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Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Wie wärs mit einem sabbatical? Du könntest 6-12 Monate etwas reisen. Direkt ein anderer job oder selbstständig wird dich wahrscheinlich nicht glücklicher machen

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

hast du neben dem beruf keinen ausgleich?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Bin nicht der TE.

Ich selbst habe recht viel Ausgleich (Leistungssport, usw.). Trotzdem würde mir das nicht helfen, wenn ich gar keine Lust mehr auf meine Arbeit hätte!

Lounge Gast schrieb:

hast du neben dem beruf keinen ausgleich?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Also Kollege ich weiß nicht, ob so etwas heir das richtig Forum ist. Ich meine, hier gehts um Berufseinstieg und nicht um ein Expertenforum mit 10 Jahren BE.

Such' dir profesionelle Hilfe (Psychologen etc), die Stunden wirst du wohl locker bezahlen können laut deiner Ausführungen ...

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich lach mich kaputt. Der Beitrag könnte von mir stammen... Wir sind vermutlich ähnlich alt. Ich arbeite in einem eigentlich ganz attraktiven Unternehmen und verdiene auch gut. Hatte mein Einkommen in einem anderen Thread mal gepostet und es wurde für Fake gehalten. Scheint also wirklich ordentlich zu sein.

Was Du hast, haben viele Mitte 30. Depression, Midlife Crisis, wie auch immer. Ich war soweit, dass ich gekündigt habe, unser Vorstand hat mich aber überzeugt zu bleiben. Mal ein paar Erfahrungswerte aus meiner Perspektive:

Reduziere Verantwortung. Ich habe bspw. keine Personalverantwortung mehr, sondern mache strategische Projekte mit Bestands- und Neukunden.

Reduziere Aufgabenbreite. Ich mache ein bis zwei Projekte gleichzeitig. Nicht mehr.

Mach Sport. Ich versuche seit knapp 2 Jahren wieder regelmäßig 2-3 mal die Woche Sport zu treiben.

Setz Dir ein Ziel. Für mich war es eine Riesenerleichterung, als die letzten Hypotheken bezahlt waren. Und mein Mittelfristziel ist es, finanziell unabhängig zu sein. D.h. nicht mehr arbeiten zu müssen. Wenn es weiter läuft, kann ich in 5-6 Jahren mit Mitte 40 "freiwillig" arbeiten. Auf dieses Ziel hinzuarbeiten ist echt eine Motivation für mich.

Keine Kündigung ohne Alternative. Wer Mitte 30 aus einem gutdotierten Job kündigt ohne direkten Anschluss wird idR recht schnell merken, dass der Markt für Jobs >100k ziemlich dünn ist. Meist ist sowas mit erheblichen finanziellen Einbussen verbunden.

Last not least: Ich nehme ein pflanzliches Antidepressivum. Das hilft echt. :-)

Mal gespannt, ob es noch mehr Leute mit ähnlicher Situation gibt...

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Kann dich gut verstehen. Insbesondere bei Beratungsunternehmen hat man irgendwann die Nase voll.

Du solltest deinen Job hinschmeissen, ein wenig durch die Welt reisen und dich dannach für etwas komplett anderes bewerben. Optimalerweise unterschreibst du irgendwo, wo du erst in einem halben Jahr anfangen kannst, dann ist noch genügend Zeit für eine Auszeit.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich bin in einer ähnlichen Situation, jedcoh hab ich mit nun 28 erst 3 Berufsjahre hinter mir :-) Trotzdem hätte eine Thread von mir stammen können. So ein Ding. Ich verdiene allerdings keine 100k, sondern eher so 65k. Ist auch egal. Bin nich so materiell.

Lounge Gast schrieb:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10
Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big
4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine
Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig)
und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut
aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft,
bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team
von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so -
aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends
hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte,
ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit"
erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Willkommen im Club!

Bin zwar erst seit 4 Jahren dabei, habe allerdings auch nicht schlecht verdient und hatte einen Job für den mich andere immer beneidet haben. Ich habe das nie verstanden. Hatte ebenfalls keine Lust mehr und habe alles ohne etwas Neues zu haben hingeschmissen, seitdem reise ich durch die Welt. Da ich immoment in der Heimat bin, habe ich hier rein zufällig reingeschaut ;-)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Also ich hatte die Situation mit Anfang Dreißig. Allerdings auf kleinerer Ebene (Ausbildung im EH, Filialleitung beim Discounter, Verkaufsleitung bei einem anderen Discounter und 2 Jahre Vertrieb). Das war auch mit Sicherheit kein Burnout. Ich hatte weiterhin Spaß im Privatleben und die Arbeit hat mich nie überfordert.

Dann hatte ich irgendwann auch einfach keinen Bock mehr und war völlig unmotiviert. Zum Glück war meine Freundin dann mit ihrem Studium fertig und verdient jetzt nicht schlecht. Dann bin ich studieren gegangen und sie hat mich "finanziert". Jetzt bin ich fertig und trete eine neue Stelle an, die nichts mehr mit meinem "vorherigen" Leben zu tun hat.

Für Dich wird ein Studium wahrscheinlich keine Alternative sein. Aber die Idee mit der Auszeit finde ich auch nicht schlecht. Vielleicht kannst Du auch mit Deinem Chef reden und ihm klar machen, dass Du eine neue Aufgabe willst? Oder Du schlägst ihm vor, dass Du ein Jahr Auszeit nimmst und er stellt Dich danach wieder ein, bzw. Du bleibst angestellt ohne Bezahlung?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Am morgen ein Joint und der Tag ist Dein Froind.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lounge Gast schrieb:

Am morgen ein Joint und der Tag ist Dein Froind.

Und der Chef bald dein Feind...

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Das ist bei angestrebtem Austieg ganz egal.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Was hast du denn dann gemacht???

Ich bin bei einer kleinen Popel-Beratung und überlege wirklich, ob ich nich einfach endlich etwas mache, was Sinn macht und Spaß macht und wo man vllt auch mal so etwas wie Dankbarkeit von irgendjemandem spürt.

Lounge Gast schrieb:

Also ich hatte die Situation mit Anfang Dreißig. Allerdings
auf kleinerer Ebene (Ausbildung im EH, Filialleitung beim
Discounter, Verkaufsleitung bei einem anderen Discounter und
2 Jahre Vertrieb). Das war auch mit Sicherheit kein Burnout.
Ich hatte weiterhin Spaß im Privatleben und die Arbeit hat
mich nie überfordert.

Dann hatte ich irgendwann auch einfach keinen Bock mehr und
war völlig unmotiviert. Zum Glück war meine Freundin dann mit
ihrem Studium fertig und verdient jetzt nicht schlecht. Dann
bin ich studieren gegangen und sie hat mich
"finanziert". Jetzt bin ich fertig und trete eine
neue Stelle an, die nichts mehr mit meinem
"vorherigen" Leben zu tun hat.

Für Dich wird ein Studium wahrscheinlich keine Alternative
sein. Aber die Idee mit der Auszeit finde ich auch nicht
schlecht. Vielleicht kannst Du auch mit Deinem Chef reden und
ihm klar machen, dass Du eine neue Aufgabe willst? Oder Du
schlägst ihm vor, dass Du ein Jahr Auszeit nimmst und er
stellt Dich danach wieder ein, bzw. Du bleibst angestellt
ohne Bezahlung?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lounge Gast schrieb:

Was hast du denn dann gemacht???

Ich bin bei einer kleinen Popel-Beratung und überlege
wirklich, ob ich nich einfach endlich etwas mache, was Sinn
macht und Spaß macht und wo man vllt auch mal so etwas wie
Dankbarkeit von irgendjemandem spürt.

Kennen wir uns? Arbeiten wir vielleicht bei derselben Bude? Bist du es vom Nachbartisch? ;-)

Mir geht es wie dir: Beratungsklitsche, kein Sinn oder Spaß und Dankbarkeit ist mit dem Gehalt abgegolten.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Die Frage, die sich mir hier stellt, ist die: Hättest Du von Anfang an weniger, bedächtiger und ruhiger gearbeitet, wärst du jetzt vielleicht nicht in dieser Situation?

Vielleicht ist das auch ein Hinweis für die Leute, die jetzt ihr Studium beenden? Sich nicht verheizen lassen; nicht zu lange im roten Bereich arbeiten; vielleicht auch mal eine Zeit lang die Sachbearbeiter-Mentalität praktizieren ...

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lounge Gast schrieb:

Was hast du denn dann gemacht???

Ich bin bei einer kleinen Popel-Beratung und überlege
wirklich, ob ich nich einfach endlich etwas mache, was Sinn
macht und Spaß macht und wo man vllt auch mal so etwas wie
Dankbarkeit von irgendjemandem spürt.

Lounge Gast schrieb:

Also ich hatte die Situation mit Anfang Dreißig.
Allerdings
auf kleinerer Ebene (Ausbildung im EH, Filialleitung beim
Discounter, Verkaufsleitung bei einem anderen Discounter
und
2 Jahre Vertrieb). Das war auch mit Sicherheit kein
Burnout.
Ich hatte weiterhin Spaß im Privatleben und die Arbeit hat
mich nie überfordert.

Dann hatte ich irgendwann auch einfach keinen Bock mehr
und
war völlig unmotiviert. Zum Glück war meine Freundin
dann mit
ihrem Studium fertig und verdient jetzt nicht schlecht.
Dann
bin ich studieren gegangen und sie hat mich
"finanziert". Jetzt bin ich fertig und trete
eine
neue Stelle an, die nichts mehr mit meinem
"vorherigen" Leben zu tun hat.

Für Dich wird ein Studium wahrscheinlich keine Alternative
sein. Aber die Idee mit der Auszeit finde ich auch nicht
schlecht. Vielleicht kannst Du auch mit Deinem Chef
reden und
ihm klar machen, dass Du eine neue Aufgabe willst? Oder Du
schlägst ihm vor, dass Du ein Jahr Auszeit nimmst und er
stellt Dich danach wieder ein, bzw. Du bleibst angestellt
ohne Bezahlung?

Ich werde im Bereich Datenschutz- und Complianceberatung anfangen. Wobei es hier mehr um Prüfung als um Beratung geht. Unsere Mandanten haben auch nicht wirklich die Wahl, sondern müssen eigentlich alle zu uns um sich prüfen zu lassen, da wir für einen Verband arbeiten und niemand einfach zu einem anderen Prüfer wechseln kann. In der Einarbeitung bin ich viel unterwegs und oft in Hotels. Danach kann ich wohl im Schnitt ca. 2 Wochen im Monat abends nach Hause fahren und bin sonst im Hotel.

Bevor ich mich beworben habe, konnte ich einen Mitarbeiter über die Stelle ausfragen und bevor ich unterschrieben habe, war ich mehrfach mit verschiedenen neuen Kollegen für ein paar Tage unterwegs. Ich konnte mir, zum Glück, den Luxus erlauben, dass ich lange nachdenken konnte bevor ich unterschreibe und durch die ?Probetage? konnte ich die Kollegen direkt etwas ?aushorchen? ob die Zusagen meines AG auch wirklich eingehalten werden.

So kann ich mir ziemlich sicher sein, zumindest für den Einstieg, die richtige Stelle gefunden zu haben.

P.S.

Halte uns doch auf dem laufenden wie es bei Dir weitergeht.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hallo

Habt ihr, die aussteigen wollen / wollten eigentlich Familie (Kinder)?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Mir gehts ähnlich, allerdings habe ich noch nicht einmal angefangen mit Arbeiten. Stehe kurz vor Abschluss meines Masterstudiums, aber irgendwie habe ich keine Lust zu Arbeiten... die Lebenszeit ist doch viel zu Schade dafür denke ich mir immer. Keine Ahnung was ich mit meinem Leben anfangen soll, aber irgendwie ist Arbeit/Karriere doch wie so ein Hamsterrad. Einmal drin, kommt man nicht mehr raus und dann heißt es buckeln bis zum Grab... tolle Aussicht wirklich. Leider bin ich materialistisch veranlagt und gehe auch gerne Reisen... ohne Geld werde ich also auch nicht glücklich. Ein Teufelskreis

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hmm, ich steige aus der Beratung - Tier 1 - auch in wenigen Monaten aus:
Kündigen und raus - dann such ich mir was neues, bei 80h und mehr hast du ja nichtmal richtig zeit Bewerbungen zu schreiben...

