Hallo,

ich bin nach meinem Bachelor bei einer BIG4 ins Audit eingestiegen und muss sagen, dass es trotz Praktikum in diesem Bereich, mir nun nicht so gut gefällt wie erhofft. Es geht mir vor allem um die Kultur, vielleicht liegt es auch daran, dass ich jetzt in einem anderen Team bin, als noch im Praktikum, aber gefühlt wird alles vorrausgesetzt, auch Dinge, die ich im Praktikum so noch nie gesehen habe. Wenn man fragt, wird einem gesagt, dass müsse man schon wissen, wenn man es sich selbst erarbeitet wird gesagt, das habe zu lange gedauert. Natürlich bin ich auch selbst daran Schuld und ich habe sicher Fehler gemacht, bestimmt auch nicht wenige, aber ich habe schon mehrere Praktika und Werkstudententätigkeiten gehabt und eigentlich nie Probleme gehabt, deshalb sehe ich auch nicht die volle Schuld bei mir. Heute wurde mir dann durch die Blume gesagt, dass ich täglich auch 1-2h unbezahlte Überstunden machen müsste, was für mich der letzte Tropfen war. Ich mag rein fachlich die Wirtschaftsprüfung und in meinem Team vom Praktikum hat mir die Arbeit viel Spaß gemacht, aber das habe ich jetzt gar nicht mehr. Ich weiß nicht ob es an mir und den deutlich höheren Anforderungen als Festangestellter liegt oder auch zum Teil am Arbeitgeber und es woanders anders wäre. Was wären denn weitere sinnvollere Alternativen mit folgendem Profil:
2,1 Top 5 staatliche Unis BWL in 6 Semestern
Praktikum DAX Unternehmen zwischen Abi und Studium Bereich Logistik
Praktikum Audit BIG4 6 Wochen
Praktikum Corporate Finance Next10 3 Monate
Werkstudent BIG4 Audit

Habe in all meinen Praktika immer eine 1 als Note im Arbeitszeugnis erhalten.

Überlege sogar ganz den Bereich BWL abzuhaken und weil ich direkt nach dem Abi angefangen hab zu studieren, Lehramt zu studieren, vielleicht erfüllt mich das mehr.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten

Wenn dir die Wirtschaftsprüfung Spaß macht bewirb dich doch einfach mal bei anderen auch etwas kleineren WP. Dann siehst du ja schon im Vorstellungsgespräch ob das klappen könnte und ob dir die neuen Kollegen besser liegen

Würde vielleicht noch einen Master in Erwägung ziehen, um dich umzuorientieren. Sonst wenn es WP werden soll, musst du da erstmal durch. Nach ein paar Jahren wird es sich ändern

Also meine Meinung ist, auch wenn ich kein echter Kenner der Szene bin, dass du dir ein bisschen viel auf deine Praktika und deinen 1a Lebenslauf einbildest.
Es sollte nicht darauf ankommen, sondern darauf was dich wirklich interessierst und du gut kannst. Alles andere macht dich unglücklich.
Gleichzeitig ist es auch nicht erfüllend, wenn du immer der "Blödeste" im Raum bist.
Nicht jeder hat das Zeug zum Wirtschaftsgenie, und wenn du es erfolgreich schaffst dich für einen harten Job zu bewerben ohne mithalten zu können, wirst weder du noch dein Arbeitgeber glücklich.

Das heißt aber lange nicht, dass du den Sand in den Boden stecken solltest.
Wenn dich dein Job fordert ist das gut!
Such was, dass dir Spaß macht und guck nicht vorrangig auf Geld und Lebenslauf.
Niemand mag bzw. braucht den aalglatten Kerl mit dem spitzen Lebenslauf, der außer einen guten ersten Eindruck liefern nix kann.

WiWi Gast schrieb am 30.12.2020:

Überlege sogar ganz den Bereich BWL abzuhaken und weil ich direkt nach dem Abi angefangen hab zu studieren, Lehramt zu studieren, vielleicht erfüllt mich das mehr.

Nach drei Monaten Erfahrung im Arbeitsleben BWL komplett abzuhacken erscheint mir doch recht radikal.

