ich mir sicher sein, das mein Kriterium, dass ich am Wochenende Zeit für Familie habe erfüllt wäre. Zugleich lese ich immer wieder, dass gerade im Steuerrecht händeringend Leute gesucht werden.

Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Was meint ihr dazu?

Mit IM bist du sehr viel breiter aufgestellt

study92 schrieb am 03.06.2018:

Zweiter Weg wäre Steuerrecht studieren, worauf ich mich auf meine kaufmännische Ausbildung beziehen könnte und an mein Interesse an Politik. Ich war auch schon in Vorlesungen , die ich als interessant und für mich machbar empfunden habe. Und hier könnte ich mir sicher sein, das mein Kriterium, dass ich am Wochenende Zeit für Familie habe erfüllt wäre. Zugleich lese ich immer wieder, dass gerade im Steuerrecht händeringend Leute gesucht werden.

Also ich selbst bin in der Branche tätig (StB/WP) und kann bestätigen, dass es mittlerweile schwierig geworden ist, vernünftigen (!) Nachwuchs zu finden. Also Perspektive (insb. mit Examen) auf jedenfall vorhanden. (Bitte jetzt keine Digitalisierungs-Trollkommentare).

Allerdings muss man auch sagen, dass das Steuerrecht doch etwas speziell ist (höflich ausgedrückt) und die einschlägigen Berufsexamen doch mit sehr viel Aufwand verbunden sind. Ein natürliches Gespür für Zahlen und gute analytische Fähigkeiten (Subsumtion Gesetzestexte) sind obligatorisch.

Breiter aufgestellt bist du natürlich mit IM. Was dir nun mehr zusagt, musst nun du entscheiden.

Die Perspektive im Steuerrecht ist sehr gut, weil es eine der anspruchsvollsten BWL-Spezialisierungen ist und es dementsprechend wenige machen wollen. Du solltest dir allerdings darüber im Klaren sein, dass du ohne das Steuerberaterexamen mittel- und erst recht langfristig nicht weiterkommst. Wenn du das hast, stehen dir allerdings alle Türen offen. Ohne wirst du ewig ein Sachbearbeiter bleiben.

Mit IM kann ich nicht viel anfangen, könnte mir aber vorstellen, dass es dort mit weniger Aufwand geht und du am Ende auch gutes Geld verdienen kannst. Naturgemäß konkurrierst du dann mit mehr Leuten um Jobs, weswegen du im Studium schon Gas geben solltest. Bei Steuerrecht ist auch ein schlechterer Abschluss noch kein Killer.

Meint ihr, dass meine gute Berufsausbildung im IM ein Vorteil gegenüber anderen ist, da ich schon Berufserfahrung habe? Oder wird es eher heißen, was ist schon eine Ausbildung in der Systemgastronomie wert? Ich finde sehr viel, den ich habe gelernt mit Stress umzugehen, mit Leuten zu interagieren (nicht nur Deutsch) und gleichzeitig , weil ich gut war, wurde mir bereits Verantwortung im Bereich Mitarbeiterführung, Organisation und Koordination übergeben. Weiß aber nicht wie das ein Personaler sieht.

Erst mal danke für eure Antworten.

Ja das dachte ich mir auch, dass ich bei Steuerrecht, weil so stark gesucht, ich mich nicht mit ganz so vielen konkurrieren muss.

Aber kann meine Ausbildung in der Systemgastronomie mir evtl. Vorteile im IM bringen oder wird da vom Personaler gesagt, die ist ja nichts wert. Was ich im übrigen anders sehe. Ich habe während der Ausbildung z.b gelernt mit Stress umzugehen, habe Mitarbeiter Unterweisungen vorgenommen, erste Erfahrung mit betrieblichen Kennzahlen gesammelt und auch Koordination/Organisation angesammelt.

Ich meine im IM wäre es für mich nicht unbedingt ein kompletter Neuanfang, während es im Steuerrecht schon so wäre. Bei IM könnte ich nebenbei z.b in der Gastronomie jobben und danach vielleicht dort eine Stelle als Bezirksleiter bekommen. Während ich im Steuerrecht mir nicht mal sicher bin, ob mich jemand während des Studiums beschäftigen wird um Praxiserfahrung zu sammeln.

study92 schrieb am 03.06.2018:

Hallo Leute,

ich bin momentan berufstätig in der Gastronomie und habe eine 1er Ausbildung beim Marktführer der Systemgastronomie gemacht, bei der ich mich sehr unterfordert gefühlt habe. Die Ausbildung an sich hat mir sehr Spaß gemacht und ich könnte mir sehr gut vorstellen in der Gastronomie weiterzuarbeiten, wenn der Verdienst etwas besser wäre und ich Zeit für Familie hätte keine Wochendarbeit bzw. Feiertage.

