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Jobwechsel & ExitMathematiker

Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Autor
Beitrag
luc-29

Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Hallo zusammen,

ich wende mich heute an euch und würde gerne eine Einschätzung meiner Situation haben, da ich jobmäßig zur Zeit sehr unzufrieden bin.

Bin 29 Jahre und habe Mathematik (M.Sc.) studiert. Das Fach hat mich schon immer begeistert und daher war das Studium insgesamt eine tolle Zeit für mich. Das Studium habe ich mit ?sehr gut? innerhalb der Regelstudienzeit (bzw. 11 Semester, da ich ein Auslandssemster gemacht habe) abgeschlossen. Nach dem Studium bin ich bei einem Start-Up als Software-Entwickler und IT-Berater eingestiegen. Das Jahresbruttogehalt war 40k EUR bei einer Arbeitszeit von ca. 45 Std. pro Woche, in heißen Projektphasen auch deutlich mehr. Hinzu kam dann noch die Reisezeit. Im Arbeitsvertrag wurde ?Vertrauensarbeitszeit? vereinbart, so dass keine Überstunden erfasst wurden. Ich war neu und hatte wenig Ahnung vom Business; auch in der Programmierung war ich kein Profi. Die Arbeitssituation empfand ich immer als belastend, da ein hoher Druck ausgeübt wurde. In dem Projekt wurde ein Teil eines Bestandsführungssystems für einen Versicherungskonzern umgesetzt? jedenfalls fachlich sehr anspruchsvoll und von der Programmierung her natürlich auch. Umgesetzt wurde das ganze nach der SCRUM-Methode. Die Kollegen waren sehr nett (fast alle waren männlich), es gab flache Hierarchien und alle waren per Du. Mein ?Chef? (der sich aber gar nicht als Chef sah), war ein richtiges Arbeitstier und hatte unglaublich viel auf dem Kasten! Nach fünf Monaten habe ich dort gekündigt, um mir was Anderes zu suchen, da ich das nicht auf Dauer machen wollte.

Gelandet bin ich nun bei einer großen Versicherung im Innendienst im ?Produktmanagement? einer bestimmten Sparte, wo ich nun seit über 2 Jahren arbeite.
Anfangs habe ich mich super gefreut über das Angebot wegen dem höheren Gehalt (52k EUR exkl. Bonus), Gleitzeit mit Überstundenabbau, 30 Urlaubstage, Kantine und den sonstigen Vorteilen. Dennoch bin ich nicht wirklich glücklich mit dem Job. Es geht um die Entwicklung und Pflege der angebotenen Produkte bzw. Tarife, Erstellung von Bestands- und Schadenanalysen mit SAS und Excel, Erstellung diverser anderer Statistiken und Auswertungen, Schreiben von Entscheidungsvorlagen an die Bereichsleitung oder Vorstand etc.. Das hört sich aber interessanter an als es in Wirklichkeit ist :-) Die meisten Aufgaben sind monoton. Unter meinen Kollegen sind auch Wirtschaftswissenschaftler und nicht nur Mathematiker. Manchmal denke ich mir, dass ein Studium für den Job gar nicht notwendig wäre, da man mit den Grundrechenarten alleine ganz gut zurecht kommt.^^

Was mir sofort aufgefallen ist: Das Unternehmen ist sehr hierarchisch gegliedert. Es gibt unzählige Gruppen und Abteilungen und Bereiche, von Sachbearbeiter (wie mich) über Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter und Vorstand. Dass das in einem Konzernen ganz normal ist, ist mir klar... es ist halt ein krasser Unterschied im Vergleich zum Start-Up. Am meisten stört mich aber meine Vorgesetzte. Sie ist Gruppenleiterin, Anfang 30, und extrem zickig! Man kann nicht normal mit ihr reden, weil sie wegen jeder Kleinigkeit total ausrastet und so laut schreit, dass es sogar die Wirtschaftsprüfer, die am Ende des Ganges sind, auch noch mitbekommen (die werden sich was denken). Oft rastet sie aus, weil sie von bestimmten, eher unwichtigen Dingen nicht vorher in Kenntnis gesetzt wurde. Sobald etwas nicht so läuft wie immer oder so wie sie es sich vorstellt, geht sie an die Decke. Sie ist absolut keine Führungspersönlichkeit! Ich habe das Thema mal am Mittagstisch angesprochen, aber dann war plötzlich bei den Kollegen großes Schweigen angesagt. Keiner wollte dazu etwas sagen. Im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass andere Kollegen ebenfalls Probleme mit ihr haben. Fachlich hat sie auch oft wenig Ahnung von den Dingen, so dass sie uns bei fachlichen Fragen meistens nicht weiterhelfen kann. Aber sie regt sich gerne darüber auf, wenn in einem Satz ein Komma fehlt. Sie führt lange Privatgespräche am Telefon während der Arbeitszeit, lästert über andere Kollegen oder gar ganze Gruppen, buckelt nach oben und tritt nach unten, ist extrem egozentrisch und zickig. Außerdem achtet sie immer darauf, WIE man etwas sagt; sie will immer perfekt ausformulierte ganze Sätze hören etc.

Im Mitarbeitergespräch hat sie mich schlecht bewertet und irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Dinge über mich behauptet, woraufhin meine Motivation natürlich total in den Keller ging. Ich kann verstehen, dass manche Kollegen nur noch ?Dienst nach Vorschrift? machen.

Ein Gespräch mit ihr zu führen, ist sehr nervenaufreibend, da sie sofort auf die emotionale Ebene wechselt und nie sachlich über etwas diskutieren kann. Es ist für sie sehr wichtig, was andere, vor allem die Leute über ihr, denken. Daher hat sie auch keine eigene Meinung. Findet ihr das ?normal? oder kennt ihr so ein Verhalten auch von euren Vorgesetzten? Liegt es evtl. auch daran, dass es eben ein Versicherungskonzern ist und es dort anders zugeht? Bin irgendwie mit der Situation sehr unzufrieden und überfordert. Es ist einfach ein zwischenmenschliches Problem, das sich wohl nicht so einfach aus der Welt schaffen lässt. Soll ich vielleicht direkt mit der Abteilungsleitung darüber sprechen?

Ich frage mich, wie es mit mir persönlich weitergehen soll, da ich die Befürchtung habe, zum System-Lemming zu werden, der einfach nur Befehle ausführt, keine Kreativität hat und genau so spießig und borniert wird. Ich dachte, als Mathematiker würde ich interessante Probleme lösen, Verantwortung tragen und ein Stück weit eigenständig handeln. Leider ist die Realität, zumindest bei diesem Versicherungskonzern, völlig anders.

Würde gerne eure Meinung dazu hören. Wenn ich mir einen neuen Job suche, was sollte ich am besten als Grund für den Wechsel angeben? Welche Branche würdet ihr mir empfehlen?

Danke!
Viele Grüße
luc-29

antworten
luc-29

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

OT:
Die vielen Fragezeichen in meinem Text waren natürlich nicht beabsichtigt. Anscheinend werden bestimmte Sonderzeichen automatisch in Fragezeichen verwandelt. Sorry, wenn ich könnte, würde ich das nachträglich ändern.

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Hi, die story könnte auch von mir sein. Hab was ähnliches hinter mir. War in der Beratung, hatte ein spannendes Projekt (Scrum, alle per DU, data science). Projekt ging zu Ende hab ein neues bekommen mit langer Anreisezeit aber sonst ok. Gehalt war 58k. Mich hat genervt das keine Gehaltssteigerung und lange Anreisezeit.

