Mit 31/32 und 12 Jahren BE in der Linie nochmal die Stadt wechseln?
Tag zusammen,
ich bin nun seit 11 Jahren in der "Linie" beim gleichen AG. Ausbildung nach dem Abi und dann Bachelor und Master in der Freizeit (nächstes Jahr fertig). Wohne also auch noch in der Großstadt, in der ich geboren wurde.
Das ist sicher für viele von Euch unvorstellbar, da die meisten ja schon zum Studium mindestens einmal die Stadt wechseln. Komme mir durchaus auch etwas unflexibel vor, was das betrifft.
Der Plan war eigentlich mal, nach dem Master dann mit 32 Bewerbungen zu schreiben und die "große" Karriere zu beginnen.
Ich bin im Unternehmen gut vorangekommen und habe recht viel Verantwortung. Mein Gehalt ist auch ganz gut, so ca. 85k, jährlich leicht steigend, 9-5-Job (wenn ich gerade weniger zu lernen habe, arbeite ich auch gerne mehr), ganz selten Reisen.
Das Finanzielle ist bei mir auch nicht der erste Antrieb, habe geerbt und daher nen ordentliches Depot und jetzt auch die ersten Immobilien für ein zukünftiges "Zusatzeinkommen". Verdiene im Prinzip jetzt schon mehr als die meisten meiner Freunde und muss mich bei vielen Dingen schon etwas zurücknehmen (Zimmerkategorie im Urlaub, Uhren etc.)
Ich möchte eigentlich "den großen Wurf" machen, aber je näher das Ende der jahrelangen Lernerei kommt, umso mehr plagen mich Zweifel, ob das so schlau ist.
Jetzt bin ich ja in dem Alter, in dem es so ganz langsam ja mal in Richtung feste Beziehung & Familie gehen kann. Ich bin zB. seit 3 Jahren (mehr oder weniger freiwillig) Single, a)weil ich nur am Schreibtisch hocke (ca. 20-30h pro Woche seit 7 Jahren) und b) weil ich mir denke, dass eine zukünftige Fernbeziehung aufgr. für die Karriere nötigen Stadtwechsel eigtl. keinen Sinn machen dürfte.
Ich glaube auch, dass mir, wenn ich Single bleiben sollte und nur den Job behalte, nach dem Master ein wenig langweilig wird, wenn nicht der externe Karriere-Kick (zB Consulting, danach Exit ins mittlere Management) kommt.
Bei uns kann ichs bis zum Abteilungsleiter bringen, (nur intern) viel Ansehen und vllt. 10k mehr. Für viele ein unvorstellbar toller Job mit guten Arbeitsbedingungen. Aber eben auch nichts "glamoröses". Und ehrlicherweise hätte ich auch dafür nicht studieren müssen.
Ich bin also im Prinzip durch nichts wirklich gebunden (Single, wohne selbst zur Miete), meine Freunde sehe ich eh sehr selten - aber irgendwie kommt mir der Gedanke, "jetzt noch" zu gehen, irgendwie fremd vor. Wenn man mit 20 fortgezogen ist, ist das vielleicht normal und ihr lacht jetzt bestimmt, aber irgendwie ist es ja auch doch nett, wenn man mal kurz bei den Eltern oder Großeltern, Geschwistern vorbeifährt, und wenns nur zu den Geburtstagen ist - wer weiß, wie lange man das noch kann. Irgendwann geht es ja auch um das Thema Altersheim/Pflege, um das man sich kümmern muss.
Und dann kommen manchmal noch Zweifel hinzu: Probezeit beim neuen Arbeitgeber, Verzicht auf mittlerweile ca. 100k Abfindungsanspruch, und will ich wirklich jede Woche mehrmals durch die Weltgeschichte fliegen? Ich bin mir nicht mehr so sicher wie vielleicht noch vor 5 Jahren.
Neben der Entscheidung "melde ich mich jetzt bei Elitepartner an und gründe ne Familie in der Heimatstadt oder warte ich noch auf Tag X und mache bis dahin weiter mit Models&Bottles" ist genauso das Thema "ETW Eigennutzung" offen. Ich könnte etwas kaufen, aber wenn ich in 1-2 Jahren die Stadt wechsele, wird es automatisch zum Investment - und dafür habe ich andere Kaufkriterien.
Freue mich über ein paar Tipps und Gedanken insbesondere von den alten Hasen hier!
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