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Jobwechsel & ExitOstdeutschland

In den Osten zurück

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WiWi Gast

In den Osten zurück

Hallo Zusammen, ich bin gerade mit meiner Frau am überlegen in den Osten zurück, da wir leider gemerkt haben, besser jetzt als zu spät, dass wir hier einfach nicht glücklich werden können im Westen. In Stuttgart sind die Mieten mittlerweile einfach nicht mehr bezahlbar und zudem hat sich unser ostdeutsches Netzwerk einfach so über die letzten Jahre nur aufgelöst. Im Osten ist zwar auch nicht alles Gold was glänzt, aber so wie ich es mitbekommen habe, sind fast alle zurück, die nicht entweder einen super Job haben (Abteilungsleiter DAX, etc.) oder die kein Eigentum, etc. gekauft haben. Was wir einfach über die Zeit mitbekommen haben, es geht nur noch um wer hat das meiste und den längsten, dass ist zwar im Osten auch nicht anders, aber irgendwie zieht es und doch wegen Familie und Freunden zurück. Was meint Ihr?

Ich finde die Idee im ersten Ansatz echt gut, da dort noch bisschen die Welt in Ordnung scheint, aber im zweiten Blick muss ich sagen, dass insbesondere Thüringen und Sachsenanhalt einfach keinen Perspektive über Jahre bieten. Hintergrund ist, dass es einfach nur eine Abwärtzspirale ist die eigentlich nur durch große Investoren aufgehalten werden kann. Wenn ich mir Jena und Erfurt anschaue, dann kann man dort schon gut leben, aber eben das Gehalt ist so ein Faktor. Insbesondere wenn man überlegt, was aus unserer Sozialsystem wird.

Zusammenfassung:

Pro Osten:
günstige Mieten, Option auf Eigentum, Freunde und Familie (Zeithorziont) 10 bis 15 Jahre, Ausbildungsmöglichkeiten, etc.

Contra:
schlechtbezahlte Jobs, Unternehmen schließen reihenweise und Urbansisierung geht auch dort foran, Kosten steigen schneller als Einkommen und die Jobs in der Industrie werden auch nicht mehr. Als Handwerker kann man dort auch nicht wirklich gut verdienen, da nur knapp über Mindestlohn gezahlt wird. Viele meiner Freunde sind ins Gesundheitswesen, Bundeswehr oder den öffentlichen Dienst gegangen, da ansonsten immer das selbe. Unternehmer sind neue Sklavenhalter und die Mitarbeitermotivation ist auch nicht die beste. Was meint ihr?

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WiWi Gast

In den Osten zurück

Die Frage ist ja v.a. was ihr da machen würdet? Was für Jobs habt ihr aktuell? Was würdet ihr im Osten arbeiten? Wie viel (weniger) Gehalt würdet ihr im Osten bekommen? Wie viel Ersparnisse habt ihr, d.h. ist Eigentumerwerb überhaupt realistisch? Gäbe es Alternativen, wenn einer den Job verliert oder wäre die nächste Firma dann eine Stunde weit weg? Der "Osten" ist ja auch nicht komplett unterentwickelt .. es gibt durchaus Städte in denen man gute Jobs finden kann (Dresden, Leipzig, etc.) - aber klar gibt's nicht so viele DAX oder IGM Unternehmen wie im Westen.

Bedenken sollte man auch, dass bis auf Miete/Immobilienerwerb im Osten nicht Vieles günstiger ist als im Westen. D.h. es geht hier um 4-500 Euro im Monat, wenn wir von der Miete sprechen. Wahrscheinlich müsstet ihr jeder nicht nur auf 200 Euro netto/Monat verzichten, wenn ihr zurück gehen würdet.

Soweit zum Finanziellen Aspekt.

Der emotionale Aspekt sollte natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden. Ich verstehe natürlich, dass man gerne bei der Familie und den Freunden in der Nähe wohnt (wobei du hier auch meintest, dass euer Netzwerk sich aufgelöst hat - ggf. müsstet ihr auch "zu Hause" nochmal von vorne anfangen?). Vielleicht ist aber auch einfach Stuttgart nicht eure Stadt - vielleicht versucht ihr es mal in Köln, Hamburg oder so.

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WiWi Gast

In den Osten zurück

Die Frage ist ja v.a. was ihr da machen würdet?

Leben, Kinder kriegen, Vermögen aufbauen, etc.

Was für Jobs habt ihr aktuell?

Sachbearbeiter

Was würdet ihr im Osten arbeiten?

Dito

Wie viel (weniger) Gehalt würdet ihr im Osten bekommen?

Äquivalenz wäre ca. 80 % von unserem jetzigen bei Tarif bzw. 60 % vom jetzigen, da Low Cost Carry Land

Wie viel Ersparnisse habt ihr, d.h. ist Eigentumerwerb überhaupt realistisch?

Nein, nur langfrisig.

Gäbe es Alternativen, wenn einer den Job verliert oder wäre die nächste Firma dann eine Stunde weit weg?

Nein, daher Ostdeutsches Modell pendeln wahrscheinlich

Der "Osten" ist ja auch nicht komplett unterentwickelt .. es gibt durchaus Städte in denen man gute Jobs finden kann (Dresden, Leipzig, etc.) - aber klar gibt's nicht so viele DAX oder IGM Unternehmen wie im Westen.