Dann Angebot von Versicherung: 65k bei 38h + Gleizeit und Tarifsteigerung: Ich als Mathematiker mehr Gehalt & weniger Arbeit >> weniger Gehalt & mehr Arbeit.

Naja das Ende der Geschichte: bin immer noch seid fast nem halben Jahr bei der Versicherung. Wir programmieren , aber wirklich low tech kaum Erweiterungen nur Pflege. Die Kollegen empfinde ich ebenfalls alle oder viele als nervig oder uncool (auch die die in meinem Alter sind). Alle jammern und der Altersschnitt ist bei 50+. Ja vom Gehalt her ist es deutlich besser bin mir aber nicht sicher ob ich den Schritt zurück gehen würde.

Ein Lösung habe ich nicht. Habe nur was ähnliches erlebt. Bin 30 und auch sehr gutter Abschluss. Hab nur eins aus dieser Geschichte gelernt: Nicht nur auf die Zahlen schauen. Mich stört eig bei uns die Unternehmenskultur an sich -> ich sehe da auch keine Abteilung in die man Wechseln könnte die mir gefällt.

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Du bist noch keine 30, also Kopf hoch. In Deinem Alter habe ich noch studiert (WiMa auf Diplom, allerdings auch Ausbildung vorher). Hab dann erst mit knapp 31 Berufseinstieg geschafft, auch Versicherung.

Bin jetzt 37 und hab mir das alles auch mal anders vorgestellt. Ich kenne keine anderen Firmen, deshalb weiß ich nicht, ob es woanders besser ist.

An Deiner Stelle würd ich schauen, dass ich mich intern bewerbe. Derzeit sind zwar nicht so viele Stellen frei (bei allen Versicherern), aber schau mal nach. Ansosnten extern wegbewerben, denn das, was du da schreibst, hört sich absolut nicht gut an...

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Klingt nach einem absoluten Luxusproblem:

  • Du verdienst gut
  • Hast sehr viel Urlaub
  • Die Aufgaben powern dich auch nicht aus

Klingt nach Allianz ;)

Das bei einer Versicherung, wo es ständig auch Chefbewertungen gibt, aber so eine es zur Gruppenleitung gebracht hat, ist schon komisch. Da würde ich mit den Kollegen reden und mich beschweren.

Extrem lachen musste ich bei deinen Ausführungen zur Kreativität. Die ist bei 99% der Jobs nicht gefragt.

luc-29 schrieb:

Hallo zusammen,

ich wende mich heute an euch und würde gerne eine
Einschätzung meiner Situation haben, da ich jobmäßig zur Zeit
sehr unzufrieden bin.

Bin 29 Jahre und habe Mathematik (M.Sc.) studiert. Das Fach
hat mich schon immer begeistert und daher war das Studium
insgesamt eine tolle Zeit für mich. Das Studium habe ich mit
?sehr gut? innerhalb der Regelstudienzeit (bzw. 11 Semester,
da ich ein Auslandssemster gemacht habe) abgeschlossen. Nach
dem Studium bin ich bei einem Start-Up als
Software-Entwickler und IT-Berater eingestiegen. Das
Jahresbruttogehalt war 40k EUR bei einer Arbeitszeit von ca.
45 Std. pro Woche, in heißen Projektphasen auch deutlich
mehr. Hinzu kam dann noch die Reisezeit. Im Arbeitsvertrag
wurde ?Vertrauensarbeitszeit? vereinbart, so dass keine
Überstunden erfasst wurden. Ich war neu und hatte wenig
Ahnung vom Business; auch in der Programmierung war ich kein
Profi. Die Arbeitssituation empfand ich immer als belastend,
da ein hoher Druck ausgeübt wurde. In dem Projekt wurde ein
Teil eines Bestandsführungssystems für einen
Versicherungskonzern umgesetzt? jedenfalls fachlich sehr
anspruchsvoll und von der Programmierung her natürlich auch.
Umgesetzt wurde das ganze nach der SCRUM-Methode. Die
Kollegen waren sehr nett (fast alle waren männlich), es gab
flache Hierarchien und alle waren per Du. Mein ?Chef? (der
sich aber gar nicht als Chef sah), war ein richtiges
Arbeitstier und hatte unglaublich viel auf dem Kasten! Nach
fünf Monaten habe ich dort gekündigt, um mir was Anderes zu
suchen, da ich das nicht auf Dauer machen wollte.

Gelandet bin ich nun bei einer großen Versicherung im
Innendienst im ?Produktmanagement? einer bestimmten Sparte,
wo ich nun seit über 2 Jahren arbeite.
Anfangs habe ich mich super gefreut über das Angebot wegen
dem höheren Gehalt (52k EUR exkl. Bonus), Gleitzeit mit
Überstundenabbau, 30 Urlaubstage, Kantine und den sonstigen
Vorteilen. Dennoch bin ich nicht wirklich glücklich mit dem
Job. Es geht um die Entwicklung und Pflege der angebotenen
Produkte bzw. Tarife, Erstellung von Bestands- und
Schadenanalysen mit SAS und Excel, Erstellung diverser
anderer Statistiken und Auswertungen, Schreiben von
Entscheidungsvorlagen an die Bereichsleitung oder Vorstand
etc.. Das hört sich aber interessanter an als es in
Wirklichkeit ist :-) Die meisten Aufgaben sind monoton. Unter
meinen Kollegen sind auch Wirtschaftswissenschaftler und
nicht nur Mathematiker. Manchmal denke ich mir, dass ein
Studium für den Job gar nicht notwendig wäre, da man mit den
Grundrechenarten alleine ganz gut zurecht kommt.^^

Was mir sofort aufgefallen ist: Das Unternehmen ist sehr
hierarchisch gegliedert. Es gibt unzählige Gruppen und
Abteilungen und Bereiche, von Sachbearbeiter (wie mich) über
Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter und Vorstand.
Dass das in einem Konzernen ganz normal ist, ist mir klar...
es ist halt ein krasser Unterschied im Vergleich zum
Start-Up. Am meisten stört mich aber meine Vorgesetzte. Sie
ist Gruppenleiterin, Anfang 30, und extrem zickig! Man kann
nicht normal mit ihr reden, weil sie wegen jeder Kleinigkeit
total ausrastet und so laut schreit, dass es sogar die
Wirtschaftsprüfer, die am Ende des Ganges sind, auch noch
mitbekommen (die werden sich was denken). Oft rastet sie aus,
weil sie von bestimmten, eher unwichtigen Dingen nicht vorher
in Kenntnis gesetzt wurde. Sobald etwas nicht so läuft wie
immer oder so wie sie es sich vorstellt, geht sie an die
Decke. Sie ist absolut keine Führungspersönlichkeit! Ich habe
das Thema mal am Mittagstisch angesprochen, aber dann war
plötzlich bei den Kollegen großes Schweigen angesagt. Keiner
wollte dazu etwas sagen. Im Nachhinein habe ich dann
erfahren, dass andere Kollegen ebenfalls Probleme mit ihr
haben. Fachlich hat sie auch oft wenig Ahnung von den Dingen,
so dass sie uns bei fachlichen Fragen meistens nicht
weiterhelfen kann. Aber sie regt sich gerne darüber auf, wenn
in einem Satz ein Komma fehlt. Sie führt lange
Privatgespräche am Telefon während der Arbeitszeit, lästert
über andere Kollegen oder gar ganze Gruppen, buckelt nach
oben und tritt nach unten, ist extrem egozentrisch und
zickig. Außerdem achtet sie immer darauf, WIE man etwas sagt;
sie will immer perfekt ausformulierte ganze Sätze hören etc.

