Es ist allgemein bekannt, dass "Gerechtigkeit" in der Wirtschaft die falsche Erwartungshaltung ist. Unternehmen funktionieren nicht "gerecht", Manager verhalten sich nicht "gerecht", Kunden nicht und Mitarbeiter übrigens auch nicht. Dass Du nur als Zeitarbeiter eingestellt wurdest, zeigt doch, dass man von vornherein nicht langfristig mit Dir arbeiten möchte und dass Du nicht zum langfristigen Arbeitnehmerstamm der Firma gehören sollst. Das ist zwar bitter, aber ist halt so. Du bekommst Dein Geld dafür, dass Du der Firma einen Nutzen bringst. Bringst Du keinen Nutzen mehr, wird man Dich versetzen oder loswerden. Das ist in jeder Firma so. Dir geht es jetzt so, dem "ganz jungen, unerfahrenen Mädel" wird es so gehen und mir wird es sicherlich irgendwann auch mal so gehen.
Ich würde an Deiner Stelle fair, aber egoistisch an die Situation herangehen. Zunächst mal ist es durchaus eine Chance, ein "ganz junges, unerfahrenes Mädel" (warum wird hier eigentlich das Geschlecht betont?) einarbeiten zu dürfen, denn Du lernst dabei vielleicht mehr als in ein paar Wochen "normaler" Arbeit. Zweitens verlierst Du nicht Deinen Job bei der Zeitarbeitsfirma, sondern wirst lediglich an einen neuen Betrieb "entliehen". Das heißt zwar wieder neue Themen, neue Regeln, neue Kollegen und neue Aufgaben, ist aber kein Weltuntergang und auch nicht existenzbedrohend. Kopf hoch - vielleicht wird die Situation sogar besser im nächsten Job?
Und nochwas: Das "ganz junge, unerfahrene Mädel" kann nichts für Deine Situation. Sie hat sich um einen Job bemüht und ihn bekommen. Wir alle haben von Zeit zu Zeit Kollegen, denen es subjektiv gesehen besser geht als uns. Das darf kein Grund für Missgunst sein. Missgunst frisst Dich von innen auf und macht Dich zu einem missmutigen, übel gelaunten Menschen. Mach dich nicht selbst kaputt, nur weil andere es nicht gut mit Dir meinen.
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