Hallo zusammen,

in den kommenden Zeilen werde ich versuchen alles niederzuschreiben, was mir derzeit so durch den Kopf geht. Erst einmal zu meiner Situation:

Ich bin 27, studiere im letzten Semester Internationales Management mit der Fachrichtung Maschinenbau (FH). Habe alle Klausuren bestanden und befasse mich gerade mit der Bachelorarbeit im Zuge eines 4-monatigen Praktikums im Bereich Controlling bei einem großen Automobilzulieferer.
Vor meinem Studium habe ich eine Lehre als Bankkaufmann gemacht und ein halbes Jahr als Privatkundenberater gearbeitet. Neben dem Studium war ich für die Fachbereiche Kostenrechnung sowie Investition und Finanzierung als Tutor an der FH tätig. Desweiteren hatte ich einen 20h Werkstudentenjob im Produktmanagement beim Automobilzulieferer für mehr als ein Jahr inne und absolvierte dort auch ein 3-monatiges Auslandspraktikum in Peking. Aller Voraussicht nach werde ich mein Studium Anfang 2012 beenden. Nun meine Fragen:

1) Konzern oder Mittelstand? Wie sind die Wechselperspektiven, wenn man in einem Konzern startet und dann in den Mittelstand wechseln will bzw. umgekehrt? Kommt es da auch auf den Namen der Firma an oder zählt eher der Inhalt des vorherigen Jobs? Wie sehen die Startgehälter im Konzern und im Mittelstand aus?

2) Als was starten - Trainee oder Direkteinsteiger? Haben Trainees generell mehr Chancen in gehobeneren Positionen zu arbeiten als Direkteinsteiger? Wie siehts mit der Vergütung aus?

3) Gibt es irgendwo auch "allgemeine Trainee Programme"? Konnte bisher nur Fachtrainee-Programme finden, bei denen man sich vorher auf einen bestimmten Bereich festlegen muss.

4) Da ich noch nicht so wirklich weiß, in welchen Bereich (Controlling, Marketing, etc.) ich hinein will, stellt sich folgende Frage: Ich fange bspw. im Controlling an, arbeite dort 2-3 Jahre. Dann will ich doch einen anderen Bereich kennenlernen, welche Chancen hat man da unternehmensintern bzw. -extern? Ist es schwierig den Bereich zu wechseln und was grundlegend anderes zu machen?

Über jede Meinung würde ich mich freuen! Vielleicht haben bestimmte Personen ja schon Erfahrungen bzgl. dieser Dinge.

Danke und Grüße,
F.

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Hallo,

dein Lebenslauf ist meinem in vielem sehr änhlich. Auch deine Fragen habe ich mir genauso gestellt und stelle sie mir trotz begonnenem Traineeprogramm immernoch teilweise.

Ich versuche trotzdem mal zu antworten:

KONZERN
Vorteile:

• i.d.R. höhre Vergütung
• internationaler
• bekannter (guter) Ruf

Nachteile:

• anonymer
• Leistung geht in der Größe des Unternehmens unter
• Work-Life-Balance KANN (gerade im Controlling) schlechter sein

MITTELSTAND:
Vorteile:

• familiärer
• regionaler
• eigener Leistungsbeitrag sichtbarer (befriedigender)

Nachteile:

• weniger international (wenn man das denn will)
• i.d.R. geringere Vergütung
• unbekannter

Grundsätzlich kommt es stark auf den Ruf des Unternehmens an. Die Inhalte werden später immer wichtiger als zum Anfang der Karriere aber sind eben auch schwerer messbar/nachweißbar.

2.

Ich würd in jedem Fall als Trainee starten. Da kann man das Unternhmen und verschiedene Funktionen besser kennenlernen. Gerade wenn du noch nicht weißt wo du hin willst ist toll. Je allgemeiner das Traineeprogramm desto besser.
Grundsätzlich kennt man als Trainee das Unternehmen besser als ein direkteinsteiger. Deshalb werden die Karrierechancen tendenziell höher sein. Dieser Vorteil hält aber nicht ewig und wird im laufe der Laufbahn verschwinden.