Ich habe 2015 meine Fachhochschulreife gemacht und möchte nun studieren. Bin mir aber noch unschlüssig, was die beste Wahl in meiner Situation wäre. Könnte an der Hochschule Ludwigshafen International Management studieren mit Auslandssemester. Und hier könnte ich also am Wochenende vielleicht einen Tag arbeiten und vielleicht aufgrund meiner guten Ausbildung, das Auslandssemester in einem Restaurant machen. Danach hätte ich dann Auslandserfahrung, eine gute Berufsausbildung und ein Management Studium. Danach würde ich gerne in die Zentrale von einer der großen.

Zweiter Weg wäre Steuerrecht studieren, worauf ich mich auf meine kaufmännische Ausbildung beziehen könnte und an mein Interesse an Politik. Ich war auch schon in Vorlesungen , die ich als interessant und für mich machbar empfunden habe. Und hier könnte ich mir sicher sein, das mein Kriterium, dass ich am Wochenende Zeit für Familie habe erfüllt wäre. Zugleich lese ich immer wieder, dass gerade im Steuerrecht händeringend Leute gesucht werden.

Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Was meint ihr dazu?

Ich möchte noch ergänzen, dass es auch darum geht, dass ich ja eine Ausbildung in der Systemgastronomie gemacht habe. Wenn ich IM mache, kann ich noch jobben gehen in einem Beruf, der etwas mit dem Studium zu tun hat. Praxiserfahrung soll ja wahre Wunder wirken. Kann ich mich dadurch von anderen abheben oder interessiert, dass Personaler nicht.

Ich persönlich finde nämlich schon, dass das eine Rolle spielt. Während meiner Ausbildung habe ich gelernt mit Stress umzugehen, habe bereits Mitarbeiter angelernt, Verantwortung übertragen bekommen, in Form von Koordination und Organisation, sowie erste betriebswirtschaftliche Kennzahlen kennengelernt. Ganz zu schweigen, dass ich Marketing, Rechnungswesen etc. bereits in der Berufsschule hatte. Ist schon klar, dass die Komplexität bei weitem nicht an ein Studium heranreicht, aber dass finde ich keinen so schlechten Übergang.

study92 schrieb am 04.06.2018:

study92 schrieb am 03.06.2018:

Hallo Leute,

ich bin momentan berufstätig in der Gastronomie und habe eine 1er Ausbildung beim Marktführer der Systemgastronomie gemacht, bei der ich mich sehr unterfordert gefühlt habe. Die Ausbildung an sich hat mir sehr Spaß gemacht und ich könnte mir sehr gut vorstellen in der Gastronomie weiterzuarbeiten, wenn der Verdienst etwas besser wäre und ich Zeit für Familie hätte keine Wochendarbeit bzw. Feiertage.

Ich habe 2015 meine Fachhochschulreife gemacht und möchte nun studieren. Bin mir aber noch unschlüssig, was die beste Wahl in meiner Situation wäre. Könnte an der Hochschule Ludwigshafen International Management studieren mit Auslandssemester. Und hier könnte ich also am Wochenende vielleicht einen Tag arbeiten und vielleicht aufgrund meiner guten Ausbildung, das Auslandssemester in einem Restaurant machen. Danach hätte ich dann Auslandserfahrung, eine gute Berufsausbildung und ein Management Studium. Danach würde ich gerne in die Zentrale von einer der großen.

Zweiter Weg wäre Steuerrecht studieren, worauf ich mich auf meine kaufmännische Ausbildung beziehen könnte und an mein Interesse an Politik. Ich war auch schon in Vorlesungen , die ich als interessant und für mich machbar empfunden habe. Und hier könnte ich mir sicher sein, das mein Kriterium, dass ich am Wochenende Zeit für Familie habe erfüllt wäre. Zugleich lese ich immer wieder, dass gerade im Steuerrecht händeringend Leute gesucht werden.

Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Was meint ihr dazu?

Ich möchte noch ergänzen, dass es auch darum geht, dass ich ja eine Ausbildung in der Systemgastronomie gemacht habe. Wenn ich IM mache, kann ich noch jobben gehen in einem Beruf, der etwas mit dem Studium zu tun hat. Praxiserfahrung soll ja wahre Wunder wirken. Kann ich mich dadurch von anderen abheben oder interessiert, dass Personaler nicht.

Ich persönlich finde nämlich schon, dass das eine Rolle spielt. Während meiner Ausbildung habe ich gelernt mit Stress umzugehen, habe bereits Mitarbeiter angelernt, Verantwortung übertragen bekommen, in Form von Koordination und Organisation, sowie erste betriebswirtschaftliche Kennzahlen kennengelernt. Ganz zu schweigen, dass ich Marketing, Rechnungswesen etc. bereits in der Berufsschule hatte. Ist schon klar, dass die Komplexität bei weitem nicht an ein Studium heranreicht, aber dass finde ich keinen so schlechten Übergang.