Nein, keine Kinder aber ne Beziehung, die damit zwar leben kann aber ich kann es nicht mehr... ;)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ist wirklich eine sehr interessante Frage. Mir geht es mittlerweile auch so. Allerdings bin ich im Vergleich zu den meisten Anderen hier schon 12 Jahre in der Beratung unterwegs. Zuerst 5 Jahre in einer Tier 1 Beratung, seitdem in einer Top10-Beratung (zumindest im Lünendonk-Ranking) und mittlerweile dort Partner.

Was mich hier im Moment eigentlich nur hält ist das Gehalt. Fixer Anteil und Profit-Sharing erlauben mir und meiner Familie ein sehr angenehmes Leben. Allerdings ist der Spaß am Job während der Jahre immer geringer geworden. Einerseits hat man noch einigen Jahren die Probleme (zumindest im Teilausschnitt, den man in der Firma vertritt) der Kunden soweit durchdrungen, dass man schnell und effizient Lösungen erarbeiten kann. Dies macht die Kunden zwar happy, ist aber überhaupt keine geistige Herausforderung mehr. Auch Meetings gehen mir zunehmend auf den Sack. Meetings auf Vorstandsebene (bzw. eine darunter) nehme ich immer mehr als Kindergartenveranstaltungen war. Am Anfang seiner Karriere ist man von den testestorongesteuerten Alpha-Männchen vielleicht noch eingeschüchtert, danach beeindruckt aber schlussendlich nur noch genervt.

Andererseits liegt es wahrscheinlich auch an meiner Herkunft, dass ich die Brocken nicht einfach hinschmeiße. Ich bin der Erste aus unserer Familie, der ein Uni-Abschluss hat und ich verdiene mit Mitte 30 jetzt 10 Mal so viel wie mein Vater, der jetzt kurz vor der Rente steht.

Aber zurück zu der Frage des Threads: wie aussteigen? In meiner Zeit in der Beratung habe ich eigentlich nur zwei Arten gesehen, wie das Kollegen erfolgreich gemacht haben: 1. Einfach kündigen, sich eine lange Auszeit gönnen und danach mit neuem Elan ein neues Betätigungsfeld suchen (dies trifft vor allem auf Kollegen zu, die sich von der Beratung haben blenden lassen und dann kurz vorm Burn-Out standen). 2. Sich seine eigene Parallelwelt im Unternehmen schaffen. Dies funktioniert zugegebenermaßen nur, wenn man eine gewisse Seniorität erreicht hat. So gibt es Kollegen, die einfach Spaß an der Entwicklung von jungen Kollegen haben und sich dann halt darauf konzentrieren. Da die jungen Kollegen dann wirklich "brennen" stellt sich auch der Erfolg bei den Partnern ein.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Krass - genau so wars bei mir auch. Tier 1-UB und viel verständnis der Freundin für die 80h-Wochen. Aber ich habs nich mehr ausgehalten. Und ja: Vom Job raus bewerben ist null möglich. Man hat ja bei Tier-1 nich mal Zeit, zum Zahnarzt zu gehen. Wie lange hast du das gemacht?

Lounge Gast schrieb:

Hmm, ich steige aus der Beratung - Tier 1 - auch in wenigen
Monaten aus:
Kündigen und raus - dann such ich mir was neues, bei 80h und
mehr hast du ja nichtmal richtig zeit Bewerbungen zu
schreiben...

Nein, keine Kinder aber ne Beziehung, die damit zwar leben
kann aber ich kann es nicht mehr... ;)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

War jetzt fünf Jahre Tier-1 Beratung und steig jetzt aus. Keinen Nerv mehr für die ganze Scheiße!!

Studier jetzt Musik, denn das ist das, was mir am meisten Spaß macht. Scheiß auf's Geld. Wer gestern Wer wird Millionär gesehen hat mit den 50-jährigen Schlagzeuger weiß wie das laufen kann :-)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Geil Mann! Ich hab nun 3 Jahre UB aufm Buckel und überlege genau das gleich zu machen. Musik studieren! Wo studierst du? Bzw. fängst du gerad erst an? Würde mich ja fast mal gern mit dir austauschen ;-)

Lounge Gast schrieb:

War jetzt fünf Jahre Tier-1 Beratung und steig jetzt aus.
Keinen Nerv mehr für die ganze Scheiße!!

Studier jetzt Musik, denn das ist das, was mir am meisten
Spaß macht. Scheiß auf's Geld. Wer gestern Wer wird
Millionär gesehen hat mit den 50-jährigen Schlagzeuger weiß
wie das laufen kann :-)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Habe zwar nur 3 Jahre gearbeitet, diese aber bei einer Top IB (GS/MS/JPM). Im ersten Jahr wurde man behandelt wie ein Nutztier.. Wochenlang kein Tag frei, bis nach Mitternacht war die Regel, ab und an auch nur zum Duschen nach Hause und wieder auf die Arbeit. Meist Sa und So auch, die Family daheim in D hab ich nur an Weihnachten gesehen oder dann im 2./3. Jahr wenn ich mir dochmal 1/2 Urlaubstage gegönnt habe um nach Hause zu fliegen. Die Kohle ist super, v.a. als 24 jähriger Bachelorstudent, aber @!#$ that, das kann nicht der Sinn des Daseins sein. Ich weiß momentan zwar noch nicht, wie es weitergehen soll, bin aber seit gut 8 Monaten auf ner Weltreise, wobei ich nun seit gut 2 Monaten auf Indo "festhänge". Jeden Tag Surfen, bisschen durch die Gegend gondeln, am Strand liegen, Bücher lesen, neue Leute treffen. Ich denke mal, dass das eher der wahre Sinn des Lebens ist. Zusätzlich arbeite ich paar Stunden die Woche in nem Surfshop um Boards zu wachsen oder die Neos "auszurinsen". Good Life. Dennoch, möglich ist so etwas natürlich nur mit einem sehr gut bezahlten Job, also waren die drei Jahre nicht ganz für die Katze.

Doch wieso schreib ich den ganzen Kram nun? Ich hab echt keinen Plan wie es jetzt weitergehen soll. Habe wie gesagt 3 Jahre Erfahrung im IB bei einer super Adresse, dennoch möchte ich nicht wieder ins Hamsterrad und 80+h die Woche schuften. Für kleine Unternehmen ist man meist unattraktiv, da man ein zu hohes Gehalt kassiert hat.

Also, was kann man nun machen? Private Equity oder Consulting ist nichts für mich, im Endeffekt ist das der gleiche Quatsch. Auch im Corporate M&A gibts viele Ex-Goldies & co., die sicher nicht die 40h Woche schieben. Was bleibt da noch? Oder einfach weiter auf Indo bleiben und weiter als beach bum leben?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Schade. Der Thread war mal echt gut. In den letzten Beiträgen blitzt dann aber dann wieder der typische Quatsch durch...

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

An den partner von der UB : Kann ich mich bei dir vorstellen.Ich will genauso Karriere machen wie du . Ich gebe alles und leiste viel .Profil Fh Diplom 2,5 Schwerpunkte Personal und Marketing

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

First World Problems.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich finds nicht schlecht - in jedem "quatsch" steckt etwas wahrheit...

Interessant wäre mal von wechen zu hören, die jetzt eine gewisse zeit wirklich raus sind und nicht nur einfach viel weniger malochen, dabei jedoch ähnlichen müll

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Habe auch 1 Tier. Aber beraten habe ich es nie.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

GEIL :-) :-) :-)

Lounge Gast schrieb:

Habe auch 1 Tier. Aber beraten habe ich es nie.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Dito. Bin jetzt seit wenigen Monaten bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als WP-Assi angestellt und wenn ich meinen Manager so sehe, dann ist das für mich ein warnendes Beispiel. Ich habe mir daher vorgenommen auf meine Gesundheit zu achten und mein Leben nicht durch die Arbeit einen Sinn zu verleihen. Nach Möglichkeit in ein paar Jahren in die Industrie zu wechseln und dort einen lockeren 9 to 5-Job anzutreten, wie ich das von den Mitarbeitern meiner Mandanten vorgelebt bekomme.
Die steile Karriere werde ich so nie machen, ist mir aber auch egal. Da ich von Natur aus eher ein sparsamer Mensch bin, komme ich auch mit einem Gehalt < 100k locker aus ;-)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Mein Ausstieg verzögert sich von Jahr zu Jahr.
Ich bin Berater, Reisetätigkeit, bei mir fallen dank Spesenkonto nicht viele private Kosten an. Der Job erschien mir so absolut sinnlos und wurde immer freudloser, das Hirngespinst, ich werde von einem Kunden abgeworben und werde in der Industrie glücklich, habe ich mir auch schon längst abgeschrieben.

Also habe ich mir irgendwann mal ne Liste angelegt, mit Dingen und Konditionen, die ich für meine vermeintliche "Frührente" benötige und habe angefangen, diese anzugehen.
MFH als Vermietobjekt, das sich selbst abzahlt? Check. Einen Partner gesucht und in der Heimatstadt ein vegetarischesn Restaurant finanziert? Check. Gerade mit weiteren potentiellen Partner am verhandeln ob wir einen Laden für hochqualitative und exotische Gewürze eröffnen sollten....

Die Krux ist, mit dem Erreichen der bisherigen Ziele und Teilziele hat meine Arbeit wieder einen Sinn, nämlich solche Projekte zu starten um später von ihnen zu profitieren.

Lounge Gast schrieb:

Ich finds nicht schlecht - in jedem "quatsch"
steckt etwas wahrheit...

Interessant wäre mal von wechen zu hören, die jetzt eine
gewisse zeit wirklich raus sind und nicht nur einfach viel
weniger malochen, dabei jedoch ähnlichen müll

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hast du Familie? Das wäre ein nachhaltiges und sinnvolles Projekt.

Lounge Gast schrieb:

Mein Ausstieg verzögert sich von Jahr zu Jahr.
Ich bin Berater, Reisetätigkeit, bei mir fallen dank
Spesenkonto nicht viele private Kosten an. Der Job erschien
mir so absolut sinnlos und wurde immer freudloser, das
Hirngespinst, ich werde von einem Kunden abgeworben und werde
in der Industrie glücklich, habe ich mir auch schon längst
abgeschrieben.

Also habe ich mir irgendwann mal ne Liste angelegt, mit
Dingen und Konditionen, die ich für meine vermeintliche
"Frührente" benötige und habe angefangen, diese
anzugehen.
MFH als Vermietobjekt, das sich selbst abzahlt? Check. Einen
Partner gesucht und in der Heimatstadt ein vegetarischesn
Restaurant finanziert? Check. Gerade mit weiteren
potentiellen Partner am verhandeln ob wir einen Laden für
hochqualitative und exotische Gewürze eröffnen sollten....

Die Krux ist, mit dem Erreichen der bisherigen Ziele und
Teilziele hat meine Arbeit wieder einen Sinn, nämlich solche
Projekte zu starten um später von ihnen zu profitieren.

Lounge Gast schrieb:

Ich finds nicht schlecht - in jedem "quatsch"
steckt etwas wahrheit...

Interessant wäre mal von wechen zu hören, die jetzt eine
gewisse zeit wirklich raus sind und nicht nur einfach viel
weniger malochen, dabei jedoch ähnlichen müll

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Was für ein schön konservativer Gedanke.

Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte eine Familie. Unsere Scheidung war für mich der ausschlaggebende Punkt überhaupt erst in den Außendienst zu gehen ;)

Lounge Gast schrieb:

Hast du Familie? Das wäre ein nachhaltiges und sinnvolles
Projekt.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Naja, du gehst da jetzt vom Worst Case aus, den ich nicht generaliseren würden.

Du hast dir dann wohl einfach die falsche Frau ausgesucht. Es heißt nicht umsonst "Drum prüfe, wer sich ewig bindet."

Lounge Gast schrieb:

Was für ein schön konservativer Gedanke.

Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte eine Familie. Unsere
Scheidung war für mich der ausschlaggebende Punkt überhaupt
erst in den Außendienst zu gehen ;)

Lounge Gast schrieb:

Hast du Familie? Das wäre ein nachhaltiges und sinnvolles
Projekt.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hey. Sehr interessant, was du da machst und wie du das siehst. Der Gedanke ist mir ganz vertraut, jedoch habe ich noch nichts in der Art durchgezogen - bin allerdings ncoh recht jung mit 28. Ich spare aber gut was und mchte eigenlich am allerliebsten was in der Gastronomie aufbauen. Muss nix großes sein.

Hast du in das Veggie-Restaurant nur investiert oder hast du auch am Operativem mitgemacht?

Lounge Gast schrieb:

Mein Ausstieg verzögert sich von Jahr zu Jahr.
Ich bin Berater, Reisetätigkeit, bei mir fallen dank
Spesenkonto nicht viele private Kosten an. Der Job erschien
mir so absolut sinnlos und wurde immer freudloser, das
Hirngespinst, ich werde von einem Kunden abgeworben und werde
in der Industrie glücklich, habe ich mir auch schon längst
abgeschrieben.

Also habe ich mir irgendwann mal ne Liste angelegt, mit
Dingen und Konditionen, die ich für meine vermeintliche
"Frührente" benötige und habe angefangen, diese
anzugehen.
MFH als Vermietobjekt, das sich selbst abzahlt? Check. Einen
Partner gesucht und in der Heimatstadt ein vegetarischesn
Restaurant finanziert? Check. Gerade mit weiteren
potentiellen Partner am verhandeln ob wir einen Laden für
hochqualitative und exotische Gewürze eröffnen sollten....

Die Krux ist, mit dem Erreichen der bisherigen Ziele und
Teilziele hat meine Arbeit wieder einen Sinn, nämlich solche
Projekte zu starten um später von ihnen zu profitieren.

Lounge Gast schrieb:

Ich finds nicht schlecht - in jedem "quatsch"
steckt etwas wahrheit...

Interessant wäre mal von wechen zu hören, die jetzt eine
gewisse zeit wirklich raus sind und nicht nur einfach viel
weniger malochen, dabei jedoch ähnlichen müll

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Nö, richtige Frau, falsche Umstände. Wir kannten uns zwar schon aus dem Studium, "gefunkt" hat es aber erst, als wir danach bei der gleichen UB am gleichen Standort anfangen konnten und erst mal aus Kostengründen eine WG aufgemacht haben. Als später unsere Tochter zur Welt kam, hatte sie sich dann entschlossen ihren Job an den nagel zu hängen uns hausfrau zu werden, eine Entscheidung, die sie später nicht verkraftet hat, weil das mit ihrem Ehrgeiz nicht vereinbar war. darauf dann Depressionen, etc. bis unsere Ehe wirklich zerrüttet war und es nicht mehr anders ging.

Im Grunde wollte ich aber nur darauf hinweisen, das Partnerschaften und Familie in unserem Umfeld ab einem gewissen Punkt schwerer und schwerer werden, gerade weil man einen Partner finden muss, der mit den Lebensumständen, die man mit diesem Job so mit sich bringt, klar kommt. Und ohne dieses Wort jetzt negativ zu gebrauchen, "Weibchen" findet man später recht selten.

Lounge Gast schrieb:

Naja, du gehst da jetzt vom Worst Case aus, den ich nicht
generaliseren würden.

Du hast dir dann wohl einfach die falsche Frau ausgesucht. Es
heißt nicht umsonst "Drum prüfe, wer sich ewig
bindet."

Im Prinzip habe ich am Konzept und dem Design mit Hand angelegt, danach nur noch das Investment gestellt. Aus dem Operativen Geschäft halte ich mich weitestgehend raus, das übernehmen die beiden Partner, die ich für Leitung Service/Küche mit an Bord geholt habe.

Mit 28 bist zwar meines Erachtens nicht zu jung für solche Sachen, dir fehlen nur einfach die Rücklagen bzw das Credit Rating um so etwas nebenher anzugehen.

Lounge Gast schrieb:

Hey. Sehr interessant, was du da machst und wie du das
siehst. Der Gedanke ist mir ganz vertraut, jedoch habe ich
noch nichts in der Art durchgezogen - bin allerdings ncoh
recht jung mit 28. Ich spare aber gut was und mchte eigenlich
am allerliebsten was in der Gastronomie aufbauen. Muss nix
großes sein.

Hast du in das Veggie-Restaurant nur investiert oder hast du
auch am Operativem mitgemacht?

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Aloha, ich habe nicht alles mitgelesen muß ich gestehen, aber wenn Du keine Lust mehr hast das zu tun, was Du gerade machst, dann ist doch die erste Frage die Du dir stellen mußt, was bewegt mich, was treibt mich an, woran habe ich Spaß? Wenn Du das geklärt hast, bleibt die Frage, wie kann ich damit Geld verdienen?
Dir muß dabei bewusst sein, das dein Einkommen mit sehr hoher Warscheinlichkeit sinken wird (stark sinken wird).
Dafür wird aber deine Lebensqualität steigen.
Also kläre als erstes, was willst du machen, muß nicht konkret sein, nur erstmal in welche Richtung solls überhaut gehen? Wenn Du das geklärt hast mußt Du gucken welche Möglichkeiten gibt es in dieser Art Geld zu verdienen? Und dann mußt Du schauen wie du das umsetzen kannst.

Und das allerwichtigste, fang gleich heute damit an, wenn Du es nicht sofort machst, wirst Du es nie machen und bis zur Rente das machen worauf du keine Lust hast. Nicht sehr erstrebenswert.
Aber stell dich auch darauf ein, das es finanziel erstmal bergab geht. Von der Lust an der Arbeit aber steil bergauf.
Wenn dir das was Du machst richtig Spaß macht, dann wirst Du schnell feststellen, das ein Arbeitstag eigentlich zu kurz ist.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, egal was du machst. Aber fang an etwas zu machen. Damit meine ich nicht kündige und schau mal, sondern schau was Du machen kannst und wenn Du soweit bist, dass du meinst Du kannst damit starten, schmeiß alles hin und STARTE!
Mach es einfach, was kannst Du verlieren? Geld? Ja!
Und was kannst Du gewinnen? Lebensqualität.
Gedanken was Dir wichtiger ist brauchst Du dir keine mehr machen, die Entscheidung hast Du schon längst getroffen, es geht nur noch ums Wie und Was. Und genau hier mußt Du ansetzen am was. denk ruhig völlig verrückt, auch wenn dein Umfeld es nicht versteht und auch nie verstehen wird, es geht um Dich und nicht um andere. Du mußt das die nächsten Jahrzehnte machen und mit Glücklich werden!
Und wenn Du was machst, woran Du richtig viel Freude hast, glaub mir, du wirst dich auf die Arbeit freuen!

Hang loose!

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich habe einen lockeren 9 to 5 Job, bin aber trotzdem nicht glücklich damit. Ich denke, JEDER Job kann ein Hamsterrad-Gefühl erzeugen, wenn man ihn nicht so gerne macht, da braucht man keine 80Stunden-Woche zu haben. Aber man muß halt auch erstmal etwas finden, mit dem mal alternativ Geld verdienen könnte. Irgendwann hat eine Stadt auch mal genug Veggie-Restaurants und Gewürz-Shops. Interessante Jobs sind leider nicht nur "ein bisschen" schlechter bezahlt als langweilige Irgendjemand-muß-es-ja-tun-Jobs, sondern oft drastisch schlechter. Da ist man dann schnell vom Regen in die Traufe gekommen: Nicht mehr unzufrieden mit den Inhalten des Jobs, dafür machen einem dann aber die Rahmenbedingungen (Verantwortung, Kunden feheln, Miete muß gezahlt werden...) schlaflose Nächte.... Hat man allerdings schon ein fettes finanzielles Polster aus mehrjähriger >100k-Arbeitszeit im Hamsterrad kann man sich die finanzielle Unsicherheit der ersten Jahre im neuen Job dann natürlich leisten.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Es gibt eine interessante Episode des Freakonomics Podcast (kostenlos auf der Freakonomics-Webseite zu haben) mit dem Titel "the Upside of Quitting", bei der es vor allem um verlorene Kosten und Opportunitätskosten geht, wenn man was radikal anderes macht. Interessantes Gedankenfutter zum Thema.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

spanneder Thread und interessanter Weise merkt man an der Art der Diskussion, dass einige ältere Semester schreiben :)
Mein Weg um mal runterzuschalten: 4 Jahre unbezahlter Urlaub. Das hat mein AG zum Glück mitgemacht. Davon drei Jahre Promotion aus Spaß an der Sache und ein Soziologiestudium nebenher, ein paar mehrmonatige Auslandsaufenthalte in Südamerika, Frankreich und Italien (immer so während der Semesterferien plus x also Anfang Juli -- Anfang November) und die zugehörigen Sprachen gelernt. Promotion ist mittlerweile abgeschlossen und ich hab noch n Jahr Urlaub vor mir.
Januar 2015 gehts (Stand heute) beim alten AG aber in neuer Position (welche weiß ich noch nicht) weiter.
Geh jetzt auf Ende 30 zu, hab keine Familie aber das nötige Kleingeld durch die vorherige Position gehabt, um die vier Jahre auch ohne Gehalt zu finanzieren und: das war es verdammt nochmal wert!

Interessant zu sehen war, wie flüssig eine Promotion läuft, wenn man vorher einen ordentlichen Workload gewohnt war, statt aus dem Studileben zu kommen. Das erste Jahr war es irgendwie gar keine Frage, dass ich Mo-Sa um halb acht im Büro (an der Uni) auftauche und um neun abends gehe, während die Kollegen so gegen elf kamen und um vier gegangen sind -- wenn sie überhaupt kamen. Ich hab halt einfach so weiter gemacht, wie ich es gewohnt war und hab schon das als entspannt wahrgenommen, weil es in der Zeit im Büro schlicht keinen Stress und keinen Druck gab (alle zwei drei Monate mal ein Vortrag und zwei mal im Jahr einen Bericht an den Dr.Vater schreiben ja uiuiui) und mir es wirklich Spaß gemacht hat, mich in mein Thema einzulesen und einzuarbeiten. Ich hab einfach das gemacht, was mich verdammt noch mal interessiert hat und es war das erste Mal, dass ich begriffen habe, wie es ist, wenn man das tut, was einem wirklich Spaß macht und wenn mans nicht für die Kohle macht, sondern für sich: Die Zeit vergeht ohne das man es merkt. Geile Erfahrung. Im zweiten Jahr hatte ich mich dann meinem Umfeld angepasst :) und konnte aber von der Vorleistung ganz gut zehren, sodass die entspannten "Forschungsaufenthalte" *räusper* im Ausland möglich wurden ohne die Promotion zu gefährden.
Ich könnte mal ausrechen, was mich der Spaß gekostet hat (gerade wenn man Opportunitätskosten berücksichtigt) aber was würde das bringen? Es war (ist noch) die bisher geilste Zeit in meinem Leben und ich hab schon jetzt das Gefühl, dass mir jetzt auch weitere 5 Jahre Hamsterrad nichts mehr anhaben könnten. Der Akku ist nicht nur aufgeladen, er ist gefühlt auch irgendwie größer geworden.

