DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Job-Trends: ArbeitsmarktAutoindustrie

Auto-Industrie trickst bei Jobzahlen - Nur jeder 20. Arbeitsplatz ist autoabhängig

Die weit verbreitete Behauptung, jeder siebte Arbeitsplatz hänge von der Autobranche ab, beruht nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins »Capital« auf einem simplen Rechentrick des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Privatkredit für ein Auto

Auto-Industrie trickst bei Jobzahlen - Nur jeder 20. Arbeitsplatz ist autoabhängig
Hamburg, 21.05.2009 (ots) - Die Bedeutung der Autobranche für den deutschen Arbeitsmarkt ist weit geringer als bislang angenommen. Die weit verbreitete Behauptung, jeder siebte Arbeitsplatz hänge von der Autobranche ab, beruht nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins »Capital« in der aktuellen Juni-Ausgabe auf einem simplen Rechentrick des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Der VDA geht dabei davon aus, dass ohne Auto-Industrie in Deutschland niemand mehr Auto fahren würde - weder deutsche Wagen, noch ausländische. Damit würden alle Jobs wegfallen, die irgendwie durch das Auto bedingt sind - vom Straßenbauarbeiter bis zum Parkhaus-Pförtner. Nach Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hängt laut »Capital« dagegen nur rund jeder 20. Arbeitsplatz von der Auto-Nachfrage ab.

Die Rechnung ist zudem uralt. Die Methodik, die der VDA nutzt, stammt aus dem Jahr 1980. In dem damals erschienen Buch »Die Automobilindustrie in Deutschland« rechnet Autor Achim Diekmann die Bedeutung vor: Danach waren nur 1,349 Millionen Beschäftigte von der Automobilproduktion abhängig. Das war damals jeder 21. Arbeitsplatz. Und von der ganzen Branche, inklusive Vertrieb, Investitionen und den »in den Vorleistungsbereichen induzierten Investitionen«, waren es 1,85 Millionen - seinerzeit jeder 15. Job. Der VDA verschweigt dies aber und arbeitet lediglich mit einer anderen Übersicht, die die allgemeine Abhängigkeit von Auto und Nutzfahrzeug darstellt und aktualisiert die Beschäftigtenzahlen alle paar Jahre.

Unbestritten ist, dass rund 750.000 Menschen direkt in der Automobil-Industrie beschäftigt sind. Bei dieser Zahl sind sich VDA, Statistisches Bundesamt und die Bundesagentur für Arbeit einig. Darin sind bereits die Nutzfahrzeuge und die Zulieferer inbegriffen. Zudem gibt es Effekte, die über die Zulieferer hinausgehen. Nahezu jeder Wirtschaftszweig ist an der Herstellung beteiligt: So landet ein Teil aus der chemischen Industrie beim Autolack, und die Forstwirtschaft liefert Holz, das Zulieferer später für Armaturen verwenden. Der Verband überträgt dabei die Umsatzverflechtungen anderer Branchen mit der Auto-Industrie auf die Beschäftigtenzahlen. Das sind zwar nur Schätzungen, aber diese Beschäftigten hängen tatsächlich von der deutschen Automobil-Produktion ab.

Das RWI hat im Jahr 2000 errechnet, dass ein Beschäftigter in der Automobil-Industrie 1,4 Arbeitsplätze zusätzlich schafft. »Das ergibt insgesamt 1,76 Millionen Beschäftigte, die von der Nachfrage nach Autos abhängen«, sagt Michael Rothgang vom RWI. Nach dieser weiterhin gültigen Rechnung sei jeder 20. Arbeitsplatz autoabhängig. 

Im Forum zu Autoindustrie

2 Kommentare

Duales Studium

WiWi Gast

Petrusquelle schrieb am 26.10.2021: Davon würde ich die Entscheidung nicht abhängig machen. 1000 MA ist keinesfalls wenig. Viele machen ein duales Studium bei Unternehmen die weltweit weniger als ...

