Hallo zusammen,

kurze Beschreibung zu mir und meinem Anliegen:

• M , Ende 28
• M.Sc. , Praktika MDax, viel Auslandserfahrung (Studium, Praktika etc.)

Bin vor >1 Jahr bei einem großen deutschen Konzern eingestiegen im Bereich Digitalisierung/eCommerce mit ca. 42k.
Gehalt hat sich seitdem auf 46k fix + 2,5k variabel gesteigert.

Die Arbeit per se macht mir viel Spaß, finde den Bereich cool und schätze es als solides Know-How für die Zukunft an. Bin selbst glaub ich ein recht ordentlicher Performer, aber sehe mich selbst auch nicht als High Potential.
Will nicht 70h/Woche ackern, dafür ist mir das Privatleben zu wichtig,

Mein Anliegen:
Sicherlich stehen hier bei wiwi-treff auch einige Fantasiebeiträge, aber ich habe immer mehr Zweifel ob ich mit meinem derzeitigen Gehaltslevel + Alter (werde in ein paar Monaten 29) nicht äußerst dürftig da stehe.
Sicherlich habe ich bislang noch wenig Berufserfahrung, überlege nur ob der nächste Gehaltssprung erst durch einen AG-Wechsel passieren kann bzw, zeitnah erfolgen sollte.
Tendenziell so in einem Jahr, also vor meinem 30ten.

Was denkt ihr? Falsche Sorgen und lieber bei der Arbeit bleiben, die einem Spaß bringt oder ist man jetzt in einem Alter, in dem einfach "mehr gehen muss"

Danke euch!
S.W.

Gehalt ist ok für ein Jahr Erfahrung. Lass dich nicht von den Zahlen die hier immer auftauchen verwirren sondern ergoogel dir mal Durchschnitts-/Mediangehälter in Deutschland allgemein, für Akademiker, für deinen Studiengang usw. Wenn du dabei immer im Hinterkopf hast, dass du Anfänger bist, dann siehst du da nicht schlecht liegst.

Hier posten fast nur Leute aus UB/IB oder mal noch TOP IGM Tarifverträgen usw.

Aber natürlich willst du auf dem Level auf Dauer auch nicht bleiben. Ich würde an deiner Stelle in den ersten paar Jahren nen Schnitt von 5% per anno anstreben als Steigerung. Wird nicht jedes Jahr klappen aber dafür hast auch mal nen externen Wechsel drin mit 15% oder sowas in dem Stil.

Wenn du das in den nächsten 5 Jahren schafft liegst schon bei 60k. Dabei ist das wirklich nicht abwegig sondern eher guter Durchschnitt meiner Einschätzung nach. Mehr wäre auch möglich wenn jede Chance ergreifst und flexibel bist. Wenn du das nicht möchtest aber auch nicht komplett fest gefahren bist könnte das schon so etwa hin kommen.

Du stehst nicht "äußerst dürftig" da, sondern ganz normal.

Ich glaube hier keinem, der schreibt, er würde (ein Jahr nach Einstieg) 90k verdienen. Ich glaube auch keinem, der schreibt, er bekäme 80k als Berufseinsteiger.

Dir glaube ich die Story und bin mir sicher, dass es 90% der Einsteiger ganz genauso geht wie Dir.

Wenn du zufrieden bist, würde ich bei deinem derzeitigen Arbeitgeber bleiben und mich dort weiterentwickeln. Generell bringt ein Jobwechsel meistens mehr Gehalt mit sich. Ob dir die Arbeit dann aber genauso zusagt, ist die Frage. Langfristig wirst du in der Abteilung auch deine 70-80k verdienen. Ich würde nicht wechseln.

1.) Ja, einen deutlichen Gehaltssprung bekommt man idR am einfachsten durch Jobwechsel.

2.) Ja, ich finde dafür, dass du in "einem großen deutschen Konzern" arbeitest, ist dein Gehalt zu gering. IGM ist halt die Messlatte, wenn man in einem Konzern arbeitet und da wärst du bei 35h nach einem Jahr bei knapp 60TEUR.

3.) Ob dir das wert ist, kannst nur du ganz allein entscheiden. Im Optimalfall macht der neue Job sogar mehr Spaß - das wäre durchweg eine Win-Situation. Ich persönlich würde zu einem Job wechseln, der mir bisschen weniger Spaß macht, wenn ich dafür 15TEUR mehr verdienen würde. Würde er mir viel weniger Spaß machen, bräuchte es schon eine Verdopplung, bzw. ab einem gewissen Punkt, wäre es mir das überhaupt nicht wert.