Mal ehrlich: Mit Mitte 30 bis Anfang 40 ne Auszeit zu nehmen ist so ziemlich das geilste was man machen kann, wenn es finanziell (Gehalt, Rücklagen, Hypotheken) und sozial (Familie) irgendwie geht. Man hat deutlich mehr Kohle als die Studis, ist aber noch deutlich fitter, agiler, lernfähiger und offener als mit Ende 50 oder 60 und außerdem noch jung genug um von den wirklich Jungen (20-25) nicht als richtig alter Knacker wahrgenommen zu werden. Und: man hat etwas mehr Durchblick in der Welt ;)

Was im kommenden Jahr ansteht weiß ich noch nicht. Gibt noch ein paar Reiseziele, die mich interessieren, ne Bachelorarbeit in Soziologie stünde an, aber am Ende kann ich mir auch vorstellen schlicht in meinem Forschungsgebiet noch zu arbeiten und zu publizieren. Ziel ist es dann beim gleichen AG einen anspruchsvollen Sachbearbeiterposten zu bekommen. Überschaubare, spezialisierte Projekte in/mit einem kleinen Team. Gehalt ist mit Wuppe solange es über 70k liegt.

Ganz klar muss ich aber auch sagen: Ich hätte für die Nummer auf keinen Fall gekündigt, denn sooo dicke ist mein Portemaonnaie dann auch nicht gewesen nach 9 Jahren Job (von denen ich nur 5 Jahre ordentlich verdient hab), dass ich das Risiko anschließender Arbeitslosigkeit in Kauf genommen hätte. Und natürlich war der Lebensstil in den vergangenen drei Jahren auch ein anderer als vorher, aber ich denke nicht zuletzt auch das hat dazu beigetragen, dass ich mich so runderneuert fühle. Die Beurlaubung durchzuboxen war der Königsweg.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

@Vorposter: sehr cool.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich habe mich mit 38 Jahren aus dem Geschäftsleben, Inhaber eines In-Cafés in Berlin, verabschiedet und lebe nun seit über 17 Jahren in der Nähe von Toulouse. Ich kaufte mir damals einen alten Bauernhof, den ich mit der Zeit zum Landhaus umbaute. Es entstand eine Oase der Ruhe, umgeben von 9200 qm Park. Das Haus liegt in einer der schönsten und ruhigsten Ecken Frankreichs, im Vorland der Pyrenäen. Die dünne Besiedlung und die typische Gelassenheit der Einheimischen macht den Charme aus. Stress ist hier ein Fremdwort. Ich lebe im Paradies, ohne es mit anderen Menschen zu teilen! Das möchte ich ändern und darum suche ich Zeitgenossen die hier leben möchten, oder sich einfach nur eine Auszeit nehmen. Ich suche keine Träumer, die meinen von Luft und Liebe leben zu können, sondern Realisten, die unserer Konsumgesellschaft den Rücken zugewandt haben und die wahren Dinge zu schätzen wissen.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

.... und diese Realisten sollen bitte kontaktfreudig sein und gerne an einem innovativen Geschäftsmodel mitwirken?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lustig, andere sehen gerade in der Eröffnung eines In-Cafes ihre Aussteigerträume verwirklicht :-)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

ich glaube der Punkt ist der etwas zu finden, was einem wirklich Spass macht. So dass man in der Früh aufsteht und sich denkt "Juhu!" mir ging das ein paar Monate so, bis mein Chef die Abteilung dicht gemacht hat. Ich beneide die Leute, die wirklich Spass an Ihrem Beruf haben.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich beneide die Leute, die wirklich Spass an Ihrem Beruf haben.
Ich auch.

Super Beitrag, besser kann man es gar nicht auf den Punkt bringen. Schlimm ist es, wenn man zwar was kann, für ein Thema brennt, aber partout nicht die Chance bekommt, sich dort zu betätigen.

Wo warst Du die paar Monate, bevor die Abteilung geschlossen wurde? Was hast Du gemacht?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Meine Empfehlung: Familie gründen! Kind bekommen, neue Rolle übernehmen, bis zu 12 Monate bezahlte Elternzeit und danach alles im Job nebensächlich finden.

Hab die Erfahrung selber erst gemacht und kann es nur weiter empfehlen :)

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

"Meine Empfehlung: Familie gründen! Kind bekommen, neue Rolle übernehmen, bis zu 12 Monate bezahlte Elternzeit und danach alles im Job nebensächlich finden."

Machen bei mir im Bereich, also inkl. Nachbarabteilungen derzeit viele.
Job kotzt einen an, also Heiraten, Kind bekommen und in Teilzeit zurückkommen. Interessanterweise bekommen die Leute dann die chilligsten Aufgaben, da man leistungsmäßig nicht mehr sonderlich viel erwarten kann. Natürlich anteilig volles Gehalt.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Wow. Die Vorurteile gegenueber Eltern sind ja noch krasser als meine Vorurteile gegenueber Singles.
Ok. ZUgegeben ich bin selbst ein fauler elternteil. Habe zwei Kinder, bin Mitte dreissig, habe Karriere gegen Kinder getauscht, und verlasse mich darauf, dass alle hart arbeitenden Singles den Konsum in Deutschland aufrecht erhalten.

Ausserdem stimmt es, dass ich nur geheiratet habe, weil mir mein Job nicht gefaellt. Kinder habe ich auch nur wegen dem Kindergeld bekommen. Sollten so circa zehn werden, damit ich mir ein schoenes Haus in Innenstadtlage vom dem Geld finanzieren kann. Selbstverstaendlich arbeite ich nur noch Teilzeit. Elterngeld ist zwar nur knapp zwei Drittel des eigentlichen Gehaltes, aber hey, macht ja nix, ich nehme das Geld ja durch Kindergeld ein.
Leistungsmeassig kann von mir keiner was erwarten. Das sollte klar sein. Ich muss mich ja schliesslich um meinen Baukredit kuemmern, und nutze die Arbeitszeit fast ausschliesslich um guenstigere Konditionen zu finden.

Ja es stimm schon lieber Single, du hast recht du hast mich erwischt. Da kann ich ja froh sein, dass wenigstens du dich noch darum kuemmerst, dass unser Bruttoinlandsprodukt gesteigert wird. Ausserdem freut es mich zu hoeren, dass du dir mit deiner Freundin, eine 4-5 Zimmerwohnung leistest, die zwar fuer Familien sinnvoller waere, aber hey, die asozialen faulen eltern sollen doch lieber stadtauswaerts ziehen, sich eine 3-Zimmer-Wohnung nehmen (wenn das faule Pack mehr arbeiten wuerde, dann haetten die auch mehr Geld, aber diese Eltern, die bringen ja leistunsmeassig nicht mehr sonderlich viel) und jeden Tag schoen zur Arbeit pendeln.

Find ich gut deine Einstellung. Und wirklich...es ist alles ernst gemeint. Falls du Ironie in dem Artikel hier liest, dann bildest du dir das nur ein.

Lounge Gast schrieb:

"Meine Empfehlung: Familie gründen! Kind bekommen, neue
Rolle übernehmen, bis zu 12 Monate bezahlte Elternzeit und
danach alles im Job nebensächlich finden."

Machen bei mir im Bereich, also inkl. Nachbarabteilungen
derzeit viele.
Job kotzt einen an, also Heiraten, Kind bekommen und in
Teilzeit zurückkommen. Interessanterweise bekommen die Leute
dann die chilligsten Aufgaben, da man leistungsmäßig nicht
mehr sonderlich viel erwarten kann. Natürlich anteilig volles
Gehalt.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Frage an den ehemaligen Café-Besitzer in Südfrankreich:

Von was lebst du im warmen Süden? Auch wenn du wenig brauchst, wirst du nicht komplett ohne Einnahmen / Geld auskommen ?!?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich glaube, so hatte der das doch gar nich gemeint. Es geht doch eher darum, dass man sich auf anderes - durchaus schönere - Dinge im Leben konzentrieren kann. Und der Job rückt dann in den Hintergrund, da man sich nciht mehr darüber definiert! Ist doch eine klare Feststellung und keine Verurteilung, dass Eltern faul sind oder sonst was.

Lounge Gast schrieb:

Wow. Die Vorurteile gegenueber Eltern sind ja noch krasser
als meine Vorurteile gegenueber Singles.
Ok. ZUgegeben ich bin selbst ein fauler elternteil. Habe zwei
Kinder, bin Mitte dreissig, habe Karriere gegen Kinder
getauscht, und verlasse mich darauf, dass alle hart
arbeitenden Singles den Konsum in Deutschland aufrecht
erhalten.

Ausserdem stimmt es, dass ich nur geheiratet habe, weil mir
mein Job nicht gefaellt. Kinder habe ich auch nur wegen dem
Kindergeld bekommen. Sollten so circa zehn werden, damit ich
mir ein schoenes Haus in Innenstadtlage vom dem Geld
finanzieren kann. Selbstverstaendlich arbeite ich nur noch
Teilzeit. Elterngeld ist zwar nur knapp zwei Drittel des
eigentlichen Gehaltes, aber hey, macht ja nix, ich nehme das
Geld ja durch Kindergeld ein.
Leistungsmeassig kann von mir keiner was erwarten. Das sollte
klar sein. Ich muss mich ja schliesslich um meinen Baukredit
kuemmern, und nutze die Arbeitszeit fast ausschliesslich um
guenstigere Konditionen zu finden.

Ja es stimm schon lieber Single, du hast recht du hast mich
erwischt. Da kann ich ja froh sein, dass wenigstens du dich
noch darum kuemmerst, dass unser Bruttoinlandsprodukt
gesteigert wird. Ausserdem freut es mich zu hoeren, dass du
dir mit deiner Freundin, eine 4-5 Zimmerwohnung leistest, die
zwar fuer Familien sinnvoller waere, aber hey, die asozialen
faulen eltern sollen doch lieber stadtauswaerts ziehen, sich
eine 3-Zimmer-Wohnung nehmen (wenn das faule Pack mehr
arbeiten wuerde, dann haetten die auch mehr Geld, aber diese
Eltern, die bringen ja leistunsmeassig nicht mehr sonderlich
viel) und jeden Tag schoen zur Arbeit pendeln.

Find ich gut deine Einstellung. Und wirklich...es ist alles
ernst gemeint. Falls du Ironie in dem Artikel hier liest,
dann bildest du dir das nur ein.

Lounge Gast schrieb:

"Meine Empfehlung: Familie gründen! Kind bekommen,
neue
Rolle übernehmen, bis zu 12 Monate bezahlte Elternzeit und
danach alles im Job nebensächlich finden."

Machen bei mir im Bereich, also inkl. Nachbarabteilungen
derzeit viele.
Job kotzt einen an, also Heiraten, Kind bekommen und in
Teilzeit zurückkommen. Interessanterweise bekommen die
Leute
dann die chilligsten Aufgaben, da man leistungsmäßig nicht
mehr sonderlich viel erwarten kann. Natürlich anteilig
volles
Gehalt.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lounge Gast schrieb:

Frage an den ehemaligen Café-Besitzer in Südfrankreich:
Von was lebst du im warmen Süden? Auch wenn du wenig brauchst, wirst du nicht komplett ohne Einnahmen / Geld auskommen ?!?