WiWi Gast schrieb am 30.12.2020:

Wenn man fragt, wird einem gesagt, dass müsse man schon wissen, wenn man es sich selbst erarbeitet wird gesagt, das habe zu lange gedauert.

Vlt liegt es wirklich am Team vlt liegt es an dir selbst. Wahrscheinlich eine Mischung aus beiden. Aussagen wie du Sie oben beschreibst sind allerdings schon ziemliches Armutszeugnis für deine Teamkollegen, als Berufsanfänger selbst mit Praktikumserfahrung ist es normal dass man viel noch nicht weiß. Trotzdem solltest du dich auch bzgl. deiner Fähigkeit mit Kritik umzugehen hinterfragen.

Meine Empfehlung wäre, sofern die Arbeitsatmosphäre nicht vollkommen unerträglich ist noch ein paar Monate durchzuhalten, vieles wird besser wenn man seine erste Session hinter sich gebracht hat. Sofern du dich dann immer noch im Team so unwohl fühlst würde ich dir vorschlagen zu wechseln, da du selbst schreibst dass dir bisher ja anscheint Interesse an der WP hattest.
Wie oben schon gesagt könnte eine kleinere WPG ggfs. sinnvoller sein, hier ist der Umgang und der Druck häufig etwas geringer als bei den Big4.

Ansonsten würde ich dir raten dich fachlich mit deinen Kollegen die gemeinsam mit dir angefangen haben oder du vlt. aus dem Praktikum kennst auszutauschen, ist meist angenehmer hier zu fragen als mit jeder Frage zum Chef rennen zu müssen. Außerdem kann man so seine Fragen bissel streuen und ggfs. auch mal mehrere Meinungen einholen.

Sorry aber das Problem liegt eher an deinem Vorgesetzten. Du kannst nach einem Praktikum das alles noch nicht wissen, unmöglich. Du bist nicht umsonst WirtschaftsprüfungsASSISTENT.

Meine Empfehlung: geh zu deinem Vorgesetzten und sag ihm direkt das du der Meinung bist das die Einarbeitung nicht sauber funktioniert und du am Anfang deiner Karriere nicht alles wissen kannst. Er soll sich was einfallen lassen, das ist schließlich seine Aufgabe und nicht deine. Dann nehme ihn gleich den Wind aus den Segeln und sage ihm das du keine unbezahlten Überstunden machen wirst. Ganz ehrlich, so viel Geld bekommst du dann auch nicht und wir haben zurzeit, trotz Corona, einen Arbeitnehmermarkt. Wenn das nicht hilft such dir eine andere WP Gesellschaft bzw. melde dich bei mir. Kann dir gerne auch helfen. Arbeite im selben Bereich.

WiWi Gast schrieb am 31.12.2020:

Sorry aber das Problem liegt eher an deinem Vorgesetzten. Du kannst nach einem Praktikum das alles noch nicht wissen, unmöglich. Du bist nicht umsonst WirtschaftsprüfungsASSISTENT.

Meine Empfehlung: geh zu deinem Vorgesetzten und sag ihm direkt das du der Meinung bist das die Einarbeitung nicht sauber funktioniert und du am Anfang deiner Karriere nicht alles wissen kannst. Er soll sich was einfallen lassen, das ist schließlich seine Aufgabe und nicht deine. Dann nehme ihn gleich den Wind aus den Segeln und sage ihm das du keine unbezahlten Überstunden machen wirst. Ganz ehrlich, so viel Geld bekommst du dann auch nicht und wir haben zurzeit, trotz Corona, einen Arbeitnehmermarkt. Wenn das nicht hilft such dir eine andere WP Gesellschaft bzw. melde dich bei mir. Kann dir gerne auch helfen. Arbeite im selben Bereich.

Dito. Wenn jemand als Berufseinsteiger von mir so viel verlangt ohne Plan zu haben, würde ich mich sofort umschauen und Adios sagen.

WiWi Gast schrieb am 31.12.2020:

Sorry aber das Problem liegt eher an deinem Vorgesetzten. Du kannst nach einem Praktikum das alles noch nicht wissen, unmöglich. Du bist nicht umsonst WirtschaftsprüfungsASSISTENT.