Im Mitarbeitergespräch hat sie mich schlecht bewertet und
irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Dinge über mich
behauptet, woraufhin meine Motivation natürlich total in den
Keller ging. Ich kann verstehen, dass manche Kollegen nur
noch ?Dienst nach Vorschrift? machen.

Ein Gespräch mit ihr zu führen, ist sehr nervenaufreibend, da
sie sofort auf die emotionale Ebene wechselt und nie sachlich
über etwas diskutieren kann. Es ist für sie sehr wichtig, was
andere, vor allem die Leute über ihr, denken. Daher hat sie
auch keine eigene Meinung. Findet ihr das ?normal? oder kennt
ihr so ein Verhalten auch von euren Vorgesetzten? Liegt es
evtl. auch daran, dass es eben ein Versicherungskonzern ist
und es dort anders zugeht? Bin irgendwie mit der Situation
sehr unzufrieden und überfordert. Es ist einfach ein
zwischenmenschliches Problem, das sich wohl nicht so einfach
aus der Welt schaffen lässt. Soll ich vielleicht direkt mit
der Abteilungsleitung darüber sprechen?

Ich frage mich, wie es mit mir persönlich weitergehen soll,
da ich die Befürchtung habe, zum System-Lemming zu werden,
der einfach nur Befehle ausführt, keine Kreativität hat und
genau so spießig und borniert wird. Ich dachte, als
Mathematiker würde ich interessante Probleme lösen,
Verantwortung tragen und ein Stück weit eigenständig handeln.
Leider ist die Realität, zumindest bei diesem
Versicherungskonzern, völlig anders.

Würde gerne eure Meinung dazu hören. Wenn ich mir einen neuen
Job suche, was sollte ich am besten als Grund für den Wechsel
angeben? Welche Branche würdet ihr mir empfehlen?

Danke!
Viele Grüße
luc-29

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

"Die meisten Aufgaben sind monoton.....Manchmal denke ich mir, dass ein Studium für den Job gar nicht notwendig wäre, da man mit den Grundrechenarten alleine ganz gut zurecht kommt.^^"

Für sehr wenige Jobs ist ein Studium notwendig, es geht mehr um die Methodik (eigenverantwortliches Lernen) im Studium. Wenn du dein Mathematik-Wissen nicht bei einer Versicherung mit unzählichen Daten anwenden kannst, wo soll es sonst sein? Wo konkret braucht man tiefes mathematischen Wissen?

"Dass das in einem Konzernen ganz normal ist, ist mir klar... es ist halt ein krasser Unterschied im Vergleich zum Start-Up."

Sei froh, dass du so früh beide Seiten siehst. Ich hatte ebenso das Glück beides früh erleben zu dürfen und habe mich dann für den Konzern entschieden.

"Am meisten stört mich aber meine Vorgesetzte. Sie ist Gruppenleiterin, Anfang 30, und extrem zickig!...buckelt nach oben und tritt nach unten, ist extrem egozentrisch und zickig....
Es ist für sie sehr wichtig, was andere, vor allem die Leute über ihr, denken. Daher hat sie auch keine eigene Meinung. Findet ihr das ?normal? oder kennt ihr so ein Verhalten auch von euren Vorgesetzten?"

Ich habe die Persönlichkeitsstruktur und Verhaltensweise von Vorgesetzten jahrelang beobachtet (vgl. Beitrag "Was reizt euch an einer Führungsposition?") und insbesondere Frauen um die 30 sind da ein ganz heißes Pflaster. Meine Erfahrungen, basierend auf einer Stichprobe von 5: deutlich zur Schau gestellte Dominanz, führen meist durch Autorität, große darstellerische Fähigkeit, biedern sich nach oben an, führen mit harter Hand nach unten. Von den als typisch weiblich attestierten Eigenschaften wie: Einfühlungsvermögen, Kompromissbereitschaft, Harmonie, Teamgeist usw. war plötzlich quasi nichts zu spüren. Bei 3 von den 5 habe ich auch den Partner / Mann kennengelernt. Ich würde mal sagen, eher ein Typ Mann, der wenig Dominanz ausstrahlt, plump gesagt ein Weichei, der sich von der Dame rumkommandieren lässt. Bei weiblichen Führungskräften > 50 ist der Führungsstil hingegen auf Harmonie, Freiheit und Wohlfühlfaktor ausgelegt. Zumindest meinen Erfahrungen zufolge.

"Soll ich vielleicht direkt mit der Abteilungsleitung darüber sprechen?"

Halte ich für keine gute Idee, weil deine Angaben sehr subjektiv erscheinen und mit 2-3 wischi waschi Beispielen ("ist egozentrisch", "rastet immer gleich aus", "keine Sachebene möglich") kommst du nicht weit. Da schiesst du dich eher selbst ins Aus.

"Ich dachte, als Mathematiker würde ich interessante Probleme lösen, Verantwortung tragen und ein Stück weit eigenständig handeln. Leider ist die Realität, zumindest bei diesem Versicherungskonzern, völlig anders."

Die Realität wird so ziemlich überall anders sein.

Fazit: Aus deinem Beitrag geht nicht so ganz klar hervor, wo genau das Problem eigentlich liegt. Ist es die Vorgesetzte, die Aufgaben oder beides?

Die Sache mit der Vorgesetzten dürfte sich auf kurz oder lang selbst auflösen, weil in einem Konzern eigentlich immer umstrukturiert wird und Vorgesetzte häufig wechseln. Läuft es bei dir im Konzern genauso? Dann dürfte es nicht mehr lange gehen, bis sie wechselt, schließlich ist sie schon 2 Jahre deine Vorgesetzte. Wenn die Wechselkultur auch bei dir im Konzern stattfindest kannst du es ganz einfach aussitzen.
Natürlich sollte man Feedbackgespräche ernst nehmen und zumindest selbst darüber nachdenken, warum jemand anderes einen solchen Eindruck bekommt bzw. so argumentiert. Es ist allerdings legitim, diese Meinung zwar anzuerkennen, aber sie nicht zu teilen. Ich habe mehrmals die Erfahrung gemacht, dass Vorgesetzte gewisse Dinge positiv hervorgehoben haben, andere hingegen die genau gleichen Dinge kritisiert haben. Das krasseste war, dass ein Boss mal meinte, dass ich ein wunderbarer Teamplayer sei. Genau ein Jahr später kommt ein anderer und meinte, dass ich in der Gruppe isolierst sei. Obwohl ich rein gar nichts an meinem Verhalten verändert habe.
Seitdem verfahre ich in Sachen Feedback nach dem Prinzip, dass ich mir ganz klar vor Augen führe, dass das vorgegebene Feedback eine Rückmeldung bzgl. meiner Person und meiner Arbeitsleistung von genau EINER Person ist. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich denke ich darüber nach und finde dabei Punkte, mit denen ich übereinstimme und an denen ich aus eigenem Antrieb arbeiten möchte, aber es gibt auch Punkte, bei denen ich das Feedback nicht teilen kann.

Die Sache mit den Aufgaben gestaltet sich deutlich schwieriger. Da solltest du erstmal konkretisieren, was du dir vorstellst. Dann kannst du anfangen zu suchen. Wichtig ist eben, dass du im Vorstellungsgespräch (ob intern oder extern) ganz deutlich den Aufgabenbereich erfragst, dazu ist ein Vorstellungsgepräch da.

