Akademiker-Arbeitsmarkt bewegt sich stark
Erneut stieg 2005 die Zahl der erwerbstätigen Akademiker auf einen neuen Höchststand. Seit Jahren schon liegt die Arbeitslosenquote der Hochschulabsolventen weit unter der allgemeinen Arbeitslosenquote. Allerdings sieht es nicht für alle Hochqualifizierten gleich gut aus.
Stellensuche bis zu einem halben Jahr
Ohne Job waren in Deutschland nach den Daten des Vermittlungssystems der Bundesagentur für Arbeit (BA) im September 2005 rund 245.300 Akademiker - 7.400 weniger als zum entsprechenden Zeitpunkt 2004. Insgesamt kamen auf zehn dort gemeldete freie Stellen rein rechnerisch 21 arbeitslose Akademiker - im Jahr 2004 waren es noch 25 Arbeitslose je zehn Jobofferten. Knapp 6 Prozent aller arbeitslosen Akademiker hatten kurz vor der Arbeitslosmeldung ihr Examen gemacht. Insgesamt drängten im Jahr 2005 schätzungsweise 250.000 junge Leute mit einem Hochschulzeugnis erstmalig auf den Arbeitsmarkt. Die erfolgreiche Stellensuche kann dabei bis zu einem halben Jahr dauern - Absolventen sollten also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es nach dem Examen nicht sofort klappt.
Die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen dabei nur eine Seite der Medaille, denn den Arbeitsagenturen werden nicht alle vakanten Stellen gemeldet. Viele Unternehmen nutzen neben dem Internet vor allem die klassischen Anzeigen in der Tagespresse zur Personalrekrutierung. Die tatsächlich offen stehenden Stellen dürften die der Bundesagentur gemeldeten Jobofferten daher bei Weitem überschreiten. Dies belegen auch die Anzeigenauswertungen des Personaldienstleisters Adecco, der die Stellenmärkte von 40 überregionalen Zeitungen analysiert.
Arbeitsmarktbedingungen für Wirtschaftswissenschaftler
Bei Betriebs- und Volkswirten erwarten die Arbeitgeber, dass die fachlichen Kompetenzen exakt dem Stellenprofil entsprechen. Viele Unternehmen unterscheiden nicht zwischen FH- und Uni-Absolventen. Bei Volkswirten wird - je nach Arbeitsplatz - der Umgang mit SAP-Modulen bzw. dem Statistikprogramm SPSS vorausgesetzt.