Hallo,

warum veröffentlichen denn manche Unternehmen nur über Personalberatungen anonym ihre Stellen und es wird bis zur Bewerbung nicht klar, für welches Unternehmen man sich bewirbt?

Welchen Sinn macht diese Anonymität für Unternehmen?

Danke

Das macht Sinn, damit die Internen sich nicht sofort übergangen fühlen!

Das macht auch Sinn, damit die Wettbwewerber nicht gleich wissen, daß Schlüsselstellen neu besetzt werden, z. B. Vertriebsleiter, Geschäftsführer. Und die Personalberatung sortiert aus, man hat also keine Anrufe von Bewerbern und kann sich auf das wesentliche konzentrieren.

wozu ist die Human Resource Abteilung da? Gehört es nicht zu deren Aufgaben, neue Leute einzustellen? Worauf wollen die sich denn sonst konzentrieren?

Ich habe die Frage mal in einer mündlichen BWL-Prüfung von einem Orga-Prof gehört. Der arme Prüfling hatte natürlich null Ahnung. Post 2+3 geben die Lösung gut wieder.

Zu den argumenten:
1)Schlüsselstellen
2)Interne Leute fühlen sich übergangen

Darunter sind auch Stellen, die für Einsteiger sind, wo 1 und 2 nicht voll zutreffen.

Ich würde eher sagen, dass einige Unternehmen einfach Probleme haben, die richtigen Leute zu rekrutieren, z.B. schlechtes U-Image, große Konkurrenz. Es macht auch keinen guten Eindruck, wenn dieselbe Anzeige tausendmal im Internet erscheint. Das würde suggerieren, dass das Unternehmen seinen Mitarbeiterbedarf nicht decken kann. Hohe Fluktuation, MA-Unzufriedenheit, schlechtes Klima etc.? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich hinter diesen Anzeigen zum Teil sehr bekannte Unternehmen sind, von denen man weiß, dass sie händeringend Leute suchen. Da wirkt die Anzeige von einem externen Personaler schon sehr einladend und löst einen Neugiereffekt beim Bewerber aus; nicht der Name des Unternehmens sondern die Tätigkeit steht im Vordergrund.

der grund ist einfach simpel: personaldienstleister fungieren als bewerberfilter. Und warum anonym? näturlich damit die personladienstleister nicht übergangen werden. fertig aus.

@Vorposter

das verstehe ich nicht ! "anonym, damit die personaldienstleister nicht übergangen werden" Bewerberfilter ist schon selbst erklärend.

Es soll ja auch Firmen geben, bei denen jeder denkt arbeiten zu müssen (momentan gehört glaub Porsche dazu).
Viele würden sich nur aus diesem Grund dort bewerben ohne die Stellenanzeige überhaupt auf sich zu prüfen. Das wäre eine Flut von Bewerbern, die einem Unternehmen sehr viel Zeit kosten würde.
Auch übernimmt die Personalberatung meist auch eine Vorauswahl und übergibt nur wirklich passende, gute Bewerber

Ich habe mich neulich bei einem sehr bekannten Unternehmen online beworben, aber eine Antwort von einer ebenfalls sehr bekannten personaldienstleister bekommen, da sie die Betreuung übernommen hätten. Einige Unternehmen haben einfach nicht die Ressourcen, um die Vorauswahl zu treffen...

kann ich ich alles so bestätigen bisher...

jedoch... habt Ihr mal dran gedacht das die Stelle die ausgeschrieben wird noch besetzt ist!

Der Arbeitnehmer wird so einfach und unkompliziert ersetzt!

xx

nachtrag zum "übergangen werden": die anzeigen müssen anonymisiert werden, damit 1. der personaldienstleister seine provision sichert und in diesem zusammenhang 2. das der bewerberfilter auch tatsächlich wirkt und die unternehmen keine direktbewerbungen erhalten.

jetzt habe ich das verstanden, danke für die Erklärung. Du hast natürlich recht, ... aber es steckt, jedenfalls meinen Erfahrungen nach, noch mehr dahinter. Es ist einfach so, als ob dieselbe Stellenanzeige neu verpackt und vermarktet wird. Dabei handelt es sich um die gleiche, langweilige Stellenanzeig vom Unternehmen A, dem man in der Regel keine Beachtung schenken würde. Sorry, aber es handelt sich dabei keineswegs um Porsche, Daimler Chrysler oder so.

und noch etwas:

mit etwas Geschicklichkeit kann man herausfinden, um welche Unternehmen es sich dabei handelt. Dann kann man sich auch direkt bei den jeweiligen Unternehmen melden mit besseren Chancen. Das ist einfach sicherer, direkter und zeigt schon Initiative.