Ahso. Das ist natürlich auch alles abhängig wo du gerade arbeitest. Im Osten kannst du dich nicht beklagen, im Süden wirst du nicht sein und beim Rest ist der Gedankengang von oben anwendbar.

Lounge Gast schrieb:

2.) Ja, ich finde dafür, dass du in "einem großen
deutschen Konzern" arbeitest, ist dein Gehalt zu gering.
IGM ist halt die Messlatte, wenn man in einem Konzern
arbeitet und da wärst du bei 35h nach einem Jahr bei knapp
60TEUR.

Die Messlatte für was? IGM ist für die überwiegende Mehrheit ein absoluter Wunschtraum, das ist keinerlei Maßstab.

Du kannst den Leuten misstrauen, die schreiben sie verdienen 70 im ersten Jahr oder denen die sagen, dass das nicht geht....

Fakt ist in einem "großen Konzern" sind 70 mittlerweile der Standard.

Bei den DAX IG Metall mit Erfolgsbeteiligung ist es 70. Bei Chemie sogar 75. Mit Master oder Promotion versteht sich.

Du kannst das glauben oder nicht. Im Endeffekt bringt dich weder das andere noch das andere weiter. Für die bist du einfach nur mega unterbezahlt während wir Konzernbeamte jedes Jahr automatisch 2k mehr bekommen und alle 2-3 Jahre sogar eine höhere Erhöhung.

Wie du selber schreibst, bist du kein top Performer und willst es auch selber gar nicht sein.
Dementsprechend hast du auch nur ein durchschnittliches Studentengehalt. Nicht mehr und nicht weniger.
Mir wäre das viel zu wenig. Du verdienst weniger als viele Leute direkt bei Berufseinstieg verdienen können. Da geht deutlich mehr... aber nur wenn man auch will.

Lounge Gast schrieb:

....
Mein Anliegen:
Sicherlich stehen hier bei wiwi-treff auch einige
Fantasiebeiträge, aber ich habe immer mehr Zweifel ob ich mit
meinem derzeitigen Gehaltslevel + Alter (werde in ein paar
Monaten 29) nicht äußerst dürftig da stehe.

Du bist 30 und so ungebunden wie jetzt wirst Du wahrscheinlich nie wieder im Leben sein! Wann bitte willst Du sonst wechseln?!

Wenn Du in deinem Leben nur irgendwie weiterkommen willst, dann guck dass Du sehr schnell weiter kommst/wechselst und kleb nicht auf deinem Job fest. Mit 30 ist oft schon der Deckel drauf und da passiert nicht mehr viel. Mach nicht wie viele Anfänger der Fehler und kleb zu lange aus Loyalität auf deinem Job fest.

Also ich als Controlling Trainee bei DAX30 verdiene ca. 47k.

IG BCE Tarif nicht IGM. Wobei Trainees anders im BCE Tarif eingestuft werden als Direkteinsteiger.

Und wie ist es dann zu erklären, dass Uni-Diplomer bei Dax30 mit 20 bis 30 Jahren Berufserfahrung auch nur zwischen 70 und 80k liegen?

Lounge Gast schrieb:

Fakt ist in einem "großen Konzern" sind 70
mittlerweile der Standard.

Bei den DAX IG Metall mit Erfolgsbeteiligung ist es 70. Bei
Chemie sogar 75. Mit Master oder Promotion versteht sich.

Du kannst das glauben oder nicht. Im Endeffekt bringt dich
weder das andere noch das andere weiter. Für die bist du
einfach nur mega unterbezahlt während wir Konzernbeamte jedes
Jahr automatisch 2k mehr bekommen und alle 2-3 Jahre sogar
eine höhere Erhöhung.

In deinem Alter habe ich 72k verdient und bin jetzt 5 Jahre später bei 115k all-in. Habe aber auch 3 mal den Job gewechselt. Also, mal aufwachen und vorwärts machen. Sonst klebst du ewig auf +/- 50k fest.

Hier TE:

Danke für das ganze Feedback, bin dadurch auf jedenfall ins Grübeln gekommen.
Werde mir das WE mal in Ruhe Gedanken zu machen...

Schwierig! :/

Mich würde natürlich der Studiengang interessieren und in welcher Region du arbeitest, aber meine ehemaligen Studienkollegen arbeiten bei 2 großen Konzernen im Süden und liegen jetzt mit 3-4 Jahre Berufserfahrung bei rund 60k. Eingestiegen sind die allerdings auch mit 52k rum... (IGM)

Ich selbst hatte nach meinem Bachelor 47k als Einstiegsgehalt, nach dem Master 55k und hab jetzt nach einem Jahr gewechselt und bin jetzt auch bei 60k gelandet... von daher würde ich sagen, falls du in Süddeutschland bei einem Konzern arbeitest, könntest du besser da stehen...