Der Vorteil vom Landleben hier liegt darin, dass man tatsächlich nur wenig Geld braucht. Ich benötige ca. 500 Euro im Monat. Davon geht der größte Teil für Tabak drauf, denn ich rauche gern und viel. Bin auch kein Selbstversorger was Garten und Federvieh angeht, sondern tausche oder kaufe diese Dinge auf den Wochenmärkten direkt von den Erzeugern. Die Einheimischen haben hier die Möglichkeit ihre Überschüsse auf den Märkten zu verkaufen. Man könnte also mit noch weniger Geld auskommen. Es leben hier auch Menschen die fast ohne Geld auskommen. Autarke Energieversorgung ( Holz, Solar, Quelle ) und Essen ( Garten, Kleintierhaltung ) Überschüsse werden auf dem Markt verkauft oder gegen Arbeit getauscht. Ich erziele Einnahmen durch Handwerksarbeit, etwas Zimmervermietung und über das Internet. Wichtig ist mir, dass ich möglichst viel freie Zeit für meine Interessen ( lesen, gute Gespräche, gutes Essen, Gartenpflege usw. ) habe. Nächstes Jahr möchte ich die Zimmervermietung etwas verstärken, aber ohne Profitmaximierung, sondern praktisch zum Selbstkostenpreis. ( etwa 200 Euro im Monat )
Anfragen: javet.michele@wanadoo.fr

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Wenn man sich hier die ganzen Beiträge durchließt, kommt es einem ja fast so vor, als ob fast jeder nach einer alternative zum hamsterrad sucht.

mir kommt es manchmal so vor, dass es die zustände (stress, überstunden, befristete verträge, umziehen usw) nur gibt, weil viele sich selber viel zu sehr unter druck setzten.

aber sicherlich sind auch die rahmenbedingungen vom staat in deutschland in den letzten jahren immer weiter verschlechtert worden. schwierig alles.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Na vielleicht macht ich ja mal Urlaub bei dir. Ich schick dir auf jeden Fall mal ne Mail.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Was machen, wenn man am Ende des Studiums steht und schon kein Bock mehr hat?

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich arbeite zur Zeit in Hongkong, was ihr Stress nennt, ist hier ein Halbtagsjob. Kein Wunder, dass Europa ständig Wettbewerbsfähigkeit verliert.

Lounge Gast schrieb:

Wenn man sich hier die ganzen Beiträge durchließt, kommt es
einem ja fast so vor, als ob fast jeder nach einer
alternative zum hamsterrad sucht.

mir kommt es manchmal so vor, dass es die zustände (stress,
überstunden, befristete verträge, umziehen usw) nur gibt,
weil viele sich selber viel zu sehr unter druck setzten.

aber sicherlich sind auch die rahmenbedingungen vom staat in
deutschland in den letzten jahren immer weiter verschlechtert
worden. schwierig alles.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lass Dich mal beim Arzt richtig durchchecken. Es gibt da einiges, woran man nicht gleich denkt. Z.B. Mangel an Vitamin D u.s.w. Das kann zu Antriebslosigkeit führen und ist mit ein paar Tabletten einfach zu kurieren.

Lounge Gast schrieb:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10
Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big
4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine
Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig)
und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut
aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft,
bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team
von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so -
aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends
hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte,
ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit"
erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lounge Gast schrieb:

Lass Dich mal beim Arzt richtig durchchecken. Es gibt da einiges, woran man nicht gleich denkt. Z.B. Mangel an Vitamin D u.s.w. Das kann zu Antriebslosigkeit führen und ist mit ein paar Tabletten einfach zu kurieren.

Tabletten, oder etwa Drogen sind keine Lösung!

Arbeit muss Spass machen und vor allen Sinn haben. Geld kommt dann oft von allein. Als ehemaliger Besitzer eines In-Ladens in Berlin kann ich ein Lied davon singen. Weniger ist mehr.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Lounge Gast schrieb:

Lass Dich mal beim Arzt richtig durchchecken. Es gibt da
einiges, woran man nicht gleich denkt. Z.B. Mangel an Vitamin
D u.s.w. Das kann zu Antriebslosigkeit führen und ist mit ein
paar Tabletten einfach zu kurieren.

Tabletten sind keine Lösung!

Arbeit muss Spaß machen und vor allen Sinn haben. Der Erfolg, und meist auch die Kohle kommen dann oft hinzu. Leistung unter Doping ist nicht von Dauer, außerdem schlecht für die Gesundheit. Als ehemaliger Besitzer eines In-Ladens in Berlin kann ich ein Lied davon singen. Ein gutes Motto: Weniger ist mehr.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Intrinische Motivation kann man nunmal nicht vorspielen.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Der Fischer und der Geschäftsmann

Eines Tages sitzt ein Geschäftsmann am Strand in einem kleinen brasilianischen Dorf und beobachtet einen Fischer in seinem kleinen Kahn, wie er ein paar große Fische gefangen hat.
Der Geschäftsmann war sehr beeindruckt und fragte den Fischer: ?Wie lange benötigst du dafür so viele Fische zu fangen??
?Nur ein paar Stunden, nicht mehr,? antwortete der Fischer.
?Warum bleibst du nicht länger und fängst noch mehr Fische??fragte der Geschäftsmann verwundert.
?Das ist genug um meine Familie zu versorgen.? sagte der Fischer.
?Und was machst du den Rest vom Tag?? der Geschäftsmann lässt nicht nach.
?Normalerweise stehe ich morgens früh auf um aufs Meer rauszufahren und ein paar Fische zu fangen. Wenn ich zurückkomme spiele ich mit meinen Kindern. Am Nachmittag mache ich einen kleinen Mittagsschlaf zusammen mit meiner Frau und abends trinke ich Wein mit meinen Freunden im Dorf ? wir spielen Gitarre und tanzen die ganze Nacht durch.?
?Ich habe Betriebswirtschaft studiert?, erklärte der Geschäftsmann, ?Ich kann dir helfen ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden. Von jetzt an musst du mehr Zeit auf See verbringen um so viele Fische wie möglich zu fischen. Wenn du dir dann genug Geld gespart hast, kannst du dir davon ein größeres Boot kaufen und sogar noch mehr Fische fangen. Bereits nach kurzer Zeit wirst du dir mehrere Boote leisten können!?
?Und dann?? fragte der Fischer.
?Du wirst deine eigene Firma gründen können, dann wirst du den Fisch nicht an den Großhändler verkaufen, sondern direkt an die Fabrik. Du erhöhst deinen Gewinn, ziehst in eine Großstadt und eröffnest deine eigene Fabrik.?
?Und was passiert dann??
Der Geschäftsmann lacht herzhaft: ? Dann lebst du wie ein König in deinem eigenen Haus und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, gehst du mit deiner Firma an die Börse und wirst reich werden.?
?Und dann?? wollte der Fischer wissen.
?Dann kommt das Angenehmste: du kannst in verdient in Rente gehen, in ein Haus nahe eines Fischerdorfes ziehen, morgens früh aufstehen um ein paar Fische zu fangen. Dann wirst du nach Hause kommen und mit deinen Enkelkindern spielen, nachmittags machst du ein Mittagsschläfchen mit deiner Frau und abends kannst du dann mit deinen Freunden zusammen und einer Flasche Wein zusammensitzen, Gitarre spielen und die ganze Nacht lang tanzen.?
Der Fischer fragt verwundert: ?Ja, aber ist es nicht genau das, was ich jetzt schon mache??

  • Verfasser unbekannt -
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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

was für eine GEILE GESCHICHTE!!! die moral von der geschichte ist toll!!!

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hallo,

Finde deine Schilderungen sehr hilfreich
Was für ein pflanzliches Präparat ist das denn?

Gruss
Nadine

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 30.12.2013:

was für eine GEILE GESCHICHTE!!! die moral von der geschichte ist toll!!!

Aber der eine hat Altersrücklagen - der Fischer nicht

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 15.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 30.12.2013:

was für eine GEILE GESCHICHTE!!! die moral von der geschichte ist toll!!!

Aber der eine hat Altersrücklagen - der Fischer nicht

Noch weiter: Selbst mit einem 40h Job und 60k brutto, bleiben dir am Ende ca. 2.6k netto. :)

Für eine Wohnung in der Großstadt + Auto und "normalen" Lebensstil reicht es sicherlich aus.

Aber auch dann wärst du kein Fischer. Und wenn du Fischer bist mit 20h Job und 30k, dann ist es fast schon attraktiver Hartz 4 anzumelden. :)

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 16.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 15.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 30.12.2013:

was für eine GEILE GESCHICHTE!!! die moral von der geschichte ist toll!!!

Aber der eine hat Altersrücklagen - der Fischer nicht

Noch weiter: Selbst mit einem 40h Job und 60k brutto, bleiben dir am Ende ca. 2.6k netto. :)

Für eine Wohnung in der Großstadt + Auto und "normalen" Lebensstil reicht es sicherlich aus.

Aber auch dann wärst du kein Fischer. Und wenn du Fischer bist mit 20h Job und 30k, dann ist es fast schon attraktiver Hartz 4 anzumelden. :)

Du bist ja ein Spezi ... bei 50% der üblichen in Deutschland geltenden Arbeitszeit und einem Gehalt was nahezu dem Median entspricht lieber Stütze zu beziehen ..

Wird Zeit, dass das Semester losgeht.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Schafft euch Kinder an.

Ihr seid depressiv weil ihr tief innendrin wisst, dass ihr nichts nachhaltig wertvolles geschafft habt. Das tut kein Beraterjob oder sonstige Angestelltentätigkeit. Kinder helfen auf dem Boden zu bleiben und die wichtigen Dinge wieder zu sehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 16.08.2018:

was für eine GEILE GESCHICHTE!!! die moral von der geschichte ist toll!!!

Aber der eine hat Altersrücklagen - der Fischer nicht

Noch weiter: Selbst mit einem 40h Job und 60k brutto, bleiben dir am Ende ca. 2.6k netto. :)

Für eine Wohnung in der Großstadt + Auto und "normalen" Lebensstil reicht es sicherlich aus.

Aber auch dann wärst du kein Fischer. Und wenn du Fischer bist mit 20h Job und 30k, dann ist es fast schon attraktiver Hartz 4 anzumelden. :)

Du bist ja ein Spezi ... bei 50% der üblichen in Deutschland geltenden Arbeitszeit und einem Gehalt was nahezu dem Median entspricht lieber Stütze zu beziehen ..

Wird Zeit, dass das Semester losgeht.

Hier der Poster der Posts. Und nein, ich bin kein Student mehr. ;)

30k = 2.500 EUR / Monat -> Netto ca. 1.5k. Davon bezahlst du eine kleine Wohnung in einer Großstadt, 300 EUR für's Essen und das Bahnticket. Das war's.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2018:

Schafft euch Kinder an.

Ihr seid depressiv weil ihr tief innendrin wisst, dass ihr nichts nachhaltig wertvolles geschafft habt. Das tut kein Beraterjob oder sonstige Angestelltentätigkeit. Kinder helfen auf dem Boden zu bleiben und die wichtigen Dinge wieder zu sehen.

Ich denke auch, das ihr nicht glücklich seid, weil ihr unterbewust euren job eigentlich nicht für sehr sinnstiftend haltet. Was die Frage aufwirft, warum ihr euch ursprünglich mal dafür entschieden habt. Ihr soltet definitiv nach etwas suchen, das euch mehr erfüllt. Ob das nun zwingend Kinder sein müssen ist wieder ein anderer Punkt. Kinder sind einfach nicht für jeden DER positive Lebensinhalt schlechthinn. Ich z.B. bin mit Kindern nie klar gekommen, wollte nie welche, und wenn ich plötzlich welche hätte, würde mich das vermutlich in eine Lebenskriese stürtzen. Ist eben jeder anders.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Wäre interessant zu hören, ob sich andere im Forum finden, die innerhalb der ersten 6-24 Monate ihren Job in der Wirtschaft gekündigt haben um etwas neues probieren und dem Leben mehr "Sinn" zu verleihen (und nicht zur Ablenkung paar Kinder gezeugt haben). Sei es dass sie in ihren Büro-job nicht sinnstiftend fanden oder einfach weil es kein Bock gemacht hat.