Meine Empfehlung: geh zu deinem Vorgesetzten und sag ihm direkt das du der Meinung bist das die Einarbeitung nicht sauber funktioniert und du am Anfang deiner Karriere nicht alles wissen kannst. Er soll sich was einfallen lassen, das ist schließlich seine Aufgabe und nicht deine. Dann nehme ihn gleich den Wind aus den Segeln und sage ihm das du keine unbezahlten Überstunden machen wirst. Ganz ehrlich, so viel Geld bekommst du dann auch nicht und wir haben zurzeit, trotz Corona, einen Arbeitnehmermarkt. Wenn das nicht hilft such dir eine andere WP Gesellschaft bzw. melde dich bei mir. Kann dir gerne auch helfen. Arbeite im selben Bereich.

Natürlich kann der TE darauf bestehen keine unbezahlten Überstunden zu machen. Was allerdings nicht geht ist die maßlose Anspruchshaltung "Karriere & viel Geld", ohne dafür auch etwas mehr leisten zu wollen".

Ich würde dir auch empfehlen die Probezeit durchzustehen und das erst einmal als Lehrzeit zu betrachten. Bzgl. unbezahlter Überstunden, ist es bei Big 4 nicht üblich diese aufzuschreiben? An deiner Stelle würde ich das Gespräch mit dem Chef/Projektleiter suchen und klar Motivation und (hohe) Überstundenbereitschaft signalisieren - aber dass du die Stunden aufschreiben wirst.

Falls du wirklich leistungsmässig unter dem Durchschnitt liegst oder selber Sachen verbockst, würde ich aus Eigeninteresse in Betracht ziehen (ausschliesslich dafür) unbezahlte Überstunden und/oder Studienzeit am Wochenende zu investieren.

Auf Lehramt zu wechseln klingt für mich wie die Trotzreaktion eines unreflektierten Newbies. Bisschen Durchhaltevermögen braucht es überall im Leben - sicher auch als Lehrer.

Sec_tech schrieb am 31.12.2020:

Sorry aber das Problem liegt eher an deinem Vorgesetzten. Du kannst nach einem Praktikum das alles noch nicht wissen, unmöglich. Du bist nicht umsonst WirtschaftsprüfungsASSISTENT.

Meine Empfehlung: geh zu deinem Vorgesetzten und sag ihm direkt das du der Meinung bist das die Einarbeitung nicht sauber funktioniert und du am Anfang deiner Karriere nicht alles wissen kannst. Er soll sich was einfallen lassen, das ist schließlich seine Aufgabe und nicht deine. Dann nehme ihn gleich den Wind aus den Segeln und sage ihm das du keine unbezahlten Überstunden machen wirst. Ganz ehrlich, so viel Geld bekommst du dann auch nicht und wir haben zurzeit, trotz Corona, einen Arbeitnehmermarkt. Wenn das nicht hilft such dir eine andere WP Gesellschaft bzw. melde dich bei mir. Kann dir gerne auch helfen. Arbeite im selben Bereich.

Natürlich kann der TE darauf bestehen keine unbezahlten Überstunden zu machen. Was allerdings nicht geht ist die maßlose Anspruchshaltung "Karriere & viel Geld", ohne dafür auch etwas mehr leisten zu wollen".

Da stimmt ich zu, obwohl ich es so sehe, das man bei den Big 4 nun nicht überdurchschnittlich bezahlt wird. Deshalb sind unbezahlte Überstunden auch nicht gerechtfertigt. T3 UB aufwärts ist wieder ein andere Geschichte. In seinen 8 Stunden sollte man natürlich Leistung zeigen aber so wie ich das verstehe, macht er das auch. Das Problem liegt also woanders.

Bei PwC gibt es aber zum Einstieg nicht "viel Geld" (sicherlich Definitionssache, aber irgendwas im Bereich um 45k ist doch eher durchschnittlich mMn). Auf jeden Fall kein McK Gehalt, bei dem man die 80h ohne Meckern erwarten kann. Dass er seine Überstunden aufschreiben will - was auch sein gutes Recht ist, bei PwC werden die eigentlich immer aufgeschrieben - hat doch nichts damit zu tun, dass er nicht bereit ist, etwas zu leisten.

