Neuanfang nach Mobbing durch den Chef
Hallo zusammen,
ich schreibe hier in der Hoffnung hier einige Anregungen, Tipps oder "Schubser" in die richtige Richtung zu erhalten. Im Moment bin ich etwas am Ende mit meinem Latein.
Kurz zu mir:
Als ausgebildeter Einzelhandelskaufmann habe ich nach mehreren Jahren der Berufspraxis mit Ende 20 das BWL-Studium mit den Schwerpunkten Marketing & Personalwesen begonnen. Trotz privater Schicksalsschläge, welche ein Studium in Regelzeit unmöglich machten, habe ich das Studium durchgezogen - mit Erfolg. Habe halt 2 Semester länger gebraucht. Den Master in Personalmanagement, den ich nahtlos daran anschloss, habe ich hingegen in Regelzeit geschafft. Auch mit Erfolg. Ich musste nach Abschluss meines Masterstudiums Mitte September 2019 nicht lange nach einem Job suchen und fand zum Januar 2020 einen Job in einer kommunalen Personalverwaltung. Zum einen erlernte ich als Quereinstieg ein mir bislang unbekanntes Rechtsgebiet (Beamtenrecht) und übernahm in der Folge die Personalsachbearbeitung der Beamt*innen. Zum anderen übernahm ich Finanz- und Kostenaufgaben, welche mit Excel erledigt werden.
Aktuell stehe ich an dem Punkt, an dem aufgrund einer üblen Mobbingsituation seitens meines Vorgesetzten ein Jobwechsel unausweichlich ist; ich halte diese Situation schon mehrere Monate aus. Mein Vorgesetzter erhöht den Druck immer mehr; auch der Betriebsrat meint, dass er mich loswerden wolle. Die Arbeitsbedingungen wurden infolgedessen immer demotivierender und haben leider auch schon an meinem Selbstwertgefühl genagt. Wie ich es drehe und wende - ich muss hier weg. Ich bin jetzt 38 und übe diesen Job mittlerweile 2,5 Jahre aus und das Studium liegt einige Jahre zurück (gefühlt weiß ich nichts mehr). Doch nicht von allen Aufgabengebieten kann ich nützliche Erfahrungen ableiten, da meine jetzige Stelle recht spezifisch ist, sodass ich anderen Bewerbern da unterlegen bin. Interne Möglichkeiten zu Wechseln gibt es derzeit und in absehbarer Zeit nicht.
Aufgrund meiner Studienschwerpunkte, meiner Stärken und meiner vorangegangenen Tätigkeit im Handel bewerbe ich mich trotz mangelnder Erfahrung in folgenden Bereichen:
- Personalwesen (z.B. Personalsachbearbeitung): Zwei arbeitsrechtliche Veranstaltungen im Studium.
- Ausbildung: Ausbilderschein (IHK) vorhanden
- Marketing: Sowohl Bachelor- als auch Masterarbeit behandeln Marketingthemen (im Master = Personalmarketing). Zudem 9 Monate Tätigkeit in Marketingagentur (Praxissemester plus anschließend befristeter Teilzeitvertrag)
Bei vielen Stellenanzeigen dieser Bereiche, welche ich bislang gesichtet habe, werden meist spezifischere Erfahrungen / Kenntnisse vorausgesetzt, welche ich jedoch nicht habe.
Auch eine Tätigkeit als Filial- oder Verkaufs-/ Gebietsleiter käme in Frage. Als Filialleiter fehlt mir die Führungserfahrung (lediglich Delegation und Organisation in Abwesenheit des Managements wird mir in einem Arbeitszeugnis bescheinigt). Für die Position als Verkaufsleiter wird z.B. bei Lidl ein Online-Test vorgeschaltet, der "aussiebt".
Es lag mir fern, Euch hier mit Infos zu überschwemmen. Meine Situation erachte ich durchaus als komplex und anspruchsvoll. Vielleicht sehe ich einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht und bin nicht objektiv weil es um mich selbst geht.
Was meint Ihr? Einfach weiter bewerben? Gibt es noch andere Gebiete, die auf mein Profil passen könnten, die ich gerade nicht auf dem Schirm habe? Bin über jedes Feedback, das mich weiterbringt, dankbar. Im Voraus vielen Dank!
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