MBA nebenberuflich starten und gleichzeitig Jobwechsel?
Hallo zusammen,
Ich hätte gerne mal einen Rat zu meiner Situation. Ich bin 33, habe einen Masterabschluss in einem geisteswissenschaftlichem Studiengang (Abschluss ist fast 9 Jahre her) und arbeite seit 9 Jahren im Bereich Marketing/Kommunikation, derzeit in einem börsennotierten Konzern. Seit längerer Zeit wünsche ich mir eine berufliche Veränderung und einen komplexeren und daher noch besser bezahlten Job im Konzern (ich möchte aktuell nicht das Unternehmen wechseln). Mit meinem Profil und Background finde ich es schwierig, außerhalb vom Marketing was passendes zu finden, da meine Firma sehr spezielle und hochtechnologische Produkte entwickelt und ich bisher ausschließlich Marketing und etwas Projektmanagement und Sales Support gemacht habe. Ich sehe mich langfristig aber nicht mehr im Marketing sondern möchte eine neue Stelle haben, die Business und Technologie vereint. Ich liebäugel aus diesem Grund das Produktmanagement, da ich finde, dass ich mit meiner Marketingerfahrung und Projektmanagement Kompetenz wichtige Kenntnisse mitbringe, dennoch sicherlich auch eine steile Lernkurve im Bereich Technik hätte. Grundsätzlich bin ich sehr ambitioniert und suche eine Position mit großem Entwicklungspotential, in welcher ich sehr viel lernen kann. Das PM erscheint mir zumindest nach der Struktur meines Unternehmens ein guter Fit zu sein.
Jetzt ist es aber so, dass ich noch keine passende Stelle gefunden habe und mich in meiner jetzigen Position absolut unterfordert fühle und mich sogar langweile. Ich habe zwar derzeit eine Bewerbung offen, habe dort aber noch nix von meinen MBA Plänen erwähnt, da ich bisher nur ein erstes kurzes Interview hatte. Ich brauche dringend eine sinnvolle, geistige Herausforderung während ich mich um eine neue Position im Unternehmen umschaue. Daher die Idee mit dem MBA. Speziell habe ich mir einen MBA im Bereich Digital Business ausgesucht, da ich trotz der langen Berufserfahrung gewisse Kompetenzen nachholen soll. Ich erhoffe mir dabei, einen neuen Mindset zu entwickeln und mich in Themen zu spezialisieren, die in meiner Firma relevant sind. Digital gehört 100% dazu. Meine aktuelle Führungskraft würde mich sogar beim Studium unterstützen, Problem ist nur, ich möchte halt früher oder später einen anderen Job haben. Ich fände es sinnlos, das Studium zu machen und dafür für noch 2,5 Jahre in meiner jetzigen Stelle zu bleiben, wenn ich das Wissen auch direkt woanders anwenden könnte. Mein Chef lässt mich aber nicht gerne gehen, da er meine Kompetenz schätzt und mich in seinem Team behalten möchte, auch wenn er weiß, dass ich die Abteilung wechseln möchte.
Findet ihr, dass ein berufsbegleitendes noch nicht gestartetes MBA Studium mich bei Bewerbungen benachteiligen könnte? Der neue Chef könnte sich denken, ich wäre deswegen nicht so einsatzfähig und könnte außerdem auch nicht einverstanden sein, dass ich freitags immer wieder mal zur Uni müsste. Hat sich jemand bereits in einer ähnlichen Situation befunden? Ich würde das MBA Studium wirklich gerne machen, ich sehe einen super Value für den Konzern darin, will mir aber selber nicht ein Eigentor schießen, wenn ich mich intern bewerbe und die potentielle neue Führungskraft in dem laufenden Studium eher ein Risiko sieht. Außerdem, wie realistisch ist es wirklich, ein MBA nebenberuflich zu machen und einen neuen Job anzufangen (im Sinne von Aufwand)? Ist das human? Ich will die Doppelbelstung nicht unterschätzen aber ehrlicherweise auch nicht überschätzen. Ich soll vielleicht dazu erwähnen, dass ich einen 35 Stunden Vertrag habe, sich aber mein potentieller neuer Job im Konzern bei 40 Stunden befinden kann.
Freue mich auf Meinungen.
Danke!