Marktwert als "Industriebeamter"...
Guten Morgen,
ich habe extra den Begriff "Industriebeamter" gewählt, auch wenn ich mich das nicht 100%ig selbst drin wiederfinde. Weite Teile der Definition würden aber auf mich passen.
Ich arbeite für die gebeutelte Luftfahrtbranche eines (bald ehemaligen) Dax-Konzern als Techniker. Mein Werdegang in Kurzform:
Mit 16 die Lehre begonnen, mit 21 qualifizierter Mechaniker, mit 25 dann Techniker. Danach folgten mit 29 dann 7 Jahre als Springer, in denen ich (mit Ausnahme von Australien und Europa) in der Welt unterwegs war.
Seit etwas mehr als einem Jahr sitze ich nun in Südamerika und bin hier quasi stellvertretender Stationsleiter einer kleinen Station. Hört sich wichtiger an, als es ist, denn wir sind zu dritt. Ist eigentlich eine "Papierauszeichnung".
Ich mache hier eigentlich das Gleiche wie zu Hause, nur eben im kleinen Rahmen und kümmere mich nebenbei noch um viele andere Dinge, für die man in der Heimat ganze Abteilungen bemüht.
Letztendlich repariere ich seit 20 Jahren Flugzeuge, je größer desto besser. Aber es ist auch klar, ich bin unglaublicher Fachidiot. Es gibt bei uns strikte Regeln und ein umfangreiches Lizenzwesen und so ist es schwer eine zu bekommen, aber man kann halt auch nichts anderes damit machen.
Ende 20 hatte ich aber wohl einen meiner hellen Momente und dachte, ich muss noch etwas machen, für den Fall der Fälle. Dabei gings mir eher darum, dass ich auch etwas anderes als Luftfahrt kann, damit ich nicht immer in der Nähe von großen Verkehrsdrehkreuzen wohnen muss.
Mit einer weltweiten Pandemie habe ich nicht gerechnet. Dabei ist ein Bachelor in Maschinenbau rausgekommen. Am Master knabber ich gerade noch.
Die aktuelle Situation hat mich (mal wieder) zum Nachdenken bewegt und die Frage ist für mich natürlich, wie mein Marktwert im Groben aussieht:
Auf der einen Seite halte ich mich durchaus für Qualifiziert, habe ein Studium in Eigenregie neben meiner Reisetätigkeit absolviert und habe Spaß an dem was ich tue. Ich würde auch sagen das Softskills in meiner Tätigkeit im Ausland deutlich wichtiger geworden sind, als noch zuhause. Also auf neue/fremde Situationen einstellen, den richtigen "Approach" wählen um sein Ziel zu erreichen aber nicht als deutsche Nervensäge abgestempelt zu werden, Selbstständigkeit, vertreten der Firmeninteressen nach Außen usw.
Auf der anderen Seite natürlich die Tatsache, dass ich das, was ich mache, (in leicht abgeänderter Form) natürlich schon ewig mache. Naja, und "schon" 37 bin.
Nehmen wir an, ich wollte die Branche wechseln, womit könnte ich punkten?
Ist das überhaupt realistisch?
Würdet ihr mich mit der Vita zum Vorstellungsgespräch einladen und wenn ja, warum?
Gäbe es etwas (Fortbildung/Training/ect.), dass ich in Eigenregie machen kann und das ihr für wichtig haltet?
Habt schon mal vielen Dank
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