Hallo,

da ich mit dem aktuellen Job aus verschienenen Gründen nicht zufrieden bin, plane ich, mich woanders zu bewerben. Vom aktuellen Arbeitgeber (bin dabei seit 2 Jahren) habe ich natürlich noch kein Zeugnis, bei den zukünftigen Bewerbungen will ich mich aber hauptsächlich auf die gesammelte Berufserfahrung beziehen.

Besteht die Gefahr, dass die Unternehmen, bei denen ich mich bewerbe, bei dem aktuellen Arbeitgeber anrufen um sich über mich zu informieren? Ich will erst dann kündigen, wenn ich eine sichere Zusage bekomme und hab entsprechend Angst, dass die vorzeitig erfahren, dass ich sie verlassen will. Entlassungen stehen sowieso schon vor der Tür. Ich bin zurzeit definitiv nicht in Gefahr, entlassen zu werden, was sich aber ändern könnte.

Was denkt Ihr?

Danke

soweit ich weiß, ist das unzulässig, aber man weiß ja nie...

es kann bei jeder bewerbung passieren, dass dein chef davon erfährt. ein paar regel helfen, bieten aber auch keinen absoluten schutz.

sprich über bewerbungen nur mit denen, die unbedingt informiert sein müssen und unter vier augen (z.b. partner). nicht mit freunden, niemals in der öffentlichkeit (z.b. im cafe, auf der strasse) schon gar nicht mit firmenangehörigen. schreib ausdrücklich in die bewerbung rein, dass du derzeit in einem beschäftigungsverhältnis stehst und darum auf diskrete behandlung der bewerbung wert legst. gib natürlich keine firmentelefonnummer bzw. e-mail an, sondern nur private. sei vorsichtig mit jobprofilen in internetbörsen.

wenn du pech hast verplappert sich auch der beste freund, jemand der jemanden kennt schnappt was auf oder in der neuen firma arbeitet der sohn deines chefs gerade als praktikant in der personalabteilung.

ich würde mir schon mal vorab überlegen wie ich reagiere, wenn ich zur rede gestellt werden sollte.

Man kann ja den gegenwärtigen Arbeitgeber umschreiben, zB "Junior-Controller in einem mittelständ. Unternehmen der Nahrungsmittelbranche in Norddeutschland" ohne direkt den Firmennamen zu nennen. Je kleiner die Branche desto allgemeiner sollte die Umschreibung sein.

Aufforderungen oder Zusicherung der Firma die Bewerbung vertraulich zu behandeln, sind leider nicht 100% verlässlich. Ein Arbeitgeber der wirklich an einem interessiert ist, wird dafür Verständnis haben.

Es ist üblich, dass man sich aus einem ungekündigten Verhältnis ohne Zeugnis bewirbt. Angerufen wird nur ganz selten und nur wenn du explizit Referenzpersonen angibst.
Üblich ist auch, dass man im Anschreiben um "Diskretion" bittet, um unangenehme Situation zu vermeiden.

An Deiner Stelle würde ich betonen, dass ich mich aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus bewerbe, um mich beruflich und persönlich weiter entwickeln zu können BLA BLA
Wenn Du Deinen bisherigen AG nennen möchtest, auf jeden Fall Branche und Position (Tätigkeitsprofil) angeben.
Einen Kollegen ist es passiert, dass er die Zusage vom neuen AG hatte und dann bei dem alten AG gekündigt hatte. Ein paar Tage vor Antritt hat der neue AG den Vertrag gekündigt (rechtlich möglich), da war er beide Stellen los...

Ich würde im Anschreiben nicht um Diskretion bitten, denn diese ist eine Selbstverständlichkeit bei Personalangelegenheiten. Eine solche Aussage im Anschreiben könnte daher schlecht ankommen.

Du solltest aber schon erwähnen, wo Du zur Zeit arbeitest. Das gehört nun einmal zu einem vollständigen CV, ebenso wie die vollständigen Namen der vorherigen Firmen (Praktika, etc.). Der Versuch irgendetwas zu verschleiern, könnte nach hinten losgehen - bei der Flut von Bewerbern werden bei CVs, die Fragen aufwerfen, oftmals nicht mehr nachgefragt, sondern gleich Absagen versendet.

Telefonische Nachfragen halte ich für unüblich. Höchstens auf dem inoffiziellen Weg könnte über Dich gesprochen werden, das wären aber dann Zufälle, von denen Du nicht ausgehen solltest.

Wenn einem die Diskretion wichtig ist, kann man ja schreiben:

"Ich würde mich über ein persönliches Gespräch freuen und danke Ihnen im Voraus für die Diskretion im Umgang mit meiner Bewerbung."

Klingt nicht so "wichtig" und drückt trotzdem aus, was Du sagen willst.

Wie naiv kann man sein? Wenn man in einer Bewerbung den aktuellen AG preisgibt und es dann nicht klappt mit dem neuen ... dann noch viel Spass im alten Laden!
Wenn ich schon lese "es ist unüblich den aktuellen AG anzurufen ..." und wenn ich einer der "unüblichenFälle" bin?
NATÜRLICH ist es selbstverständlich in Personalangelegenheiten diskret zu sein - nur ist es heute leider eben NICHT mehr selbstverständlich !!!

Nein, da ruft keiner an. Extra um Diskretion bitten hilft auch nicht viel, da sich kaum einer das Anschreiben durchliest.

Natürlich nicht. Was ist das denn für eine frage...Stelle mir das gerade so vor.:
Ja, hallo, hier ist unternehmen a. Wir wollten uns mal über Mitarbeiter b erkundigen. Der hat sich bei uns beworben. Ach ja kein Problem was wollen sie denn wissen?
Phahahaha.

WiWi Gast schrieb am 29.12.2009:

Hallo,

da ich mit dem aktuellen Job aus verschienenen Gründen nicht zufrieden bin, plane ich, mich woanders zu bewerben. Vom aktuellen Arbeitgeber (bin dabei seit 2 Jahren) habe ich natürlich noch kein Zeugnis, bei den zukünftigen Bewerbungen will ich mich aber hauptsächlich auf die gesammelte Berufserfahrung beziehen.

Besteht die Gefahr, dass die Unternehmen, bei denen ich mich bewerbe, bei dem aktuellen Arbeitgeber anrufen um sich über mich zu informieren? Ich will erst dann kündigen, wenn ich eine sichere Zusage bekomme und hab entsprechend Angst, dass die vorzeitig erfahren, dass ich sie verlassen will. Entlassungen stehen sowieso schon vor der Tür. Ich bin zurzeit definitiv nicht in Gefahr, entlassen zu werden, was sich aber ändern könnte.

Was denkt Ihr?

Danke

So lächerlich ist das ganz und gar nicht. Eine Bekannte arbeitet in einer Personalabteilung bei einer großen Bank und ruft bei bestimmten Bewerbungen alle alten Arbeitgeber an und überprüft die angemachten Daten. Davon bekommt der Bewerber allerdings nichts mit. Diese Schritte werden erst unternommen, wenn die Gespräche positiv verlaufen sind und bevor dem Bewerber ein Angebot unterbreitet wird.