Ich werde nach etwas mehr als einem Jahr meinen ersten Job im Startup (65k bei ca. 40h) kündigen obwohl ich seit dem 18. Lebensjahr von diesem Weg geträumt habe - erfolgreicher Bachelor & Master, relativ gutes Profil mit Praktika (2x Consulting T3/4 & T2, 1x VC, 2x Start-up/Tech-Dienstleister, Werkstudentestelle, viel Ausland, BA & MA jeweils <1.8) - und mit 25 Jahren nun einen komplett neuen Weg einschlagen und ein neues Studium oder eine Ausbildung beginnen. Das aber erst nachdem ich mir 6+ Monate Zeit für Urlaub und Reflexion genommen habe, die ich mir seit dem Abi leider nicht gegönnt habe - vielleicht bereue ich dann aber auch, dass ich zu schnell aufgegeben habe.

Hat sich hier jemand noch in seinen Zwanzigern komplett umorientiert?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2018:

Schafft euch Kinder an.

Ihr seid depressiv weil ihr tief innendrin wisst, dass ihr nichts nachhaltig wertvolles geschafft habt. Das tut kein Beraterjob oder sonstige Angestelltentätigkeit. Kinder helfen auf dem Boden zu bleiben und die wichtigen Dinge wieder zu sehen.

Ich denke auch, das ihr nicht glücklich seid, weil ihr unterbewust euren job eigentlich nicht für sehr sinnstiftend haltet. Was die Frage aufwirft, warum ihr euch ursprünglich mal dafür entschieden habt. Ihr soltet definitiv nach etwas suchen, das euch mehr erfüllt. Ob das nun zwingend Kinder sein müssen ist wieder ein anderer Punkt. Kinder sind einfach nicht für jeden DER positive Lebensinhalt schlechthinn. Ich z.B. bin mit Kindern nie klar gekommen, wollte nie welche, und wenn ich plötzlich welche hätte, würde mich das vermutlich in eine Lebenskriese stürtzen. Ist eben jeder anders.

antworten
WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Teilzeit 80%.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Wäre interessant zu hören, ob sich andere im Forum finden, die innerhalb der ersten 6-24 Monate ihren Job in der Wirtschaft gekündigt haben um etwas neues probieren und dem Leben mehr "Sinn" zu verleihen (und nicht zur Ablenkung paar Kinder gezeugt haben). Sei es dass sie in ihren Büro-job nicht sinnstiftend fanden oder einfach weil es kein Bock gemacht hat.

Ich werde nach etwas mehr als einem Jahr meinen ersten Job im Startup (65k bei ca. 40h) kündigen obwohl ich seit dem 18. Lebensjahr von diesem Weg geträumt habe - erfolgreicher Bachelor & Master, relativ gutes Profil mit Praktika (2x Consulting T3/4 & T2, 1x VC, 2x Start-up/Tech-Dienstleister, Werkstudentestelle, viel Ausland, BA & MA jeweils <1.8) - und mit 25 Jahren nun einen komplett neuen Weg einschlagen und ein neues Studium oder eine Ausbildung beginnen. Das aber erst nachdem ich mir 6+ Monate Zeit für Urlaub und Reflexion genommen habe, die ich mir seit dem Abi leider nicht gegönnt habe - vielleicht bereue ich dann aber auch, dass ich zu schnell aufgegeben habe.

Hat sich hier jemand noch in seinen Zwanzigern komplett umorientiert?

kompett umorientiert habe ich mich nicht. ich habe Physik studiert, immer sehr gute leistungen abgeliefert und war top motiviert nach dem studium eine gut bezahlte stelle in der industrieforschung anzutreten. leider habe mich allerdings vermutlich etwas zu sehr auf das theoretische fokussiert, sodass ich nichts adequates in der FuE gefunden habe - ausserdem ist die industrieforschung in deutschland so dermaßen überlaufen, dass es kaum adequate stellen für physiker zu geben scheint. hatte das zwar auch oft von anderen komilitonen gehört aber aufgrund meiner praktika und sehr guten noten hatte ich mir darüber keine gedanken gemacht.

habe dann einen job in der beratung angenommen für 75k inkl Bonus - klar, sehr gut bezahlt, aber innerhalb des ersten halben jahres wurde mir immermehr klar dass der job superstupide ist und ich den ganzen tag nur sinnlose dinge mache die wenig spass machen und die kaum impact auf die welt haben. ausserdem habe ich nichts mehr aus meinem studium gebraucht und all mein wissen das ich mir die letzten jahre mühevoll angeeignet hatte, schien niemanden mehr zu interessieren. ich habe dann gekündigt und eine promotion angefangen. trotz hoher gehaltseinbussen bereue ich den schritt nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hatte einen sehr ähnlichen Eindruck/ähnliches Gefühl in meiner kurzen Zeit in der Beratung (10 Monate).
Hast du aber auch weiter vor, im akademischen Bereich zu bleiben? Oder wägst du deine Optionen nach der Promotion nochmal ab?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Wäre interessant zu hören, ob sich andere im Forum finden, die innerhalb der ersten 6-24 Monate ihren Job in der Wirtschaft gekündigt haben um etwas neues probieren und dem Leben mehr "Sinn" zu verleihen (und nicht zur Ablenkung paar Kinder gezeugt haben). Sei es dass sie in ihren Büro-job nicht sinnstiftend fanden oder einfach weil es kein Bock gemacht hat.

Ich werde nach etwas mehr als einem Jahr meinen ersten Job im Startup (65k bei ca. 40h) kündigen obwohl ich seit dem 18. Lebensjahr von diesem Weg geträumt habe - erfolgreicher Bachelor & Master, relativ gutes Profil mit Praktika (2x Consulting T3/4 & T2, 1x VC, 2x Start-up/Tech-Dienstleister, Werkstudentestelle, viel Ausland, BA & MA jeweils <1.8) - und mit 25 Jahren nun einen komplett neuen Weg einschlagen und ein neues Studium oder eine Ausbildung beginnen. Das aber erst nachdem ich mir 6+ Monate Zeit für Urlaub und Reflexion genommen habe, die ich mir seit dem Abi leider nicht gegönnt habe - vielleicht bereue ich dann aber auch, dass ich zu schnell aufgegeben habe.

Hat sich hier jemand noch in seinen Zwanzigern komplett umorientiert?

kompett umorientiert habe ich mich nicht. ich habe Physik studiert, immer sehr gute leistungen abgeliefert und war top motiviert nach dem studium eine gut bezahlte stelle in der industrieforschung anzutreten. leider habe mich allerdings vermutlich etwas zu sehr auf das theoretische fokussiert, sodass ich nichts adequates in der FuE gefunden habe - ausserdem ist die industrieforschung in deutschland so dermaßen überlaufen, dass es kaum adequate stellen für physiker zu geben scheint. hatte das zwar auch oft von anderen komilitonen gehört aber aufgrund meiner praktika und sehr guten noten hatte ich mir darüber keine gedanken gemacht.

habe dann einen job in der beratung angenommen für 75k inkl Bonus - klar, sehr gut bezahlt, aber innerhalb des ersten halben jahres wurde mir immermehr klar dass der job superstupide ist und ich den ganzen tag nur sinnlose dinge mache die wenig spass machen und die kaum impact auf die welt haben. ausserdem habe ich nichts mehr aus meinem studium gebraucht und all mein wissen das ich mir die letzten jahre mühevoll angeeignet hatte, schien niemanden mehr zu interessieren. ich habe dann gekündigt und eine promotion angefangen. trotz hoher gehaltseinbussen bereue ich den schritt nicht.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 29.10.2013:

Habe zwar nur 3 Jahre gearbeitet, diese aber bei einer Top IB (GS/MS/JPM). Im ersten Jahr wurde man behandelt wie ein Nutztier.. Wochenlang kein Tag frei, bis nach Mitternacht war die Regel, ab und an auch nur zum Duschen nach Hause und wieder auf die Arbeit. Meist Sa und So auch, die Family daheim in D hab ich nur an Weihnachten gesehen oder dann im 2./3. Jahr wenn ich mir dochmal 1/2 Urlaubstage gegönnt habe um nach Hause zu fliegen. Die Kohle ist super, v.a. als 24 jähriger Bachelorstudent, aber @!#$ that, das kann nicht der Sinn des Daseins sein. Ich weiß momentan zwar noch nicht, wie es weitergehen soll, bin aber seit gut 8 Monaten auf ner Weltreise, wobei ich nun seit gut 2 Monaten auf Indo "festhänge". Jeden Tag Surfen, bisschen durch die Gegend gondeln, am Strand liegen, Bücher lesen, neue Leute treffen. Ich denke mal, dass das eher der wahre Sinn des Lebens ist. Zusätzlich arbeite ich paar Stunden die Woche in nem Surfshop um Boards zu wachsen oder die Neos "auszurinsen". Good Life. Dennoch, möglich ist so etwas natürlich nur mit einem sehr gut bezahlten Job, also waren die drei Jahre nicht ganz für die Katze.

Doch wieso schreib ich den ganzen Kram nun? Ich hab echt keinen Plan wie es jetzt weitergehen soll. Habe wie gesagt 3 Jahre Erfahrung im IB bei einer super Adresse, dennoch möchte ich nicht wieder ins Hamsterrad und 80+h die Woche schuften. Für kleine Unternehmen ist man meist unattraktiv, da man ein zu hohes Gehalt kassiert hat.

Also, was kann man nun machen? Private Equity oder Consulting ist nichts für mich, im Endeffekt ist das der gleiche Quatsch. Auch im Corporate M&A gibts viele Ex-Goldies & co., die sicher nicht die 40h Woche schieben. Was bleibt da noch? Oder einfach weiter auf Indo bleiben und weiter als beach bum leben?

Arbeite doch für den Staat :) Gibt mittlerweile so viele Investitionsvehikel. Natürlich kein vergleichbares Gehalt, aber dennoch gut, mit top WLB und einigermaßen interessanten Themen.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Der Beitrag ist schon 8 Jahre alt. Vermutlich hat er schon eine Richtung gefunden! Aber Dein Vorschlag "Staat gutes Gehalt" ist schon etwas daneben. Damals und heute auch. Sieh Dir mal an, was man mit E9 netto verdient :)

WiWi Gast schrieb am 03.09.2021:

WiWi Gast schrieb am 29.10.2013:

Habe zwar nur 3 Jahre gearbeitet, diese aber bei einer Top IB (GS/MS/JPM). Im ersten Jahr wurde man behandelt wie ein Nutztier.. Wochenlang kein Tag frei, bis nach Mitternacht war die Regel, ab und an auch nur zum Duschen nach Hause und wieder auf die Arbeit. Meist Sa und So auch, die Family daheim in D hab ich nur an Weihnachten gesehen oder dann im 2./3. Jahr wenn ich mir dochmal 1/2 Urlaubstage gegönnt habe um nach Hause zu fliegen. Die Kohle ist super, v.a. als 24 jähriger Bachelorstudent, aber @!#$ that, das kann nicht der Sinn des Daseins sein. Ich weiß momentan zwar noch nicht, wie es weitergehen soll, bin aber seit gut 8 Monaten auf ner Weltreise, wobei ich nun seit gut 2 Monaten auf Indo "festhänge". Jeden Tag Surfen, bisschen durch die Gegend gondeln, am Strand liegen, Bücher lesen, neue Leute treffen. Ich denke mal, dass das eher der wahre Sinn des Lebens ist. Zusätzlich arbeite ich paar Stunden die Woche in nem Surfshop um Boards zu wachsen oder die Neos "auszurinsen". Good Life. Dennoch, möglich ist so etwas natürlich nur mit einem sehr gut bezahlten Job, also waren die drei Jahre nicht ganz für die Katze.

Doch wieso schreib ich den ganzen Kram nun? Ich hab echt keinen Plan wie es jetzt weitergehen soll. Habe wie gesagt 3 Jahre Erfahrung im IB bei einer super Adresse, dennoch möchte ich nicht wieder ins Hamsterrad und 80+h die Woche schuften. Für kleine Unternehmen ist man meist unattraktiv, da man ein zu hohes Gehalt kassiert hat.

Also, was kann man nun machen? Private Equity oder Consulting ist nichts für mich, im Endeffekt ist das der gleiche Quatsch. Auch im Corporate M&A gibts viele Ex-Goldies & co., die sicher nicht die 40h Woche schieben. Was bleibt da noch? Oder einfach weiter auf Indo bleiben und weiter als beach bum leben?

Arbeite doch für den Staat :) Gibt mittlerweile so viele Investitionsvehikel. Natürlich kein vergleichbares Gehalt, aber dennoch gut, mit top WLB und einigermaßen interessanten Themen.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Du hast eine Promotion angefangen und bereust es jetzt nicht. Bist Du Dir ganz sicher, dass das so bleiben wird? Promovierte Mathematiker und Physiker hatten schon immer erhebliche Probleme, eine adäquate Stelle zu finden. Genauso die Diplomierten. Eigentlich sollte man das wissen, bevor man ein Bachelor-Studium anfängt.

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Wäre interessant zu hören, ob sich andere im Forum finden, die innerhalb der ersten 6-24 Monate ihren Job in der Wirtschaft gekündigt haben um etwas neues probieren und dem Leben mehr "Sinn" zu verleihen (und nicht zur Ablenkung paar Kinder gezeugt haben). Sei es dass sie in ihren Büro-job nicht sinnstiftend fanden oder einfach weil es kein Bock gemacht hat.

Ich werde nach etwas mehr als einem Jahr meinen ersten Job im Startup (65k bei ca. 40h) kündigen obwohl ich seit dem 18. Lebensjahr von diesem Weg geträumt habe - erfolgreicher Bachelor & Master, relativ gutes Profil mit Praktika (2x Consulting T3/4 & T2, 1x VC, 2x Start-up/Tech-Dienstleister, Werkstudentestelle, viel Ausland, BA & MA jeweils <1.8) - und mit 25 Jahren nun einen komplett neuen Weg einschlagen und ein neues Studium oder eine Ausbildung beginnen. Das aber erst nachdem ich mir 6+ Monate Zeit für Urlaub und Reflexion genommen habe, die ich mir seit dem Abi leider nicht gegönnt habe - vielleicht bereue ich dann aber auch, dass ich zu schnell aufgegeben habe.

Hat sich hier jemand noch in seinen Zwanzigern komplett umorientiert?

kompett umorientiert habe ich mich nicht. ich habe Physik studiert, immer sehr gute leistungen abgeliefert und war top motiviert nach dem studium eine gut bezahlte stelle in der industrieforschung anzutreten. leider habe mich allerdings vermutlich etwas zu sehr auf das theoretische fokussiert, sodass ich nichts adequates in der FuE gefunden habe - ausserdem ist die industrieforschung in deutschland so dermaßen überlaufen, dass es kaum adequate stellen für physiker zu geben scheint. hatte das zwar auch oft von anderen komilitonen gehört aber aufgrund meiner praktika und sehr guten noten hatte ich mir darüber keine gedanken gemacht.

habe dann einen job in der beratung angenommen für 75k inkl Bonus - klar, sehr gut bezahlt, aber innerhalb des ersten halben jahres wurde mir immermehr klar dass der job superstupide ist und ich den ganzen tag nur sinnlose dinge mache die wenig spass machen und die kaum impact auf die welt haben. ausserdem habe ich nichts mehr aus meinem studium gebraucht und all mein wissen das ich mir die letzten jahre mühevoll angeeignet hatte, schien niemanden mehr zu interessieren. ich habe dann gekündigt und eine promotion angefangen. trotz hoher gehaltseinbussen bereue ich den schritt nicht.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Hi. Die 5-6 Jahre sind ja nun schon deutlich vorbei. Hast du es geschafft mit deiner finanziellen Unabhängigkeit?

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Ich lach mich kaputt. Der Beitrag könnte von mir stammen... Wir sind vermutlich ähnlich alt. Ich arbeite in einem eigentlich ganz attraktiven Unternehmen und verdiene auch gut. Hatte mein Einkommen in einem anderen Thread mal gepostet und es wurde für Fake gehalten. Scheint also wirklich ordentlich zu sein.

Was Du hast, haben viele Mitte 30. Depression, Midlife Crisis, wie auch immer. Ich war soweit, dass ich gekündigt habe, unser Vorstand hat mich aber überzeugt zu bleiben. Mal ein paar Erfahrungswerte aus meiner Perspektive:

Reduziere Verantwortung. Ich habe bspw. keine Personalverantwortung mehr, sondern mache strategische Projekte mit Bestands- und Neukunden.

Reduziere Aufgabenbreite. Ich mache ein bis zwei Projekte gleichzeitig. Nicht mehr.

Mach Sport. Ich versuche seit knapp 2 Jahren wieder regelmäßig 2-3 mal die Woche Sport zu treiben.

Setz Dir ein Ziel. Für mich war es eine Riesenerleichterung, als die letzten Hypotheken bezahlt waren. Und mein Mittelfristziel ist es, finanziell unabhängig zu sein. D.h. nicht mehr arbeiten zu müssen. Wenn es weiter läuft, kann ich in 5-6 Jahren mit Mitte 40 "freiwillig" arbeiten. Auf dieses Ziel hinzuarbeiten ist echt eine Motivation für mich.

Keine Kündigung ohne Alternative. Wer Mitte 30 aus einem gutdotierten Job kündigt ohne direkten Anschluss wird idR recht schnell merken, dass der Markt für Jobs >100k ziemlich dünn ist. Meist ist sowas mit erheblichen finanziellen Einbussen verbunden.

Last not least: Ich nehme ein pflanzliches Antidepressivum. Das hilft echt. :-)

Mal gespannt, ob es noch mehr Leute mit ähnlicher Situation gibt...

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Gibt es hierzu ein Update. Was machst du momentan?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Wäre interessant zu hören, ob sich andere im Forum finden, die innerhalb der ersten 6-24 Monate ihren Job in der Wirtschaft gekündigt haben um etwas neues probieren und dem Leben mehr "Sinn" zu verleihen (und nicht zur Ablenkung paar Kinder gezeugt haben). Sei es dass sie in ihren Büro-job nicht sinnstiftend fanden oder einfach weil es kein Bock gemacht hat.

Ich werde nach etwas mehr als einem Jahr meinen ersten Job im Startup (65k bei ca. 40h) kündigen obwohl ich seit dem 18. Lebensjahr von diesem Weg geträumt habe - erfolgreicher Bachelor & Master, relativ gutes Profil mit Praktika (2x Consulting T3/4 & T2, 1x VC, 2x Start-up/Tech-Dienstleister, Werkstudentestelle, viel Ausland, BA & MA jeweils <1.8) - und mit 25 Jahren nun einen komplett neuen Weg einschlagen und ein neues Studium oder eine Ausbildung beginnen. Das aber erst nachdem ich mir 6+ Monate Zeit für Urlaub und Reflexion genommen habe, die ich mir seit dem Abi leider nicht gegönnt habe - vielleicht bereue ich dann aber auch, dass ich zu schnell aufgegeben habe.

Hat sich hier jemand noch in seinen Zwanzigern komplett umorientiert?

WiWi Gast schrieb am 17.08.2018:

WiWi Gast schrieb am 17.08.2018:

Schafft euch Kinder an.

Ihr seid depressiv weil ihr tief innendrin wisst, dass ihr nichts nachhaltig wertvolles geschafft habt. Das tut kein Beraterjob oder sonstige Angestelltentätigkeit. Kinder helfen auf dem Boden zu bleiben und die wichtigen Dinge wieder zu sehen.

Ich denke auch, das ihr nicht glücklich seid, weil ihr unterbewust euren job eigentlich nicht für sehr sinnstiftend haltet. Was die Frage aufwirft, warum ihr euch ursprünglich mal dafür entschieden habt. Ihr soltet definitiv nach etwas suchen, das euch mehr erfüllt. Ob das nun zwingend Kinder sein müssen ist wieder ein anderer Punkt. Kinder sind einfach nicht für jeden DER positive Lebensinhalt schlechthinn. Ich z.B. bin mit Kindern nie klar gekommen, wollte nie welche, und wenn ich plötzlich welche hätte, würde mich das vermutlich in eine Lebenskriese stürtzen. Ist eben jeder anders.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Wow diese frage vom TO hat 80 antworten getriggert, muss wohl ein sensibles Thema sein!

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Klar, bei den ganzen BS-Jobs heutzutage.
Die Personen spüren innerlich sehr genau, dass ihre Arbeit eigentlich völlig unbedeutend und wertlos ist. Sie laden ihren Job zu sehr mit Bedeutung auf, dabei ist der Job nicht das Leben. Der wahre Faktor für Zufriedenheit ist das Leben außerhalb des Jobs. Das haben viele verlernt. Deswegen haben wir ja mittlerweile eine Epidemie der Einsamkeit. Die Leute sind einsam, dadurch höchst unglücklich, aber gestehen es sich ungerne ein.

WiWi Gast schrieb am 21.11.2023:

Wow diese frage vom TO hat 80 antworten getriggert, muss wohl ein sensibles Thema sein!

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Geh doch einfach mal ne Woche ins Schweigekloster und denk drüber nach was du vom Leben willst.

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Klar, bei den ganzen BS-Jobs heutzutage.
Die Personen spüren innerlich sehr genau, dass ihre Arbeit eigentlich völlig unbedeutend und wertlos ist. Sie laden ihren Job zu sehr mit Bedeutung auf, dabei ist der Job nicht das Leben. Der wahre Faktor für Zufriedenheit ist das Leben außerhalb des Jobs. Das haben viele verlernt. Deswegen haben wir ja mittlerweile eine Epidemie der Einsamkeit. Die Leute sind einsam, dadurch höchst unglücklich, aber gestehen es sich ungerne ein.

Wow diese frage vom TO hat 80 antworten getriggert, muss wohl ein sensibles Thema sein!

Gibt dazu eine super Doku auf ARTE "Arbeit ohne Sinn".
Wir leben inzwischen in einer Ökonomie, wo der Großteil der Jobs im Kern anspruchslose Selbstverwaltung ist. Und für Menschen mit einem gewissen Intellekt ist das auf Dauer schlimmer, als überfordert zu sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

nennt sich boreout und ist das Gegenstück zum burnout

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Klar, bei den ganzen BS-Jobs heutzutage.
Die Personen spüren innerlich sehr genau, dass ihre Arbeit eigentlich völlig unbedeutend und wertlos ist. Sie laden ihren Job zu sehr mit Bedeutung auf, dabei ist der Job nicht das Leben. Der wahre Faktor für Zufriedenheit ist das Leben außerhalb des Jobs. Das haben viele verlernt. Deswegen haben wir ja mittlerweile eine Epidemie der Einsamkeit. Die Leute sind einsam, dadurch höchst unglücklich, aber gestehen es sich ungerne ein.

Wow diese frage vom TO hat 80 antworten getriggert, muss wohl ein sensibles Thema sein!

Gibt dazu eine super Doku auf ARTE "Arbeit ohne Sinn".
Wir leben inzwischen in einer Ökonomie, wo der Großteil der Jobs im Kern anspruchslose Selbstverwaltung ist. Und für Menschen mit einem gewissen Intellekt ist das auf Dauer schlimmer, als überfordert zu sein.