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

[Bin nicht der Threadstarter] Aber so gesehen ist alles was wir haben ein Luxusproblem man kann auch von 30k oder 20k "gut" leben. Ich denke das Problem vom Threadstarter ist sehr real. Ihn nerven die Aufgaben und Kollegen und in der Beratung war es anscheinend interessanter - wenn auch stressiger. Man verbringt ein Großteil seines Lebens im Büro und die Frage ist vollkommen berechtigt ob es was besseres gibt. Also sowas wie Aufgaben wie in der Beratung / Startup mit Arbeitsbedingungen wie in der Versicherung - hehe.

Lounge Gast schrieb:

Klingt nach einem absoluten Luxusproblem:

  • Du verdienst gut
  • Hast sehr viel Urlaub
  • Die Aufgaben powern dich auch nicht aus

Klingt nach Allianz ;)

Das bei einer Versicherung, wo es ständig auch
Chefbewertungen gibt, aber so eine es zur Gruppenleitung
gebracht hat, ist schon komisch. Da würde ich mit den
Kollegen reden und mich beschweren.

Extrem lachen musste ich bei deinen Ausführungen zur
Kreativität. Die ist bei 99% der Jobs nicht gefragt.

luc-29 schrieb:

Hallo zusammen,

ich wende mich heute an euch und würde gerne eine
Einschätzung meiner Situation haben, da ich jobmäßig zur
Zeit
sehr unzufrieden bin.

Bin 29 Jahre und habe Mathematik (M.Sc.) studiert. Das
Fach
hat mich schon immer begeistert und daher war das Studium
insgesamt eine tolle Zeit für mich. Das Studium habe ich
mit
?sehr gut? innerhalb der Regelstudienzeit (bzw. 11
Semester,
da ich ein Auslandssemster gemacht habe) abgeschlossen.
Nach
dem Studium bin ich bei einem Start-Up als
Software-Entwickler und IT-Berater eingestiegen. Das
Jahresbruttogehalt war 40k EUR bei einer Arbeitszeit von
ca.
45 Std. pro Woche, in heißen Projektphasen auch deutlich
mehr. Hinzu kam dann noch die Reisezeit. Im Arbeitsvertrag
wurde ?Vertrauensarbeitszeit? vereinbart, so dass keine
Überstunden erfasst wurden. Ich war neu und hatte wenig
Ahnung vom Business; auch in der Programmierung war ich
kein
Profi. Die Arbeitssituation empfand ich immer als
belastend,
da ein hoher Druck ausgeübt wurde. In dem Projekt wurde
ein
Teil eines Bestandsführungssystems für einen
Versicherungskonzern umgesetzt? jedenfalls fachlich sehr
anspruchsvoll und von der Programmierung her natürlich
auch.
Umgesetzt wurde das ganze nach der SCRUM-Methode. Die
Kollegen waren sehr nett (fast alle waren männlich), es
gab
flache Hierarchien und alle waren per Du. Mein ?Chef? (der
sich aber gar nicht als Chef sah), war ein richtiges
Arbeitstier und hatte unglaublich viel auf dem Kasten!
Nach
fünf Monaten habe ich dort gekündigt, um mir was Anderes
zu
suchen, da ich das nicht auf Dauer machen wollte.

Gelandet bin ich nun bei einer großen Versicherung im
Innendienst im ?Produktmanagement? einer bestimmten
Sparte,
wo ich nun seit über 2 Jahren arbeite.
Anfangs habe ich mich super gefreut über das Angebot wegen
dem höheren Gehalt (52k EUR exkl. Bonus), Gleitzeit mit
Überstundenabbau, 30 Urlaubstage, Kantine und den
sonstigen
Vorteilen. Dennoch bin ich nicht wirklich glücklich mit
dem
Job. Es geht um die Entwicklung und Pflege der angebotenen
Produkte bzw. Tarife, Erstellung von Bestands- und
Schadenanalysen mit SAS und Excel, Erstellung diverser
anderer Statistiken und Auswertungen, Schreiben von
Entscheidungsvorlagen an die Bereichsleitung oder Vorstand
etc.. Das hört sich aber interessanter an als es in
Wirklichkeit ist :-) Die meisten Aufgaben sind monoton.
Unter
meinen Kollegen sind auch Wirtschaftswissenschaftler und
nicht nur Mathematiker. Manchmal denke ich mir, dass ein
Studium für den Job gar nicht notwendig wäre, da man mit
den
Grundrechenarten alleine ganz gut zurecht kommt.^^

Was mir sofort aufgefallen ist: Das Unternehmen ist sehr
hierarchisch gegliedert. Es gibt unzählige Gruppen und
Abteilungen und Bereiche, von Sachbearbeiter (wie mich)
über
Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter und
Vorstand.
Dass das in einem Konzernen ganz normal ist, ist mir
klar...
es ist halt ein krasser Unterschied im Vergleich zum
Start-Up. Am meisten stört mich aber meine Vorgesetzte.
Sie
ist Gruppenleiterin, Anfang 30, und extrem zickig! Man
kann
nicht normal mit ihr reden, weil sie wegen jeder
Kleinigkeit
total ausrastet und so laut schreit, dass es sogar die
Wirtschaftsprüfer, die am Ende des Ganges sind, auch noch
mitbekommen (die werden sich was denken). Oft rastet sie
aus,
weil sie von bestimmten, eher unwichtigen Dingen nicht
vorher
in Kenntnis gesetzt wurde. Sobald etwas nicht so läuft wie
immer oder so wie sie es sich vorstellt, geht sie an die
Decke. Sie ist absolut keine Führungspersönlichkeit! Ich
habe
das Thema mal am Mittagstisch angesprochen, aber dann war
plötzlich bei den Kollegen großes Schweigen angesagt.
Keiner
wollte dazu etwas sagen. Im Nachhinein habe ich dann
erfahren, dass andere Kollegen ebenfalls Probleme mit ihr
haben. Fachlich hat sie auch oft wenig Ahnung von den
Dingen,
so dass sie uns bei fachlichen Fragen meistens nicht
weiterhelfen kann. Aber sie regt sich gerne darüber auf,
wenn
in einem Satz ein Komma fehlt. Sie führt lange
Privatgespräche am Telefon während der Arbeitszeit,
lästert
über andere Kollegen oder gar ganze Gruppen, buckelt nach
oben und tritt nach unten, ist extrem egozentrisch und
zickig. Außerdem achtet sie immer darauf, WIE man etwas
sagt;
sie will immer perfekt ausformulierte ganze Sätze hören
etc.

Im Mitarbeitergespräch hat sie mich schlecht bewertet und
irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Dinge über mich
behauptet, woraufhin meine Motivation natürlich total in
den
Keller ging. Ich kann verstehen, dass manche Kollegen nur
noch ?Dienst nach Vorschrift? machen.

Ein Gespräch mit ihr zu führen, ist sehr
nervenaufreibend, da
sie sofort auf die emotionale Ebene wechselt und nie
sachlich
über etwas diskutieren kann. Es ist für sie sehr
wichtig, was
andere, vor allem die Leute über ihr, denken. Daher hat
sie
auch keine eigene Meinung. Findet ihr das ?normal? oder
kennt
ihr so ein Verhalten auch von euren Vorgesetzten? Liegt es
evtl. auch daran, dass es eben ein Versicherungskonzern
ist
und es dort anders zugeht? Bin irgendwie mit der Situation
sehr unzufrieden und überfordert. Es ist einfach ein
zwischenmenschliches Problem, das sich wohl nicht so
einfach
aus der Welt schaffen lässt. Soll ich vielleicht direkt
mit
der Abteilungsleitung darüber sprechen?