Sec_tech schrieb am 31.12.2020:

Sorry aber das Problem liegt eher an deinem Vorgesetzten. Du kannst nach einem Praktikum das alles noch nicht wissen, unmöglich. Du bist nicht umsonst WirtschaftsprüfungsASSISTENT.

Meine Empfehlung: geh zu deinem Vorgesetzten und sag ihm direkt das du der Meinung bist das die Einarbeitung nicht sauber funktioniert und du am Anfang deiner Karriere nicht alles wissen kannst. Er soll sich was einfallen lassen, das ist schließlich seine Aufgabe und nicht deine. Dann nehme ihn gleich den Wind aus den Segeln und sage ihm das du keine unbezahlten Überstunden machen wirst. Ganz ehrlich, so viel Geld bekommst du dann auch nicht und wir haben zurzeit, trotz Corona, einen Arbeitnehmermarkt. Wenn das nicht hilft such dir eine andere WP Gesellschaft bzw. melde dich bei mir. Kann dir gerne auch helfen. Arbeite im selben Bereich.

Natürlich kann der TE darauf bestehen keine unbezahlten Überstunden zu machen. Was allerdings nicht geht ist die maßlose Anspruchshaltung "Karriere & viel Geld", ohne dafür auch etwas mehr leisten zu wollen".

Also ich denke man muss das differenziert betrachten:

Berufseinsteiger müssen nicht viel können, lesen und schreiben sowie Rechnen sollte aber möglich sein. Vor allem sollten viele Fragen gestellt werden. Dann haben Neulinge Welpenschutz, wenn sie sich anstrengen.

Wenn sie aber keine Bescheidenheit mitbringen und sich was auf Praktika einbilden, pünktlich den Stift bei unterdurchschnittlicher Leistung fallen lassen, dann ist es denkbar, dass der Vorgesetzte entsprechend reagiert.

Hallo lieber TE,

Wie ist es bei dir weiter gegangen? Stehe vor derselben Frage wie du...

WiWi Gast schrieb am 30.12.2020:

Hallo,

ich bin nach meinem Bachelor bei einer BIG4 ins Audit eingestiegen und muss sagen, dass es trotz Praktikum in diesem Bereich, mir nun nicht so gut gefällt wie erhofft. Es geht mir vor allem um die Kultur, vielleicht liegt es auch daran, dass ich jetzt in einem anderen Team bin, als noch im Praktikum, aber gefühlt wird alles vorrausgesetzt, auch Dinge, die ich im Praktikum so noch nie gesehen habe. Wenn man fragt, wird einem gesagt, dass müsse man schon wissen, wenn man es sich selbst erarbeitet wird gesagt, das habe zu lange gedauert. Natürlich bin ich auch selbst daran Schuld und ich habe sicher Fehler gemacht, bestimmt auch nicht wenige, aber ich habe schon mehrere Praktika und Werkstudententätigkeiten gehabt und eigentlich nie Probleme gehabt, deshalb sehe ich auch nicht die volle Schuld bei mir. Heute wurde mir dann durch die Blume gesagt, dass ich täglich auch 1-2h unbezahlte Überstunden machen müsste, was für mich der letzte Tropfen war. Ich mag rein fachlich die Wirtschaftsprüfung und in meinem Team vom Praktikum hat mir die Arbeit viel Spaß gemacht, aber das habe ich jetzt gar nicht mehr. Ich weiß nicht ob es an mir und den deutlich höheren Anforderungen als Festangestellter liegt oder auch zum Teil am Arbeitgeber und es woanders anders wäre. Was wären denn weitere sinnvollere Alternativen mit folgendem Profil:
2,1 Top 5 staatliche Unis BWL in 6 Semestern
Praktikum DAX Unternehmen zwischen Abi und Studium Bereich Logistik
Praktikum Audit BIG4 6 Wochen
Praktikum Corporate Finance Next10 3 Monate
Werkstudent BIG4 Audit

Habe in all meinen Praktika immer eine 1 als Note im Arbeitszeugnis erhalten.

Überlege sogar ganz den Bereich BWL abzuhaken und weil ich direkt nach dem Abi angefangen hab zu studieren, Lehramt zu studieren, vielleicht erfüllt mich das mehr.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten