Hallo,

bin zur Zeit in einem mittelständischen Unternehmen (150 MA) in der Personalabteilung tätig für ~46k p.a.
Nun hat mir unser Geschäftsführer angeboten, seine neue Assistentin zu werden, da die aktuelle Assistenz bald das Unternehmen wechseln wird.
Die Aufgabe ist sehr sehr stressig aber auch abwechslungsreich. Es ist eine "richtige" Assistenz der Geschäftsführung, quasi die Rechte Hand vom GF. (dass man mal eine Präsentation macht oder einen Text für den Chef verfasst gehört natürlich auch dazu). Insgesamt eine recht anspruchsvolle, sehr vertrauenswürdige Position.

Ich verstehe mich mit dem GF recht gut, er kann manchmal allerdings schon sehr anstrengend sein.
Insgesamt wird mich die neue Position schon mehr Nerven kosten sowie auch mehr Arbeitszeit (schätze 45-50h pro Woche effektiv).
Aktuell im Personalbereich habe ich einen recht relaxten Job. :)
Ich würde die Stelle schon annehmen, wenn es mit einem Gehaltsanstieg einhergeht.
Nun meine Fragen

1. Wieviel würdet ihr mehr verlangen? Ich würde so 20% mehr verlangen und mich bis minimal 14% runterhandeln lassen.

2. Wie schaut das langfristig im Lebenslauf aus? Ich bin seit 4 Jahren im Personalbereich, sollte ich nun in einen neuen Bereich? (Mein langfristiges Ziel ist irgendwann eine Führungsposition zu haben)

3. Ich bin schwanger (Termin Februar-März 2015), bin also noch sehr sehr früh. :-) Will allerdings nicht lange zu Hause bleiben (mein Mann macht die Elternzeit, dass ist schon alles geklärt). Würde also etwa 3 Monate dann ausfallen. Ich wollte es meinem Chef die nächsten Wochen eh sagen (sobald ich den Mutterpass bekomme). Würdet ihr es dem GF jetzt erzählen bevor ihr die Stelle antretet? Oder erstmal Gehaltssteigerung verhandeln und Stelle antreten und dann in 1-2 Monaten erzählen?

Bin auf euer Feedback gespannt.

antworten

Satz #1 am Sterbebett: "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet"

Denk mal drüber nach...

antworten

Ich würde mit offenen Karten spielen und dem Chef von der Schwangerschaft erzählen bevor du die Stelle antrittst. Weil wenn du wie du schon sagst die rechte Hand vom Chef werden sollst geht das nur auf Vertrauensbasis gut, und dafür fände ich es fatal ihm erst nach den Verhandlungen von der Schwangerschaft zu erzählen.

antworten

Ich bin mir sehr sicher, dass Du das Angebot nicht bekommen hättest, wenn der GF von der Schwangerschaft wüsste. Jetzt also knallhart verhandeln, die neue Stelle annehmen und dann mit der Info um die Ecke kommen, wird garantiert nicht positiv aufgenommen.

Um das klarzustellen: für die Schwangerschaft an sich wirst Du Dich natürlich nicht rechtfertigen müssen (wäre ansonsten eh der falsche Arbeitgeber!). Aber für die Tatsache, dass Du mit dem Wissen in die Verhandlung gegangen bist.

antworten

Die Stelle ist grundsätzlich interessant.

Allerdings - und das gilt für Männer und Frauen - muss du dich Fragen wie viel Zeit du für deine Familie haben möchtest. Die schöne Entscheidung für ein Kind, macht aber nur sinn, wenn man sich dann die Zeit mit dem Kind nimmt/ihm diese Zeit gibt.

Für mich als Mann, der mit seiner Frau nächstes Jahr ein haben will, kommt es nicht in Frage mehr zu arbeiten. Das soll jetzt keine Diskussion darum sein, wie man richtig erzieht sondern darum dass man sich und seine Familie nicht überfordert. Nicht alles was möglich ist, ist auch sinnvoll.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man auch Assi sein kann ohne so viel zu arbeiten. Häufig liegt die Arbeitsbelastung - nicht nur bei solchen Jobs - in Ineffizienzen begründet oder in unsinnigen Forderungen nach verfügbarkeiten. Man muss nicht immer bis 18 Uhr da bleiben, weil dem Chef dann einfällt das er bis morgen früh um 7 Uhr noch eine Präsi braucht, weil sonst die Welt unter geht... Dann hat er die Präsi eben nicht und das Unternehmen wird es überleben.

Ich sehe bei uns im Unternehmen, dass es tendenzen gibt die Einstellung in diese Richtung zu ändern. Leider viel zu wenig und es kommt auf den Chef an.

Mein Vorschlag:

Sprich deine Schwangerschaft offen an. Das ist eine schöne Nachricht und völlig normal. Das es das leben komplexer macht ist nicht nur im Privaten so sondern auch im Geschäft. Damit müssen Unternehmen klar kommen.

Vereinbare aber mit deinem Chef, was geht und was nicht. Z.B. das du an bestimmten Tagen ab einer bestimmten Zeit schlicht nicht mehr zur Verfügung stehen kannst. Und das du dinge auch von Zuhause erledigen kannst. Und das es kurzfistig mal sein kann, dass du nicht verfügbar bist.

Wenn er das akzeptiert, dann würde ich es machen. Sonst nicht.

Zum Geld:

Schwer zu sagen, da es ja auch darauf ankommt wie anspruchsvoll eine Aufgaben jetzt sind. 10% mehr sollten bei einem Stellenwechsel schon rumkommen. Wenn die Aufgaben deutlich anspurchsvoller sind, dann eben auch deutlich mehr. 20% mehr klingt von Gefühl her vernüftig.

antworten

Statt Beförderung setzt es die Kündigung, wenn er erfährt, dass du in den Schwangerschaftsurlaub gehen wirst.

antworten

Generell zweifle ich aber ehrlich gesagt an, ob man jemanden auf dieser Position haben möchte, der potentiell wegen des Kindes regelmäßig ausfällt, später kommt oder früh gehen möchte.

antworten

Jep, und dann gibt es eine schöne saftige Klage gegen den Arbeitgeber. Der Gesetzesgeber wird sehr schnell sehr müffig, wenn er auch nur ansatzweise sieht, dass da eine Kündigung wegen einer Schwangerschaft stattgefunden hat. Funktioniert natürlich auch zum Nachteil von Arbeitgebern teilweise, wenn Frauen ihre Schwangerschaft als goldenes Schutzschild gegen alles im Job ausnutzen.

Lounge Gast schrieb:

Statt Beförderung setzt es die Kündigung, wenn er erfährt,
dass du in den Schwangerschaftsurlaub gehen wirst.

antworten

meine Güte du musst schon die Wahrheit sagen. Man muss sich entscheiden Kinder oder Karriere als Frau!

antworten