Ich bin der Meinung, dass die Personaldienstleister nach dem goldenen Fisch suchen. Wenn sie ja sagen, dann ist man in der Regel sogar überqualifiziert für den Job. Die Provision kommt ja nicht von ungefähr.

Bis auf einige Punkte ist das alles Bullshit.
Der Personalberatungsmarkt ist hart umkämpft und mit der Anonymisierung des Unternehmens verhindert der kluge Personalberater dass sämtliche Konkurrenten ebenfalls bei diesem Unternhemen akquirieren und ihm so Konkurrenz machen und den Auftrag wegschnappen. Der beste Kandidat gewinnt. In sehr wenigen Fällen wird eine Position besetzt, auf der noch ein Stelleninhaber sitzt.
Sich dann lieber selbst bei dem Unternehmen zu bewerben kann auch völlig nach hinten losgehen. In der Regel hat der Personalberater den direkten Draht zum Entscheider, und das ist bestimmt nicht die Personalabteilung sondern der jeweilige Fachbereich !

alles theoretisch schön gut, dann frage ich mich aber,
warum ich in zwei Fällen nach dem Abschicken nichts von den Personaldienstleisten nichts gehört habe, während ich von den betroffenen Unternehmen auf meine Bewerbung hin eine Einladung bekam. Also hatte meine Bewerbung einen besseren Draht zum Fachbereich als dieser Personaldienstleister..

Diese Personaldienstleister schauen nun aus der Röhre. Aber daran sind sie ja selbst schuld. Ich kann jedem das empfehlen, herauszufinden, um welches Unternehmen es sich handelt. Dann kann man nämlich sich direkt bei Unternehmen bewerben, wenn der Vermittler selbst nicht aktiv wird... Also schön intelligent sein !

und wie findest Du das raus. Habe schon öfters beim Personalberater nachgefragt, die sagen den Unternehmensnamen aber nicht...

bei den zwei handelte es sich um intern. Vermittler, die sich für mein Profil interessiert haben und mich vermitteln wollten. Ich habe dann jeweils zurückgerufen und etwas auf den zahn gefühlt. Einige haben keine vakante Stelle aber schreiben dich dennoch an, um dich in ihre datenbank aufzunehmen und später, wenn du im job bist, mit jobangeboten zu bedienen..
Dei britischen Vermittler sagen einfach den Namen der Firma, an die Sie dich vermitteln wollen, aber ich habe auch deutsche Vermittler gemacht, die auch gleich gesagt haben, in wessen auftrag sie tätig sind. Es ist auch so, dass sie dann dich um Erlaubnis bitten, um die Unterlagen an Unternehmen x oder y zu schicken. Im Grunde lohnt sich das auch für mich, wenn ich mich beim gleichen Unternehmen auf unterschiedliche Positionen bewerben möchte.

Aber nachdem sie dich für geeignet halten, müssen sie dir doch sagen, an wen sie deine Unterlagen weiterleiten? alles andere halte ich für unseriös.. Zum Beispiel access ist da sehr hartnäckig, die verraten den Namen erst in einem telefonischen Beratungsgespräch, wenn man seine Unterlagen vollständig abgegeben hat. Ich hatte keinen bock auf diese Geheimmacherei ! Wie gesagt, es gibt schon paar gute Vermittler, die wirklich sehr nützlich sind, ohne es zu merken -:) aber vergiss access, Michael page und co !

dumm ist nur, dass der Bewerber gar nicht weiss, bei wem er sich da bewirbt, ob er überhaupt dort arbeiten will, ob er vielleicht schon dort gearbeitet hat oder gerade dort arbeitet. Also bei bekannten (seriösen) Personalberatungen kann man sich ja melden, aber ich glaube kaum, dass sich Top-Leute auf eine Chiffre-Anzeige in der Tageszeitung bewerben.

Anonyme bedeutet teilweise, dass das Stellenvermittlungsbüro ihre Kandidatendatei füllen möchte und mit den Bewerbenden Alibiinterviews durchführen. Anonyme bedeutet, dass das Unternehmen evtl. hinter dem Rücken des bestehenden Stelleninhabers rekrutiert und ihn danach entlässt. Employer Branding und Leitbilder lassen grüssen (offen Kommunikation etc.).