Ich frage mich, wie es mit mir persönlich weitergehen
soll,
da ich die Befürchtung habe, zum System-Lemming zu werden,
der einfach nur Befehle ausführt, keine Kreativität hat
und
genau so spießig und borniert wird. Ich dachte, als
Mathematiker würde ich interessante Probleme lösen,
Verantwortung tragen und ein Stück weit eigenständig
handeln.
Leider ist die Realität, zumindest bei diesem
Versicherungskonzern, völlig anders.

Würde gerne eure Meinung dazu hören. Wenn ich mir einen
neuen
Job suche, was sollte ich am besten als Grund für den
Wechsel
angeben? Welche Branche würdet ihr mir empfehlen?

Danke!
Viele Grüße
luc-29

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Wenn du Alternativen empfohlen haben möchtest, wäre es noch interessant zu wissen, in welcher Region zu arbeitest.

Handelt es sich um Berlin (verbinde ich einfach mit Start Up..)?

antworten
luc-29

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Hi,
hier ist nochmal der Thread-Ersteller.
Danke für eure Meinungen und Ratschläge soweit.

Es kam die Frage auf, wo das eigentliche Problem nun liegt.
Ich würde sagen, das Hauptproblem liegt in der Persönlichkeit und dem Verhalten meiner Vorgesetzten. Sie ist übrigens erst seit zwei Jahren Führungskraft (und sie ist es mangels Alternative geworden, da die Stelle dringend besetzt werden musste), hat also noch nicht viel Erfahrung auf diesem Gebiet und ich könnte mir vorstellen, dass sie ihre innere Unsicherheit mit diesem dominanten Verhalten kompensieren will. Sie wirkt oft recht unsouverän und unprofessionell und versucht andere, die über ihr sind, zu kopieren.

Dann kommt noch ein großes Kommunikationsproblem hinzu. Sie verteilt irgendwelche Aufgaben und gibt nur einen kurzen Kommentar dazu ab, wie es gemacht werden soll. Wenn man dann fertig ist und das Ergebnis mit ihr bespricht, geht sie wieder an die Decke und tickt aus, weil sie es sich ganz anders vorgestellt hat. Aber wenn man sie vorher fragen würde, wie es im Detail umgesetzt werden soll, würde sie sagen 'Das musst du dir schon selbst überlegen'. *argh*

Die Unternehmenskultur ist auch nicht gerade so, dass man sich wohlfühlen kann. Alles sehr steif und förmlich, einfach uncool. Wenn man ein bisschen aus der Reihe tanzt, z. B. ein Tattoo hat oder besondere Hobbys, wird man schon schräg angeguckt. Es wird immer sehr stark auf die Außenwirkung geachtet. Außerdem ist der Altersdurchschnitt bei über 40, also keine jungen, dynamischen Leute, die was anpacken.

Bei uns es ist nicht üblich, dass Führungskräfte so oft wechseln. Nur, dass sie mit der Zeit aufsteigen. Die Eignung scheint keine große Rolle zu spielen, nur die Zeit, die man absitzt scheint relevant zu sein.^^

Da der Tipp kam, mich intern zu bewerben: Das wäre zwar gut, um meine Vorgesetzte los zu haben. Aber aufgrund der starken Spezialisierung und der Tatsache, dass ich bislang nur Wissen in einer bestimmten Sparte zu bestimmten Themen erworben habe, könnte ich mich genauso gut in einem anderen Unternehmen bewerben. Denn wenn ich intern in einen anderen Bereich wechseln würde, hätte ich wohl die gleiche Einarbeitungszeit wie bei Wechsel in ein anderes Unternehmen.
Übrigens: Ich arbeite nicht bei der Allianz und ich möchte das Unternehmen auch nicht nennen. Ich kann nur sagen, dass es in NRW ist. Aber ich bin flexibel und mobil, würde auch ganz woanders hinziehen. Sollte aber schon in Deutschland sein.

Was ich suche, ist ein Job, bei man man als Mathematiker einigermaßen gefordert ist und interessante Sachen macht ? und nicht stundenlang sinnlose Excel-Tabellen füllen. Andererseits weiß ich aber nicht, ob ich in der klassischen Beratung so gut aufgehoben wäre, weil ich im Prinzip kein ?Berater-Typ? bin, d.h. ich habe dieses großspurige 'Wir-schaffen-alles' und 'Uns-gehört-die-Welt'-Auftreten nicht :-D?. bin auch nicht gut darin, Leuten irgendwas zu verkaufen, daher würde ich im Außendienst total untergehen.
Andererseits finde ich ständiges Programmieren auf Dauer auch sehr eintönig.
Ist wohl nicht so einfach, einen passenden Job zu finden, bei dem das alles berücksichtigt ist.
Naja, das Wichtigste ist sowieso: Keine Zicken im Job zu haben.^^

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Der Beitrag von luc-29 (20.3.) lässt mich etwas die Stirn runzeln.

Es kommt darin nämlich ein bisschen die Mentalität zum Ausdruck, dass alle anderen schuld sind an Deiner Situation:

"Alles sehr steif und förmlich, einfach uncool. Wenn man ein bisschen aus der Reihe tanzt, z. B. ein Tattoo hat oder besondere Hobbys, wird man schon schräg angeguckt. Es wird immer sehr stark auf die Außenwirkung geachtet. Außerdem ist der Altersdurchschnitt bei über 40, also keine jungen, dynamischen Leute, die was anpacken."

Seit wann muss ein Job "cool" sein?
Tattoo und "besondere" Hobbys -> Da fällt mir jetzt spontan Computerspielen und Sauna-Club ein, der was? Da würd ich Dich auch schräg angucken, wenn Du das dann auch noch im Kollegenkreis erzählst.
Altersdurchschnitt über 40 -> glaubst Du, in 10 Jahren im Ruhesstand zu sein, oder was?

Die "jungen, dynamischen Leute, die was anpacken" vermisst Du im zitierten Absatz, aber unten schreibst Du dann:

"ich habe dieses großspurige 'Wir-schaffen-alles' und 'Uns-gehört-die-Welt'-Auftreten nicht :-D?. bin auch nicht gut darin, Leuten irgendwas zu verkaufen, daher würde ich im Außendienst total untergehen.
Andererseits finde ich ständiges Programmieren auf Dauer auch sehr eintönig. "

Versuch mal, Deine Einstellung zu ändern. Ich glaube, dann bist Du schon ein großes Stück weiter.

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Dass es nicht die Allianz sein kann, hat man an der Art der Beförderung gemerkt. Bei den großen Konzernen wird nämlich nur nach zig internen Fortbildungen, ACs und Talentekreisen befördert. Niemals einfach so nach Zeit.

Was dein Problem betrifft, wäre aber vielleicht genau das die Lösung? Wie wäre es mit einem Wechsel innerhalb der Branche? Es werden doch wohl alle Versicherer deine Spezialisierung brauchen?

Möchtest du bleiben und bei euch ist eine Beamtenmentalität, dann würde ich versuchen, deine Chefin zu blamieren oder ihr Fehler nachzuweisen. Dann ist sie bei so einer Mentalität schnell weg. Ideal wäre es, wenn du einen Kollegen dazu bekommst, das Messer zu führen, damit an dir nichts hängenbleibt.

luc-29 schrieb:

Hi,
hier ist nochmal der Thread-Ersteller.
Danke für eure Meinungen und Ratschläge soweit.