121 Kommentare

Automobilbranche zukunftssicher

WiWi Gast

Die Marge der deutschen T1 in China ist deutlich höher als in Europa. Und da es sich meist um JV handelt, werden die auch als chinesische Unternehmen behandelt. WiWi Gast schrieb am 20.07.2023: ...

5 Kommentare

Was als nächster Step für UB/ Dax Strategy Automotive Einstieg?

WiWi Gast

TE hier. Die UB ist nicht ganz so strategisch, sondern eher technisch ausgerichtet, aber in dem Automotive-Bereich sehr bekannt. Von VWC habe ich leider eine direkte Absage bekommen. Von PoC habe i ...

12 Kommentare

Tarif Holz- und Kunststoffindustrie

WiWi Gast

Knüppel Knüppel Billig Billig. So ist die Deutsche Möbelindustrie! Aus dem Kostendruck wird den Mitarbeitern gegenüber kein Geheimnis gemacht, aus den wirklichen Zahlen aber schon. Um auf den Vorp ...

1 Kommentare

Porsche, Daimler und Co

WiWi Gast

Moin! Möchte mich gerne für einige Duale Studien Plätze bewerben. Mal von den Chancen ganz abgesehen, wo ist ein duales Studium am besten/sinnvollsten? Vorallem die Autobranche, aber auch Luftfahrt ...

34 Kommentare

Dual oder Normal

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 29.03.2021: Ja? Welche wären das denn? Beratung und Banking fällt ja wohl raus, da arbeitet man ja auch mindestens das doppelte, Banking eher 3x so viel. ...

5 Kommentare

Langfristige Positionierung

WiWi Gast

Der Wiwi-Master ist etwas hinderlich. Du solltest schauen, dass du dich im derzeitigen Beruf in Richtung Digital-Themen positionieren kannst. Dann könnte es was werden.

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Autoindustrie

Zukunft-Bunte-Streifen

Deutschland 2030 – Wo die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen

Die Zahl der Erwerbstätigen sinkt in Deutschland bis 2030 um gut fünf Prozent und wird sich regional sehr unterschiedlich entwickeln. Vor allem in den Metropolregionen im Westen, im Großraum Berlin und im westlichen Niedersachsen werden neue Arbeitsplätze entstehen. In strukturschwachen ländlichen Regionen und in großen Teilen der neuen Bundesländer aber stehen schmerzhafte Anpassungen bevor.

Weiteres zum Thema Job-Trends: Arbeitsmarkt

Eine Computermaus und ein Notebook symbolisieren IT-Jobs.

War for Talents: 96.000 offenen Jobs für IT-Fachkräfte

Die Nachfrage nach IT-Fachkräften bleibt laut Digitalverband Bitkom hoch, weil digitale Geschäftsmodelle, Technologien und Prozesse IT-Know-how erfordern. Bundesweit kommen auf 100.000 Beschäftigte bereits 2.600 IT-Spezialisten. Der Branchenverband meldet für das Jahr 2021 96.000 unbesetzten Stellen für IT-Experten in Deutschland. Besonders begehrt sind Software-Entwickler und Software-Architekten. 41 Prozent der Unternehmen mit offenen IT-Stellen sucht Programmierer.

Arbeiten am Notebook

Fachkräftemangel in 2020 bei IT-Berufen

Die Fachkräftesituation in IT-Berufen wird angespannter. Seit 2010 ist die Fachkräftelücke in IT-Berufen insgesamt gestiegen. Einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke können ausländische Beschäftigte leisten. Die KOFA Studie 4/2020 analysiert die Fachkräftesituation in IT-Berufen und stellt Potentiale der Zuwanderung dar.