Vergütung: bei großen Unternehmen wie Daimler, BMW, Energieversorger um die 45 k. Bei kleineren Unternehmen ehr 35 k. Ich verweise mal wieder auf die GEhaltsstudie von alma mater.

3.

Ja es gibt auch allgemeine Traineeprogramme. Ist aber leider selten. Z.B. Siemens Mangement Trainee. Die meisten sind Fachtraineeprogramme. Allerdings kannst du oft deinen Traineeplan selbst gestalten u darüber auch in andere Abteilungen kommen (z.B. Marketing). Das musst du aber vorher erfragen.

4.

Das ist nicht einfach und geht intern sicher besser als extern. Extern ist das wohl kaum möglich, da man sich ja dann jemanden reinholen würde der weder vom Unternehmen noch vom Fach ahnung hat. Das spricht für größere Unternehmen da es da mehr möglichkeiten gibt. Kann das gut verstehen und will es ähnlich machen.

Ich rate dir daher zu einem Traineeprogramm. Am besten natürlich in etwas wo du erfahrung hast (z.B. Automobil, Controlling oder allgemein). Oder auch ganz Anderes wie Siemens oder Energieversorger. Passe aber auf wie das Traineeprogramm gestaltet ist. Nicht überall ist das drin was draufsteht. Z.B. Meltwater Managemant Trainee ist ein Direkteinstieg im Vertrieb.

Ausland ist oft notwedig. Versuche ein programm mit unbefristeten Arbeitsvertrag zu finden.

Viel Erfolg!

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Meine Erfahrung ist das der Mittelstand für den Berufseinstieg besser ist. Man bekommt vielleicht etwas weniger als beim Konzern (wobei das auch nicht gesagt), aber man von Anfang an mehr Verantwortung. Man lernt schnell das ganze Unternehmen kennen.

Im Konzern wird man erst mal unten gehalten, weil man ist ja neu. Sowas kann sich ein Mittelständler gar nicht erlauben. Danach wird man leicht zum Spezialist für irgend ein Gebiet im Konzern und passt sich schnell an die Konzern-Strukturen an.

Der Wechsel vom Konzern ist dann schwierig, weil man die speziellen Abläufe des Konzerns gewöhnt ist. Für andere Unternehmen ist man damit fast verbrannt bzw. totaler Neuling. Beim Mittelständler hat man dagegen Einblick in jede Ecke der Firma, muss schnell selbstständig arbeiten und ist somit interessanter für andere Arbeitgeber.

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Hi Fi.

1) Wechselperspektiven grundsätzlich wohl besser von einem namhaften Konzern Richtung Mittelstand. Aber warum mit den Wechselabsichten beschäftigen? Wenns ein geiler Laden ist, egal ob groß oder klein, wieso sollte man sich dann mit dem Wechsel beschäftigen. Ich würde eher gucken was dir mehr gefällt. Ich wollte auch immer lieber in einen Konzern, war das letzte halbe Jahr beim Daimler... puh, ich geh lieber wieder in den Mittelstand. :-)

2) Trainee wohl generell mehr Chancen auf gehobene Positionen, allerdings ist Trainee-Programm nicht gleich Trainee-Programm, da muss man sehr aufpassen. Vergütung in der Regal wohl als Bachelor 36k - 46k, Trainee i. d. R. gleich oder ein paar K unter dem Gehalt des Direkteinsteigers. Jedoch wird der Trainee den Direkteinsteiger wohl gleich nach dem Trainee-Programm überholt haben.

3) Die Lufthansa bietet sowas beispielsweise an. ProTeam, StartTechnik, ...

4) Meiner Meinung kann man sich immer verändern, wie schwer dies wird hängt sicherlich von einem selber und den Firmen ab. Pauschale Aussagen sind da schwierig.