Es kam die Frage auf, wo das eigentliche Problem nun liegt.
Ich würde sagen, das Hauptproblem liegt in der Persönlichkeit
und dem Verhalten meiner Vorgesetzten. Sie ist übrigens erst
seit zwei Jahren Führungskraft (und sie ist es mangels
Alternative geworden, da die Stelle dringend besetzt werden
musste), hat also noch nicht viel Erfahrung auf diesem
Gebiet und ich könnte mir vorstellen, dass sie ihre innere
Unsicherheit mit diesem dominanten Verhalten kompensieren
will. Sie wirkt oft recht unsouverän und unprofessionell und
versucht andere, die über ihr sind, zu kopieren.

Dann kommt noch ein großes Kommunikationsproblem hinzu. Sie
verteilt irgendwelche Aufgaben und gibt nur einen kurzen
Kommentar dazu ab, wie es gemacht werden soll. Wenn man dann
fertig ist und das Ergebnis mit ihr bespricht, geht sie
wieder an die Decke und tickt aus, weil sie es sich ganz
anders vorgestellt hat. Aber wenn man sie vorher fragen
würde, wie es im Detail umgesetzt werden soll, würde sie
sagen 'Das musst du dir schon selbst überlegen'.
*argh*

Die Unternehmenskultur ist auch nicht gerade so, dass man
sich wohlfühlen kann. Alles sehr steif und förmlich, einfach
uncool. Wenn man ein bisschen aus der Reihe tanzt, z. B. ein
Tattoo hat oder besondere Hobbys, wird man schon schräg
angeguckt. Es wird immer sehr stark auf die Außenwirkung
geachtet. Außerdem ist der Altersdurchschnitt bei über 40,
also keine jungen, dynamischen Leute, die was anpacken.

Bei uns es ist nicht üblich, dass Führungskräfte so oft
wechseln. Nur, dass sie mit der Zeit aufsteigen. Die Eignung
scheint keine große Rolle zu spielen, nur die Zeit, die man
absitzt scheint relevant zu sein.^^

Da der Tipp kam, mich intern zu bewerben: Das wäre zwar gut,
um meine Vorgesetzte los zu haben. Aber aufgrund der starken
Spezialisierung und der Tatsache, dass ich bislang nur Wissen
in einer bestimmten Sparte zu bestimmten Themen erworben
habe, könnte ich mich genauso gut in einem anderen
Unternehmen bewerben. Denn wenn ich intern in einen anderen
Bereich wechseln würde, hätte ich wohl die gleiche
Einarbeitungszeit wie bei Wechsel in ein anderes Unternehmen.
Übrigens: Ich arbeite nicht bei der Allianz und ich möchte
das Unternehmen auch nicht nennen. Ich kann nur sagen, dass
es in NRW ist. Aber ich bin flexibel und mobil, würde auch
ganz woanders hinziehen. Sollte aber schon in Deutschland sein.

Was ich suche, ist ein Job, bei man man als Mathematiker
einigermaßen gefordert ist und interessante Sachen macht ?
und nicht stundenlang sinnlose Excel-Tabellen füllen.
Andererseits weiß ich aber nicht, ob ich in der klassischen
Beratung so gut aufgehoben wäre, weil ich im Prinzip kein
?Berater-Typ? bin, d.h. ich habe dieses großspurige
'Wir-schaffen-alles' und
'Uns-gehört-die-Welt'-Auftreten nicht :-D?. bin
auch nicht gut darin, Leuten irgendwas zu verkaufen, daher
würde ich im Außendienst total untergehen.
Andererseits finde ich ständiges Programmieren auf Dauer
auch sehr eintönig.
Ist wohl nicht so einfach, einen passenden Job zu finden, bei
dem das alles berücksichtigt ist.
Naja, das Wichtigste ist sowieso: Keine Zicken im Job zu
haben.^^

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Lounge Gast schrieb:

Der Beitrag von luc-29 (20.3.) lässt mich etwas die Stirn
runzeln.

Es kommt darin nämlich ein bisschen die Mentalität zum
Ausdruck, dass alle anderen schuld sind an Deiner Situation:

"Alles sehr steif und förmlich, einfach uncool. Wenn man
ein bisschen aus der Reihe tanzt, z. B. ein Tattoo hat oder
besondere Hobbys, wird man schon schräg angeguckt. Es wird
immer sehr stark auf die Außenwirkung geachtet. Außerdem ist
der Altersdurchschnitt bei über 40, also keine jungen,
dynamischen Leute, die was anpacken."

Seit wann muss ein Job "cool" sein?
Tattoo und "besondere" Hobbys -> Da fällt mir
jetzt spontan Computerspielen und Sauna-Club ein, der was? Da
würd ich Dich auch schräg angucken, wenn Du das dann auch
noch im Kollegenkreis erzählst.
Altersdurchschnitt über 40 -> glaubst Du, in 10 Jahren im
Ruhesstand zu sein, oder was?

Die "jungen, dynamischen Leute, die was anpacken"
vermisst Du im zitierten Absatz, aber unten schreibst Du dann:

"ich habe dieses großspurige
'Wir-schaffen-alles' und
'Uns-gehört-die-Welt'-Auftreten nicht :-D?. bin
auch nicht gut darin, Leuten irgendwas zu verkaufen, daher
würde ich im Außendienst total untergehen.
Andererseits finde ich ständiges Programmieren auf Dauer auch
sehr eintönig. "

Versuch mal, Deine Einstellung zu ändern. Ich glaube, dann
bist Du schon ein großes Stück weiter.

kann das voll und ganz nachvollziehen - die Bemerkungen von der Art (heul doch nicht rum) etc. kommen anscheinend von Leuten die nie was anderes erlebt haben! Ja diese steife, unproduktive und unmotivierte zum Teil auch komplett ungeeignete Menschen um einen herum machen einen fertig - nicht die arbeitslast in einem Beamtenartigen laden....

Beratung (da gehts schon cooler zu - jungeres Team)
Sonst startup
Was anderes fällt mir auch nicht ein. Allerdings dein Hinweis: du willst Mathematik machen aber wenig programmieren wird eher nicht funktionieren (evtl. in einer Bank / Versicherung wo du ja weg willst). Denn alles mathematische muss dann in Software umgesetzt werden um damit Kohle zu machen. Das heißt die wirklich anspruchsvollen Sachen - quantitative Berechnungen , MC Simulationen, Pricing von derivaten oder auch nummerische Berechnungen oder Machine Learning erfordern alle nahezu einen fulltime programmierjob.

Ich denke aber dir gehts mehr um die Kulter als um die Aufgabe - ich glaube nicht, dass du glücklich wärst wenn du jetzt in deinem aktuellen Umfeld die schwieriegen quant sachen machen würdest mit so einer Chefin...

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Versicherung ist eigentlich Beratung und die großen Versicherer legen extrem viel Wert auf Teambuilding, Vorgesetztenbewertung und so einen Quatsch.

Ich vermute mal, dass hier keine große Versicherung der Arbeitgeber ist, sondern irgendein kleinerer Versicherer, der noch in den 50ern stehengeblieben ist.

