Exit Big4: Jobzusage annehmen?
Hallo zusammen,
Ich hätte eine Frage, bei denen Familie und Freunde nicht wirklich eine Hilfe sind, da sie nicht in der Accounting Branche aktiv sind. Da ich ab und zu durch das Forum gestöbert (insb. während meines Studiums) und es mir auch häufig eine große Hilfe war, dachte ich mir, dass ihr mir vielleicht Ratschläge zur meiner derzeitigen Situation geben könnt oder kurz erklärt, wie ihr euch an meiner Stelle entscheiden würdet.
Kurz zu mir:
27 Jahre, Bachelor+Master in Taxation, Accounting & Finance (Uni)
Im Studium 6 Monate BIG 4 Praktikum Audit + 1 ½ Jahre Werkstudent Audit + 6 Monate Praktikum Konzernrechnungswesen DAX 30
In habe nach meinem Studium bei der BIG 4 angefangen (allerdings anderer Standort) und prüfe dort seit ca. 1 ½ Jahren börsennotierte Unternehmen. Letztendlich war ich allerdings noch nie so unzufrieden in meinem Leben. Arbeitszeiten von 70-80 Stunden sind die Regel, zumindest von September bis April. Die nächsten Monate werden jetzt besser werden, letztendlich möchte ich das nicht nochmal durchleben und keine Zeit mehr für was anderes zu haben außer arbeiten. Daher habe ich beschlossen, das WP-Exam nicht zu absolvieren und in die Industrie zu wechseln.
Da ich regional gebunden bin, war die Anzahl der Unternehmen, bei denen ich mich bewerben konnte, begrenzt. Gleichzeitig wollte ich mich nur bei Unternehmen bewerben, bei denen ich ein gutes Gefühl hatte. Also einmal im Konzernrechnungswesen und einmal im Hauptbuch beworben (beides MDAX Unternehmen). Nur für die Stelle im Hauptbuch wurde ich eingeladen und habe die Stelle auch erhalten. Letztendlich bin ich mir nun aber sehr unsicher, ob ich die Stelle nehmen soll oder doch noch ein Jahr irgendwie durchziehe, um vielleicht noch bessere Möglichkeiten zu haben.
Generell ist es so, dass mir das Unternehmen gefällt (zumindest allg. und den Personen aus dem Vorstellungsgespräch) und ich mir auch eine Position im Hauptbuch sehr gut vorstellen kann. Gehalt geht so (61k All in), aber fände ich auch in Ordnung (derzeit 51k).
Das was mir Sorgen macht ist, ob ich nicht durch den Job quasi für anderen höhere Jobs (mit entsprechend höheren Gehalt, bspw im Konzernrechnungswesen) „verbrannt“ werde oder eventuell nach 2-3 Jahren wechseln kann. Zusätzlich habe ich es eher selten gesehen, dass Bachelor oder Master Absolventen im Hauptbuch waren, eher Bilanzbuchhalter. Ich möchte Bilanzbuchhalter keineswegs schlecht reden und weiß auch, dass die IHK Prüfung nicht ohne ist. Letztendlich frage ich mich dann aber auch, wieso ich dann 5 Jahre studiert habe und einige Praktika gemacht, wenn ich später auf dem gleichen Level (auch gehaltlich) wie Bilanzbuchhalter stehe, da ich nicht glaube, dass man im Hauptbuch noch großartig Sprünge machen kann. Da wurde mir auch gesagt, dass das Gehalt das absolut maximale ist, was mir angeboten werden kann. Vielleicht versteht ihr meine Gedanken und könntet mir ein paar Ratschläge geben bzw. sagen, wie ihr euch verhalten würdet.
Danke im Voraus!
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