Wirtschaftsstudium: Das Bild zeigt eine Lego-Figur mit roter Krawatte im Anzug

Arbeitsmarkt Akademiker - Wirtschaftswissenschaften

Der Blickpunkt 2019 "Arbeitsmarkt Akademikerinnen und Akademiker" der Bundesagentur für Arbeit informiert über die Berufschancen mit verschiedenen Studiengängen. Ein Kapitel schäftigt sich speziell mit den aktuellen Trends und Entwicklungen in den Wirtschaftswissenschaften.

Unterrichtsidee „Arbeitsmarkt Wirtschaftswissen­schaftler“

Unterrichtsidee „Arbeitsmarkt Wirtschaftswissen­schaftler“

Wirtschaftswissenschaftler können in vielen unterschiedlichen Berufen arbeiten. Wirtschaftswissenschaftler – das sind vor allem Betriebs- und Volkswirte. Die Bundesagentur für Arbeit hat die kostenlose Broschüre "Unterrichtsidee - Arbeitsmarkt Wirtschaftswissen­schaftler“ für Schüler und Lehrer entwickelt.

Hände schreiben auf der Tastatur eines Computers, eine Kaffeetasse steht daneben.

Rekordwert von 124.000 unbesetzte Stellen für IT-Experten

Die Nachfrage nach IT-Fachkräften wird laut Digitalverband Bitkom weiter steigen, weil digitale Geschäftsmodelle, Technologien und Prozesse IT-Know-how erfordern. Bundesweit kommen auf 100.000 Beschäftigte bereits 2.400 IT-Spezialisten. Der Branchenverband meldet für das Jahr 2019 einen Rekord von 124.000 unbesetzten Stellen für IT-Experten in Deutschland. Besonders begehrt sind Software-Entwickler. Jedes dritte Unternehmen mit offenen IT-Stelle sucht Programmierer.

Screenshot Homepage demowanda.de

demowanda.de - Fachportal zum demografischen Wandel im Arbeitsmarkt

Die Menschen werden älter, die Bevölkerungsentwicklung verändert den Arbeitsmarkt – der demografische Wandel bringt neue Herausforderungen für die Gesellschaft mit sich. Das neue Informationsportal demowanda.de beleuchtet die Arbeitswelt aus verschiedenen Perspektiven unter dem Aspekt des demografischen Wandels. Wie verändert sich der Arbeitsmarkt? Welche Arbeitsbedingungen müssen geschaffen werden? Wie wichtig sind berufliche Aus- und Weiterbildung?

Stellenbörse: Eine Lupe vergrößert die Buchstaben J O B und symolisiert damit die Jobsuche.

IAB - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

Das zur Bundesanstalt für Arbeit gehörige Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) forscht im öffentlichen Auftrag über die Arbeitsmarktentwicklung. Hauptaufgabe des IAB ist die wissenschaftliche Politikberatung.

Beliebtes zum Thema Berufseinstieg

Unternehmensranking 2017 der Top 10 Managementberatungen in Deutschland

Unternehmensranking 2020: Top 15 Managementberatungen in Deutschland

Die Top 15 Managementberatungen erzielen 2019 mit 12.600 Mitarbeitern gemeinsam rund 2,8 Milliarden Euro Umsatz. Ihre Umsätze in Deutschland stiegen im Schnitt um 6,2 Prozent. Roland Berger ist mit weltweit 650 Millionen Euro Umsatz erneut die klare Nummer eins. Es folgt Simon-Kucher & Partners mit fast 360 Millionen Euro. Q_Perior aus München zählt mit 214 Millionen Euro Umsatz erstmals zu den Top 3. Die Top-Themen der deutschen Managementberatungen sind Effizienzsteigerung und Kostensenkung.

Gründungsradar 2018: Eine keimende grüne Pflanze symbolisert die Gründung eines Startup-Unternehmens.