Ja, das ist leider das Problem.

Als Azubi kannst froh sein wenn du 2k bekommst, als Techniker 3k, Informatiker werden teilweise mit 3k bis 5k abgespeist.

Bedenken sollte man auch, dass bis auf Miete/Immobilienerwerb im Osten nicht Vieles günstiger ist als im Westen. D.h. es geht hier um 4-500 Euro im Monat, wenn wir von der Miete sprechen. Wahrscheinlich müsstet ihr jeder nicht nur auf 200 Euro netto/Monat verzichten, wenn ihr zurück gehen würdet.

Ja das stimmt, der einzige Vorteil wären die Opportunitätskosten in Sinne von Freunden und Familie, weil wenn du ehrlich bist, was willste im Westen, wenn du keinen Lebensqualität hast im Sinne von was wäre wenn.

Soweit zum Finanziellen Aspekt.
Der emotionale Aspekt sollte natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden. Ich verstehe natürlich, dass man gerne bei der Familie und den Freunden in der Nähe wohnt (wobei du hier auch meintest, dass euer Netzwerk sich aufgelöst hat - ggf. müsstet ihr auch "zu Hause" nochmal von vorne anfangen?).

Das ist die Frage, man würde sich eben in bestehende Strukturen einfügen und schauen ob es funktioniert, aber zum Schluss fängt man nicht wie hier bei Null an.

Vielleicht ist aber auch einfach Stuttgart nicht eure Stadt - vielleicht versucht ihr es mal in Köln, Hamburg oder so.

Köln ist mir altbacken und da geht’s mittlerweile wie in Berlin zu.
Hamburg wäre nee Option, aber Mietentechnisch nichts anderes als Stuttgart.
FFM Umland wäre noch nee Option, aber auch da läuft nicht alles rund.
Am liebsten wäre mir Leipzig oder Dresden, aber das wäre auch sau weit weg von Zuhause.

Zum Schluss möchte man doch einfach nur irgendwo zuhause sein und das ist in der Regel dort wo man Freunde und Familie hat. Aber das muss sich erst definieren. Ich glaube, langfristig kann sich unsere Generation davon verabschieden, da wir in einer Welt aufwachsen, welche absolut blöd ist und ohne Moos ist nix los.

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WiWi Gast

In den Osten zurück

Also mein Freundeskreis ist komplett in Deutschland zerstreut. Selbst Kindergartenfreunde hängen nicht mehr in der ostdeutschen Provinz (ehemalige Heimat) ab.
Ich habe auch in meiner Wahlheimat (Süddeutschland) Freunde gefunden mit denen ich unter der Woche gerne etwas unternehme. Am Wochenende bekommen wir oft Besuch von weiter entfernten Freunden oder besuchen eben selbst Freunde in anderen Bundesländern. Wir haben 2 Kinder und das ist kein Problem - etwas Commitment, eine Freundschaft zu pflegen muss natürlich vorhanden sein.

Bezüglich Haus/Eigentum: Klar ist es mega teuer, aber wenn beide Partner gut verdienen, ist das auch im Raum Stuttgart umsetzbar. Dann zahlt man das halt 25Jahre ab - das mussten meine Eltern damals für ihr ostdeutsches Minihäuschen auch. Ist ja größtenteils eine reine Konsumentscheidung bzw. eine Priorität im Leben.

Wir haben ein sehr überdurchschnittliches monatliches Haushaltsnetto und wohnen in einer schönen Stadtwohnung zur Miete. Eine selbstgenutzte Immobilie ist zwar irgendwann prinzipiell denkbar, aber dazu müssen wir uns sicher sein, mittelfristig nicht umziehen zu müssen/wollen. In der ostdeutschen Provinz könnten wir allein von unserem Eigenkapital einen Palast leisten - aber ob einen das glücklicher machen würde? Uns nicht. Und überlegt euch wirklich doppelt, ob es denn euch glücklich machen würde oder ob es andere Quellen der Unzufriedenheit gibt.

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WiWi Gast

In den Osten zurück

Hallo zusammen,

die gibt es. ja das was du beschreibst trifft bei uns leider voll zu, nur das wir beide kein EK haben oder nur minimalistisch, da einfach nie was übrig geblieben ist. Das mit dem zerstreuen ist so nee sache, ja das gibt es, aber zum schluss sammelt es sich immer irgendwo und wenn man es subsummiert ist es so, dass wir alles in einem ort haben. aber egal, dir nimmer ist durch. einzig geld machen ist auf dauer kein zufriedenheitsfaktor.

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WiWi Gast

In den Osten zurück

Ich kann deine Situation nur zu gut nachvollziehen. Ich würde zurück gehen. Job ist überall nur Job und meist ist es nicht wert für ein paar Kröten seine Heimat zu verlassen. Die Leute in viel ärmeren Ländern schaffen es doch auch irgendwie. Du weißt auch nicht, ob die Situation in Ostdeutschland nicht irgendwann mal besser wird.

War selber vier Jahre in FFM und dort nie richtig zuhause. BIn dann zurück in die Pampa abgehauen, verdiene 70% (immer noch gut) und bin mega happy :). Kenne auch soviele Leute in meinem Umfeld, die nur noch in ihre Heimat zurück wollen, aber es nicht können, wegen der schei*** Urbanisierung

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