Wann möchtest du denn dein Studium beginnen? Wenn du Steuerrecht studieren willst, mach es doch dual bei der Steuerverwaltung. Dort lernst du mehr als in allen anderen vergleichbaren Bachelor oder Diplom-Studiengängen bzgl. Steuerrecht. Dann wäre auch das mit dem Gehalt geregelt, da du ca. 1200€ netto erhälst (abzgl. pKv von 50€). Die Laufbahnprüfungen sind identisch mit dem Niveau des Steuerberaterexamens.

sorry das ich das selbe jetzt 3 mal geschrieben habe. Kenne mich hier mit den Funktionen nicht so gut aus. Dachte, das meine Einträge, weil sie nicht sichtbar waren, nicht veröffentlicht wurden.

ich möchte ab 01.10 studieren.

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Die Laufbahnprüfungen sind identisch mit dem Niveau des Steuerberaterexamens.

Wow, Kollege, genug getrollt jetzt. Wenn du beides durch hast, dann darfst du gerne kommentieren. Ich kann das hohe Niveau der Ausbildung bei der Finanzverwaltung zwar vollumfänglich bestätigen, aber beide Prüfungen sind mitnichten "identisch". Aber ich möchte hier jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, daher back2topic:

Lieber TE, du schreibst hier stellenweise von Information Management und von International Management, was ist denn nun Maßgabe? Ich gehe jetzt mal von Int. MM aus:
Ja, es ist schön, dass du eine Ausbildung absolviert hast. Auch super, dass sie sehr gut war und beim "Marktführer Sys.gastro", aber es bleibt was es ist: eine Ausbildung. Sowas befähigt dich idR nicht - auch nicht nach einem IM Studium - direkt in eine Leitungsfunktion einzusteigen. Das Studium - sofern erfolgreich abgeschlossen - belegt lediglich (teilweise) das erwartbare Potential eines neuen Mitarbeiters. Als Berufsanfänger steht man erstmal unten in der Nahrungskette - egal ob nach der Ausbildung oder nach dem IM-Bachelor; Verantwortung muss man sich erarbeiten.
Bzgl. der Frage, ob es besonders viele Überschneidungen eines IM-Studiums zu einer Ausbildung in der Gastro gibt: M. E. mehr als fraglich.

WiWi Gast schrieb am 05.06.2018:

WiWi Gast schrieb am 04.06.2018:

Die Laufbahnprüfungen sind identisch mit dem Niveau des Steuerberaterexamens.

Wow, Kollege, genug getrollt jetzt. Wenn du beides durch hast, dann darfst du gerne kommentieren. Ich kann das hohe Niveau der Ausbildung bei der Finanzverwaltung zwar vollumfänglich bestätigen, aber beide Prüfungen sind mitnichten "identisch". Aber ich möchte hier jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, daher back2topic:

Lieber TE, du schreibst hier stellenweise von Information Management und von International Management, was ist denn nun Maßgabe? Ich gehe jetzt mal von Int. MM aus:
Ja, es ist schön, dass du eine Ausbildung absolviert hast. Auch super, dass sie sehr gut war und beim "Marktführer Sys.gastro", aber es bleibt was es ist: eine Ausbildung. Sowas befähigt dich idR nicht - auch nicht nach einem IM Studium - direkt in eine Leitungsfunktion einzusteigen. Das Studium - sofern erfolgreich abgeschlossen - belegt lediglich (teilweise) das erwartbare Potential eines neuen Mitarbeiters. Als Berufsanfänger steht man erstmal unten in der Nahrungskette - egal ob nach der Ausbildung oder nach dem IM-Bachelor; Verantwortung muss man sich erarbeiten.
Bzgl. der Frage, ob es besonders viele Überschneidungen eines IM-Studiums zu einer Ausbildung in der Gastro gibt: M. E. mehr als fraglich.

Ich denke, was er gemeint hat, ist, dass man als abgeschlossener Dipl-FinW im Prinzip auf Steuerberaterniveau steht. So ist es in den meisten Fällen. Dass man das Steuerberaterexamen natürlich nicht mit der Abschlussprüfung in Nordkirchen gleichsetzen kann, dürfte klar sein.

Im Übrigen ist die Ausbildung völlig wumpe. Marktführer Systemgastro 2017 ist laut statistischem Bundesamt McDonalds, da würde ich mal keine Beifallstürme erwarten. Entscheidend ist viel mehr, dass du - sofern das zutrifft - "Bürokaufmann", "Industriekaufmann", "Bankkaufmann" oder sonst was bist, denn das ist die zusätzliche Qualifikation, die dir - wie der Vorposter zurecht anmerkt - nach abgeschlossenem Studium nicht mehr viel bringen wird, weder bei IM noch im Steuerrecht.

Also erstmal nochmal danke. Ich meine International Management. Die Frage ob mir meine Ausbildung etwas bringt wurde jetzt entsprechend beantwortet. Daher ist es in dieser Hinsicht relativ egal ob ich Steuerlehre oder International Management studiere. Es ist eigentlich beides als "Neuanfang" zu werten so wie ich es verstanden habe.