Ist doch einfach: Strukturen kennenlernen und Strukturen benutzen, um die Dame loszuwerden. Ist nirgendwo so einfach, als in einem Unternehmen, in denen Leute nach Zeit und nicht nach einem Auswahlprozess befördert werden.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Der Beitrag von luc-29 (20.3.) lässt mich etwas die Stirn
runzeln.

Es kommt darin nämlich ein bisschen die Mentalität zum
Ausdruck, dass alle anderen schuld sind an Deiner
Situation:

"Alles sehr steif und förmlich, einfach uncool.
Wenn man
ein bisschen aus der Reihe tanzt, z. B. ein Tattoo hat
oder
besondere Hobbys, wird man schon schräg angeguckt. Es wird
immer sehr stark auf die Außenwirkung geachtet. Außerdem
ist
der Altersdurchschnitt bei über 40, also keine jungen,
dynamischen Leute, die was anpacken."

Seit wann muss ein Job "cool" sein?
Tattoo und "besondere" Hobbys -> Da fällt mir
jetzt spontan Computerspielen und Sauna-Club ein, der
was? Da
würd ich Dich auch schräg angucken, wenn Du das dann auch
noch im Kollegenkreis erzählst.
Altersdurchschnitt über 40 -> glaubst Du, in 10
Jahren im
Ruhesstand zu sein, oder was?

Die "jungen, dynamischen Leute, die was
anpacken"
vermisst Du im zitierten Absatz, aber unten schreibst Du
dann:

"ich habe dieses großspurige
'Wir-schaffen-alles' und
'Uns-gehört-die-Welt'-Auftreten nicht :-D?. bin
auch nicht gut darin, Leuten irgendwas zu verkaufen, daher
würde ich im Außendienst total untergehen.
Andererseits finde ich ständiges Programmieren auf Dauer
auch
sehr eintönig. "

Versuch mal, Deine Einstellung zu ändern. Ich glaube, dann
bist Du schon ein großes Stück weiter.

kann das voll und ganz nachvollziehen - die Bemerkungen von
der Art (heul doch nicht rum) etc. kommen anscheinend von
Leuten die nie was anderes erlebt haben! Ja diese steife,
unproduktive und unmotivierte zum Teil auch komplett
ungeeignete Menschen um einen herum machen einen fertig -
nicht die arbeitslast in einem Beamtenartigen laden....

Beratung (da gehts schon cooler zu - jungeres Team)
Sonst startup
Was anderes fällt mir auch nicht ein. Allerdings dein
Hinweis: du willst Mathematik machen aber wenig programmieren
wird eher nicht funktionieren (evtl. in einer Bank /
Versicherung wo du ja weg willst). Denn alles mathematische
muss dann in Software umgesetzt werden um damit Kohle zu
machen. Das heißt die wirklich anspruchsvollen Sachen -
quantitative Berechnungen , MC Simulationen, Pricing von
derivaten oder auch nummerische Berechnungen oder Machine
Learning erfordern alle nahezu einen fulltime programmierjob.

Ich denke aber dir gehts mehr um die Kulter als um die
Aufgabe - ich glaube nicht, dass du glücklich wärst wenn du
jetzt in deinem aktuellen Umfeld die schwieriegen quant
sachen machen würdest mit so einer Chefin...

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Inwiefern ist Versicherung = Beratung?
Ich habe das Gefühl alle Kochen da mit dem gleichen Wasser... sind gesetzlich getrieben veraltete it Beamten Mentalität

Lounge Gast schrieb:

Versicherung ist eigentlich Beratung und die großen
Versicherer legen extrem viel Wert auf Teambuilding,
Vorgesetztenbewertung und so einen Quatsch.

Ich vermute mal, dass hier keine große Versicherung der
Arbeitgeber ist, sondern irgendein kleinerer Versicherer, der
noch in den 50ern stehengeblieben ist.

Ist doch einfach: Strukturen kennenlernen und Strukturen
benutzen, um die Dame loszuwerden. Ist nirgendwo so einfach,
als in einem Unternehmen, in denen Leute nach Zeit und nicht
nach einem Auswahlprozess befördert werden.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Der Beitrag von luc-29 (20.3.) lässt mich etwas die
Stirn
runzeln.

Es kommt darin nämlich ein bisschen die Mentalität
zum
Ausdruck, dass alle anderen schuld sind an Deiner
Situation:

"Alles sehr steif und förmlich, einfach uncool.
Wenn man
ein bisschen aus der Reihe tanzt, z. B. ein Tattoo
hat
oder
besondere Hobbys, wird man schon schräg angeguckt.
Es wird
immer sehr stark auf die Außenwirkung geachtet.
Außerdem
ist
der Altersdurchschnitt bei über 40, also keine
jungen,
dynamischen Leute, die was anpacken."

Seit wann muss ein Job "cool" sein?
Tattoo und "besondere" Hobbys -> Da
fällt mir
jetzt spontan Computerspielen und Sauna-Club ein, der
was? Da
würd ich Dich auch schräg angucken, wenn Du das
dann auch
noch im Kollegenkreis erzählst.
Altersdurchschnitt über 40 -> glaubst Du, in 10
Jahren im
Ruhesstand zu sein, oder was?

Die "jungen, dynamischen Leute, die was
anpacken"
vermisst Du im zitierten Absatz, aber unten
schreibst Du
dann:

"ich habe dieses großspurige
'Wir-schaffen-alles' und
'Uns-gehört-die-Welt'-Auftreten nicht
:-D?. bin
auch nicht gut darin, Leuten irgendwas zu
verkaufen, daher
würde ich im Außendienst total untergehen.
Andererseits finde ich ständiges Programmieren auf
Dauer
auch
sehr eintönig. "

Versuch mal, Deine Einstellung zu ändern. Ich
glaube, dann
bist Du schon ein großes Stück weiter.

kann das voll und ganz nachvollziehen - die Bemerkungen
von
der Art (heul doch nicht rum) etc. kommen anscheinend von
Leuten die nie was anderes erlebt haben! Ja diese steife,
unproduktive und unmotivierte zum Teil auch komplett
ungeeignete Menschen um einen herum machen einen fertig -
nicht die arbeitslast in einem Beamtenartigen laden....

Beratung (da gehts schon cooler zu - jungeres Team)
Sonst startup
Was anderes fällt mir auch nicht ein. Allerdings dein
Hinweis: du willst Mathematik machen aber wenig
programmieren
wird eher nicht funktionieren (evtl. in einer Bank /
Versicherung wo du ja weg willst). Denn alles
mathematische
muss dann in Software umgesetzt werden um damit Kohle zu
machen. Das heißt die wirklich anspruchsvollen Sachen -
quantitative Berechnungen , MC Simulationen, Pricing von
derivaten oder auch nummerische Berechnungen oder Machine
Learning erfordern alle nahezu einen fulltime
programmierjob.

Ich denke aber dir gehts mehr um die Kulter als um die
Aufgabe - ich glaube nicht, dass du glücklich wärst wenn
du
jetzt in deinem aktuellen Umfeld die schwieriegen quant
sachen machen würdest mit so einer Chefin...

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

Leute, bitte nicht immer den gesamten Beitrag zitieren. Eine sinnvolle Auswahl tut es doch auch.

