Hallo allerseits,

ich bin momentan fest angestellt und wurde von Hays kontaktiert. Beim Kunden kam es zu einem Vorstellungsgespräch und der Kunde wollte mich dann einstellen, allerdings wurde mir die Stelle dann über Hays angeboten, d. h. der Kunde hat mich nicht direkt angestellt. Hays hat mir daraufhin einen Zeitarbeitsvertrag zugesendet der sehr stark nach einem allgemeingültigen Zeitarbeitsvertrag aussah. Ich hatte damit Bedenken und bat darum, viele Passagen zu streichen, da die für mich sowieso nicht gegriffen hätten, da ich ja direkt an den Kunden übergeben worden wäre auch mit der Aussicht auf Festanstellung beim Kunden. Nur war dies darin nicht erwähnt und mir kam es letztendlich skeptisch vor, dass mir ein Vertrag vorgelegt wurde, der für mich in manchen Teilen nicht zutreffend war und Hays auch nicht bereit war, dies aus dem Vertrag zu nehmen. Daher ist der Vertrag nicht zu Stande gekommen und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich der ganzen Sache hinterher trauern soll.

Der Kunde wollte mich unbedingt haben! Was ich mich allerdings Frage:

1. Wieso hat der Kunde mich nicht direkt eingestellt? Wurde der Zeitarbeitsvertag von dem Kunden über Hays gewünscht oder hat Hays das vorgegeben.
2. Wie viele Zeitarbeiter (über Hays) haben die Erfahrung gemacht, nicht vom Kunden übernommen zu werden, obwohl dies zugesagt wurde?
3. Hat irgendwer schon mal Probleme mit den Hays Verträgen gehabt?

Wäre über Antworten dankbar!

Schöne Feier heute Abend und guten Rutsch in 2014!

1. Weil er einen Zeitarbeiter sucht, der billiger ist und nur temporär gebraucht wird. Was sonst? Was meinst du, warum der einen Zwischenhändler nutzt?

2. Was nicht schriftlich fixiert wurde, wurde im Zweifelsfall nie gesagt. ;)

Ich war mal in einer ähnlichen Situation (nicht Hays).

Merk dir eins: Es geht hier nicht um ein Zeitschriftenabo oder einen Handyvertrag, es geht um deinen Beruf! Du bist fest angestellt und hast sowas nicht nötig.

Mit Hays kenne ich mich nicht aus. Ich habe im Studium aber intern bei einer kleineren Head-Hunter-Firma gejobbt.

Es fällt mir kein Grund ein, warum der Kunde oder Hays ein Zeitarbeitsverhältnis wünschen, wenn der Kunde dich eigentlich fest einstellen will. Bei einer Festanstellung würde der Kunde einen bestimmten Prozentsatz Vermittlungsprovision an Hays zahlen. Hays kommt also so oder so auf die Provision und der Kunde muss so oder so zahlen. Es sieht für mich so aus, als würde der Kunde eigentlich nur einen Zeitarbeiter wollen.

Vorsicht, es ist ein purer Vertriebsjob und der Erfolg hängt für den Headhunter davon ab, wie erfolgreich er Bewerber für irgendwelche Stellenangebote gewinnen kann. Dem Headhunter bist du erst einmal relativ egal. Wenn er dich in irgendeinen Job vermittelt, der am Ende für dich doch nicht passt, ist es dem Headhunter egal. Für ihn zählt zuerst mal die Provision.

Lass es. Völllig sinnfrei in deiner Sitaution (fest angestellt).

Was mich bei dem Thema mal interessieren würde... Wie schaut es aus, "muss" das Unternehmen dann der Zeitarbeitsfirma den Zuschlag geben ? Gibts da vertragliche Regelungen ? Weil ich kann mir gut vorstellen, wenn Hays (oder irgendeine andere Zeitarbeitsbude) mit einem geeigneten Kandidaten ankommt und das Unternehmen den dann direkt, nicht über Hays anstellen will, dass es Ärger gibt ? (Vertragsstrafe ?)

Der Vermittler erhält nur eine Provision, wenn er dich vermittelt. Um diese Provision zu erhalten, wirst du umschmeichelt. ;)

zu 1) Die Situation ist glasklar. Der Kunde wollte ausdrücklich eine Einstellung per Zeitarbeitsvertrag. Die Vertragsform wurde definitiv mit Hays vom Kunden abgesprochen.

zu 2) Woher sollte diese Information kommen? Nur Hays kennt die Zahlen. Und die werden diese mit Sicherheit nicht herausgeben. Im allgemeinen gehört von dir beschriebene Situation zum Klassiker der Zeitarbeitsbranche. Man ist bereit viel zu versprechen. Mündliche Versprechen kommen vom Kunden und noch mehr erhält man vom Verleiher. Ohne im Vertrag festgehalten zu werden, bleiben dies nur Versprechen.

