WiWi Gast schrieb am 20.01.2024:
Haha, hatte genau so einen Fall. Jahrelang massiv underpaid, dann extern gewechselt. X Jahre später von einem Headhunter für eine Geschäftsführerposition angesprochenen und Interesse bekundet, eine Woche später vom Headhunter ne Absage kassiert mit der Aussage "wegen Illoyalität hat das Unternehmen kein Interesse"!!! Ich habe 15 Jahre für das Unternehmen gearbeitet und weil mir das 3. Jahr in Folge eine zugesagte und längst überfällige Beförderung grundlos verwehrt wurde, bin ich ordentlich gegangen, habe den Kollegen sogar was von privaten Umstände verzehlt und habe noch eine saubere Übergabe gepusht. Je anonymer der Laden desto besser, dann gibt's auch weniger fragwürdige Beförderungen.
Sobald ich sowas wie "Loyalität" höre, könnte ich k****. Wir sind in der Wirtschaft. Kunden gehen nach dem Preis, Lieferanten gehen nach dem Preis, Mitarbeiter gehen nach dem Preis.
Dieser Loyalitäts-BS ist jedoch ein gutes Zeichen im Vorstellungsgespräch: Wenn jemand erwähnt, dass man gerne "loyale" Mitarbeiter sucht, dann weißte, worauf du dich einlässt: Niedriges Gehalt und das über mehrere Jahre im Vergleich zum Wettbewerb. Das ist das Verständnis von "Loyalität.
Bei meinem letzten Stellenwechsel hat der Kollege auch gemeint, ich sei ein "Verräter". Ich hab ihm gesagt, bei dem Gehalt, was die Gesellschaft hier zahlt, begehe ich eher Verrat an meiner Familie, wenn ich dort bleibe. Hat dann auch nur dumm geguckt.
Und an alle die Glauben, dass es im "Mittelstand" oder sonst wo irgendwen interessiert, ob ihr da arbeitet oder nicht: Nobody cares. Ihr seid heute weg und morgen ist da halt jemand anderes. Nicht mehr und nicht weniger.
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