Ansonsten: Sehe jetzt noch nicht, wo der TE wirklich weiterkommen könnte. Arbeit an sich selbst und an den eigenen Vorstellungen würde ich aber dringend empfehlen...

antworten
WiWi Gast

Re: Unzufrieden mit Job in Versicherung (ID)

das ist doch wirklich traurig die "Schuld" auf den TE zu schieben. Er hat ja bereits "positive" Erfahrungen gemacht - nur dass in dem Berater Job zu viel gearbeitet wurden - ansonsten hat es ihm ja gefallen.
Es ist glaube ich durchaus legitim nach Alternativen zu suchen und zu schauen was besser für einen persönlich passt. 38h und gutes Geld ist eben nicht alles!

luc-29 schrieb:

Hallo zusammen,

ich wende mich heute an euch und würde gerne eine
Einschätzung meiner Situation haben, da ich jobmäßig zur Zeit
sehr unzufrieden bin.

Bin 29 Jahre und habe Mathematik (M.Sc.) studiert. Das Fach
hat mich schon immer begeistert und daher war das Studium
insgesamt eine tolle Zeit für mich. Das Studium habe ich mit
?sehr gut? innerhalb der Regelstudienzeit (bzw. 11 Semester,
da ich ein Auslandssemster gemacht habe) abgeschlossen. Nach
dem Studium bin ich bei einem Start-Up als
Software-Entwickler und IT-Berater eingestiegen. Das
Jahresbruttogehalt war 40k EUR bei einer Arbeitszeit von ca.
45 Std. pro Woche, in heißen Projektphasen auch deutlich
mehr. Hinzu kam dann noch die Reisezeit. Im Arbeitsvertrag
wurde ?Vertrauensarbeitszeit? vereinbart, so dass keine
Überstunden erfasst wurden. Ich war neu und hatte wenig
Ahnung vom Business; auch in der Programmierung war ich kein
Profi. Die Arbeitssituation empfand ich immer als belastend,
da ein hoher Druck ausgeübt wurde. In dem Projekt wurde ein
Teil eines Bestandsführungssystems für einen
Versicherungskonzern umgesetzt? jedenfalls fachlich sehr
anspruchsvoll und von der Programmierung her natürlich auch.
Umgesetzt wurde das ganze nach der SCRUM-Methode. Die
Kollegen waren sehr nett (fast alle waren männlich), es gab
flache Hierarchien und alle waren per Du. Mein ?Chef? (der
sich aber gar nicht als Chef sah), war ein richtiges
Arbeitstier und hatte unglaublich viel auf dem Kasten! Nach
fünf Monaten habe ich dort gekündigt, um mir was Anderes zu
suchen, da ich das nicht auf Dauer machen wollte.

Gelandet bin ich nun bei einer großen Versicherung im
Innendienst im ?Produktmanagement? einer bestimmten Sparte,
wo ich nun seit über 2 Jahren arbeite.
Anfangs habe ich mich super gefreut über das Angebot wegen
dem höheren Gehalt (52k EUR exkl. Bonus), Gleitzeit mit
Überstundenabbau, 30 Urlaubstage, Kantine und den sonstigen
Vorteilen. Dennoch bin ich nicht wirklich glücklich mit dem
Job. Es geht um die Entwicklung und Pflege der angebotenen
Produkte bzw. Tarife, Erstellung von Bestands- und
Schadenanalysen mit SAS und Excel, Erstellung diverser
anderer Statistiken und Auswertungen, Schreiben von
Entscheidungsvorlagen an die Bereichsleitung oder Vorstand
etc.. Das hört sich aber interessanter an als es in
Wirklichkeit ist :-) Die meisten Aufgaben sind monoton. Unter
meinen Kollegen sind auch Wirtschaftswissenschaftler und
nicht nur Mathematiker. Manchmal denke ich mir, dass ein
Studium für den Job gar nicht notwendig wäre, da man mit den
Grundrechenarten alleine ganz gut zurecht kommt.^^

Was mir sofort aufgefallen ist: Das Unternehmen ist sehr
hierarchisch gegliedert. Es gibt unzählige Gruppen und
Abteilungen und Bereiche, von Sachbearbeiter (wie mich) über
Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Bereichsleiter und Vorstand.
Dass das in einem Konzernen ganz normal ist, ist mir klar...
es ist halt ein krasser Unterschied im Vergleich zum
Start-Up. Am meisten stört mich aber meine Vorgesetzte. Sie
ist Gruppenleiterin, Anfang 30, und extrem zickig! Man kann
nicht normal mit ihr reden, weil sie wegen jeder Kleinigkeit
total ausrastet und so laut schreit, dass es sogar die
Wirtschaftsprüfer, die am Ende des Ganges sind, auch noch
mitbekommen (die werden sich was denken). Oft rastet sie aus,
weil sie von bestimmten, eher unwichtigen Dingen nicht vorher
in Kenntnis gesetzt wurde. Sobald etwas nicht so läuft wie
immer oder so wie sie es sich vorstellt, geht sie an die
Decke. Sie ist absolut keine Führungspersönlichkeit! Ich habe
das Thema mal am Mittagstisch angesprochen, aber dann war
plötzlich bei den Kollegen großes Schweigen angesagt. Keiner
wollte dazu etwas sagen. Im Nachhinein habe ich dann
erfahren, dass andere Kollegen ebenfalls Probleme mit ihr
haben. Fachlich hat sie auch oft wenig Ahnung von den Dingen,
so dass sie uns bei fachlichen Fragen meistens nicht
weiterhelfen kann. Aber sie regt sich gerne darüber auf, wenn
in einem Satz ein Komma fehlt. Sie führt lange
Privatgespräche am Telefon während der Arbeitszeit, lästert
über andere Kollegen oder gar ganze Gruppen, buckelt nach
oben und tritt nach unten, ist extrem egozentrisch und
zickig. Außerdem achtet sie immer darauf, WIE man etwas sagt;
sie will immer perfekt ausformulierte ganze Sätze hören etc.

Im Mitarbeitergespräch hat sie mich schlecht bewertet und
irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Dinge über mich
behauptet, woraufhin meine Motivation natürlich total in den
Keller ging. Ich kann verstehen, dass manche Kollegen nur
noch ?Dienst nach Vorschrift? machen.

Ein Gespräch mit ihr zu führen, ist sehr nervenaufreibend, da
sie sofort auf die emotionale Ebene wechselt und nie sachlich
über etwas diskutieren kann. Es ist für sie sehr wichtig, was
andere, vor allem die Leute über ihr, denken. Daher hat sie
auch keine eigene Meinung. Findet ihr das ?normal? oder kennt
ihr so ein Verhalten auch von euren Vorgesetzten? Liegt es
evtl. auch daran, dass es eben ein Versicherungskonzern ist
und es dort anders zugeht? Bin irgendwie mit der Situation
sehr unzufrieden und überfordert. Es ist einfach ein
zwischenmenschliches Problem, das sich wohl nicht so einfach
aus der Welt schaffen lässt. Soll ich vielleicht direkt mit
der Abteilungsleitung darüber sprechen?

Ich frage mich, wie es mit mir persönlich weitergehen soll,
da ich die Befürchtung habe, zum System-Lemming zu werden,
der einfach nur Befehle ausführt, keine Kreativität hat und
genau so spießig und borniert wird. Ich dachte, als
Mathematiker würde ich interessante Probleme lösen,
Verantwortung tragen und ein Stück weit eigenständig handeln.
Leider ist die Realität, zumindest bei diesem
Versicherungskonzern, völlig anders.

Würde gerne eure Meinung dazu hören. Wenn ich mir einen neuen
Job suche, was sollte ich am besten als Grund für den Wechsel
angeben? Welche Branche würdet ihr mir empfehlen?

Danke!
Viele Grüße
luc-29

antworten

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