Die Überlegung habe ich auch. Durch den technischen Fortschritt und Automatisierung sind die Produktionsprozesse so effizient geworden, dass man zum Bereitstellen des täglichen Bedarfs(Essen und sonst alle einfachen Grundbedürfnisse) nur noch einen Bruchteil der Mitarbeiter braucht. Jetzt evt. die Pflege mal ausgenommen: wahrscheinlich könnten die meisten Unternehmen immernoch genauso viel produzieren, wenn sie nur die Hälfte der Verwaltung hätten. (Sowas kann man nur in einem anonymen Forum schreiben) Da wundert es auch nicht, das zb Steuergesetze oder Umweltvorschriften immer komplizierter werden. Mit Bürokratie kann man sehr sehr viele Menschen beschäftigen.

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

antworten
WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

Same. Mein ehemaliger Chef ist dort Aussteiger.

Wozu braucht man viel Geld in Spanien:
Geld für urlaub? - du lebst doch schon am Strand mit immer Urlaubswetter
Dickes Auto? - hat uralten vw bus und hält ihn selbst in Stand, Spanisches TÜV segnet alles ab
Teure Uhr? wozu; du stehst auf wenn es hell wird und gehst heim wenn es dunkel ist
Teures Essen? - in Spanien günstig und dazu pflanzt er viel selbst an (100% pestizidfrei) + fischt selber
Teures Haus? - Es ist immer warm, 60% selbstgebaute Holzhütte reicht
Teure Hobbies? Fischen, Schwimmen, Gartenarbeit, Triathlon nahezu kostenlos
Bars? Er trifft Freunde mit Wein am Strand

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

Keine Sorge, von dem „miesen Wetter“ wird uns schon bald der Klimawandel erlösen. Dann kann man in Spanien allerdings fast kaum noch ohne Schutzanzug vor die Tür. Da werden viele Südeuropäer in den Norden kommen.

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben.

Ja genau, dieses "Leben" genießen besteht daraus, dass man den ganzen Tag herumhockt und absolut nichts macht, weil es a) nichts zu tun gibt und b) nichts zu tun gibt. Ich hab selber in 5 verschiedenen Ländern gewohnt. Selbst am Strand hast du irgendwann kein Bock mehr und gehst nicht mehr hin, wenn er dauernd vor der Tür ist.

Und, es hat mich trotzdem immer wieder nach Deutschland zurückgezogen, weil hier einfach Geld und Arbeit besser ist, trotz hoher Steuerlast.

Außerdem: Wenn man z.B. wie wir hier im Süden von Deutschland, Freitag Nachmittag ins Auto steigt, dann bin ich innerhalb von 4-5h entweder in Tschechien, in den Bergen von Österreich, in Italien am Meer, oder vielleicht in der Schweiz. Sonntag abends geht's wieder zurück. Das gleiche gilt für Flüge. Nachmittags am MUC in den Flieger, sind wir 2h später in Stockholm, Barcelona oder London. Meine Frau und ich werden sogar von unseren Arbeitgebern immer dazu aufgefordert, unseren Urlaub aufzubrauchen, weil wir den quasi nicht nehmen/brauchen.

Durch diese Kurztrips fühle mich ohnehin, als wäre ich im Dauerurlaub. Dafür muss man sich lediglich ins Auto setzen oder mal ein Ticket buchen. Wahrscheinlich bist du einfach nur zu Faul um "etwas zu unternehmen" und würdest am Liebsten wie deine Verwandten 24/7 einfach "nichts" machen und vor dich hin vegetieren.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Klar, bei den ganzen BS-Jobs heutzutage.
Die Personen spüren innerlich sehr genau, dass ihre Arbeit eigentlich völlig unbedeutend und wertlos ist. Sie laden ihren Job zu sehr mit Bedeutung auf, dabei ist der Job nicht das Leben. Der wahre Faktor für Zufriedenheit ist das Leben außerhalb des Jobs. Das haben viele verlernt. Deswegen haben wir ja mittlerweile eine Epidemie der Einsamkeit. Die Leute sind einsam, dadurch höchst unglücklich, aber gestehen es sich ungerne ein.

Genau, deswegen kann ich jedem nur raten, der keine "Karriere" anstrebt auf Teilzeit mit viel HO zu wechseln und sein Leben ausserhalb des Jobs zu leben (Familie, Freunde, Hobbys, Sport etc.). Da kann man die Faktoren viel eher als im Job kontrollieren. The worst ist ein Vollzeitjob mit Pendelei, der einem von morgens 6 Uhr bis abends 19 Uhr beansprucht und man somit keine Zeit und Energie für anderweitige Aktivitäten unter der Woche hat. Meine Frau und ich arbeiten beide Teilzeit mit HO und wir geniessen so mit den Kindern eine sehr hohe Lebensqualität. Fühle mich schon fast wie ein Privatier/Frührentner.

Was man aber mental durchmachen muss ist, seine Identität bzw. Selbstverwirklichung strikt vom Job zu trennen. Ist dann einfach ein Tauschgeschäft von Zeit gegen Geld. Klar macht man so keine Karriere und verdient nur durchschnittlich, aber es ist extrem befreiend und und ich habe viel mehr Raum für anderes im Leben.

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

Wieso gibt es in Deutschland nur miese Aktivitäten? Wenn du keine Ideen hast ausser trinken und schlafen nach der Arbeit liegt es eher an dir als am Land

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Sehe ich auch so. Wenn du in der Branche bleiben willst, wechsle zu Teilzeit. Machen viele, die schon sehr viel BE haben. Im Middle Management dürfte das idR auch möglich sein.

Mit Teilzeit meine ich dann natürlich eher in Richtung 70-80%.

Sabbatical ist auch möglich, aber halte ich für die schlechtere Idee. Erstens hängt es stark vom Unternehmen ab, ob man das (wirklich) unterstützt, und oft ist es so (aus Erfahrung), dass man nach dem Sabbatical erst Recht keine Lust mehr hat ;)

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 23.11.2023:

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

WiWi Gast schrieb am 22.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

Keine Sorge, von dem „miesen Wetter“ wird uns schon bald der Klimawandel erlösen. Dann kann man in Spanien allerdings fast kaum noch ohne Schutzanzug vor die Tür. Da werden viele Südeuropäer in den Norden kommen.

Was sich Leute so alles ausdenken und selbst glauben zu scheinen

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Ich hab's geschafft. Bin dieses Jahr vom Angestellten mit Bürojob zur freiberuflichen Tätigkeit gewechselt und es funktioniert ohne Probleme. Ich arbeite als Freelancer und kann nun tatsächlich von überall aus in der Welt arbeiten. Gut, dass ich dafür auch das Richtige studiert habe.

antworten
WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 23.11.2023:

Ich hab's geschafft. Bin dieses Jahr vom Angestellten mit Bürojob zur freiberuflichen Tätigkeit gewechselt und es funktioniert ohne Probleme. Ich arbeite als Freelancer und kann nun tatsächlich von überall aus in der Welt arbeiten. Gut, dass ich dafür auch das Richtige studiert habe.

Herzlichen Glückwunsch! Ich betrachte diesen ganzen Jobs und "Karrierepfade" mittlerweile nur noch als Übergangslösung. Diesen Unsinn will ich mir mit spätestens 30 nicht mehr antun.

antworten
WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 23.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

Same. Mein ehemaliger Chef ist dort Aussteiger.

Wozu braucht man viel Geld in Spanien:
Geld für urlaub? - du lebst doch schon am Strand mit immer Urlaubswetter
Dickes Auto? - hat uralten vw bus und hält ihn selbst in Stand, Spanisches TÜV segnet alles ab
Teure Uhr? wozu; du stehst auf wenn es hell wird und gehst heim wenn es dunkel ist
Teures Essen? - in Spanien günstig und dazu pflanzt er viel selbst an (100% pestizidfrei) + fischt selber
Teures Haus? - Es ist immer warm, 60% selbstgebaute Holzhütte reicht
Teure Hobbies? Fischen, Schwimmen, Gartenarbeit, Triathlon nahezu kostenlos
Bars? Er trifft Freunde mit Wein am Strand

Das gleiche Problem wie hier auch... Für eine gute Gesundheitsversorgung braucht man die Kohle

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WiWi Gast

Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

WiWi Gast schrieb am 23.11.2023:

Geh nach Griechenland und guck mal, wie schön das Leben ist mit geringen Gehältern und Massenarbeitslosigkeit. Werde dankbar und reiß dich zusammen!

WiWi Gast schrieb am 16.10.2013:

Tja, alle wollen hier rein in den Beruf, ich bin seit 10 Jahren drin. Erst Transaktionsconsulting bei einer Big 4-Gesellschaft (4 Jahre - war wirklich nett), dann eine Großbank (auch 4 Jahre, war gegen Ende lähmend langweilig) und nun etwas über ein Jahr in einer eigentlich ganz gut aufgestellten etwas kleineren Asset Management-Gesellschaft, bei der ich sogar eine kleine Führungsposition innehabe (Team von 4 Spezialisten). Das Gehalt ist auch in Ordnung.

Also vielleicht leide ich ja an einer Depression oder so - aber es fällt mir zunehmend schwerer, da morgends hinzulatschen. Ich verdiene ganz OK, ja, aber ich fürchte, ich habe einfach keine Lust mehr.

Was nun? "Selbstständigkeit aus Lustlosigkeit" erscheint mir schon vom Namen her zweifelhaft.

Die Leute sind dennoch glücklicher und Leben. Habe verwandte in Spanien mit 1k Netto. Sind finanziell am Ende, aber genießen ihr Leben. Und am Ende erhalten sie eine höhere Rente als die meisten in Deutschland, und machen mit dem Leben weiter. Ich bin bei etwas über 5k Netto, aber fühle mich nur so als würde ich überleben, nicht Leben. Dabei kann ich mir alles leisten, was ich möchte, und es bleibt noch Geld übrig. Es gibt hier einfach nichts zu tun. Mieses Wetter miese Aktivitäten. Nur arbeiten, abends trinken und dann schlafen. Ich habe jedoch zu viel angst, die 5k hinzuschmeißen um nichtmal die Hälfte in Spanien zu bekommen. Es ist meine Schuld.

Keine Sorge, von dem „miesen Wetter“ wird uns schon bald der Klimawandel erlösen. Dann kann man in Spanien allerdings fast kaum noch ohne Schutzanzug vor die Tür. Da werden viele Südeuropäer in den Norden kommen.

Was für ein kranker Cope. Ja, jeder wandert wegen 3 zu heißen Wochen in den Norden, um 3 Monate Dunkelheit und 8 Monate Sauwetter zu haben.

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WiWi Gast

Re: Keine Lust mehr... Wie aussteigen?

Was hab ich den von dem 1k leben in Spanien? Außer vor sich vegetieren passiert da nicht viel.

Ich wohne im Münchnerumland. Zwei Einkommen. Immobilie oder so einen Schwachsinn finanzieren wir nicht. Also nur Miete. Meine Frau und ich haben 4 Tage Woche (beide 38h-40h). Wir können Freitag mit dem Auto in der Früh los und sind Mittags entweder in den Bergen in Österreich wandern, am Strand von Laggio Maggo oder in Davos Ski fahren. Dazu kommt, wir können uns jederzeit Freitags ein Ticket nach London, Istanbul, Stockholm oder Barcelona kaufen. Dort 2-3 Tage verbringen und sind auch Sonntag Abend wieder zurück. Ich hab quasi 20-25 "Mini-Urlaube" im Jahr.

Ich bin fast eigentlich davon überzeugt, dass die Leute hier im Forum, die 5k verdienen und meinen "es gibt nichts zu tun" einfach zu Faul sind um überhaupt irgendwas zu tun. Aber gut, ich kenne mittlerweile Akademiker, die auf Bürgergeld umgestiegen sind und ganz Happy sind.....anscheinend gibt's tatsächlich Leute, die einfach glücklich sind, wenn man den ganzen Tag nichts macht und vor sich hinvegetiert.

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