Ich denke das Schluesselwort lautet hier PROMOTION. Natuerlich wird dementsprechend hoeher verdienen, immerhin hast du die 3-4 Jahre vorher massiv auf Gehalt verzichten muessen. Das Einstiegsgehalt des TE ist im Rahmen. Waere interessant zu wissen in welcher Region er beschaeftigt ist (bspw. Osten vs. Sueden), das relativiert das Gehalt mehr oder weniger.

Lounge Gast schrieb:

Du kannst den Leuten misstrauen, die schreiben sie verdienen
70 im ersten Jahr oder denen die sagen, dass das nicht geht....

Fakt ist in einem "großen Konzern" sind 70
mittlerweile der Standard.

Bei den DAX IG Metall mit Erfolgsbeteiligung ist es 70. Bei
Chemie sogar 75. Mit Master oder Promotion versteht sich.

Du kannst das glauben oder nicht. Im Endeffekt bringt dich
weder das andere noch das andere weiter. Für die bist du
einfach nur mega unterbezahlt während wir Konzernbeamte jedes
Jahr automatisch 2k mehr bekommen und alle 2-3 Jahre sogar
eine höhere Erhöhung.

TE hier: Studiengang war M.Sc. Management an einer Durchschnittsuni mit 1.x
Arbeite in NRW.

Finde einen Wechsel nach 1 - 1.5 Jahren aber noch als relativ früh, tendiere aktuell dazu nach 2 Jahren mich umzuschauen. Wäre dann Ende 29.

Viele Grüße!

Lounge Gast schrieb:

Mich würde natürlich der Studiengang interessieren und in
welcher Region du arbeitest, aber meine ehemaligen
Studienkollegen arbeiten bei 2 großen Konzernen im Süden und
liegen jetzt mit 3-4 Jahre Berufserfahrung bei rund 60k.
Eingestiegen sind die allerdings auch mit 52k rum... (IGM)

Ich selbst hatte nach meinem Bachelor 47k als
Einstiegsgehalt, nach dem Master 55k und hab jetzt nach einem
Jahr gewechselt und bin jetzt auch bei 60k gelandet... von
daher würde ich sagen, falls du in Süddeutschland bei einem
Konzern arbeitest, könntest du besser da stehen...

Das bei großen Konzernen 70k Standard seien ist natürlich Quatsch. Die IGM-Tabellen sind alle einsehbar und man steigt als Anfänger frisch von der Uni nicht direkt in der höchsten Eingruppierung ein.

Nach einer Promotion in Chemie ist man auch keine 29 mehr, sorry. Das sind keine Witz-Promotionen wie die ganzen Berater Dinger. Man sitzt erstmal auf einer 50% Stelle für 120% Arbeit. Mit 32 steigt man dann ein (5 Jahre Promotion). Da will man natürlich höher einsteigen als mit 26 und nur BWL

Ich kann das mit der Promotion nur bedingt bestätigen.
Klar: es gibt einige hohe Tiere die promoviert sind. Unter ebendiesen ist die Promotionsquote hoch.

Ich beobachte im Konzernalltag jedoch auch viele (die Betonung liegt auf VIELE) Promovierte "ältere" Menschen (45-50 und aufwärts), welche mit ihrer Promotion nicht gerade Karriere gemacht haben. Da scheitert es nach meinem Verständnis oftmals an der Persönlichkeit (neerdige Fachexperten) welche z.T. auch zwischenmenschliche Defizite haben.

Von daher: Promotion bingt imho nur etwas wenn man a) in der richtigen Branche unterwegs ist und b), noch wichtiger, über eine entsprechende Persönlichkeit, Kommunikationsfähigkeit sowie ambitionierte Ziele verfügt.

Chemie, Biologie, Medizin sind Ausnahmen: da brauchste ohne Promo erst gar nicht anfangen (Quasi-Standard für den Berufseinstieg)!

a) Heute machen die Leute mit 18 Abi, mit 24/25 ihren Master und sind dann 29/30. Sie sind also tendenziell eher 29 als 32.

b) "Da will man natürlich höher einsteigen als ..." -> darf ich mal lachen? seit wann zählt das, was der Berufseinsteiger gern verdienen _will_?

Lounge Gast schrieb:

Nach einer Promotion in Chemie ist man auch keine 29 mehr,
sorry. Das sind keine Witz-Promotionen wie die ganzen Berater
Dinger. Man sitzt erstmal auf einer 50% Stelle für 120%
Arbeit. Mit 32 steigt man dann ein (5 Jahre Promotion). Da
will man natürlich höher einsteigen als mit 26 und nur BWL