Gründungsradar: TU München, Oldenburg und HHL Leipzig sind "Gründerunis"

Studenten, die eine Zukunft als Gründer oder Gründerin einschlagen wollen, sollten hier studieren: An der Technischen Universität München, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und HHL Leipzig Graduate School of Management wird am besten für eine Unternehmensgründung ausgebildet. Das zeigt der aktuelle vierte Gründungsradar des Stifterverbandes zur Gründungskultur an Hochschulen in Deutschland.

Jobbörsen-Kompass 2018: Das Foto zeigt einen Wirtschaftswissenschaftler im Anzug der die Jobbörse für WiWis von Staufenbiel.de auf dem Smarthone aufruft.

Jobbörsen-Kompass 2018: StepStone beste Jobbörse für WiWis

Jobbörsen-Kompass hat die besten deutschen Jobbörsen 2018 gekürt. Bei den Jobbörsen mit der Zielgruppe Wirtschaftswissenschaften gewann StepStone, gefolgt von Staufenbiel und Xing. Bei den Generalisten-Jobbörsen liegt StepStone ebenfalls auf Platz eins vor den Business-Netzwerken Indeed und Xing. Bei den Spezialisten-Jobbörsen stehen Staufenbiel und Unicum für die Jobsuche zum Berufseinstieg an der Spitze. Shooting Star mobileJob.com erzielt Platz drei. Die führenden Jobsuchmaschinen sind Kimeta.de, Jobbörse.de und Jobrapido.

Studien-Cover »Recruiting Trends 2018«

Recruiting Trends 2018: Jobbörsen sind Shooting Star

Online-Jobbörsen profitieren bei den Recruiting-Budgets in 2018 mit einem Anstieg von 28 auf 45 Prozent am meisten. Durch den Fachkräftemangel wird das Recruiting von Berufserfahrenen zum wichtigsten Thema im Recruiting. Es verdrängt damit das Arbeitgeberimage von Rang eins. Für fast 80 Prozent der Unternehmen gehörten Social Media Recruiting und Active Sourcing zudem zu den Top Themen. Shooting Stars der Recruiting Technologie sind Mitarbeiterempfehlungsplattformen, Videointerviewlösungen und Talentsuchmaschinen. Dies sind Ergebnisse der Studie "Recruiting Trends 2018" vom Institute for Competitive Recruiting.

EXIST-Gründerstipendium: Eine Möwe fliegt über dem blauen Meer und symolisiert die Freiheit eines selbstständigen Unternehmers.

EXIST-Gründerstipendium

Das EXIST Gründerstipendium fördert innovative Unternehmensgründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Maximal für die Dauer eines Jahres werden die Lebenshaltungskosten mit bis zu 2.500 Euro monatlich finanziert. Das Stipendium richtet sich an Wissenschaftler, Hochschulabsolventen und Studierende.

Cover Steuer-Tipps für die Existenzgründung

E-Book: Steuer-Tipps für die Existenzgründung

Schon bei der Gründung eines Unternehmens sind steuerliche Aspekte wichtig. Der Steuerwegweiser "Steuer-Tipps für die Existenzgründung" für junge Unternehmerinnen und Unternehmer beantwortet steuerliche Fragen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Die Broschüre ist im März 2018 erschienen und kann im Internet auf den Seiten des Finanzministeriums NRW kostenlos heruntergeladen werden.

Ein Team von IT-Beratern und Kundenmitarbeitern sitzt in einem Meeting.

Einblicke in den Beratungsalltag der viadee

Die Digitalisierung boomt - nicht erst seit Corona. In vielen Unternehmen und Berufen spielt IT heute eine zentrale Rolle. Das zeigt sich auch im Wirtschaftsstudium. Immer mehr BWL-Studiengänge integrieren IT-Module. Extrem gefragt ist zudem ein Studium der Wirtschaftsinformatik. Ein klassisches Berufsziel für Wirtschaftsinformatiker ist der Beruf des IT Beraters. Doch was macht ein IT Berater eigentlich? Die viadee Unternehmensberatung AG gibt Einblick in ihre Projekte.