Da du bereits in einer Festanstellung arbeitest, rate ich dir dringend davon ab den Vertrag mit Hays zu unterschreiben. Damit verschlechterst du nur deine Position, ohne daraus etwas zu gewinnen. Wenn der Kunde tatsächlich an dir derart interessiert ist, wird er dir eine Festanstellung anbieten, wenn du Hays absagst.

Eine ähnliche Situation dürfte ich bereits beobachten.
Eine Absolventin hat bei einem Großkonzern ihre Abschlussarbeit geschrieben. Man fand sie gut. Eine kurze Zeit später wurde in der gleichen Abteilung offiziel eine Stelle ausgeschrieben (fest und unbefristet). Die Absolventin hat sich darauf beworben und kam aus dem Bewerbungsprozess als erste hervor.
Das besondere an der Situition war, dass anstatt ihr einen Festvertrag beim Unternehmen anzubieten, hat man ihr eine Anstellung über eine Zeitarbeitsfirma angeboten. Mit einer mündlich garantierten Übernahme zum späteren Zeitpunkt.

Sie hat es abgelehnt, und eine kurze Zeit später erhielt sie doch einen Festvertrag.
Anhand dieser Geschichte kann man deutlich erkennen die klassische Situation. Die Vorgesetzten wollen a) Geld sparren , b) ... , c) ... . Die Reihe kann beliebig fortgesetzt werden. Das ändert aber nichts an der Ausgangsposition: will ein Unternehmen den Bewerber unbedingt haben, erhält dieser letztendlich einen Festvertrag.

Bei uns in der kleineren Head-Hunter Firma war es so, dass das Kundenuntenehmen dem Bewerber erst bekannt gegeben wird, nachdem der Kunde echtes Interesse am Bewerber bekundet hat (dem Kunde wurden drei Vorschläge gemacht). Dann wurde ein Vorstellungsgespäch arrangiert. Ich glaube, der Kunde kam dann nicht mehr umhin, die Provision zu bezahlen, da die Vermittlungsleistung dann ja schon erbracht wurde.

Wenn ein Unternehmen einen (externen) Mitarbeiter sucht, kann es bei allen Zeitarbeitsbuden in der Umgebung anfragen und verschiedene Leute antanzen lassen. Erst ab dem ersten Tag der Verleihung fliesst Kohle..

Da, wo ich gearbeitet habe, wurden aber keine Zeitarbeiter verliehen. Wir haben ausschließlich Mitarbeiter nach den Wünschen der Kundenunternehmen gesucht. Die Kundenunternehmen haben ganz überwiegend Hochschulabsolventen mit mehr als 3 Jahren Berufserfahrung bei uns nachgefragt. Vereinzelt wurden aber auch "Meister" nachgefragt. Wir haben auch Bewerbungen mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung reinbekommen, aber da habe ich nie mitbekommen, dass die je vermittelt werden konnten.

Der Grund, warum die Kundenunternehmen nicht selbst gesucht haben, war wohl, dass wir Fachkräfte aus einem ganz bestimmten Bereich vermittelt haben, die es nur begrenzt am Arbeitsmarkt gab. Es waren auch meist Stellen im Ausland oder für Projekte. Und da ist es wohl schwierig, Leute zu finden. Manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass es den Kundenunternehmen auch darum ging, anonym Mitarbeiter zu finden, da der Preis bei der Mitarbeitersuche oft auch eine größere Rolle gespielt hat und die ganz großen Namen der Branche den Bewerbern nicht offen sagen wollten, dass sie eben maximal so und so viel zahlen bereit sind. Unsere Consultants haben dann eben vorher die Gehaltsvorstellungen abgecheckt und nur die Leute vermittelt, deren Gehaltsvorstellung passten. Die Bewerber mit zu hohen Gehaltsvorstellungen haben nie erfahren, wer in Wirklichkeit die Stelle zu vergeben hatte.

Unsere Leistung war zu dem Zeitpunkt, wo der Bewerber die Identität des Kundenunternehmens erfährt, schon erbracht.

Head Hunting ist ja auch was anderes als Zeitarbeit.