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Erst einmal DANKE für Eure Antworten. Eine Frage ist mir zusätzlich eingefallen:

5) Wie sieht es mit den Bewerberauswahlverfahren im Vergleich Trainee - Direkteinstieg aus? Beim Trainee habe ich schon vom Online-Test, AC und zwei Gesprächen gelesen (evtl. auch Telefoninterview vorab). Gibt es sowas in der Art auch für fest ausgeschriebene Stellen im Bereich Direkteinstieg?

@Checker: Für mich würde ich ein Trainee Programm wählen, bei dem ich mehrere verschiedene Abteilungen durchlaufe (Einkauf, Vertrieb, Logistik, Marketing, Controlling, Finance, usw.). Ich kann mich derzeit schlecht auf eine Richtung einschießen. Denn: Ich habe zwar Praktika im Controlling und Produktmanagement und könnte dort vllt. einen Trainee starten. Aber wer sagt mir denn, dass der Logistikbereich nicht viel interessanter für mich ist?

Gruß

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AC, 2 Gespräche sind auf jeden Fall auch möglich bei Direkteinstieg ... Online-Test habe ich persönlich noch nicht gesehen, kann aber durchaus auch mal vorkommen. Meistens sind es aber 2 VGs (evtl mit Telefoninterview). Das kommt aber viel auf die Firmen selbst an, einfach mal etwas umschauen.

Also für dich wäre fast eine Ausbildung in einem Industriebetrieb lohnenswert gewesen, da hättest du diese ganzen Abteilungen durchlaufen können ;-) Klar gibts solche Trainee-Programme auch, aber ich denke mal eher die Ausnahme. Meistens habe ich jetzt fachspezifische gesehen ...

Aber ich finde den Thread auf jeden Fall auch sehr interessant, ich bin jetzt mit meinem Studium fertig, habe auch eine Ausbildung hinter mir und fange jetzt als Trainee an :-)

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Wo fängst Du denn an und hast Du Dich nur für Trainee Programm beworben? Wo hast Du Dich überall beworben?

Ich denke, dass viele Leute wie Du und ich sich o.g. Gedanken machen. Schließlich will man es perfekt machen...und das geht wohl eher nicht!

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Wo ich anfange, werde ich jetzt hier nicht sagen (wäre sonst eindeutig, falls entsprechende Leute hier mitlesen). Ich habe mich nicht nur für Trainee Programme beworben, eigentlich sogar mehr für Direkteinstieg. Die meisten Traineeprogramme wären nichts für mich, erstens weil ich schon älter als die meisten anderen Absolventen bin und zweitens ich auch nicht so hoch hinaus möchte, drittens erfülle ich die anspruchsvollen Erwartungen nicht, die manche Konzerne stellen (also Auslandsstudium, mehrere Sprachen fließend, etc)

Ja klar machen wir uns mehr Gedanken, weil wir schon etwas älter sind und nicht mehr die Zeit haben großartig beim Berufseinstieg zu experimentieren. Perfekt gehts aber wohl eher nicht, wie du schon sagst. Daher würde ich dir schon raten (falls du der Thread-Steller bist), dich für einen Bereich fest zu entscheiden.

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Die meisten Traineeprogramme waren nichts für Dich, weil Du nicht so hoch hinaus möchtest?

Verstehe ich nicht. Was gibts denn da für Alternativen, einen "halben" Trainee?

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tz ^^ Es gibt Traineeprogramme die gezielt aufs höhere Management abzielen, also sprich sehr viel Verantwortung von Anfang an, mit Auslandsaufenthalt und vielen verschiedenen Stationen (v.a. große Konzerne etc), es gibt aber auch andere Traineeprogramme, die darauf abzielen, Verantwortung für einen Bereich zu übernehmen, aber das ganze eben eine Nummer kleiner ...

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Bachelor und Trainee

oder

Bachelor + Master ???

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